Kamen eure Muttergefühle auch erst mit der Zeit?

Noch eine Frage. Wisst ihr wie haben 4 Jahre versucht ein Baby zu bekommen und mussten 2 Sternchen gehen lassen. Nach künstlicher Befruchtung haben wir endlich unser Wunder.

Leider ist meine Frucjtblase 2 Wochen zu früh geplatzt, es wurde eingeleitet und dann gab es eine vorzeitige Plazentaablösung. Also rucki zucki Kaiserschnitt aber nicht unter Vollnarkose. Sie wurde erst aus dem Zimmer getragen weil sie Nicjt geschrien hat, dann aber nach ein paar Sekunden. 1 Minute später hatte ich sie auf der Brust.

Ich weiß nicht ob es an den Geburtsumständen lag aber ich war am Anfang total überfordert. Alle haben mich gefragt: "toll wenn man das Baby auf der Brust hat und voller Mutterglück überschüttet wird" ehrlich? Das kenne ich nicht. Hab vor Freude geweint, aber da lag dieses kleine Wesen und ich hab nicht kapiert dass es mein Baby ist. Auch die Tage danach habe ich funktioniert, war auch nicht depressiv oder hatte einen Baby Blues, aber die muttergefühle waren nicht da. Fühlte mich wie ein Babysitter was das Baby auch lieb hat.

Kennt ihr das? Fühl mich deswegen ganz schön mies. Jetzt ist sie 3 Monate und ich hab sie über alles lieb. Und die Mutteegefühle kommen immer mehr. Aber so wie das alle beschreiben ist es immer noch nicht. Versteh das gar nicht...

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Das hat bei mir auch gedauert. Ich kann mich dran erinnern da war meine kleine 2 Monate alt ixh mochte sie aber nicht so abgöttisch wie mit 4-5 Monaten. Man muss den kleinen Menschen erstmal kennen und lieben lernen. Mach dir keine Sorgen meine Tochter ist jetzt fast 5 Jahre jung und mein ein und alles .

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Fühl dich mal gedrückt und lass dir gesagt sein, du bist eine ganz tolle Mami :-)

Ich hatte auch ein "schlechtes gewissen" weil ich nicht diesen "Mütterflash" hatte mit dieser besagten vollkommenen liebe...

Aber das ist normal! Nach solchen Umständen ist der Körper manchmal auch einfach nur fertig.

Ich war nach 18h Wehen auch einfach am Ende meiner Kräfte. Dann wurde es auch noch etwas dramatisch und hektisch zum Schluss. Seine Nabelschnur war auch noch zur kurz und er hing mir nur auf dem Oberschenkel rum :-D

Mein Kopf war leer und da war nichts mit einem Flash.

Mir ging es wie dir.

Aber! Das kommt :-) und wenn es dir gut geht, du nicht traurig bist und das Gefühl hast "alles ist falsch" dann ist doch alles in Ordnung. Es ist ein Prozess den man auch erstmal verarbeiten muss und sich an die neue Situation gewöhnen muss.

Reden hilft ganz viel :-)

LG

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Bei mir kam das auch erst mit der Zeit. Ich hatte von Anfang an zwar einen BEschützerinstinkt, aber es war nicht so, dass ich ab der Geburt direkt totale Liebe empfunden habe, das kam erst mit der Zeit. MIr war auch unangenehm wenn andere das Baby auf dem Arm hatten, aber ich war noch nicht voller Liebe zu dem Zeitpunkt.

Wenn Leute sagen, dass sie ihr ungeborenes Kind über alles lieben oder das sagen wenn das Baby gerade 3 Minuten alt ist, kann ich selber das nicht so nachvollziehen.

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Ich kann das ganz und gar nachvollziehen. Ich hatte ähnliche Geburtsumstände.

Es war vorher bekannt, dass er nach der Geburt auf die Intensiv muss. Aus der natürlichen Geburt wurde wegen Sternengucker und abfallender Herztöne auch eine sekundäre Sektio.

Wir haben ihn kurz gesehen, weil sie den Vorhang kurz runter genommen haben als sie ihn aus mir rausgeholt haben.

Gleich danach wurde er weggebracht und hatte ganz viele Zugänge. Das einzige was ich hatte waren Fotos (mit Zugang am Kopf :-( ). Also gar kein Bonding. Er lag 3 km entfernt in der Klinik als ich auf der Wochenstation.

Ich habe ihn jeden Tag vormittags und nachmittags besucht, aber er lag da nur, auf den Schoß nehmen wir nur mithilfe von Schwestern aufgrund der Zugänge möglich. Auch ich habe nur funktioniert, ihm in den folgenden Wochen das schlucken und essen mühsam beigebracht (andere Geschichte).

Aber spätestens nach den drei Wochen, wo wir dann heim durften, war ich so glücklich, das war ja mein Kind, wir waren eine Familie. :-)

Und je mehr dir dein Baby Zuneigung zeigt und auf dich reagiert, desto mehr wächst einfach die Mutterliebe.

Ich sag meinem 3 Monate alten Schatz jeden Tag bestimmt 10 Mal: ich hab dich sooooo lieb. #herzlich

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Hallo

Ja kenne ich sehr gut. Unsere Tochter kam mal eben 6 Wochen zu früh in einer 40 minütigen Sturz Geburt. HATTE wohl den ganzen Tag wehen aber diese nicht erkannt wie auch wenn man es nicht kennt

Sie haben mir das kleine 45 cm Wesen auf die Brust gelegt und ich habe noch nicht mal geweint

Ich war einfach geschockt. Habe dem Arzt auch gebeten das sie sie bitte von mir weg nehmen. Wusste nix mit ihr anzufangen

Und heute ist sie mein ein und alles. Da darf keiner zwischen funken. (6 Monate )

Das haben viele auch wenn sie es nicht zugeben.

LG

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Moin,

man liest es nicht so oft weil die die anders empfinden das oft nicht so offen "rumposaunen" :-)

Fühl Dich mal gedrückt, es ist alles prima bei Euch :)
Unser Lütte ist ein Extremfrühchen, da lief auch vieles nicht wie man es erwartete, und ich war auch erst mal überfordert und funktionierte mehr als als dass sich da irgendein Flash einstellte. Mir war zum Heulen zumute, ich wollte ja gar nicht dass er kommt. Die Gefühle wie Du sie beschreibst passen. Jetzt ist der Lütte zwei und ich platze bald vor Mutterliebe :-)
Gerade bei Kaiserschnitt oder Extremfrühgeburten oder allgemein extremen Geburten hat man das oft das dieser Hormonflash fehlt.

Es ist überhaupt nichts Schlimmes wenn das ausblieb! Die Natur hat diesen "Mutterflash" zu Beginn deshalb eingerichtet weil es eben die "gewachsene Mutterliebe" die Du beschreibst, die immer größer wird, direkt nach der Geburt noch nicht gibt. Um sicherzustellen dass die Mutter sich trotzdem gut um das Kind kümmert und es nicht gestresst aussetzt BEVOR diese "richtige" Mutterliebe wachsen konnte.

Du hast Dich ja trotzdem toll um Dein Kind gekümmert, Du hast diese Vorsichtsmaßnahme der Natur gar nicht gebraucht, umso besser ;-)
Klar fehlt einem irgendwie die Erfahrung, aber es ist nichts weswegen man ein schlechtes Gewissen haben muss.

Wünsch Dir alles Liebe
Pikku

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Ich hatte 2 spontane Bilderbuchgeburten und bei keiner auch nur eine Träne vergossen vor Glück. Bei meiner ersten war das eher so 'aha, um dich muss ich mich jetzt also kümmern'. Die Liebe wuchs über Monate, trotz dass sie ein extrem anstrengendes Baby war. Jetzt bei meiner 2. genau das gleiche, aber da mach ich mir keinen Kopf. Sue ist 3 Monate alt und sehr entspannt. Ich weiß, dass diese Momente in denen man seine Kinder beobachtet und Tränen in den Augen bekommt kommen werden.

Man liebt seine Kinder grundsätzlich, nur ist es uns nicht 24 Stunden rund um die Uhr bewusst und man muss auch nicht ständig glücksgefühle haben! In extremen Situationen würde es einem aber schlagartig bewusst werden.

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Wir haben zwar "nur" 1 Jahr probiert ein Baby zu bekommen aber er war ein absolutes Wunschkind. Als er dann da war war erstmal alles komisch. Ich mochte ihn, hatte ihn auch irgendwie lieb, aber da war nicht das, was immer alle gesagt haben. Liebe über alles und total verliebt? Nee, das habe ich nicht gespürt.
Das erste Jahr änderte sich daran auch kaum etwas und dann wurde es immer mehr.

Jetzt ist 3 Jahre alt und ich kann dir sagen: Ich liebe ihn so sehr wie sonst nichts auf der Welt. Wenn er den Raum betritt, dann könnte ich manchmal weinen vor Glück und Stolz. Er ist mein Engel auf Erden. Ich könnte ihn mit Haut und Haare aufsaugen und platze manchmal vor Liebe. Ich liebe ihn so so sehr.

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Ich hatte eine ganz normale, wenn auch recht schnelle Geburt 10 Tage vor ET.
In meiner Vorstellung vorher habe ich mir immer diesen. Moment ausgemalt, wenn ich den Kleinen das erste Mal halte, total überwältigt vor Mutterglück, mit Tränen in den Augen die kleinen Händchen streichel und ihm ein Küsschen auf die Stirn gebe.
Soviel zur Vorstellung.
Die Realität: ich war total fertig, durstig, schwitzig und wollte ganz dringend, dass mir jemand dieses eklige blutverschmierte kleine Ding wegnimmt.

4 Monate später liebe ich meinen Sohn heiß und innig und es wird jeden Tag mehr.

Halt irgendwie schade, dass die Realität so weit abweicht von den Vorstellungen. Bin irgendwie doch enttäuscht.