Papa Panikattacke

Hallihallo,

Dienstag Nacht musste ich mit meinem Partner ins LKH da er (lt Auskunft der Ärzte danach) anscheinend eine Panikattacke hatte.

Herzrasen, kalt geschwitzt, Todesangst, Gliederschmerzen..

Wir hatten gerade den 5 Wochen Schub hinter uns und 4 Tage lang echt ein traumhaftes Baby leben, es wurde auch endlich kühler und er als Dachdecker Spengler bekam endlich etwas Erholung.

Anscheinend hat diese Stress Entlastung diese Panikattacke ausgelöst..

Die ersten 2 Tage danach hat er unsere 7 Wochen alte Tochter nicht mal angesehen, geschweige denn gehalten. Ich hab das respektiert und ihn 2 Tage im Bett liegen und in Ruhe gelassen, er musste wirklich gar nichts tun und konnte das tun was ihm gefällt.

Heute am 3. Tag war er schon weit aktiver, allerdings befindet sich unsere Maus noch immer im nächsten Schub anscheinend (schlaft max 1h am Stück, nuckelt 2h an mir, ansonsten nur Gebrüll)

Das macht ihn jetzt zusätzlich fertig, a) weil er sie nicht beruhigen kann, b) weil er das mit den Schüben nicht ganz versteht und immer fragt: was hat sie?

Irgendjemand mit Erfahrungen hier wo der Mann auch ein bisschen aufgegeben hat kurzzeitig?

Ich versuche ihn zu stärken, ihm zu sagen dass das schon mal passierrn kann, dass das nichts schlimmes ist, versuche ihm beizustehen und ihn um eig nichts zu bitten.. so dass er sich in Ruhe entspannen kann,..
ist das der richtige Weg??

Danke euch und sorry für den langen Post.

Ich bin natürlich auch dementsprechend geschlaucht da momentan null Unterstützung, aber jaaa ich weiss, alleinerziehende haben auch niemanden,..

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Hey,

also leider kenne ich mich aus mit Panikattacken. Wenn man das erste mal eine hatte, ist man danach oft ziemlich "geschockt".
Auslöser sind in der Tat oft Stress und das Gefühl, alles wird einem zu viel. Ihr solltet das mal beobachten... ich hoffe tatsächlich für ihn, dass er so schnell keine mehr bekommt. Falls aber doch oder es anfängt ihn sehr zu belasten, sollte er sich nicht scheuen, einen Psychologen aufzusuchen!
Grundsätzlich sind Angststörungen sehr gut zu behandeln.
Man sollte es als Alarmsignal des Körpers betrachten. Dein Mann steht scheinbar permanent so unter Adrenalin (Stress), dass sein Körper unweigerlich in Panik gerät. Das ist im Grunde ein sehr einfach erklärbarer Prozess! Wenn er die Ursachen für diesen Stress selbst nicht in den Griff kriegt, braucht er eben Hilfe dabei. Viele Menschen kämpfen kurzfristig mit Panikattacken und oft gehen sie auch von alleine vorrüber oder kommen einfach nicht wieder. So war es beispielsweise bei mir. Dafür muss man aber eben die Auslöser für den Stress weitestgehend runterschrauben!

Alles Gute und gute Besserung!

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Hallo!

Ihr Armen, da habt ihr ja volles Stress-Programm.
Würde es vielleicht helfen wenn du mit deiner kleinen Maus tagsüber etwas raus gehst damit er sich mal komplett entspannen kann? Mir hilft das immer sehr, sonst kann ich auch kaum ganz runterfahren da man ja irgendwie immer ein bisschen mitverantwortlich ist.
Und zu Punkt B: Habt ihr „Ohje ich wachse“? Das Intro hat meinem Mann sehr geholfen mit mehr Verständnis an die Schübe heranzugehen.

Ich drück euch die Daumen, dass die entspannte Zeit ganz schnell kommt!

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Hallo,
Dankeschön, hihi ja genau das habe ich ihm vorgestern vorgelesen, hab die App seit kurzem und finde sie super!

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Ich kenne leider auch Panikattacken, die ich während meiner Wochenbettdepression hatte. Mir hat es sehr geholfen, dass ich eine Therapeutin hatte, die mich einmal während so einer Attacke telefonisch dabei begleitet hat. So konnte ich verstehen, was in meinem Körper vor sich geht und es nahm mir den Schrecken davor. Ich würde eventuell einmal auf der Seite Schatten und Licht.de schauen, ob es dort Ansprechpartner in eurer Nähe gibt, denn dein Partner scheint ja als Auslöser auch das Baby und den damit verbundenen Stress zu haben. Dort habe ich auch die oben genannte Therapeutin gefunden, die sich ganz kurzfristig Zeit für mich genommen hat und die ich auch gar nicht lange brauchte.

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Tut mir leid ,ich habe damit Erfahrung ..das sind sicherlich tiefergehende Probleme ,als nur mal ein Schub vom Baby ,da steckt mehr dahinter .dringend Hilfe holen und der Säcke auf den Grund geben . Ansonsten kann ich dir nur raten ,Rücksicht zu nehmen .denn jemand der soetwas hat,kann sich in dieser Zeit nicht wirklich gut um andere kümmern ,er ist stark mit sich selbst beschäftigt .

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Ich würde dir bzw. deinem Mann das Buch Oje, ich wachse, empfehlen. Ist wirklich gut. Dann kann dein Mann das Verhalten eures Babys vielleicht besser verstehen.

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Vorab: Nein, es müssen der Panikattacke keine (!) schwerwiegenden Probleme zugrunde liegen! Das ist keine irreparable Störung!

Am wichtigsten ist jetzt, dass dein Mann die Angst verliert, dass das wieder passiert. Denn vermutlich wird es das. Wer einmal eine schlimme Panikattacke erlebt hat, der kann in Sekunden eine weitere heraufbeschwören. Und dann kommt meist eine fiese Angstspirale.

Ich leide seit Jahren darunter und habe vieles ausprobiert. Therapie? War ziemlich bescheuert, denn die meisten Therapeuten haben nie eine Angststörung gehabt und wissen deshalb nicht, wovon sie reden. Tabletten? Sind okay, aber bringen nicht viel. Opipramol aber zB bekommt man verschrieben, es beruhigt etwas und macht nicht abhängig.

Was wirklich hilft:
- Alles über Angst und Panikattacken herausfinden, um zu verstehen, dass es NUR eine Reaktion ist und keine schlimme Ursache hat
- EINEN (!) Komplett-Checkup beim Arzt machen lassen, damit man weiß: Ich bin kerngesund
- Akzeptieren, akzeptieren, akzeptieren. Und Bücher lesen ("Hope and help for your nerves"). Nicht dagegen kämpfen!

Was die Ursache sein kann: Du lagst mit dem Schub nicht so falsch. Panikattacken entstehen sehr oft, weil der Körper"sensibilisiert" ist. Man geht quasi auf dem Zahnfleisch, durch eine längere Stressphase und ist angeschlagen, mit den Nerven runter. Jede Kleinigkeit regt einen auf, man spürt vieles intensiver. Und so zum Beispiel auch körperliche Empfindungen (etwa Herzklopfen oder Kopfweh oder Schwindel, weil man sich einige Zeit sehr verkrampft). Dadurch entsteht dann die Angst, das könnte was ernstes sein. Oder eben: "Ich sterbe gleich". Zack, Panikattacke.

Es spricht natürlich auch nichts gegen professionelle Hilfe, klar. Aber womöglich ist es jetzt erstmal wichtig, dass er die Hintergründe versteht. Und ihr euch zusammenrauft.

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Hallihallo,
Danke für eure Antworten! Tatsächlich jst es so wie vermehrt gesagt wurde dass er extreeeeme Angst hat dass es wieder kommt, ich habe gestern mit ihm gesprochen und das scheint auch die Distanz bei unserer Tochter zu verursachen, seit gestern ist es allerdings fast normal, zumindest für ihn.

Ich habe versucht ihm die Angst etwas zu nehmen da ich starke Allergikerin bin und früher auch panische Angst hatte dass ich wieder einen anaphylaktischen Schock bekomme (lauft ähnlich ab nur dass
Es da halt was körperliches ist und dein gesicht anschwillt) und ich habe ihm gesagt wie ich mit dieser angst umgegangen bin und dass es auch einfach zeit braucht und ich glaube das wichtigste an diesem gespräch war dass er zumindest ein bisschen das gefühl hatte dass ich ihn verstehe.

Ich werde ihn trotzdem noch Zeit geben natürlich und ein bisschen den schongang einwerfen. Wie ihr sagt, habe ich das Haus mit der Maus für mehrere Stunden verlassen, heute schauen meine Eltern den ganzen vormittag auf die Maus so wie ihr sagt, dass das Mitverantwortungsgefühl weg ist.

Ich danke euch für eure Antworten, ich habe dadurch das Gefühl dass ich in dieser Situation doch viel richtig gemacht habe.

Liebe Grüße!!