Nur Ausreden

Hallo zusammen.

Ich habe Anfang Januar ein Kind bekommen und es läuft bei uns super. Der Vater allerdings geht fast nur noch arbeiten. Er macht extra Überstunden mit den Ausrede, damit er evtl im September ein paar abfeiern kann. Ich meine er macht gut 40 Überstunden die Woche. Wenn er nach Hause kommt sagt er, er habe den ganzen Tag gearbeitet, hat er mal frei, will er auch nichts mit dem Kind machen und meint dann er habe ja mal frei 🤷‍♀️

Ich finde es gut das er arbeitet, aber ich muss sobald das Kind unruhig wird oder sonst was alles sofort abbrechen zum Beispiel das Baden oder Duschen unterbrechen, weil er nicht zurecht kommt.

Wo soll das noch hinführen?
Ich meine ich bin doch nicht 24 h für den kleinen zuständig.

Ich weiß echt nicht wie lange ich das noch durchhalte...
Sind eure Männer auch so?
Habt ihr einen Tipp?

Liebe Grüße Schmetterling mit Bub im Arm💙

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Mein Mann ist zwar nicht so, aber ich kenne ein paar, bei denen das so war. Sie konnten mit einem so kleinen Baby einfach nichts anfangen und waren überfordert. Vielleicht hilft ein ruhiges Gespräch. Hast du ihn denn mal gefragt? Wenn es tatsächlich Angst ist, kannst du ihm diese ja vielleicht nehmen 🤷‍♀️ wenn er mit dem Baby noch nichts anfangen kann, hilft wohl nur Geduld, wenn du diese hast 🙈 streiten und Forderungen stellen bewirkt glaube ich eher das Gegenteil...

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Als Frau fühlt man sich doch genauso überfordert, hat halt nur keine bequeme Ausrede.

Ich würde da eine klare Ansage machen: 1h am Tag hat er das Baby, er ist der Vater! Wenn er unsicher ist, kannst du ihm ja sagen, was er tun soll (wickeln, tragen, bla).
Gerne auch dazusagen, dass du auch nicht alles weißt.

Ich liebe meine Tochter sehr, aber 8h am Tag macht mir Rasseln auch keinen Spaß, na und? Baby haben ist manchmal mühsam, ich als Mama kann auch nicht sagen, och nö, heute nacht hab ich keine Lust auf 8x stillen.
Man kann von einem erwachsenen Mann mehr erwarten als "mithelfen, wenns Spass macht".

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Ich bin da andrer Meinung. Ja auch ich war beim ersten Kind überfordert, aber nicht weil mein Mann mir nicht geholfen hat, sondern weil ich mir selbst im Weg stand.

Man vergisst gerne, dass auch die Männer den ganzen Tag arbeiten, zumindest tut das mein Mann. Ich lasse ihm nach der Arbeit 1,5 Stunden zum ausruhen und gehe in der Zeit mit den Kindern einkaufen oder verabrede mich nachmittags, damit mein Sohn mit anderen Kindern spielen kann.

Ich stehe nachts immer auf, egal ob in der Woche oder am Wochenende, ich stehe auch am Wochenende mit den Kindern auf. Und auch wenn ich gerade in Elternzeit bin, arbeite ich nebenbei noch. Obwohl ich Kind und Baby habe, den Haushalt allein schmeiße, Einkäufe allein erledige und koche.

Mein Mann kümmert sich um die Kinder, wenn ich ausgehe oder einen Termin habe, wo die Kinder nicht mit können. Er bringt unseren Sohn, wenn er nicht arbeiten ist, ins Bett und holt ihn auch mal aus der Kita ab, wenn ich darum bitte.

Ich möchte das auch alles gar nicht ändern, denn wir Frauen sind nun mal stärker und haben mehr Energie als Männer. So haben wir die Abende entspannt für uns. Ich fordere nicht, ich bitte ihn und er schlägt es nie ab. Er richtet sich dann nach mir und gut ist. 😉 streiten tun wir uns wegen so etwas nicht, dafür ist mir die Zeit zu schade. Aber so ist jede anders und jede Ehe eben auch 😉

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Mein erster Mann konnte mit seinem Sohn auch erst was anfangen, als er laufen konnte leider. Heute kümmert er sich nicht mehr um ihn, der junge ist mittlerweile 15 und ich seit 4 Jahren von dem vater getrennt. Mein jetziger Mann kümmert sich total um unsere kleine tochter, die ist jetzt knapp 10 Monate, aber er hat sich von Anfang an mit gekümmert, ist auch nachts aufgestanden alles, ein absoluter Vorbild Papa. Aber es gibt davon leider nicht so viele von solchen Exemplaren. Viele sind so, das sie Angst haben dem kleinen Wesen weh zu tun oder was falsch zu machen. Da hilft nur reden, viel zeigen und immer wenn die möglichkeit besteht dazu nehmen glaube ich.

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Hallo, mein Mann geht sehr gern mal allein mit Kinderwagen spazieren. Vielleicht wäre das was für euch, wenn das Baby gern spazieren gefahren wird. Du machst alles fertig, legst den Kleinen in den Wagen und die zwei drehen eine Runde. Dann kann dein Mann beim Spaziergang abschalten und du etwas in Ruhe machen. LG

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Hallo,

ja, mein Mann ist ähnlich.
Er macht zwar keine extra Überstunden, sondern arbeitet von Haus aus sehr viel, aber er hat es mit den ganz kleinen Babys gar nicht.
Zugeben würde er das niemals, aber er ist sehr unsicher wenn sie noch solche Winzlinge sind.
Einer seiner Lieblingssätze ist "Du musst ihn anlegen!" Da er logischerweise nicht stillen kann, glaubt er irgendwie, er könne das Kind nicht beruhigen.
Und natürlich ist da auch eine gute Portion Bequemlichkeit dabei.

Wir haben mittlerweile drei Kinder und ich empfinde bzw. empfand die Babyzeit immer als sehr anstrengend. Unter anderem, weil die gesamte Verantwortung für einfach alles, was dieses kleine Wesen betrifft, an mir hängt.
Ich habe mich schon lange damit arrangiert, dass es so ist und mache fast alles mit Baby (duschen, einkaufen, Arzttermine,...)

ABER ich weiß, dass sich das Blatt irgendwann wendet.
Sobald unsere ersten beiden etwas älter waren, wurde es schon viel besser.
Jetzt sind sie 5 und 2 Jahre alt und mein Mann macht viel mit ihnen alleine. Er ist ein toller Vater und liebt unsere Kinder wahnsinnig. Sie stehen immer an erster Stelle, alle drei.
Außerdem kümmert er sich um andere Dinge, die ebenfalls wichtig für unsere Familie sind.

Bei uns hat übrigens alles reden nichts geholfen.

LG und gute Nerven ;-)

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Huhu

Ja mein Mann ist genauso.
Wir streiten deswegen auch andauernd aber es bringt einfach nichts es wird sich nichts ändern jedenfalls nicht bei uns.
Klar wird der kleine älter und dann auch selbstständiger also hast du dann weniger Arbeit aber an der Einstellung des Mannes wird sich sicher nichts tun.

Lg janine

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Hallo Liebes,
Mein Mann ist auch ähnlich.. er arbeitet immer 7 Tage im 4 Schichte System ( 2 Tage Früh, 2 Spät, 3 Nacht) und hat dann 2 Tage frei.. dementsprechend ist er öfter müde und Kaputt. Ich regle es so, dass ich mit dem kleinen unterwegs bin, wenn er sich ausruhen oder schlafen möchte. Ich stehe auch morgens mit dem kleinen auf und gehe sofort ins Wohnzimmer, bevor der Papa geweckt wird. Anfangs hat sich mein Mann auch nicht an den kleinen getraut mittlerweile klappt es ab und zu. Wenn ich mal 1-2 std mich erholen möchte zb duschen, Baden oder auch großartig putzen möchte, gehen die zwei spazieren mit dem KiWa. Da drin ist der kleine meistens am schlafen oder schaut sich schön um also gibt es nichts was mein Mann falsch machen könnte und das entspannt ihn 😊 Vor dem Spaziergang bekommt der kleine die Flasche, dann wissen wir auch genau, dass er während des spazierens keinen Hunger bekommen wird.. Vlt wäre spazieren auch für euch eine Lösung. Immer wenn mein Mann mir gesagt hat, dass er arbeiten muss und erschöpft ist, habe ich ihm gesagt ich arbeite auch 7 tage die Woche, Nachts habe ich sogar Rufbereitschaft 😂 Die Männer können manchmal nicht so weit denken und sind der Meinung, nur weil wir kein Geld verdienen, dass wir nicht arbeiten.

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Achja und seit ca. 1 Monat geht mein Mann zusammen mit dem kleinen Baden und die beiden haben immer einen Mega spaß. In der Zeit kann ich auch vieles erledigen, solange mein Mann mich nicht andauernd ruft; "schau mal schatz wie er plantscht" 😂Mein Baby ist jetzt 5 Monate alt.

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Mein Mann hat schon immer gerne freiwillig länger gearbeitet und seit unser Kind da ist-bzw eigentlich seit der Schwangerschaft- noch mehr. Mich nervt es auch oft aber er macht es doch für uns! Er ermöglicht mir damit ein 2. Jahr Elternzeit.
Ich kann mir vorstellen dass ein ganz enormer Druck auf den Männern liegt wenn sie Vater werden. Einerseits sollen und wollen sie präsente Väter sein und andererseits sind sie im Normalfall die Hauptverdiener. Mein Mann sagt ganz oft dass er jetzt auf der Arbeit doppelt Gas gibt, um Karriere zu machen und um unser Einkommen zu sichern. Ich werde nach elternzeit natürlich wieder arbeiten aber nur als Dazuverdiener. Unseren Lebensstandard sichern könnte ich damit bei weitem nicht.
Vielleicht denkt dein Partner ähnlich?
Bei uns ist es nun so, dass ich kleine Aufgaben abgegeben habe (baden und das letzte wickeln des Tages) und wir uns anders organisieren. Wenn mein Mann um 19 Uhr heim kommt, essen wir und er spielt noch paar Minuten mit dem Kleinen. Dafür bringe ich ihn ins Bett und mache danach Ordnung, sodass er da eine gute Stunde Zeit für sich hat.

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Du schreibst ja, dass du nicht weißt, wie lange du das noch durchhältst, deshalb muss sich auf jeden Fall etwas verändern.
Zeig ihm doch am besten deinen Post oder sprich mit ihm in Ruhe und sag ihm, dass es dir (so wie jeder Mutter mit wenig Unterstützung) zu viel ist und ganz konkret, wann er dich wo unterstützen soll und was er da genau machen muss. Wenn es nicht funktioniert wenn du anwesend bist, dann verlässt du in der Zeit das Haus und gehst Einkaufen oder sowas.
Lass ihn seine Erfahrungen sammeln. Du solltest auf keinen Fall deine Tärigkeiten, wie duschen oder ähnliches unterbrechen, wenn er das Baby hat, sondern ihn lieber Anweisungen davor geben, was zu tun ist, wenn das Baby weint. Viele Mütter (ich auch manchmal ) neigen ja dazu, dem Vater das Baby aus der Hand zu reißen, wenn es weint. Eigentlich ein fataler Fehler, weil Vater und Kind somit lernen, dass bei Weinen die Mutter zuständig ist. So wird sich das Kind nie vom Vater beruhigen lassen und der Mann bekommt im Umgang mit dem Baby auch kein Selbstvertrauen. Mach ihm klar, dass du weißt wie viel er arbeitet, aber dass du 24 Stunden arbeitest und Entlastung brauchst. Macht einen Tag am Wochenende aus, an dem du ausschlafen darfst. Geh mindestens alle Wochen mal mit Freundinnen Essen oder zum Sport.
Viele Väter können mit so Kleinen noch nichts anfangen aber wir Mütter müssen uns ja auch mit den Babys beschäftigen, auch wenn wir mit ihnen ab Kleinkindalter viel mehr anfangen können. Das kann keine Erklärung sein, dass sich der Vater komplett rausnimmt.
Mein Mann tickt ähnlich wie deiner, nur dass er gezwungen ist, so viel zu arbeiten, weil er selbstständig ist. Somit sieht er die Kinder nur selten unter der Woche Abends. Ich bin quasi alleinerziehend unter der Woche und hab auch niemanden, der mir mal hilft. Als ich beim 1. Kind nicht mehr konnte, habe ich ihn mehr in die Pflicht genommen. So musste er unter der Nacht auch mal raus oder am Wochenende mit der Kleinen aufstehen. Momentan kümmert er sich insofern um die beiden Kinder, als dass er sie Morgens in die Betreuungseinrichtungen fährt, am Wochenende mit ihnen aufsteht, am Wochenende genau wie ich Windeln wechselt und mal kocht und falls er mal früher von der Arbeit kommt, ein Kind ins Bett bringt. Ich mache einmal die Woche (extra) spät Abends einen Sportkurs, damit ich auch mal raus komme, obwohl ich eigentlich ein totaler Sportmuffel bin und verabrede mich alle 2 Wochen mit Freundinnen Abends zum Essen. Eigentlich alles soweit gut geregelt, nur nervt es mich, dass die Kinder auch am Wochenende, wenn ja Papa verfügbar ist mit allem trotzdem immer zu mir kommen. Aber ist ja kein Wunder, wenn ich sonst auch immer für sie zuständig bin.