Einsam: Elternzeit vorzeitig beenden wegen fehlenden Kontakten

Hallo liebe Mamis,

mich bedrückt schon geraume Zeit etwas ganz stark und zwar ist es bei uns so:

Unsere Maus ist nun 9 Monate alt und wir verbringen die meiste Zeit Zuhause - zu zweit. Wir gehen schon raus. Spazieren, Einkaufen, in die Stadt, was so anfällt.

Unsere Familienmitglieder sind alle Vollzeit berufstätig und Freunde habe ich kaum.

Ich bin einfach so gar nicht der Gruppentyp. Tu mir schwer auf andere zuzugehen. Wir haben Kurse besucht, aber ich fühle mich dort nicht wohl. Ich finde keinen Platz in einer Gruppe. Kann es schwer beschreiben. Habe immer das Gefühl, mit mir will sowieso niemand Zeit verbringen. Inzwischen habe ich auch keine Lust mehr auf den (gefühlten) 10. Kurs, in dem ich mich wieder einsam unter anderen fühle (die schlimmste Art der Einsamkeit außerdem).

Anfangs war es für mich kein Thema, weil ich sicher war, der Kleinen „auszureichen“ aber umso älter sie wird umso mehr Gedanken mache ich mir, ob es okay ist, wie wir unseren Alltag leben. Vor allem da kein Kontakt zu anderen Babys besteht.

Ich überlege jetzt ernsthaft, sie vorzeitig in Betreuung zu geben und wieder arbeiten zu gehen. Der Plan war 3 Jahre Elternzeit ohne Fremdbetreuung. Mir blutet das Herz bei dem Gedanken, weil ich genau das nie und nimmer wollte. Aber ich rede mir ein, dass es besser für sie wäre.

Meine Mutter meint, ich würde übertreiben und mir den Alltag anderer Mütter spannender vorstellen. Vor allem solle ich mal abwarten, wenn die Kleine laufen kann und spätestens im Frühjahr würden wir zwei ganz andere Sachen zusammen machen können... Übertriebe ich?

Ich bin so traurig, vor allem über meine Denkweise!

Geht’s jemand ähnlich oder kann mir jemand ein Tipp geben?

Seid lieb gegrüßt und Danke für eure Antworten,

Goldherbstlaub

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Das ist doch eine prima Idee, nach einem Jahr schon in teilzeit wiedereinzusteigen. Und so wie du von "Fremdbetreuung" sprichst, werden es wohl eher 20 als 50 Stunden Wochenarbeitszeit sein...

Ich verstehe allerdings nicht, wieso du 3 Jahre komplett bei deinem Kind bleiben wolltest, wenn du so wenig Kontakte hast und dich auch schwer mit neuen Netzwerken tust.
Dass das einsam und unglücklich macht, ist klar. Und solche Emotionen tun auch Kindern nicht gt. Abgesehen davon, dass ich es persönlich viel gruseliger finde, wenn 2- und 3 Jährige ihre Zeit mehrheitlich mit Erwachsenen verbringen (und dann auch noch mit nur der Mutter), als wenn 1-Jährige in der Kuta mit anderen spielen und sich früh zu offenen, sozialen Persönlichkeiten entwickeln.

Meine Epfehlung wäre: geh arbeiten - das tut dir sicher gut, lenkt ab und hilft euch beiden.

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Warum ich 3 Jahre Elternzeit habe? Weil ich mich für ein Kind entschieden habe und da sein möchte, die erste Zeit.

Ich wusste nicht, dass man dafür zwingend ein Netzwerk braucht. 🤷🏼‍♀️

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Dein Beitrag klingt so, als wäre mehr ls eine Person ganz gut.
Und alles, was man über Kinder weiß, spricht dafür, dass es hilft, wenn sie zu mehreren menschen engen Bezug haben. Es braucht ein Dorf, um ein Kind aufzuziehen. Zumindest wenn sie selbstbewusst, sozial und ein bisschen mutig werden sollen.

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Dir gehts wie mir und mein Baby ist erst 13 Wochen alt habe auch überlegt nach einem Jahr wieder arbeiten zu gehen allerdings kann ich mein Baby auch nachmittags bei meiner Mama abgeben aber selbst das lässt mir mein Herz Blüten weil ich Angst habe ich verpasse was Villt das erste richtige Wort oder den Schritt 🙈 es ist mein erstes Kind und ich will unbedingt bei allem da sein.

Wahrscheinlich werde ich sowieso nach einem Jahr wieder arbeiten gehen müssen aber werde dann erstmals nur 10-15 std in der Woche machen mal schauen wie das dann überhaupt so läuft.

Ich will auch unbedingt mal andere Mamis kennenlernen die Villt in der Nähe wohnen und man auch persönlich eine Verbindung hat nicht nur wegen der Kinder 🙈
Bald beginnt mein Rückbildung hoffe irgendwie das da Mamas dabei sind mit denen ich mich gut versteh tue mich allerdings auch nicht leicht damit neue Leute kennen zu lernen

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Huhu,

Ich weiß soooo genau wie du dich fühlst!
Ich gehe auch zu diversen Kursen (was im übrigen auch nicht günstig ist) aber die restliche Zeit bin ich mit meiner kleinen (5 Monate) allein zuhause. Hinzu kommt noch dass man mit ihr kaum raus kann da sie nicht in den Wagen will, nicht in die Trage und nicht in den Maxi Cosi. Also bleibt mir nichts anderes übrig als mit ihr zuhause zu bleiben. Es ist ungefähr jeden Tag dasselbe. Ein Mix aus Essen, spielen, wickeln, schlafen. Und das jeden Tag! Ich habe mir das alles anders vorgestellt. Die meisten aus den Gruppen wo ich hingehe haben sich zu 2. zusammengeschlossen zum spazieren gehen. Da bin ich ja dann schonwieder raus weil meine kleine wenn überhaupt nur auf dem Arm getragen werden will. Außerdem muss ich dazu sagen dass ich recht schüchtern bin und nur schwer Anschluss finde. Ich bin oft sehr traurig und fühle mich einsam da ich irgendwie nicht mehr so richtig am Leben teilnehmen kann.
Ich liebe meine Maus über alles. Aber ich hab mir das auch anders vorgestellt wenn ich ehrlich bin.

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Hast du schon mal versucht dein Baby in der Trage oder TT auf der Hüfte zu tragen, damit dein Baby was sieht?

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Unser schatz mochte auch nicht so gerne in den Kinderwagen, seit wir am Kinderwagen eine Kinderwagenkette mit einen Teddy und so haben liebt er es darum zu liegen.

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Deine Mutter hat absolut recht! So kleine Babys brauchen noch keinen Kontakt zu anderen. Alltag/Spaziergang ist Beschäftigung genug.

Ich bin auch nicht so der Gruppen-Typ und wenn ich mit einem meiner Kinder doch mal irgendwas an Kurs mache (zurzeit mit Schlumpf 14 Monate - Musikgarten), dann freue ich mich über seinen Spaß, aber der „gezwungene“ Mutti-Smalltalk nervt mich (bin da immer sehr zurückhaltend).


Jetzt mal ehrlich: Ist dir in EZ langweilig oder befürchtest du „Folgen“ für dein Baby wegen mangelnder, sozialer Kontakte?

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Nein Langeweile auf keinen Fall. Es ist keine Ausrede. Ich habe wirklich einfach nur Bedenken, dass ich ihr, wenn ich Zuhause bleibe, mehr schade als gut tue, weil ich denke ihr zu wenig zu bieten.

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Also, jetzt mal ehrlich: WIESO sollte man seinem Kind schaden, wenn man es liebevoll zuhause betreut??
Wer um Himmels Willen redet dir so einen Müll ein??
Viele würden sich wünschen, 3 Jahre daheim bleiben zu KÖNNEN! Das muss man sich erstmal leisten können!

ICH bin kein Fan von U3-Betreuung und bin froh, dass wir uns die lange EZ leisten können.

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Hallo,

Ich versteh dich!

Ich bin immer nach 1 Jahr wieder arbeiten gegangen, denn nur Mama sein erfüllt mich nicht!
Hast du denn die Möglichkeit zur Betreuung?

Lg

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Mir ging es damals bei meinem Sohn(14J.)so.
Ich habe mir mein Selbstbewusstsein dann in solchen Situationen durch meinen Sohn geholt in dem ich mir gedacht habe:"Selbst wenn die anderen mich nicht mögen, mag er(und mein Mann)mich trotzdem.
Heute gehe ich viel offensiver in solche Situationen rein.Ich sag dann einfach:"Hi, ich bin Jacky das ist Lotte(wenn ich die kleine dabei habe.)Wie heißt du/ihr?dazu ein freundliches Lächeln und dann einfach losquatschen(man hat da ja doch einige Gesprächsthemen gemeinsam) auch kann man so gut über Probleme des Alltags reden und bekommt mal einen objektiven Blick von außen.
Ich denke nicht mehr soviel darüber nach ob mich andere mögen oder nicht,ganz nach dem Motto:Wer mich nicht mag ist selbst schuld 😉
Morgen bin ich das erste Mal bei einer Krabbelgruppe bin schon sehr gespannt wie das wird.

LG Jacky

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Hallo du,

Ich muss ehrlich sagen,dass ich dich nicht ganz verstehen kann. Elternzeit ist nicht dazu da,die Mütter zu bespaßen. Sondern die Zeit mit dem Kind zu nutzen. Ich habe eine 15 jährige Tochter und meine kleine ist 8 Monate.
Diese Zeit gibt dir nie nie wieder jemand zurück. Glaube mir,das du es irgendwann bedauern wirst. Ich habe zu meiner großen ein absolut tolles Verhältnis. Trotzdem geht sie ganz natürlich inzwischen größtenteils ihren eigenen Weg. Du glaubst nicht wie ich nach Zeit mit ihr sehne und mich jedes mal freue.
Klar ist es manchmal nicht ganz spannend. Aber das muss es auch nicht. Dein Schatz braucht dich und du solltest versuchen das zu genießen

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Nein, nein, das hast du falsch verstanden. Ich möchte nicht bespaßt werden. Darum geht es nicht. Ich befürchte, für die Kleine zu wenig zu machen. Ihr zu wenig zu bieten. Das ist mein Problem und es macht mich fertig.

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Das ist Quatsch. Deine kleine ist glücklich mit der Beschäftigung die du ihr bietest. In dem Alter brauchen die noch kein großes Entertainment Programm. Und auch noch nicht zwingend Kinder um sich rum. Wenn sie älter wird und du merkst,sie bräuchte nun tatsächlich mehr,kannst du immer noch zum Kinderturnen oder ähnliches. Und da ist es auch egal,ob du Kontakte knüpfst,die kleinen machen das schon. Oder auch auf dem Spielplatz dann.

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Es gibt doch hier bei Urbia auch viele tolle Mamis. Bestimmt auch in deiner Stadt. Vllt könnt ihr euch ja so zusammen tun? Und wenns mit der einen oder anderen nicht stimmig ist, probiert man halt die nächste aus :)

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Hey du,

ich kann dich gut verstehen! Du brauchst auf jeden Fall soziale Kontakte, sonst geht es dir selbst nicht gut und dann bringt dir das mit den 3 Jahren Elternzeit nichts.

Ich würde dich aber gern ermutigen wollen, es nochmal zu versuchen. Zumal du schreibst, dass du eigentlich gerne 3 Jahre mit deinem Kind "zu Hause" bleiben möchtest, um nichts zu verpassen.

Zum einen: Erwarte nicht zu viel von den Kontakten, die du in Gruppen hast. Mach dir bewusst, dass es um soziale Kontakte für dein Kind geht und darum, dass du mal einen erwachsenen Gesprächspartner hast. Die anderen Mütter müssen keine Freundinnen für dich werden und nicht zu 100% auf deiner Wellenlänge sein. Das mag sich daraus ergeben, muss aber nicht sein!

Zum anderen: Soziale Kontakte finde ich nicht nur für dich, sondern auch für dein Kind wichtig. Gerade, wenn es erst mit 3 Jahren in den Kindergarten soll. Probier nochmal verschiedene Angebote von unterschiedlichen Anbietern an. Kirchen, Familienbildungsstätten, DRK, Sportvereine. Es gibt z.B. oft schon Kinderturnen für Kinder ab 1 Jahr, so weit ist dein Kind ja bald. Vielleicht habt ihr daran mehr Spaß als an Krabbelgruppen. Musik? Schwimmen?

Meine Tochter ist jetzt 2 Jahre und 4 Monate alt. Ich bin auch eher zurückhaltend und habe mich anfangs schwer getan, mal etwas mehr Kontakt aufzubauen. Aber inzwischen haben wir ein richtiges Netzwerk entwickelt, langweilig ist es überhaupt nicht und in manchen Wochen muss ich aufpassen, dass wir nicht ZU viele Verabredungen haben.

Ich würde dem Ganzen noch etwas Zeit geben. Es kann natürlich auch sein, dass du einfach nicht der Typ dafür bist, 3 Jahre in Elternzeit zu sein. Dann, ja, ist es besser sie vorzeitig zu beenden. Ich finde es auch überhaupt nicht verwerflich sich das einzugestehen und wieder ein paar Stunden zu arbeiten. Es ist einfach auch Typsache - ich bin davon überzeugt, dass dein Kind merkt, wann du zufrieden bist, und das dann übernimmt. DEN einen richtigen Weg gibt es nicht.

Alles Gute!