Hallo,
mein Sohn ist jetzt 20 Monate alt. Vor ca. einem Jahr (März 2011) haben wir mit Beikost angefangen. Er war immer ein guter Esser und wurde ca. 14 Monate gestillt.
Ein paar Wochen nach Einführung der Beikost hatte er blühende Haut, wie ich es immer genannt habe. Am schlimmsten betroffen waren Rücken und Oberarme, die jeweils große, rote und geschwollene kreisförmige, trockene Stellen aufwiesen. Seine Wangen und Beine waren stellenweise aber auch rot.
Von den Ärzten fühlte ich mich seinerzeit ziemlich verlassen, weil es immer hieß, dass verwächst sich in den ersten Jahren und so junge Kinder können noch keine Allergien haben. Ich bin sogar extra zu einem Allergologen gegangen, der mir das auch sagte und auf Wunsch noch einen Bluttest (Kuhmilich und noch irgendwas) gemacht hat. Natürlich wurde nichts gefunden. Letztendlich konnte mir nur eine Homöopathin helfen.
Jetzt ca. ein Jahr später sieht die Haut wieder nicht so gut aus. Aber diesmal ist es anders. Er kratzt sich sehr viel am Hals, Dekolte und Po teilweise auch sehr blutig und hat wieder ansatzweise diese Stellen an Armen und Beinen. Kinderarzt und Hautarzt haben jeweils Salben verschrieben, die es teilweise noch schlimmer machten. Letztes Jahr habe ich eine Creme für Neurodermitis entdeckt, die ich ihm weiterhin gebe und das scheint wirklich die einzige zu sein, die es etwas lindert und nicht schlimmer macht.
Nach Rücksprache mit der Homöopathin gebe ich ihm seit einer Woche keine Kuhmilch mehr. Er bekommt stattdessen Ziegenmilch. Ich hatte bereits nach 3 Tagen das Gefühl, dass er sich weniger kratzt und die Stellen langsam wieder zu gehen. Heute morgen habe ich ihm mal ein Schokoladenei gegeben und heute nachmittag fing er wieder an sich zu kratzen.
Was kann ich genau tun, um die Ursachen raus zu finden? Wie gehe ich am besten vor? Und welche Ärzte können mir helfen? Blöde Frage, aber ist er mit 20 Monaten jetzt alt genug für eine Allergie? Gibt es eine Schokoladenallergie? Können sich Nahrungsmittelallergien auch nur zu einer bestimmten Jahreszeit melden? Und haben Sie vielleicht irgendwelche anderen Tipps oder Ideen, die mir bzw uns helfen können?
Sorry, ist jetzt etwas lang geworden. Aber ich denke, nur mit ausreichend Hintergrundinformationen können meine Fragen verstanden werden.
Liebe Grüße
Sanlue
Gibt es temporäre Nahrungsmittelallergien?
Hallo Sanlue, herzlich Willkommen im Forum. In der Regel ist eine Allergie auf Grundnahrungsmittel schon recht früh, meist im 1. Lebensjahr vorhanden. Allerdings gibt es viele Allergieformen, die nicht im Blut nachweisbar sind. Von daher kann es gut sein, dass Dein Kind trotzdem eine Allergie hat, obwohl der Test negativ ist. Diese Allergien verwachsen sich schnell wieder, meist im Alter von 3-6 Jahren. Es ist nicht üblich, dass eine Allergie da ist, dann verschwindet und dann wieder kommt. Es besteht bei Deinem Sohn aber noch immer der Verdaht auf eine Kuhmilchallergie. Die ist auch in der Schokolade vorhanden. Wenn sich diese bestätigt, sollte aber statt Ziegenmilch eine andere Spezialnahrung bei Allergien gegeben werden, denn viele Kinder reagieren auch auf Ziegenmilch. Ich kann Dir nur raten zu einem Kinderallergologen zu gehen und die verschiedenen Allergien einnal austesten zu lassen. Gegegenfalls hilft eine allergenarme Eliminationsdiät, bei der alle hochpoetenen Allergene weggelassen werden. So können gezielt die Allergene wieder eingeführt werden, dabei wird ein Symptometagebuch geführt. Du kannst übrigens auch gern immer in unsere Expertengruppe kommen und Deine Fragen dort stellen. Deine ursula
Hallo Ursula,
vielen Dank für die Antwort!
Wie kann der Allergologe das denn austesten?
Letztes Jahr war ich ja auch schon bei einem Kinderallergologen. Da wurde mir zwar erklärt, dass es zwei Möglichkeiten gibt, bei jungen Kindern i.d.R. jedoch keine Allergien feststellbar sind. Erst nach meinem ausdrücklichen Wunsch wurde mir der Bluttest angeboten. Welches die zweite Methode ist, weiß ich leider nicht. Ist so etwas sehr aufwendig? Oder meintest Du mit austesten die Eliminationsdiät?
Wie genau heißt Eure Expertengruppe, damit ich Euch auch finden kann?
Liebe Grüße
Js am sichersten ist eine Ekiminationsdiät, bei der alle Allergene die häufig bei Kindern Allergien auslösen weggelassen werden. Wenn die Symptome darunter sich bessern ist eine Allergie wahrscheinlich und die Lebensmittel werden nach und nach wieder eingeführt und das Kind dabei genau beobachtet. Lebensmittel, die dann Allergische Reaktionen auslösen, müssen konsequent gemieden werden. Die Gruppe findest unter den Clubs Expertenclub "Ernährung und Allergien" Deine ursula