Wie viel 'Mitspracherecht' hat ein neuer Partner?

Also es geht nicht 'nur' um die Frage in der Überschrift.

Nachdem es bei meinem Partner und mir schon lange gekriselt hat, sind wir seit Anfang des Jahres getrennt, wir haben einen 8-jährigen Sohn. Ich habe mittlerweile einen neuen Partner.

Mein Sohn ist jedes 2. Wochenende bei mir, das andere bei seinem Papa. Nun haben wir, nachdem die erste Annäherung zwischen neuem Partner und Sohn gut verlaufen ist, die letzten 2 'Mama' Wochenenden je 1,5 Tage zu dritt verbracht. Ich merke schon, dass mein Sohn etwas eifersüchtelt, also anhänglicher ist als sonst und gebe ihm dann die Nähe die er braucht.

Jedoch ist mein Sohn momentan, wenn ich mit anderen Menschen zu tun habe (betrifft nicht nur meinen neuen Partner sondern auch Kollegen etc.) ziemlich überdreht, nervig und auf Konfrontation aus. Er ist dann total patzig, gibt immer Kontra und lässt den Pascha raushängen. Vereinbarungen werden 'vergessen' und er bockt ziemlich schnell.

Das hat sich am Wochenende etwa zugespitzt, er kam mal wieder mit nicht erledigten Hausaufgaben Samstag früh vom Papa zu mir, da wir den ganzen Samstag unterwegs waren, wurden die Hausaufgaben Sonntag früh erledigt. Er ist jedoch ständig aufgestanden und versuchte sich zu drücken. Also habe ich ihm mehrmals gesagt er soll sich wieder hinsetzten und die Hausaufgaben fertig machen. Nach dem x-ten Mal hat mein Partner dann halt auch mal gesagt dass er erst wieder aufstehen soll, wenn er mit den Hausaufgaben fertig ist. Mein Sohn gibt natürlich Kontra bzw. eine theoretische Frage was wäre, wenn er aufs Klo müsste? Darauf kam natürlich eine theoretische Antwort dass er es sich dann verkneifen soll.

Das hat mein Sohn natürlich bei seinem Papa erzählt, der ging ab wie ein Schnitzel. Da kamen dann gleich so Sprüche von wegen wenn der seinem Sohn auch nur ein Haar krümmt, oder ob ich überfordert bin und, und, und. Und mein Partner habe dem Kind keine Ansagen zu machen. Er hätte auch gleich bei der Elternberatung angerufen und laut der ginge das gar nicht, der Partner hat gefälligst in der Ecke zu sitzen und Däumchen zu drehen und den Mund zu halten. Und ich könne ja so froh sein dass er so nett ist und daraus keine ernsten Konsequenzen zieht weil da würde ich den kürzeren ziehen.

Wir haben nächste Woche wieder zusammen einen Termin bei der Elternberatung. Da werde ich das Thema auf jeden Fall ansprechen, denn ich möchte natürlich gerne wissen, wie ich mit der Situation am besten umgehe und meinen Partner dann auch entsprechend instruieren.

Aber vielleicht gibt es hier Erfahrungswerte etc.
Z.B. waren wir am Samstag im Tierpark, da musste ich auf Toilette und habe die 2 auch mal ein paar Minuten alleine gelassen, da muss mein Sohn dann zur Not ja auch auf meinen Partner hören.

Viele Grüße, Jamie

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Der neue Partner sollte auf jeden Fall Mitspracherecht haben, wenn er über einen längeren Zeitraum dabei ist. Wenn er nur kurz zum Essen dabei ist und dann wieder geht, finde ich sollte er sich zurück halten das Kind zu belehren. Ist er allerdings über mehrere Stunden mit dabei und das Kind noch so klein, dann finde ich es absolut selbstverständlich dass das Kind auch auf diesen Erwachsenen zu hören hat. Besonders, wenn du die beiden zusammen alleine lässt wie jetzt im Zoo. Dein Partner hat dann die Verantwortung und ganz klar muss das Kind auf ihn hören.

Der Spruch von deinem Partner wegen dem verkneifen war, gelinde gesagt, einfach nur dämlich. Das hätte dir hier wohl jeder, der mit einem Expartner Kindsumgang pflegt, sagen können. Ist doch wohl klar, dass der KV das aufbauscht und rasend wird. Zumal die Trennung noch so frisch ist und er ja nicht abschätzen kann, was bei euch abgeht. Je nach dem wie dein Sohn das dort erzählt und vielleicht noch ausgeschmückt hat, halleluja ein gefundenes Fressen.

Dein Partner soll sich doch nicht auf so kindisches Niveau herablassen. Mit einem Kind wird nicht diskutiert fertig, das hätte ich ihm auch gesagt. Ich habe meiner Stieftochter auch schon gesagt "einfach weil ich die Erwachsene bin und es sage punkt" wenn sie mit etwas nicht einverstanden war und es tausendmal hinterfragen wollte.

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Danke für die Antwort.

Ja der Spruch mit dem Verkneifen war unnötig... Aber ich schaffe es ehrlich gesagt auch nicht immer, mich nicht provozieren zu lassen oder auf sowas einfach nichts zu sagen.

Es ist für uns eine ungewohnte Situation und wir müssen alle noch lernen.

Letzte Woche war schließlich der Termin bei der Elternberatung. Die Sozialpädagogin sah das jetzt nicht ganz so schlimm, erklärte aber auch, dass 'Erziehungsangelegenheiten' erstmal rein bei den Eltern liegen, da der Sohn ja nur mit mir in einer 'Beziehung' steht. Was das Zusammenleben angeht (also so Dinge wie Schuhe werden an der Wohnungstüre ausgezogen etc.) darf auch der neue Partner seine Senf dazu geben.

So habe ich das mit meinem neuen Partner auch abgeklärt, allerdings kam es am Wochenende eben wieder zu einer solchen Situation. Wir haben einen Ausflug zu einer Burgruine gemacht und auf dem Heimweg hat mein Sohn mich auf den Hintern 'geschlagen'. Also nicht feste, es war eher Spaß, allerdings weiß er, dass ich das nicht leiden kann. Ich habe mehrmals gesagt dass ich das nicht möchte, hab ihm auch mal Klapse auf den Hintern gegeben aber er hörte einfach nicht auf.
Hinzu kommt, dass er momentan ständig frauenfeindliche Kommentare los lässt, so von wegen Weiber können nix, die Männer haben das Sagen etc.
Irgendwann wurde es meinem Neuen zu bunt und er sagte meinem Sohn er solle aufhören seine Mutter zu schlagen. Klar wäre das irgendwie meine Aufgabe gewesen, ich war auch echt kurz davor die Nerven zu verlieren und meinen Sohn so richtig in die Schranken zu weisen. Mein Partner hat das wohl bemerkt und wollte mich einfach unterstützen. Wir haben danach nochmal drüber geredet, ich hoffe es klappt künftig besser, dass er sich da zurück hält.

Die nächste Zeit werde ich die Beiden wohl erstmal nur in homöopathischen Dosen aufeinander treffen lassen, denn ich möchte ja dass sie sich gut verstehen und dementsprechend kurze aber schöne Treffen stattfinden lassen, ich denke das ist erstmal am Besten.

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Hmm als ich lebe auch vom Kindsvater getrennt in neuer Partnerschaft, allerdings IT mein Tochter erst knapp 4 ber natürlich sagt mein Partner (wir wohnen inzwischen zusammen) auch was, wenn sie sich daneben benimmt und ich weiß, dass das auch die Freundin meines Ex tut. Solang es sich nicht um seltsame Ansichten oder Erziehungsmethoden handelt(also nur um Dinge, die wir als Eltern ebenso zurechtweisen würden... Ob man das in dem Moment grad macht ist da erstmal zweitrangig) , finde ich das ganz normal.
Und grade in so eine Situation wie du sie beim Ausflug schilderst, ist es in meinen Augen total in Ordnung, dass dein Partner was sagt, wenn dein Sohn dich so behandelt.

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Hallo, also rein vom gesetzlichen her hat dein neuer Partner kein Mitspracherecht, dass hast nur du und der Vater.
Wenn ihr aber zusammen lebt, sollte er trotzdem mitreden dürfen. Er muss im gemeinsamen Haushalt ja auch Rücksicht auf deinen Sohn nehmen und ihn in euer gemeinsames Leben integrieren. Da soll er auch ein Mitspracherecht haben, zumindest was den gemeinsamen Haushalt betrifft.
Die optimale Lösung wäre, ihr könnt euch alle zusammen setzen und gemeinsam Regeln aufstellen, was den Sohnemann betrifft. Natürlich müsste da dein Ex auch mitspielen. Wenn er jetzt schon Wirbel macht und mit Maßnahmen droht, steht euch eine schwierige Zeit bevor.
Solange ihr euch mit dem Kindsvater nicht einigen könnt, wäre es besser, dein neuer Partner hält sich zurück und liefert keinen Zündstoff. Aber natürlich, wie schon oben erwähnt, soll das kein Dauerzustand werden. Irgendwann muss der Kindsvater akzeptieren, dass auch dein Freund gewisse Rechte hat.

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Auch dir danke für deine Antwort.

Wir sind noch dabei uns zusammen zu raufen und natürlich läuft nicht von Anfang an alles rund, leider.

Letzte Woche war schließlich der Termin bei der Elternberatung. Die Sozialpädagogin sah das jetzt nicht ganz so schlimm, erklärte aber auch, dass 'Erziehungsangelegenheiten' erstmal rein bei den Eltern liegen, da der Sohn ja nur mit mir in einer 'Beziehung' steht. Was das Zusammenleben angeht (also so Dinge wie Schuhe werden an der Wohnungstüre ausgezogen etc.) darf auch der neue Partner seinen Senf dazu geben.

So habe ich das mit meinem neuen Partner auch abgeklärt, allerdings kam es am Wochenende eben wieder zu einer solchen Situation. Wir haben einen Ausflug zu einer Burgruine gemacht und auf dem Heimweg hat mein Sohn mich auf den Hintern 'geschlagen'. Also nicht feste, es war eher Spaß, allerdings weiß er, dass ich das nicht leiden kann. Ich habe mehrmals gesagt dass ich das nicht möchte, habe es ihm dann auch mal gleich getan und Klapse auf den Hintern gegeben aber er hörte einfach nicht auf.
Hinzu kommt, dass er momentan ständig frauenfeindliche Kommentare los lässt, so von wegen Weiber können nix, die Männer haben das Sagen etc. Wenn ich ihn frage wo er das her hat: der Papa sagt das #aerger
Irgendwann wurde es meinem Neuen zu bunt und er sagte meinem Sohn er solle aufhören seine Mutter zu schlagen. Klar wäre das irgendwie meine Aufgabe gewesen, ich war auch echt kurz davor meinen Sohn richtig in die Schranken zu weisen. Mein Partner hat das wohl bemerkt und wollte mich einfach unterstützen. Wir haben danach nochmal drüber geredet, ich hoffe es klappt künftig besser, dass er sich da zurück hält.

Mit dem Kindsvater brauche ich darüber nicht wirklich reden. In seinen Augen mache ich eh alles falsch. Wie habe ich es nur 8 Jahre geschafft, dieses Kind groß zu ziehen, während er vor allem die letzten Jahre eher mit Abwesenheit und/der Lustlosigkeit geglänzt hat... Seit der Trennung ist er plötzlich Superdaddy und macht einen Ausflug nach dem anderen mit dem Kind (während das vorher immer Mutter-Kind Ausflüge waren) und das Kind steht bei ihm an erster Stelle und es wird kein Wunsch abgeschlagen (was vorher auch gaaaanz anders war).

LG

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Ich finde, dass dein neuer Partner ganz schön früh mit reden will. Nach gerade mal 2 Wochenenden such in so etwas einzumischen, finde ich ein bisschen unglücklich. Vielleicht sollten sich alle erst mal richtig gut kennen bevor man eine erziehunfsrolle übernimmt.

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Genau so sehe ich es auch.
Er ist der "neue" Partner und mischt sich in Dinge ein, die ihn nicht betreffen.
Wenn es jetzt der langjährige Lebensgefährte ist, zu dem das Kind eine enge Bindung hat, der lange bei euch wohnt und der das Kind kennt- da wäre das kein Ding.
So aber geht sein Verhalten gar nicht. Er hat dem Kind nichts zu sagen, er kennt es nicht und sollte erst recht nicht so respektlos mit ihm reden. Sarkasmus, Ironie, Überzeugung haben da nichts verloren- wie soll dein Sohn das einschätzen können?

Wenn der kv nun angefressen ist, kann ich das nachvollziehen. Das wäre ich in seiner Situation auch. Er kennt den neuen Partner genau so wenig wie dein Sohn.

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Danke für die Antwort.

Ja was Erziehungsfragen angeht hat er wohl nichts mitzureden, so meint es auch die nette Dame von der Elternberatung.
Allerdings ist das für uns alle eine ungewohnte Situation und wir lernen noch. Ich empfand es in dem Moment auch nicht als Einmischen, sondern eher als gut gemeinte 'Unterstützung', weil ich eben schon mehrmals gesagt habe er soll seine Hausaufgaben fertig machen.

Sie haben sich durchaus auch schon öfters gesehen, nicht nur 2 Wochenenden. Die anderen Treffen waren halt relativ kurz.

Da es dieses Wochenende wieder zu einer Situation kam, wo mein neuer Partner mich 'unterstützte' habe ich das mit ihm nochmals besprochen und werde die beiden die nächste Zeit etwas weniger aufeinander treffen lassen und wenn dann zu besonders schönen Anlässen. Ich denke so kommen sie am ehesten miteinander klar. Ich möchte ja, dass das funktioniert.

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Ich finde dein neuer Partner hat in der Situation nicht wirklich "mitgesprochen", sondern nur versucht, dir zu helfen, deine Regeln durchzusetzen. Also ich finde die Eltern wiederholen darf eigentlich jeder, auch Passanten auf der Straße.
Vielleicht hat er es etwas unglücklich formuliert oder deine Intention missverstanden.
An deiner Stelle würde ich deine Erwartungen an ihn klar kommunizieren. Zum Beispiel, wenn es dich stört kannst du ihm sagen er soll vorerst Kommentare zur Erziehung verkneifen, weil du deinen Sohn nicht überfordern willst und sie sich ja erst kennenlernen sollen.

Wirklich die Initiative ergreifen und erziehen, das "darf" ein neuer Partner meiner Meinung nach erst, wenn dieser und das Kind sich richtig gut kennen, gut verstehen, die Beziehung gefestigt ist und klar ist, dass es was langfristiges ist und nicht nur ein paar Monate geht.

Ich denke wenn sich solche Situationen öfter wiederholen ist das größte Problem nicht dein Ex und die Elternberatung, sondern dein Sohn könnte das Vertrauen in dich verlieren, weil du plötzlich einem neuen, "fremden" Mann einfach so erlaubst ihn herum zu kommandieren obwohl er ihn gar nicht richtig kennt. Kinder sollen nicht mit Fremden reden und erst Recht nicht auf sie hören aber nach zwei Treffen jetzt plötzlich auf deinen neuen Freund? Ich glaube das ist verwirrend und frustrierend für ein Kind.

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Huhu,
Ich finde nicht schlimm, dass dein Partner dir unterstützend zur Seite stand,als es um die Hausaufgaben ging. Finde ich sogar gut, so sieht dein Sohn, dass ihr an einem Strang zieht.
Lächerlich finde ich den Vater, euer Sohn hat in seiner Zeit keine Hausaufgaben gemacht, obwohl so etwas meiner Meinung auch dazu gehört. Vielleicht hat euer Sohn da auch Theater gemacht, wer weiß. Aber dir dann Vorhaltungen machen, weil du angeblich überfordert bist und dein Partner dich unterstützt. Es geht deinen Ex gar nichts an, so lange dein Partner euer Kind nicht anfasst oder anschreit.
Lass dir nicht bange machen. Dein Partner versucht ja nicht, euren Sohn total umzuerziehen, er unterstützt dich. Und euer Sohn muss in solchen Situationen wie in deinem Beispiel mit dem Zoo auch auf deinen Partner hören.

LG Vanessa

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dein Freund ist Gast bei dir, er hat dem Kind nichts zu sagen, und vorallem sollte er Vertrauen aufbauen und nicht Misstrauen;
selbst wenn ihr zusammenlebt, ist er nicht erziehungsberechtigt und wenn er meint, das tun zu müssen, wird dein kind über kurz oder lang einfach keine Lust mehr auf Wochenenden bei dir haben

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Ja, es ist unglücklich, dass der neue Partner sich nach so kurzer Zeit versucht einzubringen. Wahrscheinlich ist er mit der neuen Situation mit Partnerin mit Kind auch erstmal überfordert.

Aber zu sagen, dass ein Partner auch dann nichts zu sagen hat, wenn man zusammenlebt - sowas sagen nur Menschen, die nicht Patchwork leben.
Mein Partner ist nicht der leibliche Vater meines Kindes, wir führen eine stabile Beziehung, er ist in der Erziehung unseres Kindes ebenso gleichberechtigt wie ich. Ich finde es schlimm, dass manche glauben, sie könnten neue Partner so herabwürdigend behandeln, egal ob Stiefmutter oder Stiefvater.

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Gute Antwort!
Ich lebe auch vom Kindsvater getrennt. Er hatte schon sehr schnell eine neue Partnerin und ich ein paar Monate später auch einen neuen Partner. Wir sind jeweils inzwischen auch zusammen gezogen und natürlich reden die Partner mit, auch wenn sie kein Elternteil sind. Bei meinem Ex kann es auch garnicht anders sein, denn seine Freundin hat ebenfalls ein Kind und es würden ja völlig absurde Situationen entstehen, wenn er und sie jeweils nur dem eigenen Kind was sagen dürfen. Ich weiß auch, dass sie schon allein mit unsrer Tochter unterwegs war oder mit ihr allein zu Hause während mein Ex und ich z. B. Termine bzgl. der Scheidung hatten.
Ich kannte sie flüchtig schon länger und habe keine Bedenken wenn unsre Tochter auch von ihr was gesagt bekommt.
Mein Partner macht meiner Tochter auch mal ne Absage, wenn sie sich grad eben daneben benimmt. Dennoch mag meine Tochter sowohl ihn, als auch die Freundin meines Ex, was ich gut finde, denn sie soll sich ja bei beiden Elternteilen einfach wohlfühlen können.

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Was in deiner Zeit mit dem Kind bei dir zu Hause passiert, das ist allein dein Bier. Hier musst du glasklar eine Grenze ziehen. Solange ihr dem Kind nicht Drogen gebt, der neue es schlägt oder psychisch angeht oder sonst irgendwas Kindeswohl gefährdenden passiert, hat dein Ex zu akzeptieren, dass deine Zeit nach deinem Dünken gestaltet wird und wenn da ein neuer Partner mit rumspringt, hat der logischerweise auch Mitsprache. Wie weit die geht, musst du ausklamüsern, aber das ist sicher nicht die Entscheidung des Vaters, zumal der die ganze Situation provoziert hat. Warum hatte das Kind die Hausaufgaben nicht Mal angefangen und dann den ganzen Stress? Da hätte er ja seine Verantwortung als Vater auch besser wahrnehmen können im Interesse des Kindes dann nicht direkt nach dem Wechsel auf den letzten Pfiff bis in die Puppen sitzen zu müssen? Da sollte er zuerst mal auch vor seiner Türe kehren.
Umgedreht: Wenn der Vater eine neue Freundin hat und die deinem Sohn was sagt und es für den Vater in Ordnung ist und offensichtlich nicht Kindeswohl gefährdend dann hast auch Du nicht das Recht wilde Sau zu spielen und musst das akzeptieren.

Wie viel dein neuer Partner dem Kind zu sagen hat, bestimmst eigentlich du. Das ist auch von vielen Faktoren abhängig, wenn ihr z.B. zusammen lebt, dann sollte der gemeinsame Haushalt für alle ein zu Hause sein und jeder sollte es mitgestalten dürfen und darin zufrieden sein.

Prinzipiell denke ich also, vor allem Du musst dir darüber klar werden wie du diese Sache haben möchtest und du musst klar kommunizieren und Grenzen ziehen. Möglicherweise bei beiden Männern. Dein Ex sollte lernen sich zu benehmen und mit deinem neuen Partner solltest du besprechen, wo du seine Unterstützung möchtest und wo du vorerst es lieber alleine regeln willst. Wenn sich die Beziehung dann vertieft und Sohn und neuer Partner mehr zusammen wachsen, kann man dem Sohn klar sagen, dass er in diesen und jenen Punkten auf xy zu hören hat und somit den Partner mehr bevollmächtigen sich um Aspekte des Kindes zu kümmern. Grundsätzlich darf er sich aber natürlich zu Angelegenheiten die ihn mitnehmen und die ja auch in sein Leben greifen, äußern. Und wenn man das so liest, hat er dich in erster Linie versucht zu unterstützen. Du musst dich aber selbst fragen, ob die Art und Weise für deinen Sohn angemessen war und ob du ggf. hier mit dem neuen Partner nochmal reden musst, weil er vielleicht noch gar nicht weiß, wie dein Sohn tickt und auf welcher Stufe der Entwicklung dein Sohn momentan steht, was ihn leicht reizt oder verletzt und was ihn motiviert. Man muss sie füreinander Stück für Stück sensibilisieren, sonst fühlt sich der Sohn vielleicht schnell ungerecht behandelt und heult sich bei Papa aus. Mit dem Sohn solltest du über das Ganze auch noch einmal reden. Offensichtlich hat ihm die ganze Situation ja zu schaffen gemacht und du solltest klären, dass er bei Dingen die ihn bei dir belasten auch bitte zuerst zu dir kommen sollte und dass sie auch bei dir geklärt werden sollten. Der Papa war ja gar nicht dabei. Der weiß gar nicht was gewesen ist und malt sich sonstwas aus und ist dann sauer. Das wärst du andersherum auch. Aber letztlich ist das ein Reden über jemand anderen ohne ihm die Chance zu geben es selber wieder gut zu machen und zu klären. Und es ist besser wenn er in Zukunft erst einmal versucht Probleme in deiner Zeit auch mit dir zuerst zu klären.

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Danke für deine Antwort.

Ja zum Thema was bei mir passiert ist mein Bier... Ich sehe das genauso. Wenn mein Sohn über irgendwas mit seinem Vater schimpft ignoriere ich das und hake da auch nicht nach, das müssen die unter sich ausmachen.

Der Vater quetscht meinen Sohn regelrecht aus und meint, sich bei überall einmischen zu müssen, also wenn Sohnemann erzählt ich hätte nicht mit ihm Fußball gespielt, dann bekomme ich Vorträge gehalten, wie wichtig das doch ist blablabla. Dass ich an dem Nachmittag schon 2 Stunden mit dem Kind unterwegs war und wir heim mussten, Abendessen und ins Bett gehen weil am nächsten Tag Schule war, das interessiert da gar nicht.

Da hat die Elternberatung zum Glück auch gesagt, solange ich überspitzt gesagt das Kind nicht verhungern lasse oder misshandle, hat der Vater sich da nicht einzumischen.

Was die Situation mit dem neuen Partner angeht, ja da muss ich definitiv auch mit meinem Sohn noch einmal reden. Das wird schwierig. Er führt nicht gerne solche Gespräche. Aber natürlich möchte ich, dass er bei Problemen zu mir kommt und wir gemeinsam eine Lösung finden können.
Und auch wenn das letzte Wochenende so einen Tiefschlag hatte, haben die beiden doch auch Witze zusammen gemacht und zwischendurch wirkte es relativ harmonisch, das fand ich schön.

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Bleib einfach dran, alle ein bisschen mehr dahin zu erziehen das es läuft. Das braucht Zeit. Die Situation ist ja noch recht frisch. Da sind erstmal viele Ängste im Raum. Der Ex hat Angst ersetzt zu werden und dass der Neue schlimme Fehler gegenüber seinem Kind macht und er hilflos ist. Versuch das ab und zu zu sehen. Du fühlst dich zwischen den Stühlen. Dein Sohn und dein neuer Partner müssen eine Verbindung aufbauen und die wird auch noch gerne von allen Seiten ins Kreuzfeuer der Kritik genommen. Beide müssen sich erst lernen, wie der jeweils andere tickt. Patchwork gelingt nicht atok.

Man wächst da rein. Es braucht für alle Beteiligten Zeit und Ruhe.

Den Kontakt und Gespräche mit dem Vater würde ich reduzieren. Wechsel am besten immer über Kita oder Schule gestalten. Telefonate reduzieren. Du musst ihm nicht Rede und Antwort stehen und Du musst dich nicht immer wieder in ein Gespräch ziehen lassen. Geh auf Vorwürfe nicht ein. Diskutiere nicht herum.

Lerne auszuweichen und auch mal klar Nein zu sagen. "Da du nicht dabei warst, kannst du die Situation nicht beurteilen. Das Thema ist für mich beendet. Ich muss jetzt dies und das tun. Tschüß" Und dann wirklich so nicht weiter triggern lassen. Oder "Ich diskutiere darüber jetzt mit dir nicht." "Ich mische mich nicht bei dir ein, respektiere meine Entscheidungen in meiner Zeit wie ich deine in deiner. Ich darf gesetzlich einen eigenen Zugang zu meinem Sohn haben und für meine Zeit meine Entschuldigungen treffen. Die werden nicht immer so sein, wie Du es magst. Da musst du dich selbst um dich kümmern, dass Du lernst damit umzugehen. Einen schönen Tag" Oder auch mal schlicht "Dafür habe ich jetzt keine Zeit."

Gib ihm nicht das Gefühl Macht über dich zu haben. Ihr habt zwar einen gemeinsamen Sohn. Ihr müsst sicher besprechen auf welche Schule er geht und wann der Umgang stattfindet, aber es gibt keinerlei Verpflichtung darüber jedes Detail des Lebens des Sohnes zu besprechen oder gar den Anspruch dabei auf einen Nenner zu kommen. Hier musst du dich abgrenzen. Nein sagen. Deine Privatsphäre schützen. Die Dinge die Teil der gemeinsamen Sorge und Gespräche sind, sind klar umrissen. Dazu könnt ihr gerne in einem gemeinsam festgelegten Rahmen sprechen, aber die Dinge die nicht darunter fallen, da musst du dich abgrenzen und klar machen, dass das Gespräch hier zu Ende ist. Konzentriere dich auf dein Leben und stärke deinen Sohn darin, dass weder dir noch ihm gegenüber über den jeweils anderen Rede und Antwort stehen muss. Papazeit ist für Papas Angelegenheiten. Mamazeit für Mamas. Versuch den Neuen dafür zu sensibilisieren, dass ein freundschaftlicher wohlwollender Umgang erstmal das wichtigste ist und dass er nicht Mutter oder Vater ersetzen muss ( und in so einer Konstellation kann er das auch gar nicht).

Konzentriert euch auf euer Leben. Lasst Gespräche über den Vater vor dem Sohn eher außen vor und neutral. Und er wird schon irgendwann lernen, dass er nicht Laufbursche sein muss für News von der anderen Seite.

Es braucht Zeit...