Allergie-Bluttest bei Säugling mit Neurodermitis

Hallo,

mein kleiner Sohn 3 1/2 Monate hat leider Neurodermitis. Jetzt will meine Kinderärztin einen Allergietest (Bluttest) machen, bevor wir mit Beikost anfangen. Papa ist eben auch starker Allergiker.

Ist so ein Bluttest überhaupt aussagekräftig? Ich habe noch nie gehört, dass man mit einem Bluttest Allergien nachweisen kann, sonst würde man das doch auch bei Erwachsenen machen. Ist doch einfacher als so ein Pricktest.

Wenn ich in Google schaue, sehe ich nie, dass so ein Test schon bei Säuglingen gemacht wird? Ist das üblich? Und was kann ich überhaupt für einen Nutzen daraus ziehen?

Unabhängig vom Allergietest: Sollte man bei der Beikosteinführung bei Neurodermitis-Kindern etwas besonderes beachten? Habe schon den Tipp bekommen, erst anzufangen, wenn die Haut gerade relativ gut ist, damit der kleine Körper nicht an 2 Fronten zu kämpfen hat.

Vielen Dank für Eure Meinungen,
Klecks

1

Hallo lieber Kleks, eine Neurodermitis im Kindesalter ist bei bis zu 50% der Kinder auch durch eine Nahrungsmittelallergie mitverursacht. Meist sind es Milch und Ei, die Probleme machen. Daher meine erste Frage, wie wird Dein Kind zur Zeit ernährt. Stillst Du noch? Ein Allergietest in dem Alter ist nicht immer aussagekräftig, kann aber Hinweise liefern, ob Dein Kind zB. auf Milch oder Ei sensibilisiert ist. Das kann auch dann sein, wenn es die Nahrungsmittel selbst noch nie bekommen hat, sondern nur über die Muttermilch damit Kontakt hatte. Eine Sensibilisierung über die Muttermilch ist immer möglich. Wenn die sogenannten IgE Antikörper positiv sind, kann es gut sein, dass eine Allergie vorliegt. Von daher ist ein Test schon sinnvoll. Allerdings gibt es auch Allergien, die nicht im Blut nachweisbar sind, dann muss einfach sehr vorsichtig bei der Beikosteinführung vorgegangen werden. Wenn die Milch schon eingeführt wurde (Säuglingsmilch) wäre eine milchfreie Eliminiationsdiät mit einer milchfreien Spezialdiät sinnvoll. So kann man durch Verschwinden der Hautprobleme feststellen, ob eine Milchallergie schon vorliegt. Deine Ursula

2

Im Moment bekommt er PRE HA Nahrung. Sollte man da direkt auf ein kuhmilchfreies Produkt umstellen oder hier wirklich den Allergietest abwarten?

3

Hallo klecks, vielen Dank für Deine schnelle Antwort. An sich wartet man erst die kompletten Untersuchungen ab, und trifft dann eine Entscheidung.

Oft erkennt man erst mithilfe einer diagnostischen Auslassdiät sicher, ob eine Allergie vorliegt ode nicht.
Warte einfach mal, was die nächsten Gespräche mit dem Arzt ergeben.
Bestätigt sich der Verdacht, ist die Umstellung auf einen non-allergene Spezialnahrung wichtig. Denn die Milch und die Milchprodukte sind in der Kinder- und Säuglingsernährung wertvolle und wichtige Nährstofflieferanten. Um eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen, ist ein adäquater Ersatz erforderlich.
Insbesondere Spezialnahrungen, deren Eiweißanteil auf Aminosäuren beruht, bieten eine hohe therapeutische Sicherhiet, denn sie lösen praktisch keine alllergischen Reaktionen mehr aus. Dein Kinderarzt kann Dich dazu beraten. Meist hat er auch Nahrungen zum Testen zur Verfügung.
Auch die Beikost sollte milchfrei sein.
Für weitere Fragen kannst Du uns auch hier in der Expertengruppe ansprechen. Wir beanworten dort täglich Fragen.
Liebe Grüße, Frederike