Ist es das "Kontrollierte schreien lassen"?

Hallo zusammen,

meine Frage richtet sich denk ich mal überwiegend an Mütter, deren Kids schon 12 Monate alt sind, oder älter (ich hoffe, ich bin hier richtig, oder gehört das dann ins Kleinkind-Forum...?)

Mein Zwerg ist ja erst 11 Wochen alt. Bei uns ist es also noch kein Thema, hab aber kürzlich mit ner Freundin gesprochen, deren Kind 4 Jahre alt ist wie es bei denen mit Durchschlafen und eigenes Zimmer war.

Sie hat folgendes berichtet:

Ganz am Anfang, die ersten Monate schlief ihre Tochter im Babybay. Lief alles prima. Sie ist nachts oft aufgewacht, richtiges Stillkind. War aber ok. Als sie zu groß dafür wurde, kam ein Gitterbett, eine Seite offen und ran an Mama's Seite. Irgendwann wurde abgestillt, sie hat Beikost gut angenommen und Aptamil dazu. Die Kleine ist aber nachts immer noch alle 2-3 Stunden aufgewacht. Wasser oder Tee haben nicht geholfen. Egal wieviel sie am Tag gegessen, getrunken hat - nachts immer in 2-3 Stunden Rhythmus aufwachen. Irgendwann war es auf einmal "schlimm": Ständiges Weinen, Schreien, Unruhe. Und an der Spitze: die Kleine ist stündlich aufgewacht, schreiend. Somit war nachts mehr Geschrei als Schlaf und sie beide (auch der Mann) waren tagsüber absolut unerträglich. Da war sie 14 Monate alt.

Dann hat die besagte Freundin mit ihrem Mann entschieden, dass das Kind ins eigene Zimmer umzieht. Sie haben nicht so ganz das Programm Schlafen lernen durchgezogen. Die Kleine hat nie alleine geschrien. Die Mama saß immer neben dem Bett und hat sie gestreichelt. Sobald die Kleine entspannt war, ging sie raus. Sobald die Kleine auch nur meckerte, wieder rein und beruhigen. Aber ohne Hochnehmen. Es waren ca. 2 Wochen lange Abende und schlaflose Nächte. Aber nach und nach meckerte die Kleine immer weniger, weinte gar nicht und schlief gerne 8-9 Stunden durch.

Nun. Die besagte Freundin meinte, es ist kein schreien lassen. Sie war ja immer da, sobald ihre Tochter auch nur ein Mucks gemacht hat, hat sich nur geweigert sie hochzunehmen, nachdem der Schlafsack einmal an war. Hat sie aber gestreichelt, runtergebeugt und geküsst, gesungen, vorgelesen etc. Sie meinte auch, damit sich die Kleine an das Zimmer gewöhnt wurde auch tagsüber sehr viel drinnen gespielt.

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Ich bin nun am Grübeln - ist es wirklich ok oder ist es "Schreien lassen" wenn man sich weigert, das Kind hochzunehmen. Gibt es eine Definition für "Kontrolliertes Schreien lassen"?

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Ich persönlich finde es mittlerweile so ok. Habe es noch nicht probiert aber das Kind hat sich ja beruhigen lassen ohne Hochnehmen. Das Kind hatte ja keine Angst weil es alleine war. Also hat nicht resigniert. Mama war immer zur Stelle wenn sie geweint hat. Also ich finde es in dem Alter ok.

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Ich kann Dir jetzt keine Definitionen geben, ich habe die ganzen Bücher nicht gelesen und habe auch mehr aus "informiertem Bauchgefühl" raus gehandelt als nach irgendeinem Schema. Das würde ich Dir auch raten. Gut finde ich, dass Deine Freundin, das Kind nicht allein gelassen hat in seinem Nicht-Schlafen-können-Frust.

Mein Motto war immer "Bedürfnisse, die erfüllt werden, vergehen" und bis jetzt (26 Monate) sind wir damit gut gefahren.

Klar, wenn sie älter werden, dann setzen sie Schreien/Knatschen/Sonstiges bewusster ein und das Bett ist nicht immer ein Lieblingsort ;-) Aber vertrau Dir und Deinem Kind, nimm bewusst wahr und Du kannst den Unterschied zwischen Angst, Frust und Schmerz hören. Die Beziehung zwischen Dir und Deinem Kind ist 9 Monate älter als die zu irgendjemanden sein könnte, vertrau darauf und nicht auf "Patentrezepte" anderer.

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Du wirst beide Antworten bekommen.
Für die einen ist es schreien lassen, für die anderen ist es ok.

Ich finde es so ok und wir haben es beim Großen ähnlich gemacht. Bei uns war es nicht so ein Kampf und nicht ganz so extrem, aber Theater gab es beim Einschlafen trotzdem. Allerdings durfte er (sobald wir auch geschlafen haben), dann auch zu uns ins Bett. Uns ging es darum, dass er lernt in seinem Bett und seinem Zimmer einzuschlafen. Wir haben heute noch viele Nächte, in denen er mit seinen 2 1/4 Jahren zu uns kommt und bei uns schläft inzwischen zu viert).
In dem Alter gehe ich aber auch davon aus, dass das Kind versteht, was man ihm sagt und versteht, dass Mama da ist, auch wenn man nicht bei ihr auf dem Arm hockt. (Das Warum ist wieder eine andere Sache) Das wäre bei einem Baby aus meiner Sicht nicht der Fall.

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Ich kann dir folgendes von uns berichten.

Unsere Maus ist 10 1/2 Monate alt und wir versuchen gerade ihr das Einschlafstillen abzugewöhnen.

Wir fangen zunächst mal damit an, sie ohne brust aber nach wie vor im Elternbett schlafen zu lassen.

Dazu nehme ich sie in den Arm und singe bzw. rede mit ihr. Das Theater is manchmal riesengroß aber so nach und nach wird's schon werden.

Ich glaube nicht, dass das was mit schreien lassen zu tun hat.

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Hallo

Meine ist 4 Monate und ich habe sie mit 3 1/2 Monate ausquartiert in ihr Zimmer. Weil sie bei uns immer unruhiger geschlafen hat. Hat von 1sten Tag super geklappt kommt meistens nur 1 mal.

Das Bett bringen wir haben unser Ritual das wir jeden Abend machen. Aber es kommt drauf an wie viel sie tagsüber pennt ob sie abend schnell einpennt oder es länger dauert mit gemeckert.

Wenns länger dauert mit einschlafen meckert sie viel solang zu nur meckert bin ich auch nicht mit im zimmer meine veräppelt uns :-) gehen wir rein wenn sie meckert lacht sie uns an gehen wir wieder meckert sie wieder das Spiel machen wir manchen 20 min. Aber dann schläft sie doch.

Ich finde man sollte einen Unterschied zwischen weinen und meckern wenn sie weint nehme ich sie raus bleib aber im zimmer. Meckert sie nur weil es ihr nicht passt, schau ich immer mal wieder rein lass sie aber im Bett liegen.

Lg Sabrina + Lilly

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Mit 4 Monaten veräppelt sie euch nicht. Da freut sie sich ganz einfach, dass jemand da ist. So früh "manipulieren" Kinder uns noch nicht ;-)

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Naja da bin ich mir nicht so sicher. :-)

Aber gut

Weinen lassen nein meckern lassen ja für kurze Zeit und immer wieder rein schauen.

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Hallo,

ja, das ist für mich schreien lassen. Sie hat ihr Kind weinen lassen, anstatt sein Bedürfnis zu befriedigen.

Dass sie dabei war und ihr Kind getröstet hat, finde ich selbstverständlich. Immerhin haben die Eltern diese Situation herbeigeführt. Das Kind dann noch in seiner Verzweiflung alleine zu lassen, wäre einfach nur grausam. Wenn ich es richtig verstanden habe, war ihr Kind zu diesem Zeitpunkt 14 Monate alt!? Nein, ein Kind in dem Alter versteht noch nicht was los ist.
Meine Tochter hat immer wieder schwierige Schlafphasen. Sie wird jetzt 3 Jahre alt. Ich habe immer alles so hingenommen wie es gerade war und es ging immer wieder vorbei.

Zumal ich denke, dass deine Freundin die Situation auch selbst herbei geführt hat. Abgestillt und Pre gegeben, dann lieber Tee und Wasser anbieten und das Kind wurde immer unruhiger. Vielleicht hatte sie keinen Hunger, sondern wollte einfach nur Mamas Nähe. Anscheinend hat deine Freundin das aber anders wahrgenommen. Letzten Endes half dann nur noch die "Holzhammer Methode".

Nein, ich kann das nicht verstehen und würde selbst nie so vorgehen. Bis heute würde sich alles in mir dagegen sträuben.

LG

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So wie du es schreibst seh ich es genauso. Warum abstillen war vielleicht noch gar nicht soweit. Hat alles weggenommen bekommen und dann auch noch raus aus dem familienbett. Das arme kleine Ding. Naja muss jeder so machen wie er es für richtig hält nur in Unser Zeiten wird wirklich immer verlangt das das Kind allein in seinem Zimmer schläft. Ich frag mich warum. Wir erwachsene schlafen doch auch nicht allein und lieber zu zweit wollen kuscheln und geliebt werden. Früher haben auch alle in einem Zimmer geschlafen weil es den Luxus den wir haben noch nicht gab. Und in andren Ländern hängen die kiddis auf 24 bei mama auf dem arm. ????

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Ganz merkwürdig finde ich es, wenn Eltern es als Erziehungserfolg verbuchen, wenn ihre Kinder im eigenen Bett schlafen. Bzw. als Versagen wenn sie noch bei ihnen schlafen.

Richtig lächerlich finde ich die Mütter, die nicht ohne ihren Ehemann im großen Ehebett schlafen können, ihre Kinder aber direkt ausquartiert haben. Und ganz absurd wird es, wenn diese Mütter ihren Kindern dann ERLAUBEN bei ihnen zu schlafen, wenn der Papa auf Dienstreise ist. Alles schon gehört.

LG

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Diese Vorgehensweise deckt sich ziemlich genau mit dem, was uns in der Schlaf- und Schreiambulanz geraten wurde. Die gehen im übrigen etwas entspannter mit dem Thema Schreien um. Ich hatte auch Angst, der Babypsyche zu schaden, das Urvertrauen zu erschüttern, Bedürfnisse zu ignorieren und so weiter. Die haben mich dahingehend sehr beruhigt. Und was deine Freundin da gemacht hat, ist dass sie eine Gewohnheit durchbrochen hat. Das führt natürlich erstmal zu Protest. Sie hat ihr Kind aber begleitet und unterstützt, somit ist das für mich okay.

Wichtig bei solchen Dingen ist immer, dass du nicht gegen dein Gefühl handelst.

So sehe ich das. ;-)

Alles Liebe,
Mellie und der Minimensch, der natürlich nicht durch-, jetzt aber wesentlich besser schläft. ;-)

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Schreien lassen ist fuer mich , das Kind mit seinem Schreien alleine zu lassen. Nebendran zu sein und haendchen halten ist fuer mich hingegen keine schreien lassen, weil das Kind merkt es ist nich alleine. Und als Eltern sollte man halt auf das schreien reagieren was hunger oder volle Windel bedeutet. Schmerzen kann man hingegen nicht besser lindern durch hochnehmen... da biegt sich meiner genauso wie im legen. Wenn ich Total fix und fertig bin lieg ich auch nur neben ihm und streichel ihn und halte sein haendchen aber renn nicht mit ihm rum weil es keine Unterschied jacht.

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Mit sSchmerzen habe ich bei meinem auch beobachtet, dass es kein Unterschied, ob wir liegen und ich ihn streichele, oder ob wir rumlaufen. Ich glaube fast, liegen ist besser, weil ich dann entspannter bin und das schneller auf ihn überträgt. Da wird aus dem Weinen schnell ein Meckern und dann beruhigt er sich umso schneller.

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Hallo,

das ist in meinen Augen eine völlig andere Situation. Meine Tochter hatte als Säugling zwar keine Schmerzen durch Blähungen oder so, sie hat sich aber auch mal in den Schlaf gebrüllt. Ich war da machtlos, egal was ich gemacht habe, es wurde eher schlimmer umso mehr ich versuchte. Also bin ich dazu übergegangen, sie in diesen Situationen einfach ruhig im abgedunkelten Schlafzimmer zu tragen und zu versuchen selbst nicht durchzudrehen. Es hat keine Wunder gewirkt, aber war die beste Alternative.

Hätte ich gewusst was sie quält bzw. wie ich ihr helfen kann, hätte ich das ganz sicher gemacht! Da liegt für mich der Unterschied.

LG und halte durch, es wird besser :-)

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Ich finde das Vorgehen OK, und fuer mich gibt es da auch einen grossen Unterschied zum "Ferbern". Ja, das Kind weint, weil es lieber auf dem Arm waere als in seinem Bett. Aber es ist nicht verlassen, es hat Koerperkontakt. Das ist schonmal eine Menge wert.

Natuerlich findet es das nicht gut, und natuerlich waere es schoener, wenn das Kind kuschelig im Familienbett schlafen koennte, solange es moechte. Aber ich weiss, wie man sich fuehlt, wenn man wochen- bis monatelang nie mehr als 1 h am Stueck geschlafen hat. Ich war irgendwann koerperlich wirklich am absoluten Limit. Ich kann verstehen, wenn man dann nach einer Loesung sucht, um den eigenen Zusammenbruch zu verhindern.

Meinen Sohn habe ich mit 18 Monaten nachts abgestillt, weil ich mit dauernuckelndem Kleinkind nicht mehr schlafen konnte. Das fand der auch doof und hat einige Naechte lang viel geweint. Ich habe ihn dann rumgetragen, ihm vorgesungen und ihn bekuschelt. Manchmal muss man auch wissen, wann man selbst nicht mehr kann.

Ein Kind allein im Zimmer weinen zu lassen, bis es kapiert, dass ihm keiner hilft, finde ich da nochmal eine Nummer haerter, obwohl ich in absoluten Extremfaellen, wenn alles andere nicht funktioniert hat, auch das nicht kathegorisch ausschliessen wuerde.