Schlechtes Gewissen Anderen (Kinderlosen) gegenüber?

Hallo,

im Freundes- und Bekanntenkreis gibt es einige Paare, die versuchen schwanger zu werden. Dann gibt es einige, deren Beziehung grad in die Brüche gegangen ist...

Da hab ich manchmal echt ein schlechtes Gewissen, dass bei uns alles super läuft:

1. Wir haben ein gesundes wunderbares Kind! #verliebt
2. Wir haben eine tolle Beziehung! #liebdrueck
3. Wir platzen bald vor Glück! #hicks

Geht es jemanden genauso?
Wie geht ihr damit um, wenn Euch deprimierte Freunde begegnen, die traurig darüber sind, dass sie z.B. (noch) kein Kind haben. Oder wenn Euch ab und zu ein neidischer Blick von Bekannten trifft?

#winke

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mir tut es schon leid wenn jemand sich ein kind wünscht und es klappt net, aber wieso sollte ich ein schlechtes gewissen haben weil es mir gut geht. anerster stelle steht meine familie und wenn es der gut geht muss ich mich doch net schlecht fühlen damit ist denen net geholfen.

lg

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Ich zeihe mich dann eher zurück und warte bis sie auf mich zukommen. Wenn ich dennoch in eine solche Situation komme versuche ich immer ein unkompliziertes Thema anzuschneiden. Sowas "wie läuft es bei Dir auf der arbeit" oder "was habt ihr in letzter Zeit so gemacht" ect...

Heute kommt z.B. eine Freundin übers Wochenende die an Weihnachten ihr Baby verloren hat. Mein Kleiner ist jetzt 3,5 Monate. Es wird sicher viel Gesprächsstoff geben.

Und aus einer Zeit in der ich selbst eine Fehlgeburt hatte und später einen sehr, sehr starken Kinderwunsch hatte, habe ich mich geweigert Paare zu besuchen die gerade Eltern geworden waren. Ich hatte tausend Ausreden nicht hin zu müssen. Wenn sie dann zu uns kommen wollten hatte ich wieder tausend Ausreden.

Sich niemandem aufzwängen...das ist das A und O würde ich sagen.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

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"Wie geht ihr damit um, wenn Euch deprimierte Freunde begegnen, die traurig darüber sind, dass sie z.B. (noch) kein Kind haben"

Ich versuche,Ihnen Mut zu machen alà "das wird schon" und Ihnen nicht mit übertriebenem "Hach,bei uns ist alles sooooo toll"-Gequatsche auf die Nerven zu gehen oder ständig von unserer Tochter zu erzählen.
Wenn ich sehe,dass jemand der mir Nah steht,gerade nicht glücklich ist nehme ich mich zurück und gehe mehr auf seine Probleme ein.

lg

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Hallo,

ich versuche eigentlich meine Freundschaften "babyneutral" zu halten. Das heisst, dass ich mich mit meinen Freundinnen treffe und nicht über meine Familie rede, sondern über Themen, die uns interessieren. Nur, weil ich eine Familie habe und die anderen nicht, mögen wir uns trotzdem. Viele konnten bzw. können mir von ihren (negativen) Gefühlen erzählen, und wir reden darüber (relativ neutral). Ich überhäufe niemanden mit meinem Glück, ich bin einfach nur im Stillen dankbar für meine Familie!

LG #sonne

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hallo und einen schönen guten morgen,

ich finde man kann das nicht so pauschal sagen, denn dann dürfte man sich ja nirgends mehr hintrauen..denn überall gibt es menschen, bei denen es anders läuft als sie es sich wünschen.

ich kann mich an eine situation erinnern, es war im dezember 2010, im november 2010 hatte ich eine MA mit AS...im dezember kamen freunde zu besuch, die nix von der FG wussten und ihr sohn war zu dem zeitpunkt 6 monate...und sie kommen rein, und das erste was sie sagte war: "und zeig her deine US-Bilder, wie weit bist du, etc...

klar war das echt mies, aber es gibt einfach situationen im leben, wo man damit lernen muss umzugehen..ich glaube ich würde es so machen, das ich mich nicht aufdrängen würde so nach dem motto: "ach schau mal hier, was mein schatz schon kann und wir sind ja sooo glücklich"
aber wenn man sich sieht, verhält man sich ganz normal...ich glaube so würde ich es machen...

lg #winke

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Bei uns ist es auch so.

1. Haben wir einen gesunden wundervollen Sohn. #verliebt
2. Wir sind seit 12 Jahren zusammen und seit 4 verheiratet. #herzlich
3. Kriegen unser Leben eben einfach in den Griff (guter Job, schöne Autos, Eigentumswohnung etc.) #klee

Aber wir kennen auch die andere Seite. Es war nicht immer alles soooo toll. Am Anfang hatten wir fast gar kein Geld, mein Mann war nur am Wochenende zu Hause wegen dem Bund ... und dann kamen noch 3 lange Jahre dazu in denen ich 3 Fehlgeburten hatte. Ich versuche unseren Bekannten/Freunden Mut zu machen. Aber ehrlich gesagt habe ich deshalb kein schlechtes Gewissen. Es ist eher Mitleid oder Mitgefühl.

LG Sarah

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da fällt mir nur eins ein: wenn man keine probleme hat, macht man sich welche.#augen

v.

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Offenbar ist das doch ein Thema, das viele beschäftigt. Findest Du das nicht eine schwierige Situation, wenn Du z.B. mit einer Freundin gleichzeitig schwanger warst, sie eine Fehlgeburt hatte und Du jetzt Mama bist?

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das ist ein drastisches beispiel. ebensogut hätte man ein schlechtes gewissen, wenn man gerade heiratet, während bei der freundin der mann stirbt.

es ging aber im ausgangsthread um die stinknormale familiensituation ohne dramatische schicksalsschläge, also lediglich um die tatsache, dass die freundin(nnen) noch kein kind haben. auch wurde hier nicht erwähnt, dass es da probleme mit dem kinderwunsch oder parnterwahl gibt. also insofern warum sollte man da ein schlechtes gewissen haben?

im übrigen: selbst wenn im bekanntenkreis kinderwunschprobleme bestehen, wäre das kein grund für ein schlechtes gewissen, wenn man selbst eins hat! ich hatte selbst eine icsi und hätte nie erwartet, dass man deshalb ein schlechtes gewissen gegenüber seiner eigenen glücklichen familiensituation hat. im gegenteil, solche menschen verhalten sich oft mitleidhaft und gerade DAS ist alles andere als hilfreich.

liebe grüsse,

vanisa

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Uns geht es wohl mit unseren Nachbarn ähnlich, ich bin mir nicht ganz sicher, vielleicht sollte ich sie mal ansprechen aber früher haben wir uns super verstanden und dann wurde der Kontakt immer weniger und seit meiner 2. Schwangerschaft und der Geburt ist absolute Funkstille. Sie probieren halt auch schon sehr lang, wenn sie nicht vielleicht schon aufgegeben aben. Keine Ahnung aber es ist sehr schade und ichhab auch keine Ahnung wie ich damit umgehen soll.

LG Ines

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Hallo!

Ich glaube nicht, dass man ein schlechtes Gewissen haben muss, weil es einem gut geht. Ist doch schön und gute Freunde sollten es einem gönnen. Man sollte sich vor lauter Glück bewußt machen, dass das Leben aus guten und schlechten Zeiten besteht. Deshalb hat man ein ganz großes Recht, die guten Tage zu geniessen und zwar bewußt zu geniessen. Schlechtere kommen von ganz allein, oftmals auch unvorhergesehen und aus Ecken, wo man es nicht vermutet.

Wie möchte man dann behandelt werden? Ich gehe da von mir selber aus. Ich möchte kein Mitleid, sondern aufrichtige Freunde, die an meiner Seite stehen. Genauso wie ich das tue. Ich schäme mich doch nicht, weil ich glücklich bin und auch bei mir muss sich deshalb keiner schämen, wenn es mir gerade nicht gut geht oder etwas nicht so läuft, wie ich es mir gewünscht hätte.

Natürlich finde ich es nicht schön, wenn es bei anderen grad nicht so gut läuft und höre zu und versuche weitestgehend zu unterstützen und zu helfen wo es geht. Aber meine glücklichen Momente im Leben lasse ich mir nicht dadurch nehmen, dass es eben im Leben so ist, dass es Phasen gibt, die einfach mal beschissen sind. Bei mir und bei anderen.

Allerdings versuche ich zu verstehen, wenn einer gerade dann nicht in der Stimmung ist, mit mir zu verkehren, weil es ihm wehtut. Ich denke aber, dass es auch bei diesen wieder gute Phasen geben wird und es dann wieder einfacher wird, Kontakt zu haben. Ich versuche mich da nicht dagegen zu sperren, dass es Phasen gibt, wo man gerade nicht so gut miteinander auskommt, weil die Lebensumstände gerade nicht wirklich zueinander passen. In den meisten Fällen kommt der Kontakt früher oder später von ganz alleine wieder.

LG Yvonne