Blähungen und träge Verdauung- wie Beikost gestalten?

Hallo!

Mein Sohn Samuel hat schon seit den ersten Tagen im Krankenhaus mit Blähungen zu kämpfen. Nicht die klassischen 3-Monats-Koliken, aber abends und nachts hatte er schon oft auch Schmerzen. Seitdem er 6 Wochen alt ist, kommt eine sehr träge Verdauung dazu. In der Regel hat er alle 10-14 Tage Verdauung.
Er wird voll gestillt.

Aufgrund des auffälligen geruchs schlug die Kinderärztin eine Darmaufbaukur vor, die aber nicht angeschlagen hat. Schlußendlich suchten wir Rat bei einer heilpraktikerin, die mit homöopathischen Gaben zumindest die Blähungen eindeutig verbessert hat. Die Verdauung ist immer noch träge.

Per Kinesiologie hat sie Lebensmittel ausgetestet, um dem Darm eine schonende Beikosteinführung abgestimmt auf ihn anbieten zu können.
Leider war dies sehr ernüchternd. Laut ihrer Aussage wäre Birne, Apfel, Dinkelflocken, Pastinake, Kartoffel und Reismilch möglich. Alles andere sollen wir für die nächsten zwei Monate lassen.

Leider mag mein Sohn den Dinkelbrei nicht.

Da er inzwischen fast 6 Monate alt ist, mache ich mir Gedanken, wei es weitergehn soll. Soll ich erstmal nur Pastinake-Kartoffel anbieten?

Inwieiwet hätten Sie noch Ideen für eine schonende und darmverträgliche Beikosteinführung?

Vielen Dank!

Love

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Hallo Love, besten Dank für Deine Nachricht. Super, dass Du Dein Baby stillst. Darüber sind die Babys einfach bestens versorgt. Das Magen-Darm-System ist bei Babys bei der Geburt noch nicht voll ausgereift. Daher sind Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall und Verstopfung bei Babys immer möglich. Mit zunehmender Reife geben sich diese Problem meist von selbst. Halten die Beschwerden jedoch an, kann die Milch der Auslöser sein. Die ersten Anzeichen einer möglichen Kuhmilchallergie sind erfahrungsgemäß sehr unspezifisch und werden demzufolge selten als solche eingestuft. Erst viel später, wenn alle bisherigen Behandlungsmethoden keine Besserung gebracht haben, entsteht der Verdacht auf Kuhmilchallergie. Um den Kindern so schnell wie möglich helfen zu können, machen wir frühzeitig auf diese Möglichkeit aufmerksam.
Da alles, was Du als Mama zu Dir nimmst, in veränderter Form in der Muttermilch wiederzufinden ist, können sich manche Babys in seltenen Fällen gegen Milcheiweiß senisbilisieren. D.h. bei Kontakt mit Milch oder Milchbestandteilen reagiert das kindliche Immunsystem mit einer allergischen Reaktionen, die sich z.B. in Haut- und / oder Verdauungsproblemen äußern kann. Um den Verdacht auf Kuhmilchallergie zu prüfen, kann man als Mutter für etwa 2 Wochen auf alle Milch und Milchprodukte verzichten. Bessern sich während der Nahrungsumstellung die Beschwerden, ist das Vorliegen einer Allergie wahrscheinlich. Zur weiteren Absicherung nimmt die Mutter Milch oder Milchprodukte wieder auf. Treten die bekannten Beschwerden wieder auf, gilt der Verdacht als bestätigt und das Kind wird mindstens bis zum 12. Lebensmonat milchfrei ernährt.
Für die Zeit nach dem Stillen bekommt das Kind anstelle der herkömmlichen Säuglingsnahrung eine non-allergene Spezialnahrung. Reismilch ist aufgrund ihrer Nährwertzusammensetzung kein geeigneter Ersatz für die Muttermilch.
Die Beikost kann wie bei jedem anderen Kind auch eingeführt werden. Allerdings sollten die Beikost frei von Milch und Milchbestandteilen sein. UND neue Nahrungsmittel sollten immer einzeln, in kleinen Mengen im Abstand von 2-3 Tagen eingeführt werden. Si behält den besten Überblick, was das Kind verträgt und was derzeit Beschwerden auslöst.
Demzufolge könntest Du entsprechend den Empfehlungen den Mittagsbrei einführend, beginnend mit 1 Gemüse, z.B. Pastinake. Darauf folgen Kartoffeln und später Fleisch.
Jeder Verdacht auf eine mögliche Allergie sollte mit dem Kinderarzt besprochen werden.
Gute Tipps zur Beikosteinführung bei Babys findest Du darüber hinaus beim Forschungsinstitut für Kinderernährung (www.fke.do.de)
Liebe Grüße, Frederike

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Hautprobleme hat er überhaupt nicht, Allergien liegen in beiden Familien gar nicht vor. Aber ein Versuch über zwei Wochen wäre ja absolut machbar. Das werde ich ausprobieren.
Die Broschüre vom fke habe ich im PEKIP Kurs erwerben können und kenne sie auch.mich war mir nur aufgrund der Darmproblematik unsicher.

Vielen Dank für die Anregung!

Was wäre denn eine milchfreie Nahrung und wo bekomme ich sie?

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Hallo love, es freut mich, wenn ich Dir mit der Antwort eine Anregung geben konnte.

Super, dass Du die Broschüre auch schon hattest.
Also, wenn Du eine milchfreie Ernährungsphase machen möchtest, dann solltest Du Dich als stillende Mama milchfrei ernähren. Achte auch auf Spuren von Milch, die sich in fertig zubereiteten Nahrungsmitteln wie z.B. Backwaren, Soßen, Desserts oder auch Wurst "verstecken" können.
Da die Milch im Rahmen des abendlichen Milchbreis ein Hauptbestandteil ist, kannst Du für die Zubereitung des Abendbreis eine non-allergene Spezialanhrung wie z.B. Neocate verwenden.

Die Besonderheit dieser Nahrung besteht darin, dass der Eiweißanteil in Form von freien Aminosäuren enthalten ist. Diese kleinsten Bausteine eines Eiweiß haben aus therapeutischer Sicht den Vorteil, dass sie praktisch keine alllergischen Reaktionen auslösen. Leider ergibt sich durch die veränderte Eiweißstruktur auch ein besonderer Geschmack, an den sich die Kinder etwas gewöhnen müssen.

Mit Hilfe von Reisflocken kann man mit der Neocatemilch ganz einfach einen Brei zubereiten. Ergänzt mit etwas Obstkompott, z.B. Birne oder Apfel kommen die meisten Kinder gut damit zurecht.

Für Diagnostikzwecke haben Kinderärzte in der Regel Nahrung zum Testen zur Verfügung. Frag einfach beim Kinderarzt nach einem Neocate Diagnositkset. Selbst wenn es nicht vorrätig ist, können die Ärzte so ein Set kostenfrei und formlos beim Hersteller anfordern.
Oder Du kannst Dir die Nahrung auch in der Apotheke kaufen.
Liebe Grüße, Frederike

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Hallo Love,

ich persönlich habe auch oft Schmerzen im Magen oder Bauchbereich als kleines Kind gehabt. Meine Mutter hat dann damals einfach bisschen Gemüße wie Kartoffeln, Möhre, Zwiebeln und rote Beete in feiner Hühnerbrühe abgekocht. Nach dem abkochen hat sie alles mit der Gabel fein zerdrückt und mich dann damit so gefüttert :) es hat gut geschmeckt :) somit gingen auch meine Schmerzen weg.

Mittlererweile bin ich groß - habe durch den Alltag sehr viel Stress, aber wenn ich diese gleiche Methode wie von damals anwende, dann geht es mir danach immer besser. Psychischer Stress verursacht viele Probleme an vielen Stellen, wo man garnicht drüber nachdenken möchte :) schau aber auf alle Fälle auch hier rein (http://bauchschmerzen.de/) hier gibt es auch ganz viele nützliche Tipps!

Ich hoffe ich konnte dir einwenig helfen :)

Liebe Grüße

Queeny