Wie reguliert ihr Besuch hinsichtlich Überreizung des Babies?

Ihr Lieben,

ich suche Anregungen. Bei uns hats diese Woche in der Verwandtschaft dick geknallt.
Alle wohnen weit weg, dh. wenn sie zu Besuch kommen, sind sie mehrere Tage da.
Der Kleine ist jetzt 9 Monate alt und so langsam kann man schön mit ihm spielen. Und das hat unsere liebe Sippe mit Hingabe getan. Über Tage, 6-8 Stunden am Tag.
Wir haben uns den Mund fusselig geredet, ihn bitte weniger aufzuputschen, auch mal allein auf der Decke spielen zu lassen und nur zuzugucken, weil wir schon wissen dass er ohne solche Selbstbeschäftigung am Abend durch ist und erst mal 1-2 Stunden heult.
So wars dann auch, gleich am ersten Abend. Am Folgetag das gleiche Spiel, nur dass sie etwas früher gegangen sind und als ich am 3. Abend wieder 1.5h Gebrüll und in der Nacht Bauchweh von zu viel Luft schlucken hatte, haben wir die Besuchszeit für den Folgetag begrenzt und vorab in einer SMS gebeten dass sie bitte weniger Action am Kind machen.
Die Folge war hollywoodreif:
Drama. Tränen. Vorzeitige Abreise. Nun schweigt man uns an.
Das wird sich alsbald wieder auflösen, für mich ist nur die Frage, wie ziehe ich die nächsten Besuche auf?

Ich ärgere mich tierisch über mich selber, weil ich meinen Job nicht gemacht habe.
Die 3 Tage haben den Kleinen total ausm Konzept gebracht und wir waren beide am Zahnfleisch. Zu spät eingegriffen weil sie ihn ja so lieb, und die Anreise so weit....
Leider macht der Teil der Familie nichts am Kind ausser spielen und sie geraten über ihn so in Extase dass sie nicht merken, wenn er zu viel hat. Ich muss ihn auch ausm Arm pflücken wenn er weint, es kommt keiner auf die Idee das nicht tröstbare Kind an die Eltern zurückzugeben.

Wir Eltern sind uns einig dass wir das so regulieren müssen dass es für den Kleinen passt. R Die Turbobespassung hält der Kleine nicht länger als 1-1.5h am Morgen und 1 am Nachmittag aus. Wenn ich verkünde dass das unsere neuen "Spielzeiten" sind wie mein Mann es vorhat hör ich schon das nächste Drama anklopfen weil die fahren wirklich weit.
Daher die Frage... wie löst ihr sowas?

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Huhu

Ich würde mich da freundlich, aber bestimmt durchsetzen.
Kommen die nur fürs Kind oder auch um mit euch zu quatschen? Genau die Frage würde ich ihnen stellen.
Ganz ehrlich? Ich hab mich bei der Familie auch schon mehrfach zum Spielverderber gemacht, ich bin da in der Pflicht mein Kind zu schtzen.

Für mich ganz persönlich wäre da eine Idee die Tage anders zu nutzen als nur zuhause, Tag im Zoo oder so.
Zuhause würde ich das ganze begrenzen indem ich Pausen schaffe, essen am Tisch in Ruhe, oder sagen das ich den kleinen kurz rausnehme, damit er zur Ruhe kommt.


Liebe Grüße

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Ein bisschen mehr als sonst würde ich da aber trotzdem zulassen, gerade wenn sie weit weg wohnen.
Wenn meine Tochter bei Oma war braucht sie danach auch erstmal etwas Zeit zum runter kommen.
Vielleicht hilft es schon 1-2 Stunden eher alle rauszuschmeißen, damit er runter kommen kann

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Keate. Top Frage.
Die kommen nur für den Enkel. Legen den Besuch teils auch so dass das eigene Kind arbeitet.

Spazieren gehen und Co habe ich bisher viel eingebaut. Soweit das gesundheitlich geht. Mit dem rausnehmen hatte ich Skrupel. Muss ich machen. Unbedingt.
Auf die Gefahr hin dass ich der Buhmann bin.

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Das scheint eine schwierige Situation für dich zu sein.
Versteh dich da auch aber wenn ich jetzt meine Familie nehme, da gäbe es gar keine Diskussion. Wir sind die Eltern wir bestimmen wie es läuft, wer das nicht akzeptiert soll gehen. Klingt hart aber ihr müsst auch an euren Sohn denken und es zählt in erster Linie dass es ihm gut geht. Das hat jeder zu verstehen und zu akzeptieren. Also einfach mal energisch durchgreifen, anscheinend ist deine Familie da ja wenig einsichtig und nimmt keine Rücksicht auf euch und das Kind. Dann müsst ihr halt mal deutlicher werden.
Alles Gute für dich 🍀

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Vielleicht hättest du persönlich mit ihnen reden sollen, in einer SMS kommt das oft falsch rüber.
Ich würde anrufen und es einfach ruhig erklären, dass es momentan einfach so ist und sie das eben so hinnehmen müssen. Man kann sich ja auch mal unterhalten und das Kind alleine spielen lassen. Wie ist es mit spazieren gehen? Da kann er dann auch nicht zu extrem bespaßt werden. Wieviel kommen denn da auf einmal?

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Hm. Wir hatten angerufen und das erklärt und dabei auch den Besuch auf dem Mittag verschoben. Die SMS war zur Abstimmung der Zeit, da ich unterwegs war. Und ich hatte die Begrenzung auf 1h die mein Mann telefonisch gemacht hatte in der SMS gelockert weil ich das zu hart fand. Sinngemäß "kommt gern länger als ne Stunde, aber bitte berücksichtigt wirklich....".

Ich versteh nicht ganz warum sie an der Punkt geditscht sind.
Im Moment werden wir mit Schweigen bestraft. In dem Teil der Familie redet man nicht über Konflikte. 😬

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Hmmm… ich kann euch verstehen, dass ihr nicht erfreut seid, wenn euer Kleiner so dermaßen bespaßt und reizüberflutet wird, dass er danach völlig durch den Wind ist.

Allerdings finde ich eine Ankündigung per SMS und vorgegebene Spielzeiten auch ziemlich krass.

Bei uns war es auch oft so, dass es gerade wenn Oma und Opa da waren, es meinem Sohn dann mal zu viel wurde, aber wenn ich das gemerkt habe, dann habe ich ihn einfach aus der Situation herausgeholt. Ich habe dann zu Oma und Opa gesagt: "Ich glaube, es reicht ihm jetzt. Wir sollten ihm eine Pause gönnen. Trinken wir einen Kaffee am Tisch." Omas und Opas übersehen so etwas oft in ihrer Euphorie und Verliebtheit.
Aber ich sehe ehrlich gesagt das Problem nicht, dass man dann nicht einfach kurz darüber redet. Das muss man doch nicht so groß aufpauschen und mit vorgegebenen Spielzeiten etc. verkomplizieren. Oder? Also ich würde das zumindest nicht machen, sondern einfach bei Bedarf eingreifen und zum Beispiel den Kleinen schnappen und in den Kinderwagen setzen und sagen, dass ihr eine Runde dreht, damit er wieder ein bisschen runter kommt.

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Wie regelmäßig kommt denn der Besuch? Wenn es bis zum nächsten Mal noch eine Weile dauert, regelt sich das ja ggf. ein bisschen von alleine, denn je älter die Kleinen werden, desto mehr können sie ja auch ab 🍀

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Alle 6-8 Wochen.
Finde ich schon häufig für die Strecke. Jetzt waren sie länger nicht da weil wir umgezogen sind.

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Ich löse sowas, indem ich es dann für ein paar Tage ertrage, denn ich bin froh, dass meine Eltern und Schwiegereltern noch leben.

Mag sein, dass bei dir alle noch top fit sind, aber mein Papa ist leider mehr tot als lebendig und da hat er etwas Narrenfreiheit, eben weil nicht mehr so viel Zeit bleibt.

Vielleicht denkst du das mal in die Richtung.

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Ich verstehe total was du meinst. Es gibt nur noch diesen Opa.

Aus meiner Sicht keine Option leider. Ich übertreibe nicht, es war wirklich ein Zirkus hier. Die haben in jeder Sekunde die dieses Kind nicht am Esstisch oder im Wagen sass mit 2 Spielzeugen vor ihm gewedelt, ihn hopsen lassen und auf ihn eingequasselt. Und wider ursprünglicher Abstimmung die Reise um noch nen Zag verlängert. Das war dann der wo's geknallt hat.

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Naja, man muss trotzdem nicht alles ertragen. Man darf da schon auch an sein Kind denken und ich finde da kann jeder etwas aufpassen, eben wie weit er da im stande ist 😉

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Oje, das klingt anstrengend. Ich habe sowas immer gut mit dem tragetuch oder der manduca gelöst. Kind quasi an mich gebunden, damit es seine Ruhe hat und gut ist.

Ich kam einmal auch in eine Situation, wo ich etwas trampelig werden musste. Die Tante meines Mannes (wir waren mit mehreren in Dänemark im Urlaub größeres ferienhaus) hat meinen großen Sohn, zu dem Zeitpunkt 3 Monate, ohne Unterlass bespaßt. Folge war, das er die ganze Nacht nicht zur Ruhe kam, obwohl er sonst schon durchschlief. Ich war natürlich gerädert am nächsten Morgen, er auch. Und kaum lag er zum Frühstück im maxi cosi (Ich war nach dem wickeln nur fix Hände waschen...), klebte sie schon wieder an ihm. Sie bekam direkt mit, wie ich auf Nachfrage der schwiegermama sagte, dass wir die Nacht überhaupt nicht geschlafen haben. Darauf hin sagte sie zu meinem drei Monate alten Sohn "Dann werde ich den ganzen Tag auf dich aufpassen, dass deine Mama schlafen kann!" - ja ja, das hatte sie sich wohl so gedacht. Ich kann solche Aussagen über das Kind rum überhaupt nicht ab. Meine Antwort: "daraus wird nichts, ich schlafe nur, wenn er schläft. Er braucht viel weniger getüdel, das ist ihm zu viel, er braucht seine Ruhe, um selbst seine Umwelt zu entdecken." Danach legte die zum Glück ein deutlich langsameres Tempo ein und ließ ihm Freiraum. Ich hab ihr dann auch nochmal erklärt, dass er keine 100% Bespaßung braucht. Er hat seine Bedürfnisse und egal wie süß sie ihn findet, deswegen muss man nicht die ganze zeit in seinem sichtfeld mit irgendwas wedeln. Man kann ihn auch von der "ferne" genießen und schauen, wie er mit seinen Händen tüdelt, seine Füße entdeckt usw.
Die Pille war für sie sehr bitter, aber die hat es akzeptiert. Aber ich hab ihr da auch keine Wahl gelassen. Ich bin die Mutter und ich entscheide, was das beste für mein kind ist. Unser Verhältnis war danach deutlich runtergekühlt, obwohl wir vorher echt sehr sehr gut zueinander standen. Erst im Sommer darauf, als der große ein Jahr alt war, hat sie den Bogen bekommen, auch, weil sie gemerkt hat, das er sie deutlich in seine Schranken weist - er zeigt, wenn er etwas nicht will, dazu gehört überschwängliche Aufmerksamkeit und vorallem unerlaubter körperkontakt. Das hat sie regelrecht geschult für unseren zweiten Sohn, da ist sie jetzt wesentlich sensibler.

Ich würde an deiner Stelle gar nicht diskutieren. Ihr wisst, was das beste für euer Kind ist und wer sich nicht dran halten kann, der muss eben beleidigte Leberwurst spielen. Irgendwann werden sie es verstehen, spätestens, wenn das Kind es ihnen deutlich zeigt. Davor seid ihr dafür verantwortlich ihn zu schützen, bis er es selber kann.

Das per SMS zu machen, finde ich jetzt nicht dramatisch. Man hätte auch anrufen können, aber es läuft aufs gleiche hinaus, dass sie sich eben darauf einstellen ihn nicht voll zu bespaßen. Da beleidigt mit Drama abzureisen, finde ich echt übertrieben. Es sollte doch nicht so schwer sein, empathisch gegenüber dem Kind zu sein... Und es ist übergriffig, seine Bedürfnisse über die des Kindes zu stellen. Das ist keine Puppe zum spielen, sondern ein Mensch!

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Habt Dank für Eure Anregungen.
Ich denke wir warten jetzt mal bis sie wieder auftauchen aus Schmollland und versuchen die Sache dann aufzuarbeiten. Die Besuche sind so lang dass mein Mamn teils arbeiten ist. Ich werde ihn die Wochenenden komplett allein managen lassen und wenn er weg ist den Kleinen definitiv ins Timeout nehmen. Wenn das zu weiterem Drama führt dann ist es halt so.

Der Rest der Familie entlastet uns sehr wenn sie da sind. Die zwei "konsumieren" das Kind regelrecht. Strecke hin oder her. Dann ist er halt Mal 1/2 Stunde bei mir in der Küche und sie sitzen aufm Sofa und warten bis ich ihn Retour bringe. Grausiger Gedanke aber anders wird's wohl nicht gehen.

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Ich denke, Drama ist es nur beim nächsten Mal für einen Tag. Dann sollten sich doch bitte erwachsene Menschen an die Situation eingestellt haben.

Sie wollen ja auch ein fröhliches Enkelkind und keines dass rotal müde vom Schlafmangel der Nacht ist.

lg lene

Ps: Ansonsten bekommen sie Shirts mit dem Aufdruck "DRAMAQUEEN" geschenkt.

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Hey.
Bei uns ist es seit Anfang so das sich alle auf ihn Stürzen und es niemand versteht das er nicht den ganzen Tag bespaßt werden muss. Darum ist bei uns immer die Trage dabei und wenn ich das Gefühl habe das es ihm zu viel wir kommt er in die Trage oder wir gehen spazieren.
Liebe Grüße,
Na1405 mit Kilian (9 Monate)