BWL - dauert es nicht ewig bis die Kinder satt werden?

Mein Baby ist sechs Monate alt und isst sehr gerne Brei, findet das Essen von Mama und Papa auch hochinteressant. Meistens bekommt er dann kleine Minimini Stücke, Brot, Kartoffeln ect. Findet er auch wirklich gut, jedoch würde ich mich nicht trauen ihm größere Stücke anzubieten und ich frage mich wie ein Baby durch diese kleinen Stücke am Ende satt wird ?

Liebe Grüße 🙂

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Huhu, die kleinen sollen im ersten Jahr garnicht davon satt werden. Es heißt ja Beikost.hauptnahrung soll im ersten Jahr Milch bleiben und alles andere zum kennenlernen. LG

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BLW natürlich 😁

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Hat bei uns nicht funktioniert. Ab 8 Monate wurde Milch komplett verweigert also gab es Brei und Familienkost zum probieren.

Richtig satt wurde sie erst als genug Zähne da waren zum kauen.

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Genau aus diesem grund wurde brei erfunden. Die Frauen standen am Anfang der Industrialisierung vor dem Problem, dass sie auf einmal Arbeitsplätze hatte zu denen sie ihre Babys nicht mitnehmen konnten. Pre Nahrung gab es noch nicht, also musste eine Möglichkeit her schnell ganze Mahlzeiten in das Baby zu bringen. Deswegen würde das Essen zermatscht. Das ist auch der Grund, warum es in so vielen Kulturen gar keinen Brei gibt.
Ziel in erster Linie bei BLW ist gar nicht, dass die Kinder schnell komplette Mahlzeiten ersetzen. Tatsächlich kann das lange dauern. Der Ansatz ist ja, dass die Kinder selbst bestimmen wie viel sie essen. Etwas anders als beim Brei, wo es häufig darum geht die ganze Portion zu schaffen. Ich musste mich mit BLW beschäftigen, weil meine Tochter keinen Brei isst (Ausnahme ist Grieß).
Durch dieses langsame Essen lernen die Kinder von Anfang an sehr viel besser auf ihren Körper zu hören und "verlernen" das Sättigungsgefühl nicht. Das passiert bei vielen Brei Kindern, weil mit Brei durch das füttern schnell Mengen in das Kind kommen. Ähnlich wie bei der Flasche, wenn zu leicht getrunken werden kann.
Diese Kinder lernen erst später wieder auf ihren Körper zu hören.
Bei BLW legt man dem Kind etwas hin. Mal isst es alles, mal nur ein Stück. Das entscheidet das Kind. Wobei ich ehrlich sagen muss. Meine Tochter isst mit ihren 6 Monaten eine Scheibe Brot zum Frühstück, dann ein vollständiges Mittag essen (zum Beispiel ein halbes Lachs Filet und 10 zuccini Sticks) und eine Scheibe Brot plus 100gr Grieß zum Abendbrot. Zwischendurch isst sie Obst oder auch mal einen blw Muffin.
Das Essen dauert nur insgesamt länger als bei Brei Kindern, weil nicht ich bestimme wann der nächste Löffel kommt.
Es gibt aber auch viele blw Kinder die erst mit 1,5 Jahren ganze Mahlzeiten Essen. Das ist aber auch völlig ok.
Man kann auch super beides mischen. Also eine Mahlzeit Brei (Wie bei uns abends) und mittags zum Beispiel Essen vom Familientisch.
Selber Essen fördert auch die Feinmotorok sehr gut.
Es gibt ja eigentlich auch keinen Grund warum die Kinder möglichst früh satt Essen müssen.

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Danke für deine sehr ausführliche Antwort, klingt für mich alles sehr logisch. Ich muss zugeben, dass ich mich mit der Thematik bisher eher wenig auseinandergesetzt habe.

Ich bin erstaunt, dass deine Tochter mit sechs Monaten schon so viel essen kann, ich gebe wirklich nur klitzekleine Stücke, weil ich befürchte, dass er sich schlimm verschlucken könnte. Das Interesse an festerer Nahrung ist auf jeden Fall vorhanden, man sieht, dass er die unterschiedlichen Konsistenzen interessant findet.

Vor der Breimahlzeit hat er sehr viel Milch getrunken, viel gespuckt und viel mit Bauchweh zu kämpfen gehabt, ich habe das Gefühl, dass die Breieinführung und das damit verbundene Sättigungsgefühl, die Dinge etwas beruhigt hat und ihm das Essen einfach gefällt, auch wenn die Sättigung im ersten Jahr durch andere Nahrung als Milch nicht im Vordergrund steht.

Ich kann mir vorstellen, dass die Kombination von Brei und BLW eine gute Alternative ist.

😊

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Ich bin bei dem Thema kein Experte, sondern hab es einfach so gemacht, wie ich dachte, dass es gehen könnte. In der ersten Runde gab es immer Brei, danach habe wir Großen gegessen und das Kind bekam quasi als "Nachtisch" Stückchen von unserem Essen zum Ausprobieren. Nach dem gemeinsamen Essen habe ich dann nochmal gestillt. Fertig.

So nach und nach wurde der Milchbedarf weniger und dann der Brei.

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Ja genauso mache ich es zurzeit auch. 👍

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So machen wir es auch, nur dass ich jetzt mit bald 11 Monaten schon seit einiger Zeit hinterher nicht mehr stille. Bei uns hat es sehr gut geklappt.
Erst mit 1,5 richtige vollständige Mahlzeiten ginge hier bei uns gar nicht.

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Babys benötigen ab einer gewissen ja auch Eisen, da nach einigen Monaten der Speicher leer wird, ist das durch BLW auch gewährleistet? Es gibt ja sicherlich auch Babys die eher wenig essen, oder ?

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Ja. Ist es. Zum einen Essen die Babys durchaus Fleisch bei BLW und zum anderen ist das mit dem Eisen weniger dramatisch als häufig kommuniziert. Wenn ich mich richtig erinnere wurde hier heute sogar ein Beitrag dazu gepostet.
Es gilt eigentlich das gleiche wie bei Brei Kindern. Werden die Kinder lethargisch oder sind weniger fit, dann sollte man das untersuchen lassen.
Da Kinder aber auch durchaus bis zum 8. Lebensmonat voll gestillt werden können, ist da eher selten ein Mangel vorhanden der etwas ausmacht.

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Wir haben mit 7 Monaten von Brei auf Familientisch gewechselt, als er den Pinzettengriff konnte. Mit der Faust essen hat ihn irgendwie frustriert.
Seitdem isst er zwei Mahlzeiten mit und manchmal einen Nachmittagssnack.
Morgens gibt es mit mir/uns Brot mit Frischkäse, dazu Obst und sowas wie Käsewürfel/Gurke/etwas Ei. Er isst von Anfang an viel und irgendwann lässt er die Würfel liegen und ist satt. Klar dauert das etwa 20 bis 30 Minuten, aber wir Großen essen auch gemütlich.
Mittags dasselbe Spiel. Wobei wir manche Sachen mit Löffel bzw Gabel geben, wie Nudeln in Soße. Die flutschen ihm sonst weg. Wir pieksen auf, er bekommt die Gabel. Selber pieksen geht noch nicht.

Ich habe mir anfangs diese Frage auch gestellt, aber schnell gemerkt, dass er weiß wie viel er möchte. Ganz selten isst er nicht viel, dann gibt es eben noch Milch hinterher.

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Huhu..

Also wir betreiben BLW seit Jonne 6 Monate alt ist und er futtert von Anfang an wie ein Großer.. Mal probieren, matschen, werfen o.ä. gab es hier nie. Er isst von Anfang an. Und will auch seit circa 1 Monat nur noch circa ein Mal am Tag gestillt werden (+ Abends und Nachts 2-3 Mal kurz). Es scheint ihm also zu reichen...
Es ist scheinbar sehr Kind-abhängig...

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Ob nun kleine oder große Stücke ist doch egal. :-D

Mein Gnom hat mit 6,5 Monaten am Familientisch gestartet und mit 9 Monaten selbstständig 3 Mahlzeiten ersetzt. Mit 10,5 Monaten haben wir dann nur noch mittags und abends zum Schlafen gestillt.