Wochenbettdepression! Wie soll ich damit umgehen...

Hallo,

ich weiß leider nicht so recht wo hin mit meiner Frage. Ich werde morgen eine Freundin besuchen. Sie hat ihr 2. Kind bekommen Anfang Jan. Sie ist nun ca. 1,5 Wochen in einer Psychiatrie wg. Wochenbettdepressionen! Der Kleine ist auch da. :-( Sie war psychisch immer ein wenig labil und sehr schnell beeinflussbar usw. Den Namen, den sie ausgesucht haben möchte sie ändern lassen. #schock Traut sich aber nicht den Kleinen mit einem anderen Namen anzusprechen bzw. hat auch keinen neuen Vorschlag. Sie meint sie lehnt das Kind ab, kann keine Bindung zu ihm aufbauen aber ich glaube das nicht. Ich denke eher es wird ihr eingeredet. #kratz Ich glaube es deshalb nicht weil sie sich um den Kleinen kümmert und ihn auch stillt, im Kiwa fährt und den ganzen Tag mit ihm allein ist, bis auf ggf. Besuch. Ich glaube ihr ist einfach in den paar Tagen bewusst geworden was es heißt mit 2 Kleinkindern zu Hause zu sein. Der "große" ist grad mal 2 Jahre und sorry er weiß nicht was "Nein" bedeutet. Ihr Mann kümmert sich um den Großen, will aber ehrlich gesagt heile Welt bzw. nichts wahrhaben. Vielleicht hat sie in sich irgendwas schlummern was jetzt hochgekommen ist.

Morgen fahre ich sie besuchen. Wie soll ich ihr nur gegenübertreten?

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Hi!vor allem solltest du ihr offen gegenùbetreten. Wenn sie so labil, sprich beeinflussbar ist, solltest du dich mit deiner Meinung zurückhalten! Auch wenn du es sicher gut meinst, kann der schuß nach hinten lose gehen!
Frag sie was sie braucht, wo du sie unterstützen kannst. Mit Depressionen fühlte man sich mit JEDER entscheidung überfordert, also ist es gut' wenn du sie sozusagen nicht auch noch mit deinem sicher gut gemeinten RAt bedrängst.
Alles gute
Marlene

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Du sagtst erst "offen" gegenübertreten und dann soll sie sich mit ihrer Meinung zurückhalten... #gruebel

Sie muss in ihre Rolle erst reinwachsen... Das dauert. Versuch ihr positiv zuzureden. Mach ihr Mut! Sie hat eine riesenaufgabe zu bewältigen.

Von wem glaubst du wird sie beeinflusst?#gruebel

Versuch ihr soviel wie möglich zu helfen! Sie kann sich bestimmt auch eine Hebi holen, die öfter zu ihr kommt. (Gabs da nicht irgend ein neues gesetz drüber?) Sie braucht nun viel Hilfe, bis sie mit allem allein zurecht kommt. (mit beiden Kiddies) Du scheinst eine gute Freundin zu sein, da du dir schon jetzt Gedanken machst.

Und ihrem Mann würde ich unter 4 Augen mal sagen was los ist. ;-)

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Stimmt, war schlecht ausgedrückt. Ich meinte offen, ohne den Hintergedanken zu haben, ihre Freundin mit Rat oder eigener Meinung wieder unter Druck zu setzen und zu belasten.

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Ich kann mich Marlene nur anschließen!
Sei einfach nur verständnisvoll und biete Hilfe an. Mehr nicht. Ich hatte auch eine leicht Wochenbettdepri und das war mein erstes Kind. Die Gedankengänge die ich hatte, konnte in meinem Umfeld keiner nachvollziehen, aber für mich waren sie real.

Natürlich kann es sein, das sie sich im Moment überfordert fühlt. Das tut man in so einer Situation. Ich habe mich damals völlig überfordert gefühlt. Hab gedacht ich könnte meinem Kind nie gerecht werden.

Wenn du jetzt ankommst und ihr deine Gedanken offenlegst, dann machst du ihr es nur noch schwerer.

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Gedanken sind immer real, auch wenn sie nie wahr sind (das liegt ja in ihrer Natur).

Einen depressivien Menschen erreicht man schwer. Was helfen kann, ist, dass du nicht aufgibst (weil du irgendwann viell. die Schnauze voll hast), da zu sein, wenn sie dafür bereit ist. Auch eine Depri - ob Wochenbett oder eine richtige - ist lediglich eine Phase, die sich ändern kann, wenn man sie nur (da sein) lässt.

Oft kommt sie mit dem Gefühl der Überforderung einher. Viell. fragst du deine Freundin, was sie wirklich (!) braucht?!

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Sag' ihr, dass kein Körper der Welt wertvoller ist als eine Seele.

Duscht sie sich regelmäßig? Geht sie zum Friseur? Feilt sie sich die Nägel? Schaut sie morgens in den Spiegel, ob die Kleidung auch gut sitzt?

So, wie sie ihren Köper pflegt, muss sie auch ihre Seele pflegen - MINDESTENS so gut !!! Und es ist absolut keine Ausnahme, dass jemand (egal ob im Wochenbett, in der Midlife Crisis oder sonst irgendwas) an leichteren oder schwereren Depressionen leidet. Wichtig ist, dass derjenige selbst offen für jede Hilfe ist! Und wenn es Deiner Freundin irgendwann besser geht, dann werden es auch die Kinder spüren. Wenn sie aber in ihrer jetzigen Phase stecken bleibt, weil sie sich wegen irgendwelcher Gewissensbisse nicht so recht um sich selbst kümmern mag, dann leiden ja natürlich auch die beiden Kleinen darunter. Und der Mann irgendwann auch! Der macht vermutlich gerade auf heile Welt, weil es ihm irgendwie peinlich ist. Aber glaube mir: JEDER hat einen in seinem engeren Umfeld, der unter irgendeiner Art von psychischer oder psychosomatischer Erkrankung leidet! Und den meisten Betroffenen fällt ein Stein vom Herzen, wenn ganz offen darüber geredet werden kann, so als handele es sich um eine Erkältung. Denn leider IST es heutzutage "normal". :-( Hör' Diener Freundin einfach zu, VERSTEHE sie, sei bei ihr! :-)

LG, Silke. #liebdrueck

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An diesem Zitat ist so viel Wahres dran:

"If you realized how powerful your thoughts are, you would never think a negative thought."

(Peace Pilgrim, 1908-1981)

;-)

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Hi,

aus eigener Erfahrung kann ich Dir berichten, dass eine Depression nicht ohne ist. Wie hier schon geschrieben, halte Dich unbedingt mit Deiner Meinung zurück und versuche alles zu vermeiden, was sie in die ein o. andere Richtung drängen könnte. Auch Kommentare wie "Der Kleine ist aber dünn! Hast Du genug Milch? Klappt das Stillen/Fläschen geben? Du musst ihn so o. so halten! Pass auf, die Ärmchen/Beinchen/etc.! Lass mal mich machen, dass schaffst Du nicht! etc." mußt Du UNBEDINGT vermeiden!

Nur weil Sie Ihr Kind versorgt, heißt das nicht, dass sie eine Bindung zu ihm hat und umgekehrt.

Sei einfach ganz normal, tröste sie wenn sie weint, lass sie sprechen, wenn sie reden will und biete ihr Hilfe an (mal ausquatschen, Babysitten, mal einen Einkaufsbummel zu zweit nur Ihr Mädels) dräng sie aber nicht dass anzunehmen. Lass sie einfach wissen, sie ist nicht allein, sie ist kein Einzelfall und keine "hirnverbrannte, überforderte, hysterische Mutter die's nicht packt wo doch alle anderen zwei Kinder und mehr locker wuppen und nebenbei noch Haushalt, Karriere und perfekte Ehefrau/Liebhaberin sind.

Viele Grüße
Kleine Kampfmaus + Maximilian (5,5 Jahre) dessen traumhafte und langersehnte Geburt mich in eine schlimme und zunächst unerkannte Depression stürzte

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Das was ich Euch hier geschrieben habe, werde ich ihr natürlich nicht sagen, weil das mein Menschenverstand schon sagt. Eine andere Meinung kann nun manchmal verletzen. Einem psychisch kranken Menschen muss ich diese nun nicht in dieser Situation unbedingt aufdrängeln. Meine Antwort wäre gewesen, dass ich für sie da sein will und zuhören. Das ich sie, klingt jetzt doof, lobe wenn sie irgendwas gemacht hat. Was auch immer. Es zählen ja die kleinsten Dinge für eine neue Motivation.... z.b. das sie die Geburt super gemeistert hat. Die erste war nur Horror!