Selbstregulierung - nur wie?

Guten Morgen!

Meine Hebamme riet mir schon vor Wochen, meinem Sohn verschiedene Dinge zur Selbstregulierung anzubieten, damit er nachts alleine wieder in den Schlaf findet. Er ist fünf Monate alt.

Schnuller nimmt er nicht. Wir haben verschiedene Schmusetiere, Schmusetücher, etc durch, alles ohne Erfolg. Er nimmt hin und wieder seinen Daumen in den Mund, aber so wirklich beruhigt ihn das nicht. Das einzige, was ihn beruhigt, ist die Brust. Tagsüber kein Problem, er ist da ja auch mit Spielen und Erkunden beschäftigt, nachts wird es immer schlimmer. Momentan muss ich ihm stündlich die Brust geben, er nuckelt zwei bis drei mal dran und schläft dann weiter, während ich erstmal wieder in den Schlaf kommen muss.

Was bietet ihr euren Kindern an? Ich weiß, jedes Kind hat eine andere Vorliebe, aber vielleicht finde ich noch andere Inspirationen, die ihn beruhigen könnten.

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Ich würde mich auf mein Bauchgefühl verlassen. Er muss gar nichts können mit fünf Monaten, ich sehe das anders als Deine Hebamme. Ich hatte meine drei Kinder in dem Alter noch lange nachts bei mir im Bett und ja, es ist anstrengend, wenn sie alle Stunde an die Brust kommen, aber so kommt man wenigstens einigermaßen zu Schlaf und beiden geht es gut. Ich hatte auch den Eindruck, dass sie insgesamt entspannt waren, weil sie eben immer die Nähe hatten, sobald sie sie gebraucht haben.

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Er liegt bei uns im Bett, daran wird sich auch nichts ändern. Das er nix können muss, ist auch richtig, aber wenn er etwas hätte, womit er sich selbst regulieren könnte, wären viele Situationen (z.B. Auto fahren, länger schlafen) einfacher für ihn. Schnullerkinder haben etwas gefunden, was ihnen hilft. So etwas wünsche ich mir auch für meinen Sohn und damit meine ich nicht, dass ich ihm körperliche Nähe entziehe, ganz im Gegenteil. Er liegt die ganze Nacht an mir, Haut an Haut.
Es geht auch etwas um meine Bedürfnisse. Teilweise werde ich 11 bis 12 mal wach. Ich bin nur noch müde, schlecht gelaunt, ich merke, dass es mir an die Substanz geht. Ja, mein Baby geht vor, aber wenn ich nicht mehr kann, nützt das meinem Baby auch nicht. Mein Mann unterstützt mich, wo er kann, leider weint unser Kleiner, sobald er nachts nicht mehr bei mir ist.
Ich dachte, wenn er etwas hätte, was ihn nachts in den Schlaf bringen könnte, wären wir beide einfach entlastet. Er ist unabhängiger von mir und ich kann vielleicht 2 bis 3 Stunden am Stück schlafen.

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Ich habe es genau so gemacht. Mittlerweile schläft sie meist 6-8 Stunden durch.. dann stillt sie und schläft weiter. Dieses selbstregulieren entsteht, glaube ich, durch Vertrauen. Wenn er merkt, da gibt es die Option zu nuckeln, und das offensichtlich noch braucht, dann ist er einfach noch nicht so weit.. mit der Zeit vertraut er darauf und lernt loszulassen. Meine Tochter ist jetzt 11,5 Monate. Sie kann es eigentlich. Momentan ist wieder so ein Schub und sie braucht es wieder öfter. Einfach kurz nuckeln, die Welt ist in Ordnung und dann schläft sie weiter. Ich bekomms schon garnicht mehr mit🤷🏻‍♀️ Mit 18 wird er bestimmt nicht mehr nuckeln, also vertrau auch du darauf, dass die Zeit es regeln wird😅

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Bei uns sind die Nächte leider seit 11 Wochen so, dass er jede Stunde wach wird. Ich schlafe also nicht mehr als allerhöchstens 40 Minuten am Stück, oft liege ich auch Stunden wach im Bett, weil ich mir denke, es lohnt sich gar nicht mehr, einzuschlafen, er kommt ja sowieso in einer halben Stunde wieder an. Ich kann einfach nicht mehr. Ich bin körperlich und psychisch angeschlagen, ständig erkältet, schlecht drauf, ungeduldig.

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Schläft er denn bei dir im Bett? Wie stillt ihr? Im Sitzen oder liegend?

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Die brust.
Ist auch einfacher als wenn man mit Zwang was probiert. In dem Alter müssen sie sich wirklich nicht selbst regulieren.
Auch mit 2jahren und 9 Monaten brauch meine große noch oft jemanden der sie nachts beruhigen kommt wenn sie aufwacht. Besonders seit ihre kleine Schwester da ist. Das ist völlig normal!
Die große hat sich mit etwa 10 oder 11 Monaten abgestillt. Da hat es gereicht wenn ich sie aus ihrem bettchen in den Arm nahm und sie wieder reingelegt hab wenn sie eingeschlafen ist.
Die kleine schläft noch im familienbett. Da reicht es auch manchmal wenn ich meinen Arm zu ihr lege.
Wenn es für dich okay ist würde ich es einfach so weiterlaufen lassen. Das kommt irgendwann ganz von selbst.
Lg

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Es ist für sie eben nicht ok, das schreibt sie ja.

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Zu dem Zeitpunkt wo ich geantwortet hab aber noch nicht!

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Hm, ich bin da auch anderer Meinung als deine Hebamme 🤔

Selbstregulation und wieder einschlafen können hat etwas mit Hirnreife zu tun und ist nicht erlernbar. Sprich es kommt irgendwann von allein aber 5 Monate ist da einfach noch viel zu früh.

Mir kommt das Verhalten deines Sohnes recht normal vor. Auch wenn es natürlich für dich mega anstrengend ist.

Der Schlafzyklus von Babies ist ca. 30-40 Minuten. Danach werden sie wach und mangels Hirnreife schlafen sie - anders als Erwachsene die zwar auch kurz wach werden aber sofort weiterschlafen können - nicht gleich wieder ein sondern müssen sich vergewissern dass alles okay ist, kein Säbelzahntiger lauert und die Familie da ist. Dann kurz Nähe tanken bei Mama und die nächste Runde schlafen.

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Das mit der hirnreife, woher kommt das? Mir kommt es so vor, als würden das hier viele aufschnappen und einfach selbst weiterverbreiten.
Mein kleiner hat bis 3 Monate 7h am Stück geschlafen und nun 2-3h seit dem. Ist sein Hirn jetzt unreifer als vorher? Ich denke nicht..

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Ich kann dir nicht sagen woher andere ihre Ansichten nehmen aber natürlich gerne meine Quellen verraten.

Ich habe mich interessehalber im Mutterschutz mit Entwicklungspsychologie und Babyschlaf beschäftigt. Ich habe dazu u.a. gelesen

Jedes Kind kann schlafen lernen
(und die sich damit auseinandersetzende Literatur)
Schlaf gut Baby

Dann habe ich mit meinem Kia gesprochen, Hebammen, Kinderkrankenschwestern und Psychologen. Babyschlaf war dann später auch Thema in Kursen die ich mit der Maus besucht habe.

Einhellige Meinung (mit Ausnahme des erstgenannten Buchs) war dass Schlaf eben nicht herbeigeführt oder antrainiert werden kann sondern sich entwickelt.

Auch wir Erwachsenen wachen nachts alle 70-90 Minuten auf, haben aber den Bogen raus allein wieder einzuschlafen. Babies müssen diese Fähigkeit erst noch entwickeln und brauchen dabei Hilfe. Das steckt unter anderen hinter der Hirnreife.

Dazu kommen hormonelle Prozesse wie die Ausschüttung von Melatonin. Auch das muss sich erst einstellen. Wie schnell sich das reguliert ist von Kind zu Kind unterschiedlich.

Und die Tatsache dass Kinder ihren Tag nachts verarbeiten. Auch hier ist es unterschiedlich wie gut oder schlecht sie das können und wie anstrengend es für sie ist.

Natürlich ist Hirnreife nicht das einzige was den Nachtschlaf beeinflusst. Da gibt es auch noch andere Faktoren. Ich wollte aber im Zusammenhang mit der ursprünglichen Frage einfach darauf hinaus, dass die Fähigkeit zur Selbstregulation kommen wird und das Baby dann nicht mehr diese intensive Begleitung braucht.

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Wir haben auch so einen Schnullerverweigerer hier. Bei uns hat leider. nichts geholfen was wir angeboten haben bis er 13 Monate war. Seither funktioniert oft seine Spieluhr als Beruhigung wenn er aufwacht. Bzw es ist oft so, dass er aufwacht, kurz guckt ob ich da bin, sich umdreht und weiterschläft. Sein Nachtlicht braucht er seither aber auch die ganze Nacht. Wir stillen jetzt noch 3-4x pro Nacht. Völlig ok im Vergleich zu teilweise alle 30-60 min davor.
Ich denke also dass es erst mit zunehmendem Alter besser werden wird und dein Baby Methoden finden wird um sich zu beruhigen. Versuche einen Weg zu finden mit der Müdigkeit umzugehen. Sport machen, viel kaltes Wasser trinken und Mittags mit dem Baby rasten haben mir in den schwersten Wochen geholfen. Alles Gute!

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So komisch das klingen mag, aber vielleicht versuchst du es mal mit ihm im eigenen Bett. Meine Tochter war zum Glück nie so schlimm was nachts stillen anging. Sie hat auch lange auf mir und dann neben mir geschlafen. Tatsächlich ist sie seltener aufgewacht, seit sie in ihrem eigenen Bett schläft. Das hat auch ab der ersten Nacht super funktioniert. Grundsätzlich würde ich den anderen hier zustimmen. Wenn sie nachts die Brust noch braucht, dann wirst du daran, ohne an ihrem Vertrauen zu rütteln nichts ändern können. Vielleicht schläft sie aber auch einfach unruhiger und wacht öfter auf, weil sie neben dir liegt. Es gibt Babys, die besser im eigenen Bett schlafen. Mit 5 Monaten kann man das ruhig Mal 1/2 Nächte ausprobieren. Aber auch hier ganz ohne zwang. Wenn es nicht klappt, dann heißt es einfach durchhalten.

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Ich würde ausprobieren, ob dein Mann ihn wieder zum schlafen bekommt, wenn du nicht im Raum bist.
Mein erster Sohn hat auch katastrophal geschlafen bis zum Alter von knapp 2 Jahren. Ich konnte auch sehr oft einfach nicht mehr.
Wir haben es dann mal so gemacht, dass mein Mann mit dem kleinen im Schlafzimmer schläft und ich auf dem Sofa. Ich bin mir zum stillen zu ihnen gekommen. Das heißt alles was ich an Gemecker gehört hab aber noch nicht mal 2h um waren, seit dem letzten stillen, habe ich nicht reagiert.
Die Nacht war herrlich. Ich hab mich gefühlt wie eine Nacht durch geschlafen. Obwohl ich im Halbschlaf natürlich immer mal was gehört hab.
Der kleine hat es gut hinbekommen mit Papa. Hätte er mega geschrien, hätte ich natürlich reagiert aber es ging ganz gut bei beiden.
Ihr habt nichts zu verlieren, also probiert es doch mal aus? Schlimmer werden kann es ja nicht mehr.

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Sorry, deine Hebamme hat dann echt nicht viel Ahnung Bzw ist von der „alten“ Schule.

Dein Baby muss sich noch gar nicht selbst regulieren können. Die Fähigkeit dazu erreichen sie ca im 4. Lebensjahr (inwieweit ein Kind fremdreguliert werden muss, also welcher Umfang, ist natürlich unterschiedlich).

Motte ist 1, mitten im Schub und ich stille nachts auch stündlich. Das ist völlig normal. Schnuller, Flasche, kuscheln, all das reicht nicht.

Bzw hat kuscheln mal gereicht, aber aktuell halt nicht. Das ist ok.

Also, ich persönlich würde nicht so viel herum doktern, sondern meinem Baby geben, was es braucht 😊

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Meine Tochter ist 8 Monate alt und hier sehen die Nächte auch so aus. Haben auch schon mit dem eigenen Bett versucht, aber da wacht sie innerhalb von 20 Minuten wieder auf. Sie braucht momentan einfach die Nähe.
Wie stillst du dein Kind? Ich nehme meine Tochter nicht aus dem Beistellbett. Ich drehe ihren Kopf einfach zu mir und stille sie im Liegen. Sie dockt von selber nach bisschen Nuckeln ab und schläft weiter. Da bin ich selber oft im Halbschlaf.