Eifersüchtig auf Freundin

Hallo ihr Lieben!

Ich muss mich mal ausheulen und nach Rat fragen. Kurz zu mir: bei meiner ersten Tochter hatte ich Wochenbettdepression,die bereits noch im Krankenhaus nach der Geburt auftrat. Es war wirklich nicht schön... Nach etwa sieben Wochen ging es mir viel besser aber anstrengend war es mit baby dennoch. Sie war immer eine ganz schlechte Schläferin und das hat mich wirklich fertig gemacht. Erst mit einem Jahr wurde es besser und ich konnte mich in meiner Mamarolle endlich wohl fühlen. Aber das erste Jahr konnte ich so gar nicht genießen. Die Umstellung von keinem zu einem Kind fand ich wirklich extrem.
Meine Freundin hat vor fünf Tagen ihr erstes Kind bekommen. Und ich ertappe mich dabei, dass ich eifersüchtig werde. Weil Sie alles so easy wegzustecken scheint. Die Geburt dauerte über 20 Stunden und endete mit einem Kaiserschnitt. Ihr baby schreit viel und schläft natürlich auch nicht so toll, ist halt ein typisches Baby. Aber ihr scheint das alles irgendwie gar nichts auszumachen. Sie hat sich bisher nicht einmal beschwert. Ich sollte mich für Sie freuen aber ich merke wie in mir immer wieder Eifersucht aufkommt. Wieso konnte es bei mir nicht so sein? Wieso fiel mir die Umstellung so schwer? Bin ich wirklich so ein weichei? Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich innerlich hoffe, dass es ihr ähnlich ergeht wie mir. Das es ihr auch schwer fällt.
Ich weiß, dass ist furchtbar und ich erkenne mich selbst nicht wieder. Ich bin normalerweise eine ganz loyale Freundin und würde niemanden etwas böses wünschen.

Hatte schon einmal ähnliche Gedanken? Wie könnte ich die abstellen?

1

Nein, ich kann das ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, obwohl ich auch eine Wochenbett Depression hatte - Wochen und Monate lang. Das 1. Jahr ist an mir vorbei gezogen und ich kann mich kaum erinnern. Mein Sohn wird bald 7 Jahre alt und heute habe ich maximal Schuldgefühle ihm gegenüber, weil ich nicht die Mutter sein konnte wie ich wollte. So richtig in das neue Leben gefunden habe ich erst im 3. Lebensjahr meines Sohnes.
Eine gute Freundin von mir hat im Herbst ihr 1. Baby bekommen und es läuft wunderbar. Und ich kann gar nicht anders als mich zu freuen. Ich verspüre maximal Wehmut und hoffe, dass ich ein 2. Baby mehr genießen kann. Das was ich gefühlt und erlebt habe wünsche ich keiner Frau der Welt.

5

Hey mein Sohn wird auch bald 7 und ich hatte auch Depressionen nach der Geburt. Zwar nicht ganz so doll wie du, das tut mir sehr leid, dass das so lange gedauert hat bei dir. Aber ich hab letzten Herbst mein zweites Kind bekommen und hatte keine Depression bekommen. Das ist alles ganz anders als nach dem ersten, ich wünsche dir alles gute und hoffe, dass du das zweite von Anfang an genießen kannst.

13

Vielen Dank für deine Worte :-) Dass es beim nächsten Kind anders laufen könnte ist mir bewusst :-) Momentan ist aber keines in Aussich. Mal sehen.

weiteren Kommentar laden
2

Zwischen dem, was Menschen sagen, und dem, was sie fühlen, liegen oft Welten. Meine Kleine hatte auch furchtbare Schreistunden am Abend. Da war ich auch oft wirklich fertig. Aber ich wollte einfach nicht vor anderen jammern und habe deshalb nichts gesagt.

Es nimmt deine Freundin bestimmt mit. Aber vielleicht hat sie auch Hemmungen, vor dir zu jammern, weil sie weiß, wie schwierig euer Anfang war und sie dich nicht noch mehr belasten möchte?

lg

3

Naja aber vllt jammert sie einfach nicht, weil es nichts zu jammern gibt. Ja es gibt Frauen due haben egal wie schwer es mit dem Baby is, nichts zu jammern weil sie damit prima klar kommen.
Das is nichts schlimmes, genau so wie es nichts schlimmes ist, wenn eine Mami nicht mit allem super klar kommt. Jeder ist eben anders gestrickt

4

Die meisten sagen nicht wie es ihnen geht oder Lügen. Weil sie wie du sagst "nicht als weicheier" dastehen wollen. Meine Psychiaterin sagte "das ist ein überlebensinstinkt". Man glaubt das alles gehört eben dazu und man muss das so hinnehmen und runterschlucken sowie funktionieren. Ich hatte beim ersten postpartale Depressionen und aufgefallen und aufgearbeitet wurde das jetzt in der 2. Schwangerschaft über 2 Jahre später. Ich hab mir das damals nicht anmerken lassen. Hab funktioniert und überwunden hab ich es nach ca 9 Wochen was die Depressionen betrifft und konnte erstmals muttergefühle erleben. Das gesteht man sich in der akuten Zeit nicht ein und noch 10x weniger nach außen. Man erwartet ja, dass man unmittelbar nach der Geburt überschwängliche muttergefühle entwickelt. Postpartale Depressionen betreffen 20-30% aller Mütter und die meisten davon sind Erstmalig Mutter geworden. Natürlich betrifft das nicht jeden! Und ja es gibt Menschen die sind belastbarer. Eine postpartale Depression hat aber nix mit Belastbarkeit zu tun! Oder Weichei sein!!! Ich bin belastbarer als die meisten die ich kenne. Postpartale Depressionen wegen ausgelöst durch nicht ausgeschüttete Hormone, welche nach div. Interventionen, PDA und Eingriffen häufig nicht ausreichend ausgeschüttet werden. Hinzu kommt das auch Vitamin D Mangel, Eisenmangel, ein zu hoher TSH Wert oder Vitamin B Mangel ebenfalls Auswirkungen auf die Psyche haben! Deswegen wurden diese Werte erst im Dezember bei mir geprüft und sublimentiert, als Vorsorge jetzt unmittelbar vor der 2. Geburt. Kein Mensch kann was gegen Mangelerscheinungen oder Hormonstörungen! Psychische Probleme haben eigentlich nie etwas mit persönlicher Belastbarkeit zu tun! Red dir das ja nicht ein. Und es ist klar beneidenswert, wenn deine Freundin davon verschont geblieben ist. Neid ist erkennen, das es jemandem besser ergeht als einem selbst. Eifersucht ist missgunst. Und in der Regel gönnt man jedem verschont von leid zu bleiben, aber hätte diese Erfahrung auch lieber gerne geteilt. ;-)

6

Also bei meinem Sohn hatte ich auch Depressionen gehabt, aber deine Gefühle kenne ich nicht. Ich war nie neidisch oder habe anderen etwas "schlechtes" gewünscht. Kann dir da also nicht weiterhelfen. Aber Außenstehende haben nicht gemerkt wie schlecht es mir anfangs mit dem Kind ging. Alle sagten immer er ist so ruhig und friedlich und so eine tolle schnelle Geburt. Und sie hatten ja auch recht, aber diese schnelle Geburt war für mich zu schnell, ich habe gar nicht begriffen dass das mein Kind ist, was plötzlich in meinem arm lag. Und ja er war ruhig und einfach. Er war ein perfektes Baby, wie es sich jede wünscht und trotzdem war ich plötzlich "nicht mehr frei" und da war jemand der mich rund um die Uhr gebraucht hat. Das war für mich anfangs sehr schwer zu akzeptieren. Vielleicht lag es daran dass ich nie Kinder wollte und mein Sohn sich eingeschlichen hat. Heute habe ich ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, weil ich die ersten Wochen nicht so für ihn da war, wie ich es hätte sein müssen. Aber einer anderen Frau würde ich so etwas nie wünschen. Es war schrecklich gewesen in diesem Loch zu sitzen.

7

Im Gegensatz zu den anderen kann ich dich verstehen. Ich glaube nicht, dass du ihr was schlechtes wünscht, es ist wahrscheinlich eher der Wunsch, dass du nicht die einzige bist, die sowas durchmacht. Ich hatte nach der ersten Geburt euch mit Depressionen zu kämpfen aber davon weiß niemand. Bei einer Freundin von mir, war ich auch sehr wehmütig, weil es scheinbar richtig gut lief. Vor kurzem haben wir über die Anfangszeit mit unseren Mäusen gesprochen, und da hab ich festgestellt, dass es dort auch nicht so rosig war, wie ich damals dachte.
Lg

8

Ich bin momentan selber darin in einer Depression . Beim 1. Kind hatte ich keine jetzt bei den 2. Dafür richtig heftig . Ich konnte bis jetzt kaum etwas genießen und das macht mich unendlich traurig und ich habe große schuldgefühle gegenüber meines Kindes. Ich wünsche das keiner Frau auf der Welt und hätte auch nicht gedacht das es mir passieren kann da meine Schwangerschaft und Geburt toll waren. Es kann sein das deine Freundin das verbergt aber es kann auch einfach sein das sie einfach damit umgehen kann . Denke du denkst so da du es hattest und dich fragst wieso fühlt sie nicht so wie ich gefühlt habe .

9

Also ich kenne das in Bezug auf die Schwangerschaft und Geburt. Alle in meinem Freundeskreis konnten ihre Schwangerschaft geniessen und hatten eine erträgliche Geburt. Ich hatte eine furchtbare Schwangerschaft mit 4 Krankenhausaufenthalten und allem möglichen. Ich habe es nicht genießen können. Die Geburt ging 3 Tage mit Geburtsstillstand etc. und ich dachte ich breche ab.
Ich bin auch so eifersüchtig auf die anderen die ihre Schwangerschaft geniessen und strahlen konnten. Und dann ertappt man sich dabei, dass man hören möchte, dass auch andere Problemchen hatten.
"Warum Ich?", ist glaube ich relativ normal. Kein Mensch ist frei von Eifersucht. Aber schlimm finde ich das nicht. Bzw macht es dich nicht zu einem schlechten Menschen!

10

Du bist doch nicht eifersüchtig. Das ist Neid...

11

Ich kann das schon verstehen und finde das auch total menschlich. Ist halt so, deshalb bist du noch lange keine schlechte Freundin.

Aber nicht alles was glänzt ist Gold, vielleicht will sie dich wirklich nicht belästigen wenn sie deine Vorgeschichte kennt, bei mir sagt zB eine Freundin auch nie etwas ‚schlechtes‘ wenn ich dann gezielt nach zB der letzten Nacht frage sagt sie schon wie anstrengend das war usw. manche jammern halt von Natur aus nicht so dolle. Oder sie findet es schlichtweg wirklich nicht anstrengend, solls ja auch geben 😂🤗

🌷LG