Drama mit der Kindesmutter... hört das irgendwann auf?

Es ist zum Verrücktwerden. Mein Partner und ich sind jetzt seit 1,5 Jahren ein Paar.
Er hat aus seiner vorherigen Beziehung zwei Kinder mitgebracht. Der Kleine ist 4, die Große bald 7.

Ich habe meinen Freund ein halbes Jahr nach der Trennung von der Kindsmami kennengelernt, nicht ganz ein Jahr später waren wir dann ein Paar. Die Kinder haben mich sofort gemocht und ich habe sie auch sehr schnell ins Herz geschlossen. Gott sei Dank... muss ja nicht zwingend so laufen.

Ihre Mama hat in einer Selbstfindungsphase die Familie einfach hinten gelassen und ist abgehauen, hat nur spärlichst die Kinder besucht. Der Kleine hatte einen Monat vor der Trennung und dem endgültigem Auszug seiner Mutter gerade erst seinen zweiten Geburtstag gefeiert... Er erinnert sich auch gar nicht mehr, dass seine Mutter jemals bei uns zu Hause gewohnt hat.

Mutti hatte auf jeden Fall dann für ihre Kinder nur Zeit, wenn es in ihren privaten Kram reingepasst hat. Dann mit Beginn der Pandemie, lagen fast alle ihrer Aktivitäten die Prio Nr. 1 in ihrem Leben hatten auf Eis. Auf einmal hatte sie enorm viel Zeit für die Kinder. Plötzlich die Erkenntnis: "Ich will, dass die Kinder bei mir wohnen." Da hat mein Partner sich natürlich quer gestellt. Zum einen, da die beiden im Zuge ihrer Trennung ausgemacht hatten, dass es für die Kinder wohl auch besser wäre bei ihm in ihrem gewohnten Umfeld und zu Hause zu bleiben. Zum anderen, weil sie für die Kinder zuvor kaum Zeit haben wollte und plötzlich sollen sie auf einmal bei ihr Leben? Familie ist nichts was man ein- und ausschlaten kann, weils gerade passt. Das ganze ging auch vor Gericht, die haben aber für den Aufenthalt bei uns entschieden und den Antrag der Mutter abgewiesen.

Die Zeit vor Gericht war geplagt von Streit, Drohungen, Unterstellungen und Lügen gegenüber meinem Partner, Manipulationsversuche bei den Kinder (welche zu einem gewissen Grad leider gewirkt haben). Der Beschluss des Familiengerichts hat sie nicht glücklich gestimmt. Die Stimmung und der allgemeine Umgang hat sich nicht verbessert.

Mit ihr Zeiten zu vereinbaren, wann die Kinder bei ihr sind... schier unmöglich. Mal hat sie wochenlang keine Zeit, dann überkommt es sie wieder und sie will sie 3 Wochen fast am Stück. Dass muss sie dann auch lang und breit auf Social Media präsentieren. Es ist auch egal ob durch ihr spontanes, exzessives Fordern von Zeiten mit den Kindern Schule/Kindergarten oder auch Freizeitaktivitäten wie die Musikschule, Turnen, Geburtstagsfeier oder Spielnachmittage flachfallen. Auch wenn die Kinder jammern, weil sie gerne zu besagten Aktivitäten gehen würden. Mama MUSS immer wichtiger sein.

Redet man sie darauf an, dass dieses unregelmäßige hin und her für niemanden sinnvoll ist (am wenigsten für die Kinder) geht sie sofort in Verteidigungsmodus. Beschimpft, schreit, droht. Es machen immer nur wir alles falsch und sie ist die Arme die diese Anschuldigungen ausbaden muss. Die Kinder werden ihr entzogen, wenn sie spätnachts schreibt "Morgen will ich die Kinder ab 10" und man am morgen erwidert "Geht leider nicht, hast du zu knapp gesagt. Wir haben heute schon etwas vor."

Es ist ermüdend. Selbst die kleinsten Kleinigkeiten, kann man mit ihr nicht bereden. Es artet immer in Gebrülle durch ihre Seite aus. Ich bewundere meinen Partner wirklich, wie er da immer so ruhig bleiben kann. Ich würde mich wahrscheinlich nicht beherrschen können, wenn ich diesen Mist schon seit 2,5 Jahren ohne Pause ertragen müsste.
Aber ich mische mich nicht ein. Wir verlieren beide bei den Kindern kein schlechtes Wort über die Mutter. Umgekehrt kann man das nicht behaupten.

Hat jemand eine ähnliche Situation hinter sich? Hat sich der Umgang irgendwann normalisiert? Ich versuche es nicht an mich heranzulassen, aber immer wieder bietet sie Stoff sich zu Ärgern. Dabei betrifft es ja nicht einmal hauptsächlich mich... Wie gesagt bewundere ich den Biss meines Freundes in dieser Situation total. Ihr Verhalten ist teilweise grenzwertig, krankhaft narzisstisch. Gibt es einen Hoffnungsschimmer auf einen normalen Ablauf und Umgang?

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Oh je... Das klingt wahrlich anstrengend.#zitter
Ich glaube, ich würde mir das Jugendamt mit ins Boot holen. Denen die Situation schildern und um Vermittlung bitten. Vielleicht kann man feste Mama-Tage ausmachen? :-)

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Ja, wird wahrscheinlich unumgänglich sein. Wir hätten auf ihren Good Will und ihr Verständnis gehofft. Aber egal wie mans angeht... wir sind die bösen/blöden und was sinnvolles kommt im Endeffekt nie raus, wenn man ein Gespräch sucht. #augen

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Hallo liebe TE,

beim Lesen des Textes hatte ich ein Deja vue... :-(
Zunächst finde ich das toll, dass du das so mitmachst, für die Kinder da bist und auch deinen Partner stärkst. Das ist nicht einfach. Wir haben die gleiche Situation gehabt.
Es war wirklich ermüdend - und teuer - durch die ganzen Gerichtsverfahren.
Auch ich habe meinen Partner da immer sehr bewundert, ich hätte NIE so ruhig bleiben können.

Bei uns brachte zumindest mal für ein Jahr eine Mediation Ruhe rein. Wir konnten mal durchatmen und auch das Kind hatte verlässliche Termine. Die Situation entspannte sich.
Vielleicht wäre das auch etwas für Euch. Zwar ließ die Mutter den Unmut am Kind aus, aber das konnten wir abfedern. Die kleine wuste, sie ist in den Ferien bei uns und an den Wochenenden. Wir haben sie auch immer geholt, selbst wenn die Mutter meinte, sie sei krank... egal... krank sein kann sie auch bei uns. Es war für sie wichtig das alle Termine eingehalten wurden. Wir mussten verlässlich sein, eine Bank für das Kind. Das Kind hat von Termin zu Termin gelebt. Eigentlich schlimm, wenn man so zurück denkt...

Das Jugendamt war bei uns auch immer im Boot, aber da hat die Mutter nicht mitgearbeitet, die Leute nicht rein gelassen, nicht zu Terminen erschienen, etc. Sie kam leider mit allem durch.
Leider ging es nach dem Jahr - die Terminierung der Umgänge ging nicht länger - wieder Vollgas von vorn los. Schlimmer als je zuvor. Und am Ende entschied ein Gericht über den Verbleib des Kindes. Der Vater bekam das alleinige Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht.

Was wir auch nicht getan haben, ist schlecht vor dem Kind über die Mutter zu sprechen. Das war echt schwer... manchmal wäre ich fast geplatzt :-[ Das Kind war ohnehin ganz tief in einem Loyalitätskonflikt und das hätte sie noch zusätzlich verunsichert. Es gab aber immer wieder Situationen wo sie selbst gemerkt hat, dass die Mama nicht die Wahrheit sagt.

Auf jeden Fall rate ich Euch alle Kommunikation aufzubewahren. Das war in unserem Fall für alle Beteiligten wichtig. Bei uns hat da das Jugendamt angesetzt und auch der Mediator konnte sich ein Bild machen. Im Verdrehen der Tatsachen war die Ex bei uns auch richtig gut. Wir konnten denen nachweisen, dass alles gelogen war, weil wir alles dokumentiert hatten.

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Am Ende wird alles gut #klee

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Hallo,

erstmal danke für deine Einblicke, auch wenn damit meine Hoffnung auf etwas mehr Normalität schwinden. :-D
Tut mir leid, dass ihr so einen Mist auch mitmachen musstet. Es fordert von einem wirklich viel. Aber wie du sagst, es wird sich alles früher oder später zum Guten wenden. Auch wenn ich befürchte, dass es eher später werden wird. #heul

Achja... die Kosten sind zwar unschön, aber für mich ist die Frustration und die Ermüdung durch die sich nicht ändernde Situation fast schlimmer. Bei jedem Gespräch, welches ruhiger und beinahe konstruktiv beginnt, hoffe ich auf einen lang ersehnten Wendepunkt. Aber jedes Mal wieder werde ich enttäuscht und es endet in Streit und unnötigen, ziellosen Diskussionen.

Ich habe auch schon öfter mit dem Gedanken gespielt, meinem Partner eine Therapie oder ähnliches gemeinsam mit der Mama vorzuschlagen. Es ist durch die bestehende Situation und alles was man bei Gericht wieder aufgerollt und gegeneinander "ausgespielt" hat einfach keine Basis da, einen normalen Umgang zu pflegen. Und ich glaube auch nicht, dass es die zwei alleine, ohne externe Hilfe, hinbekommen das zu ändern. Aber dafür ist meiner Meinung nach ihr aktuelles Verhältnis einfach noch zu kühl und von Vergangenem geplagt als dass sich beide Parteien wirklich darauf einlassen würden/könnten. Da muss glaube ich noch etwas mehr Zeit vergehen, bevor der Vorschlag überhaupt ernsthaft in Erwägung gezogen wird.

Das regelmäßige Kontaktzeiten eingehalten werden, wird wohl oder übel durch Gericht oder Jugendamt bestimmt werden müssen. Verständnis von Ihrer Seite erfährt man bei dem Thema gar nicht. Man will sie dann "nur ärgern und sekkieren, weil man mit dem Thema keine Ruhe gibt". Dabei wäre vor allem der Wunsch der Kinder, einfach jede Woche zu wissen wann sie bei Mama und wann bei uns sind. Und mit dem ewigen hin und her haben sie da einfach die Sicherheit und Beständigkeit, die sie bräuchten, nicht. Das erkennt Mama aber scheinbar nicht... und falls doch, weigert sie sich uns zu vermitteln, dass sie es genau so sieht.

Eigentlich haben wir Gericht, Jugendamt und Co. mittlerweile schon richtig satt. Es ist zeit- und energiefressend und die ganze Zeit muss man sich mit so einer negativen Thematik beschäftigen. Einfach frustrierend.
Es geht mir einfach nicht ein... Die Kinder haben zwei Eltern die sie lieben, die für sie da sein wollen und die für sie Sorgen können. Bei anderen Familienrechtssachen ist teilweise nichts davon gegeben. Warum muss man so einer günstigen Ausgangslage aus Sturheit solche Steine in den Weg legen? :-(

Ich hoffe, dass die weiteren unvermeidlichen rechtlichen Schritte wieder zugunsten meines Partners entschieden werden. Manchmal fühlt es sich an, als ob die Mama ein rebellierender Teenie wäre, der noch nie Konsequenzen für sein Handeln erfahren hat. Vielleicht sind weitere, für sie einschränkende Beschlüsse, eben die Konsequenzen die sie erfahren muss. Schade, dass es so ablaufen muss. :-(

Ich explodiere machmal auch fast. Beim Kleinen ist es nicht so schlimm, der kennt die Situation quasi nicht anders. Solange er seine Mama immer wieder sieht, ist er zufrieden. Die große hat allerdings die ersten 4-5 Jahre ihres Lebens die Mama immer zu Hause gehabt und war ihr kleines Goldstück. Außerdem kommt sie sehr nach ihrer Mutter und trotz allem was war, hat Mama nunmal eine "Heiliger Gral"-Wertung in ihrem Leben. Was in Ordnung ist. Es ist ihre Mutter, dass wird sich nicht ändern und keiner will ein schlechtes Verhältnis zu ihrer Mutter schaffen. Aber es ist schwierig, mitzubekommen wie der "Papa nur lügt" weil "Mama hat gesagt das ist/war so und so". Da bekommt man eben so mit, was für Mist sie den Kindern teilweise einimpft und versucht Papa zum Sündenbock zu machen. Und die Große glaubt es halt blind... warum sollte ihre Mama sie anlügen? Da mal nicht ein böses Wort zu verlieren Bedarf wirklich einer Menge Kraft.

Die Kommunikation dokumentieren wir auch weiterhin, genauso wie fragwürdige Aussagen/Verhaltensweise der Kinder wenn sie von der Mama zurückkommen. Sowas kann zwar immer der "Tapetenwechsel" sein, aber Gewisse Aussagen kommen nicht von irgendwo. Man weiß ja nie, mit was die Mama vielleicht doch noch daherkommt.

Ich freue mich schon darauf, wenn die Kinder in ein Alter kommen, wo sie die ganze Thematik etwas mehr hinterfragen und nicht mehr einfach alles annehmen, was sie eingeredet bekommen. Es wäre schön, wenn man bereits jetzt mit ihnen all das etwas offener bereden könnte. Aber dafür sind sie eben noch zu klein und man würde mehr Schaden anrichten als alles andere. Mal sehen, was die Zukunft so bringt. :-)

LG

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Es muss doch möglich sein mit externer Hilfe feste Umgangstage auszumachen?

Das klingt super anstrengend.

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Es wird vermutlich nicht erspart bleiben... Einsichtigkeit oder Verständis verspührt man nicht unbedingt, wenn man mit ihr redet.
Es wird wohl nicht ausbleiben übers Gericht ein fixes Kontaktrecht zu definieren. Sie hält sich an nichts, sofern es nicht das Gericht vorschreibt.

Schade, da wir den ganzen rechtlichen Kram mittlerweile schon ordentlich satt haben.

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Warum sollte sie ihre Strategie ändern, wenn die doch funktioniert? Dein Mann macht den Fehler, ihr nachzugeben. Sie soll sich an die vereinbarten Umgangszeiten halten und gut ist.

Beispiel:
"Auch wenn die Kinder jammern, weil sie gerne zu besagten Aktivitäten gehen würden. Mama MUSS immer wichtiger sein."
Hier müsst ihr der Mutter eben NICHT nachgeben.

Beispiel:
"Es artet immer in Gebrülle durch ihre Seite aus"
Auch wenn sie brüllt: einfach das Gespräch beenden und weggehen bzw. das Telefon auflegen.

Dein Mann muss einfach nicht mitspielen. Dann wird sie sich entweder benehmen müssen oder das Nachsehen haben.

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Oh, ich habe gerade gelesen, dass es keine festen Umgangszeiten gibt. Dann vereinbart einfach welche, notfalls gerichtlich.

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Ich persönlich finde auch, dass er öfter einmal auf seinem Standpunkt verharren sollte.
Aber das ist seine Entscheidung. Er wird hier allerdings (Gott sei Dank) immer konsequenter.

Das Nachgeben war wohl meistens aus Mitleid. Wenn die Kinder die Mama mal wieder 3 Wochen nicht gehört oder gesehen haben, will er ihnen natürlich die Chance nicht nehmen, ihre Mutti zu sehen.

Er wird diese Woche einen letzten Versuch starten, mit Ihr ein Gespräch zu suchen und einen Konsens zu finden bzgl. der Besuchszeiten. Wenns wieder scheitert wird er das vor Gericht klären lassen.

Schade, dass die Mutter es als "wir wollen die Kinder zu ihr abschieben" und "lästig" ansieht, wenn man sich nur einen Nachmittag unter der Woche und abwechselnde Wochenenden wünscht. Das mit den Wochenenden hatte auch bis zu den Weihnachtsferien super funktioniert.

Der Wunsch kommt ja auch prinzipiell nicht von uns sondern wegen der Kinder, die leiden nunmal total an der Ungewissheit. Geht mir auch nicht ein, warum man einen Gerichtstreit lostritt mit Schmutzanschuldigungen und co. nur damit man dann so oder so keinen Bock/Zeit für die Kinder hat, die man doch unbedingt zu sich holen wollte... Naja.

Wird so oder so eine Lösung geben. ;-)