Andere Länder andere Sitten - Erfahrungen

Guten Abend,

Mich würde interessieren wer hier Erfahrungen mit anderen Ländern hat, weil er selbst aus einem kommt oder der Partner, Eltern, etc...

gibt es Unterschiede im Umgang mit dem Baby im Vergleich zu Deutschland? Was macht man z.B. anders was man hierzulande niemals tun würde, oder umgekehrt ?

In Rumänien beispielsweise bekommen kleine Mädchen direkt nach der Geburt die Ohrringe gestochen, hier würde man bestimmt wegen Körperverletzung angezeigt deswegen.. :-D

ich bin gespannt wer hier noch etwas zu berichten weiß !!

Grüßle Charley

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Interessante Frage! Bin gespannt auf die Antworten!

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Hallo
Nur kurz weil ich gerade nicht Zeit habe wirklich nachzudenken:
In den USA sind Babywannen für den Kinderwagen relativ unbekannt. Von amerikanischen Herstellern gibt es glaube ich auch keine. Nicht selten wird die Babyschale quasi in den Sportsitz geschoben und ich habe es auch schon öfters erlebt dass es sich die Menschen nichtmal vorstellen konnten wieso man so eine Wanne wirklich nutzen könnte.
Zum ersten Jahr hin beginnt schon der "Lernwahnsinn". Sie sind sehr bedacht dem Kind Farben, Nummern und Buchstaben/das ABC beizubringen. Finde ich immernoch affig weil es meist erstmal mehr auswendig gelernt ist und eben nicht so dass das Kind es wirklich draufhat. Die Betreuungseinrichtungen werden da auch für Kleinkinder umgangssprachlich gerne als School bezeichnet. Ist es natürlich nicht, wie in einer deutschen Krippe/Kindergarten läuft es aber zB. auch nicht

LG

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Ach deswegen trällert das ganze Zeug von Fisher Price und Chicco die ganze Zeit das abc, Farben, formen, zahlen!

Mein Sohn hat so ein "tolles" Telefon von chicco bekommen. Jetzt mit 3,5 (!) findet er es toll, aber eben nur wegen der Zahlen und nicht wegen den bescheuerten Lieder. #augen

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Ja das wäre eine Erklärung #schwitz
Bei der Aussage "xy kann das GANZE ABC" schalte ich meist einfach ab und denke mir: Nein, dein Kind trällert ein Lied in dem das ABC vorkommt nach.

Aber ja, da sind die meisten echt eigen. Selbst mit guten Freunden hatte ich da schon Diskussionen weil sie absolut nicht verstehen wollten warum das in Deutschland "so locker" gesehen wird.

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Gute Frage :) also ich komme aus dem Nord irak ( kurdin ) und bei uns werden neue geboren Babys 40 Tage nicht raus gebracht oder zum Besuch Usw außer Arzt Termine natürlich auch die Mama ... bei Mädchen werden die paar Tage nach Geburt Ohrringe gestochen und Jungs werden gleiche Tag oder paar Tage nach Geburt beschnietten ... hmmm was noch ??? Genau was ganz interessantes 40 Tage lang irgend ein Metal Stück liegt unter Bett von das Baby gelegt ... sorry für mein kaputtes deutsch

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Hi

Darf ich fragen wofür das Metall unter dem Bett gut ist?

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Wie kommst du drauf das des in Rumänien so ist ? Kommst du aus Rumänien? Gruß

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Ich nicht, aber mein Mann... die Verwandtschaft fragt sich schon, wann meine Mädels denn endlich die Ohrringe bekommen... :-) :-) :-)

Ich denke, frühestens zur Einschulung:-D

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Ok wundert mich ein bisschen . Ich komme auch aus Rumänien und meine Tochter hat keine und bekommt auch keine . Wir haben noch Verwandtschaft drüben und fahren im August auch rüber , aber ehrlich gesagt hat da noch keiner was gesagt . So schlimm wie früher ist es nicht mehr . Ich selbst hab als Baby sofort welche bekommen aber heute sehen des da alle nicht mehr so eng . Meine Oma ( die in Rumänien lebt ) sagt das entscheidet ihr als Eltern . Und ich sage , das entscheidet meine Tochter selbst wenn sie alt genug ist :) Gruß

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Huhu,
ich habe eine Freundin die Majorkinerin ist und die hatte mir gesagt das die Babys dort von Geburt an immer auf dem Bauch liegen/schlafen. Deswegen hatte sie mich wegen des Plattkopfes ganz verwundert angeschaut. xD

Ansonsten werden die Babys dort auf der Couch wohl auch schon hingelegt, um so in fast Sitzposition gefüttert zu werden.

Das was ich mal von den USA gelesen habe das die, die Wickelkommoden anders benutzen und das Kind waagerecht, statt senkrecht darauf legen. Dies kann ich aber nicht 100%ig sagen, weil ich eben nur davon las. :)

Lg Mama112016

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Das ist ja interessant, ich hab 3 Jahre in Nordspanien gelebt (Nähe Bilbao) und meine Tochter ist dort geboren. Mir wurde, wie in Deutschland auch, die Rückenlage empfohlen. Ansonsten war bzgl. des Umgangs auch alles ähnlich wie in D.

Ohrringe bekommen die Kleinen dort auch schon sehr früh. Ist eben Tradition.

Was anders war, war die Einführung der Beikost. Nicht erst mittags Gemüse, sondern morgens und abends Getreide ins Fläschchen und dann mittags Obstpüree oder auch OSaft. Das war mir etwas zu skurril und ich hab mich an die deutsche Vorgehensweise gehalten, bzw wollte meine auch erst mit 6,5 Monaten Brei und da waren wir gerade wieder zurück.

Bzgl der Wickelkommode hat mir mein KiA so etwas mal über Rumänien erzählt. Hab ich nicht ganz verstanden.

Grüße, K4ssio

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Stimmt, an die Wickelkommode habe ich nicht gedacht. Einfach weil ich es eigentlich nicht doof finde und quasi nur so kenne #schwitz
Das ist unsere Kommode: https://www.urbia.de/forum/51-baby-vorbereitung/4601545-zeigt-her-eure-wicklelkommoden/30445347 ist quasi von Anfang an eine ganz normale da der Aufsatz relativ klein ist.

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Huhu an alle;))
Ich komme aus der Ukraine (bitte nicht mit Russland verwechseln).

da darf die Frau bei der Geburt nicht auf Po sitzen, die Hebammen sagen "du sitzt auf deinem Kind", es könnte zu Verletzungen kommen. Auf keinem Fall bei der Geburt was essen oder trinken. Warum kann ich mir nicht vorstellen, vielleicht wollen die Hebammen nicht hinter her mehr putzen...

als das Kind geboren wird gibt es keine Besucher im KH. Zu Hause ja, aber alle tragen halt den Mundschutz. Ich wusste nicht, dass es in Deutschland nicht so ist und habe meinem Mann angeboten diese Mundschutz für die Besucher zu kaufen. Er war fast wütend, als ob ich seine Verwandten beleidigt habe.... Mir ist trotzdem kaum vorstellbar im KH mit anderer Frau zu sein, die 70 Besucher erwartet.... es ist für mich Albtraum und ich weiß nicht was ich dagegen tun kann. Ich bin jetzt 37+1 ssw, also bald...
Ansonsten ist alles anderes wie hier;)
Lg;)
Gibt es jemand hier auch aus der Ukraine?) Slava Ukraini;)

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Vielleicht wäre eine ambulante Geburt eine Option für dich?

Das ist mein Plan, wenn alles gut läuft. Eben weil ich auch Bedenken habe wegen zu viel Besuch im Zimmer, der Zimmernachbarin, den KH-Alltag mit festen Uhrzeiten.

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In Griechenland geht man die ersten 40 Tage nicht aus dem Haus, manche Kinderärzte kommen auch nach Hause, ansonsten geht man nur zum arzt raus.

Wenn das Baby 40 Tage alt ist, geht man in die Kirche um es segnen zu lassen.

Meist hängt am Kinderwagen ein blaues Auge, dass das Kind vor bösen Blicken, Neid... schützt.

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Ich bin Deutsche und mein Partner ist aus Nigeria. Jetzt wo unser Zwerg da ist, treten immer mehr Unterschiede zutage...

Die Mädchen bekommen sehr bald nach der Geburt Ohrlöcher, die Jungen werden beschnitten. Außerdem werden die Babys meistens getauft.

Was das Wochenbett angeht ist es Tradition, dass eine erfahrene Frau aus der Familie (meistens die Mutter der jungen Mutter) für drei Monate bei dem Paar einzieht und ALLES macht, Haushalt, Kochen, Baby versorgen. Der Neu-Mutter wird das Baby in dieser Zeit quasi nur zum Stillen gebracht. Nach den drei Monaten geht dann alles wieder "normal" weiter.

Der Vater hat traditionell gesehen nichts mit dem Baby zu tun, fasst es nicht mal an...das Kind wird quasi erst interessant wenn es älter wird. Allerdings sind die Männer, die ich kenne, sehr involviert und liebevoll mit ihren Kindern, also kann man das nicht pauschal sagen.

Etwas, dass mir aufgefallen ist: für mein Empfinden werden die Babys (als Neugeborene!) da sehr "rau" behandelt. Sie werden in die Luft geworfen, kopfüber an den Füßen hängen gelassen, sehr laut und plötzlich angesprochen und andernweitig erschreckt, und was mich besonders getroffen hat, ist das Baden: mein Partner hatte eine Landsmännin gebeten uns zu demonstrieren wie man ein Kind badet und sie hat meinen (da 7 Tage alten) Sohn, der sie noch nie gesehen hatte, auf den Schoß genommen, von Kopf bis Fuß eingeseift und abgerubbelt, ihn eingecremt und in Babypuder ertränkt, während er wie am Spieß schrie. Hätte ich die Möglichkeit gehabt, hätte ich sie augenblicklich rausgeschmissen, aber mein Partner hatte null Verständnis für meine Wut, denn "so macht man das halt".

Außerdem scheint das Stillen wesentlich weniger privat/intim zu sein. Mein Partner will natürlich nicht, dass ich vor anderen Männern meine Brust auspacke, aber wenn es Frauen sind, werde ich von allen belächelt, weil ich halt einfach nicht vor anderen Leuten stillen will.

Eine Sache, die ich sehr schön finde, ist, dass Kinder dort wirklich als Teil der Gemeinschaft angenommen werden. In der Gemeinde zB ist es völlig selbstverständlich, dass etliche kleine Kinder herumrennen und auch mal laut sind, und alle sind freundlich und den Kindern zugewandt. Die Kinder können auf jeden zugehen und einem wird auch mal ein Kind in den Arm gedrückt, wenn die Mutter oder der Vater kurz die Hände frei haben will.

Im Großen und Ganze würde ich sagen, dass sie viel weniger berührungsempfindlich sind, was Kinder angeht, und da wirklich das sprichwörtliche Dorf das Kind erzieht. Das hat viele schöne Seiten, kann für jemanden von hier aber auch sehr befremdlich sein, wenn zB der Besuch ohne zu fragen einfach meinem Baby die Windel auszieht und mir nur sagt, ich solle eine neue bringen.

......sorry für den langen Text, das ist momentan ein großes Thema für mich

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Huhu, liest sich wirklich sehr befremdlich... wie war das den für dich bzw. wie kannst du damit umgehen? Wie ging es dir in solchen Situationen?

Für mich wäre das nichts wenn ich ehrlich bin... erst recht die ersten Wochen sind so wichtig für die Bindung finde ich... wenn ich mir vorstelle, meine Schwiegermutter wäre non stop hier und hätte mir meinen Sohn nur zum stillen gebracht :o neeee damit könnte ich nicht umgehen... auch das der Vater sich anfangs so raus zieht :o oder das baden.. da wäre mein Herz gebrochen...

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Na ja, wir diskutieren halt und finden Wege, die für uns beide okay sind.

Das mit den drei Monaten wäre bei uns gar nicht möglich gewesen, hätte ich aber auch nicht gewollt. Es ist zwar alles sehr anstrengend, aber ich würde es nicht abgeben wollen, mich um meinen Kleinen zu kümmern.

Mein Partner liebt Kinder (und sie ihn), der kümmert sich wunderbar und mutiert hier langsam zum "Überpapa" *lach* . Er ist mir eine große Hilfe und in der Hinsicht ziemlich untraditionell.

Was Beschneidung angeht scheiden sich bei uns die Geister, aber er akzeptiert zum Glück, dass ich das nicht will.

Die Sache mit dem Baden hat einen Streit heraufbeschworen und jetzt (nach einigem Hin und Her) baden wir den Lütten sanft und ohne Tränen in seiner kleinen Wanne. Aber ja, mir hatte das Herz geblutet und ich bin fast ausgeflippt.
Ich hatte bei der Geburt 1,5 L Blut verloren und war auch sonst erstmal körperlich nicht in der Lage viel zu tun (am Anfang taten sogar meine Arme so weh, dass ich ihn nicht hochheben konnte). Deshalb hat mein Partner eine Bekannte gebeten zu kommen und uns zu helfen....er meinte es gut, aber es ist halt nach hinten losgegangen.

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Hallo,

als mein Großer klein war, bin ich zufällig mal über ein Buch gestolpert, das genau dieses Thema trifft und was mich dann auch sehr interessiert hat.

Das Buch heisst "Babys in den Kulturen der Welt" und ist von Beatrice Fontanel / Caire d'Harcourt (Verlag: Gerstenberg).

Da sind schon ein paar schräge Traditionen dabei und immer auch Fotos, damit man sich 'ein Bild machen kann'.

Vielleicht kannst Du es über einen Gebrauchtanbieter günstiger bekommen.

Gruß
mare88