Nierenstau 4. Grades - Szintigrafie. Brauche Mut von euch :'-(

Ich brauche euren Zuspruch, Mutmachung, ein paar liebe hilfreiche Worte :-(

Bei meinem Sohn wurde bei der U3 eine nierenbeckenerweiterung links festgestellt. Da diese sehr ausgeprägt war, sind wir seither in der kinderklinik zur regelmäßigen Kontrolle der Nieren. Meist wird nur ein Ultraschall gemacht, einmal wurde eine szintigrafie gemacht. Er hat einen Nierenstau 4. Grades (Maximum ist grad 5).

Wegen der szintigrafie musste ihm ein Zugang am Kopf gelegt werden. :'-( ich war so panisch (ist mein erstes Kind), ich hab geweint und die Ärztin meinte ich solle lieber rausgehen weil das Zugang legen kein schöner Anblick sei. Ein Pfleger hält ihn fest und die Ärztin legt den Zugang am Kopf. Ich habe den Raum verlassen und im Wartezimmer geweint bis ich wieder zu meinem Sohn durfte und ihn trösten konnte. Ich fühlte mich so schlecht, dass ich ihn allein gelassen habe, andererseits wäre ich ihm durch meine Panik auch keine Stütze gewesen und ich hätte ihn auch nicht im Arm halten dürfen. Zu dem Zeitpunkt war er 4 Monate alt.

Nun ist Mittwoch die zweite szintigrafie. Er ist 9 Monate alt. Ich habe schon wieder seit Wochen Angst. Kann nachts nicht mehr ruhig schlafen. Soll ich diesmal bei ihm bleiben? Der Anblick wird mir wehtun. Gehe ich wieder aus dem Raum und bin danach sein Trost?

Ich weiß, dass ich die erste Variante nicht gut verkraften würde. Und habe Angst, dass er denkt, ICH würde ihm wehtun.

Bitte verurteilt mich nicht, ich bin seit der Geburt psychisch ziemlich labil (eine "Wochenbettdepression", die bis heute noch anhält") :-( Mein Sohn ist ALLES für mich, das was mich am glücklichsten macht, ich liebe ihn unendlich und würde ihn am liebsten vor allem beschützen.

Bitte, habt ihr ein paar aufbauende, aufmunternde Worte für mich?

Meine nächste frage: gibt es hier jemanden, dessen Kind auch so einen starken Nierenstau hatte, wo es trotzdem nicht operiert werden musste und sich noch im Laufe der Zeit verwachsen hat?

Liebste Grüße

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Ach du arme, da habt ihr zwei aber schon einiges durch gemacht. Wir hatte noch nie was mit Nieren, da kann ich leider nicht weiter helfen.
Es ist hart aber du hast schon wirklich viel mit bewiesen. Zum Muttersein gehört nicht nur das schöne, leider auch leid und Trauer.
Aber was am wichtigsten ist das DU stark bleibst, du bist sein Fels und der brandung. Ihr Schaft es und alles wird gut. Ich glaub ich würde mit rein gehen auch wenn ich sehr darunter leiden würde. Dein baby ist in einem Alter wo es viel versteht und möchte nicht alleine gelassen werden. Niemand möchte alleine sein bei Schmerzen. Dein Baby in diesem Moment alleine zu lassen wäre nicht gut aber das ist nur meine Meinung. Ich denke mir das er auch Angst hat und die Liebste Bezugsperson verlässt den Raum macht noch mehr Angst. In diesem einen Moment muss man sich selbst vergessen und für das Kind da sein, das gehört zum Muttersein dazu.
Ihr werdet ganz sicher alles bestens meistern.

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Hey du #liebdrueck

ich kann nur etwas zum Thema Zugang legen sagen. Unsere Tochter ist jetzt 4 Monate und war in der kurzen Zeit schon öfters stationär in der Klinik und auch bei Untersuchungen. 1x wurde ihr ein Zugang gelegt (auch am Kopf), Blut abgenommen schon öfters.

Ich habe es 1x versucht dabei zu bleiben aber die wirklich sehr freundliche Ärztin hat mich rausgeschickt. Es gibt ganz ganz viele Mütter die diesen Anblick nicht ertragen und mit ihrer Panik eher Unruhe reinbringen als helfen....vorallem wenn es dadurch länger dauert.

Ich habe deswegen zu solchen Termin immer meinen Mann dabei. Kann der Papa bei euch vllt auch mitkommen?

Du bist auf keinen Fall eine schlechte Mutter lass dir da nix einreden und mach das auch selbst nicht. Du bist dann da zum trösten.

Alles gute deinem kleinen.

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Huhu :)
Ich habe Aufgrund meiner Ausbildung ein vierwöchiges Praktikum in der Kinderklinik absolvieren müssen/dürfen und ich kann mich an keine Mutter erinnern die dabei im Raum geblieben ist, allen wurde geraten raus zu gehen. Ja es ist schon brutal und es tut einem auch Leid, wenn das zu sehen und das Kind festzuhalten auch wenn es nicht das eigene ist.

Du bist keine schlechte Mutter wenn du kurz raus gehst, du tröstet ihn ja dann.

Ich wünsche gute Besserung.

LG Lilie

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Bei medizinischen Eingriffen ist es eigentlich normal dass die Eltern rausgebeten werden.

Ich bin selbst Krankenschwester und weiß wie brutal (so sieht es halt oft aus wenn ein Baby festgehalten wird) das sein kann.
Ich war zwar jedes mal dabei (waren einige Wochen auf der neo Mit meinen Zwillingen) ..aber ich stand nur in der 2.reihe. Ich wollte nicht direkt mithelfen obwohl ich es kann/durfte.. in dem Fall war ich Mutter und ich wollte nur trösten.

Mit 9 monaten bekommt dein Baby natürlich mehr mit wie damals.. vllt kann er ein kuscheltier mitnehmen oder so. Ich glaube mit 9 monaten würde ich auch nicht ganz raus gehen.. Ich würde nach Möglichkeit eine Hand oder so streicheln.. dass er sieht dass du da bist.

Allerdings hätte ich meine mit 9 monaten auch nie bei fremden lassen können und den Raum verlasen.. da wäre das gebrüll groß.

Du findest bestimmt einen weg wie ihr es schafft.

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Du Arme, da habt ihr ja schon ganz schön was mitgemacht. Mein Sohn musste auch einmal mit 4 und einmal mit 10 Monaten operiert werden und ihm wurde da auch ein Zugang gelegt. Allerdings nicht am Kopf. Ist das bei euch nötig wegen der Untersuchung oder wurde es damals nur gemacht, weil er so klein war? Dann könnte es ja sein, dass er jetzt den Zugang an der Hand bekommt, was ja weniger schlimm klingt... Ich habe damals beim Zugang Legen mich darauf konzentriert, meinen Sohn so gut es geht abzulenken. Das war meine Aufgabe, so habe ich mich nicht so hilflos gefühlt. Versuch das doch auch. Nimm irgendein tolles Spielzeug mit und dann machst du dich richtig zum Clown und versuchst ihn die ganze Zeit zum lachen zu bringen. Ich hatte so ein kleines quietschendes Schaf dabei und bei der ersten OP konnte ich meinen Sohn damit so ablenken, dass er gar nicht geweint hat. Beim zweiten Mal musste er in beide Hände und Füße gestochen werden, bis der Zugang endlich saß. Da hat er dann auch ein paar Tränen vergossen, aber ich hab trotzdem versucht abzulenken. Ich glaube, man darf nicht mit der Einstellung rangehen, dass jetzt was ganz Schlimmes passiert. Es ist ja letztlich nur ein kleiner pieks. Für uns sieht es brutal aus, aber die Kleinen reagieren viel mehr auf die Stimmung als auf den Pieks.

Von dem, was du schreibst, klingt es, als würdest du dir hinterher wieder große Vorwürfe machen, wenn du rausgehst. Ich würde daher versuchen dabei zu bleiben. Und wie gesagt, erst mal eine große Ablenkungsshow versuchen und falls er doch weint, ganz doll auf ihn einreden, dass er deine Stimme hört, und ihn dann direkt auf den Arm nehmen.

Alles Gute für deinen Kleinen!!

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Ich wurde mit einem nierenleiden geboren. Meine linke niere ist gehlgebildet, durch reflux war oft das nierenbecken erweitert und auch entzündet.

Damals gab es noch kaum Ultraschall, regelmässig alle 3 bis 6 Monate wurde mir ein katheter gelegt und darüber ein Kontrastmittel gegeben.

Auch blasenpunktionen waren mein begleiter.

Ich hatte immer angst davor.

ABER: ich wurde nie operiert!

Seit meinem 12. Lebensjahr gab es keine invasiven untersuchungen mehr und seit ich etwa 19 war, gab es keine nierenbeckenentzündungen mehr!

Lg

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Hey,

ich kann verstehen, dass das alles schwer für dich ist aber so ein Zugang ist echt kein Hexenwerk und nichts weswegen man Panik schieben sollte. Es ist ein pieks, tut kurz weh und gut ist. Vllt muss ja jetzt auch keiner am Kopf gelegt werden, wer weiß.

Wenn du nicht ruhig bleiben kannst, dann gehe lieber raus, du machst das Kind nervös und erschwerst die Arbeit. Ich bleibe immer drin und halte mein Kind selber fest. Sie hatte schon ein paar Zugänge und mich nie dafür gehasst. Aufgrund ihrer super Gerinnung musste beim letzten Stationären Aufenthalt 3 mal in 6 Tagen ein neuer Zugang gelegt werden.. kommt man nicht drum herum und sie ist auch nicht traumatisiert deswegen und zuckt nicht mal bei Impfungen..

Ehrlich, entspannt dich, da ist doch nur eine dünne Kanüle und nicht die Apokalypse, wird schon ;)

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Hallo.

Ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen. Meinem Sohn wurde in den ersten Lebenstagen Blut am Kopf abgenommen.(zwei mal gestochen, beim ersten Mal hats nicht geklappt) Ich wurde auch gefragt ob ich raus gehen will, bin geblieben. Komme allerdings auch aus dem medizinischen Bereich und kann sowas daher ganz gut ab. Ist natürlich noch mal was anderes wenn es das eigene Kind ist. Ich habe seine Hand gehalten und danach getröstet.

Wenn du weißt dass du sowas nicht ertragen kannst, ist es völlig legitim wenn du raus gehst. Den Tip den Papa das machen zu lassen, finde ich auch eine gute Idee.

Wünsche euch alles Gute!

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Hey, unsere Tochter hat auch eine Nierenfehlbildung. Sie wird 1 Jahr alt. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ihr schon ein Zugang gelegt wurde (wenn die länger liegen, gehen sie ja auch irgendwann zu und müssen neu gelegt werden). Ich bin bis jetzt immer dabei geblieben, ich wurde auch noch nie raus gebeten. Auch bei zwei Szintigrapfien war ich dabei. Wir haben schon viele Wochen im Krankenhaus verbringen müssen, sie wurde schon zwei mal operiert, gerade bereiten wir uns auf die dritte OP Ende August vor, eine halbe Niere wird entfernt, das wird dann hoffentlich die letzte OP gewesen sein, danach wird alles gut sein und sie wird normal und gesund aufwachsen und später von nichts mehr etwas wissen.

Einen Zugang zu legen ist ein kurzer, vergleichsweise harmloser Schmerz. Das Schlimmere ist - zumindest für mein Kind - festgehalten zu werden. Damit kommt sie schlecht klar. Wenn der Zugang gelegt ist, darf sie immer sofort auf meinen Arm - und ist innerhalb von Sekunden ruhig. Wenn sie dann auch noch einmal in die "Pieksekiste" (kleine Spielzeugkiste) greifen und sich etwas aussuchen darf ist die Lage wieder sonnig. Es ist nicht schön, aber es gibt wirklich schlimmeres.

Ganz ehrlich, wenn man wochenlang in der Kinderklinik gelegen hat, hat man Sachen gesehen, die vergisst man nicht. Ich könnte jeden Tag eine Kerze anzünden vor Dankbarkeit, dass es bei meiner Tochter so harmlos ist und sie auch wieder ganz gesund wird. Der Kopf wird einem dort wirklich gerade gerückt. Es gibt so viel Leid!

Mein Tip: Führe Dir genau das vor Augen. Dein Kind ist sicher krank, aber unter den "Kranken noch eins der sehr Gesunden". Es gibt so viel Schlimmeres!

Noch ein Tip: Sei Deinem Kind eine Stütze, indem Du Ruhe ausstrahlst. Dein Kind ist derjenige, der Hilfe benötigt, nicht Du. Das klingt jetzt böser als es soll, ich höffe, Du verstehst mich jetzt nicht falsch. Eine panische, heulende, aufgelöste Mama macht ihn nur noch unsicherer und er verfällt schlimmstenfalls selbst in Panik. Es hilft niemandem, wenn Du zum Nervenbündel mutierst. Dein Kind braucht Hilfe. Und die größte Hilfe, die es überhaupt haben kann, ist eine ruhige Mama, die beständig und liebevoll für ihn da ist. Er spürt das! Er spürt es wenn Du ihn fest und sicher in den Arm nimmst und dabei ausstrahlst: Alles wird gut! Das ist alles nicht schön für dich, und du darfst schreien und weinen, denn ich bin da, ich halte dich fest, bei mir kannst du dich sicher fühlen. Sei stark für ihn!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!