Angst Kind abzugeben und wieder zu arbeiten

Hallo Zusammen,

Ich schlafe schon die ganze Nacht nicht weil ich irgendwie so eine innere Unruhe verspüre. Mein Kleiner Sohn ist nun bald 1 Jahr alt und wir beginnen nun mit der Eingewöhnung in der Krippe. An sich habe ich ein gutes Gefühl mit der Krippe und auch die Erzieherinnen sind nett. Ich werde vier Wochen nach Beginn der Eingewöhnung einen neuen Job beginnen. Mein Sohn wird also 3 Tage zu je 6 Stunden in der Krippe sein. Seitdem ich nun final weiß dass dies unser Plan für die kommenden Wochen ist fühle ich mich einfach Hundeelend. Ich schlafe nicht mehr, bin unausgeglichen anhänglich. Heute Nacht habe ich einfach geweint weil ich das Gefühl habe ihn zu früh abzugeben oder irgendwie eine schlechte Mutter zu sein. Ich habe mega Angst davor wie es sein wird von ihm getrennt zu sein. Wenn ich nur daran denke bekomme ich Bauch-Flattern. Und dazu dann auch noch die Herausforderung im neuen Job (Bürojob).

Grundsätzlich haben wir finanziell keine andere Wahl und die drei Tage sind das mindeste was ich arbeiten muss. Ich werde damit wahrscheinlich auf dasselbe Gehalt wie mein Elterngeld kommen. Ich kann mir nur einfach nicht vorstellen dass mein Spatz schon "alleine" klarkommen kann über einen so langen Zeitraum von sechs Stunden.

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Huhu.
Mein Kind geht bald mit einem Jahr auch drei halbe Tage die Woche zur Tagesmutter. Aber Gedanken mache ich mir deswegen keine. Es ist ja nicht für die ganze Woche und ein bisschen Kontakt mit anderen Kindern schadet nicht. Ich gehe aber auch von Anfang an zwei Tage die Woche arbeiten (bei mir helfen Oma und Papa seitdem aus) und ich habe keine Verlustängste entwickelt.

Und denk dran: die Eingewöhnung ist nicht nur fürs Kind sinnvoll 😋 auch die Mama muss sich langsam an die neue (Betreuungs-)Situation gewöhnen. Vor allem wenn man dieser nicht unbeschwert entgegensieht. Ich glaube viele Frauen fühlen sich schuldig, das liest man oft hier. Es ist aber wirklich nur ein unbegründeteres Gefühl, dem man sich nicht zu sehr hingeben sollte. Sieh es als Schritt in der Entwicklung deines Kindes. Es lernt, Dir so weit zu vertrauen, dass es sich von dir in andere Hände geben lässt. Es fängt an, erste Kontakte zu fremden Kindern zu machen und wird ganz sicher nur positives davon mitnehmen.

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Deine Antwort ist wirklich sehr toll geschrieben. Ich danke dir vielmals . Ich werde sie immer wieder mal durchlesen wenn mich die Zweifel plagen.

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Das freut mich! 😊

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Hey,

ich habe heute meinen ersten Arbeitstag. Letzte Woche ist unser Kleiner 1 Jahr alt geworden und ab Montag wird er mit meinem Mann bei der Tagesmutter eingewöhnt. Er wird dort 5 Tage bleiben, insgesamt ca 35 Stunden.
Auch mir fällt es absolut nicht leicht, aber ich weiß er ist dort in geübten Händen. Sie hat zwei eigene Kinder groß gezogen und ist seit 7 Jahren die beliebteste Tagesmutter im Ort.
Sie hat also viel mehr Erfahrung als ich.
Ich werde dafür die Nachmittage umso intensiver mit dem Kleinen verbringen, ebenso die Wochenenden und den Urlaub.

Ich bin damals auch bei einer Tagesmutter gewesen und die Bindung zu meiner Mutter hat nicht darunter gelitten.

Versuche es nicht zu eng zu sehen, eine schlechte Mutter bist du erst recht nicht. Kontakt zu anderen Kindern wird deinem Kind gut tun - sie können so viel lernen, grade im Sozialverhalten.

Alles Gute von der Aufgeregten

(Ausnahmsweise ist unser Kleiner nur 2 mal wach geworden und was soll ich sagen? Ich kann seit 4.50 Uhr nicht mehr schlafen 😂)

Gleich werden noch ein paar Tränchen vergossen, Krone gerichtet und ab geht’s „malochen“

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Danke dir :) Krone richten und malochen ...Das passt ja ganz gut zu mir hier ins Schabenland :D

Wie war denn dein erster Arbeitstag? Darf ich fragen was du beruflich machst da du ja am Feiertag arbeiten musst ...Ich hoffe ich bin nicht zu neugierig :)

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Hallo,

bei uns in Niedersachsen ist heute kein Feiertag. Ich arbeite im Gefängnis (Abteilungsleitung). Der Tag war super, auch wenn ich den Kleinen natürlich vermisst habe.

LG

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Moin!

Ich denke, es ist für dich, aber auch dein Kind am besten, wenn du dich daran gewöhnst, dass es so ist und die eher die guten Aspekte vor Augen führst. Aber lass dir auch ruhig etwas Zeit! Du hast das Baby 1 Jahr zu Hause gehabt, du musst nicht sofort perfekt auf Beruf umschalten!

Ich werde Ende Januar wieder arbeiten, das dauert noch etwas, aber Vollzeit #schwitz Wäre gern länger zu Hause, aber es muss aus verschiedenen Gründen so sein...
Ich habe schon 2 Kinder "erfolgreich" in der Krippe gehabt und bin daher halbwegs geübt damit, wie ich der Kleinen den Start erleichtern kann.

Was mich mehr umtreibt, ist, wie ich wohl meine Arbeit schaffe - gefühlsmäßig hab ich gar keine Zeit noch zu arbeiten #rofl Ich kenne mich, ich werde für die Kleinste wieder einen super Plan entwickeln, dass sie nicht so lange in der Krippe sein muss und auch für die beiden Großen da sein.
Ich denke gerade eher, dass ich ab Januar überhaupt keinen Feierabend oder irgendwelche Zeit für mich mehr haben werde ... seh mich gerade vor meinem inneren Auge mit strähnigen Haaren, ungeschminkt, Augenringe bis zum Knie und nur am Hetzen #schock Und noch mit verlottertem Garten (für den Haushalt werden wir aber jemanden einstellen, das mach ich nicht).

LG, Nele
mit Junge (11), Mädchen (7) und Mädchen (9 Monate)

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Danke euch allen erstmal für die tollen Antworten. Das macht wirklich Mut. Ich weiß nicht was heute Nacht über mich kam aber ich hatte einfach plötzlich totale Angst vor der neuen Situation. Einfach nach dem schönen gemeinsamen Jahr plötzlich vom Kind getrennt zu sein hat mir richtig Angst gemacht. Normalerweise bin ich überhaupt nicht ängstlich.

Ich starte sogar einen neuen Job in meiner alten Firma. Es wird eine komplett neue Tätigkeit. Zwar beim alten Arbeitgeber aber in neuem Team und mit komplett neuen Aufgaben in die ich eingearbeitet werde. Das bedeutet auch nochmal eine ziemliche Belastung. Aber ich wollte es ja so :D

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Vielleicht noch kurz zur Erklärung.Ich arbeite bei einem großen Automobilkonzern in Stuttgart. Habe mich da eigentlich nie wohl gefühlt und wollte während der Elternzeit eigentlich nach etwas anderem schauen weil ich auch eine ziemliche Fahrtzeit habe. Nach einigen Vorstellungsgesprächen ist mir jedoch klar geworden dass ich mit einer neuen Stelle in der Region deutlich mehr Stunden arbeiten müsste und nicht annähernd auf den Lohn komme wie mit 18 Stunden beim alten Arbeitgeber. Daher habe ich mich intern umbeworben was auch direkt geklappt hat. Das ist praktisch ein komplett neuer Job. Aufgrund der Größe des Unternehmens auch mich komplett neuen Systemen, Kollegen und Aufgabengebieten. Ich habe mich eigentlich gefreut weil ich mir den neuen Job auch spannend vorstelle. Mittlerweile macht mir das alles teilweise so Angst und ich hoffe einfach nur dass ich mich damit nicht übernommen habe. Ich habe schließlich privat doch mehr mit der Situation zu kämpfen als gedacht.

Sorry jetzt spame ich euch heute hier am Feiertag mit meinen Problemchen zu :D

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Hey, ich fange im Dezember wieder an für 2 tage/Woche. Maus ist dann 7 monate alt und kohlemäßig müssen wirs so machen.
Und ich wiiiill nicht.
Die Maus ist dann bei der Oma. Sie hat sie schon öfters mal bei uns betreut und das sehr gut. Letzte Woche haben wir dann mal nen ganzen Tag bei ihr getestet und ich bin auch weg gegangen in der Zeit. Ich hab sie schrecklich vermisst, und war fast ein bissle beleidigt, dass die beiden super gut drauf waren, als ich zum abholen kam. Naja. Aber ich bin froh dass es so gut läuft ich werde mich wohl dran gewöhnen...
Hätte nie gedacht, dass sich die Mamas da echt schwerer tun als die kleinen.