Stiefsohn flippt ständig aus

Hallo zusammen,

ich bin in der 26. Woche schwanger. Mein Mann und ich sind zusammen seit sein Sohn 2 Jahre alt ist, er wird im Sommer 12.
Hier dreht sich alles nur um sein Kind sobald er hier ist.
Heute war wieder so ein Beispiel ich bin an die Decke gegangen und war stinksauer auf meinen Mann. Ich habe bis jetzt alle Möbel für das Kinderzimmer gekauft und bezahlt, den Kinderwagen, Maxi Cosi, sämtliche Kleidung und sonstige Erstausstattung.
Vor Weihnachten haben wir das Zimmer seines Sohnes (er ist nur alle 2 Wochen am we bei uns und in den Ferien) in ein Jugendzimmer verwandelt. Neu tapeziert, neue Möbel, Gardinen und Teppiche.

Jetzt muss das Babyzimmer renoviert werden, da bin ich heute einfach ausgeflippt, da mein Mann schon wieder was für sich und seinen Sohn zum angeln bestellt hat, auch wenn es nur 20€ gekostet hat.
Unser toaster ist Anfang der Woche kaputt gegangen und er ist nicht in der Lage einen neuen zu kaufen.
Aber ich hab geheult und meinen Mann angeschriehen. Da ist sein Sohn ausgeflippt und abgehauen, er geht jetzt zu seiner Mutter. Hat zu mir gesagt, der Papa kann sein Geld ausgeben für was er will und das geht mich nichts an. Als ich dann gesagt habe, dann fahr ich jetzt, meinte dieser kleine verzogen Wanzt fahr doch. Ich habe mich dann do aufgeregt, dass ich nur bis zum Ende unserer Straße gekommen bin, weil ich dann im Auto keine Luft mehr bekommen habe.
Bin dann wieder heim gefahren, weil mir auch schwindlig wurde. Aber anstatt sich um mich zu kümmern hat mein Mann nach 1 Minute gefragt geht's wieder, ob er meinen Schlüssel haben könnte, setzt sich ins Auto und fährt seinen Sohn hinterher, der abgehauen ist und auf dem Weg zum Lebensgefährten seiner Mutter war.
Ich stand da, mir haben die Beine gezittert und mit war immer noch schwarz vor Augen.
Ich hätte im Hof umkipp können und keiner hätte es gemerkt.

Er hat noch nicht einmal meinen Bauch angefasst, wenn sich die kleine bewegt hat, am Anfang hatte ich den Eindruck er geht gerne mit zu den Untersuchungen, inzwischen scheint es ihm lästig zu sein. Das letzte Mal wollte er, dass ich seinen Sohn mitnehme. Ich will dieses Kind nicht mitnehmen, ich will ihn inzwischen gar nicht mehr bei uns haben.
Als er ca. 5 Jahre alt war stand er schonmal vor mir mit einem riesigen Küchenmesser und sagte ich wäre nicht sein Bestimmer, vor ein paar Wochen hat er mir ins Gesicht gesagt, ich hätte ihm gar nichts zu sagen und bin ihm nicht erziehungsberechtigt.
Dieses Wochenende wäre eigentlich gar nicht das meines Mannes. Aber nein Samstag wollen die zwei angeln gehen, also hieß es kommt er morgen Abend. Aber anstatt morgen Abend kam er schon heute, da ich ja aufgrund von Corona im Homeoffice bin, kann ich ihn ja hüten morgen früh. Dabei hatte ich vor ein paar Wochen schonmal deutlich gesagt, dass ich das nach der letzten Aktion nicht mehr mache. Aber gefragt werde ich nicht. Ich liebe meinen Mann, aber ihm ist sein Sohn immer wichtiger als unser Baby und ich.
Ich denke aktuell echt über Trennung nach, es ist mein erstes Kind und es sollte was besonderes sein, ich wollte meine Schwangerschaft genießen und kann es so einfach nicht.

Seine Mutter kommt auch nicht mit ihm klar, sie ruft mindestens 1x pro Woche bei meinem Mann an und hat sich mit dem Kind am arsch. Oder das Kind ruft an und mein Mann soll ihn holen,da er sich mit seiner Mutter hat.

Achso das tollste war heute, als ich gesagt habe, wir schließen absofort einfach alle Türen ab, wenn er hier ist, damit er nicht abhauen kann, war seine Antwort, ich soll mir mal die Tür seiner Mutter ansehen das hindert ihn nicht.

Ich kann und will grade nicht mehr und muss morgen auf dieses verzogen Kind aufpassen und dann bleibt er auch noch bis Sonntag und Sonntag muss mein Mann auch arbeiten.. Ich will das alles nicht mehr.. Denke grade echt über eine Trennung nach oder zumindest über eine Trennung, wenn das Kind hier ist bin ich nicht mehr da.. Aber es ist meine Wohnung... Hier steckt sich mein Geld drin und sobald unser Baby da ist kann ich auch nicht mehr jedes zweite Wochenende abhauen...

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Hallo

also wenn ich das richtig verstanden habe ist das Kerlchen jetzt 12 Jahre alt und wohl etwas gestört und/oder verzogen.

Die Mutter hat es nicht im Griff und dein Mann auch nicht. Vor dir hat er gar keinen Respekt aber du sollst auf ihn Aufpassen.

Punkt 1.
Ich würde Mutter wie Vater mitteilen das du künftig nicht mehr als Betreungsperson zur Verfügung stehst.

Punkt 2.
Wenn dein Mann nicht einsieht das er seinem Sohn mit seinem Verhalten keinen Gefallen tut müsstest du vielleicht darüber nachdenken ob es auf lange Sicht nicht besser ist zu gehen. Denn bei dem Kerlchen und deiner Beschreibung hätte ich Angst mit einem Baby im Haus.

Punkt 3.
Grenz dich ganz klar ab. Wenn du ihm nichts zu sagen hast musst du auch nichts gar nichts für ihn tun. Und das würde ich auch ganz klar formulieren. An alle drei.
Da braucht auch keiner kommen mit das arme Kind. Meine jüngste ist auch 12 und auch die muss manchmal mit Ansagen leben denn der Planet dreht sich nicht um sie.

Denk mal an dich selber und lass die anderen die Verantwortung tragen. Du darfst der Depp sein der aufpasst aber gleichzeitig haben die Eltern ihm das Gefühl vermittelt das du ihm nichts zu sagen hast. Da liegt mal ordentlich Zündstoff bei euch rum.
Das ist eine Sache aus der du dich wirklich rausnehmen solltest. Lass dich nicht zum Werkzeug machen. Und denk auch an das Baby das kann gar nichts dafür wird ja dann aber auch leiden.

LG
Corinna

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Übel...wirklich übel, aber ich verstehe dich das du dich und euer Baby als 2. Geige siehst. Zum einen das Desinteresse, zum anderen das sich dein Mann nicht mal finanziell was euer Baby betrifft mit einbringt, aber immer an sein Kind denkt.

Es ist schwierig. Dir nun zu sagen wie besch*** Patchwork ist was es halt nun mal ist, bringt dich jedoch nicht weiter.

Ich rate dir mit deinem Mann ein ernstes Wörtchen zu reden. Oder hast du dies bereits?
Bei uns war es gestern auch mal wieder so weit 🤦🏼‍♀️ Jedoch schieb ich das aktuell auf den Corona Lagerkoller. Dennoch bin ich sehr verärgert und enttäuscht und werde mich auch weiterhin dagegen behaupten der Fussabtreter zu sein.
Nichts destotrotz weiß ich wie du dich fühlst und verstehe deine Abneigung gegen sein Kind und warum du auch an eine Trennung denkst. Trennung finde ich nur keine Option.
Ich sage mir in solchen momenten immer "...nur noch 3,5 Jahre" dann ist er volljährig und geht hoffentlich seinen eigenen weg.
Bei dir dauert es leider noch etwas länger.
Gleichzeitig habe ich große Angst das es bei uns wenn gemeinsamer Nachwuchs kommt genauso ein Theater wird und ich mich allein und unverstanden und zurück gesetzt fühle wie du.

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Manche Dinge verstehe ich nicht so ganz. Zum einen, inwiefern du auf dieses Kind aufpassen musst? Er ist 12 wenn ich es richtig verstanden habe.
Ich habe auch ein Kind in dem Alter. Da würde ich nicht vom aufpassen sprechen. Er beschäftigt sich selbst, klar unternehmen o spielen wir auch was, ansonsten sehe ich ihn nur zum Essen.

Frage 2, wie hast du dir das denn vorgestellt mit eurem gemeinsamen Kind. Es ist ja noch nicht mal da, so gesehen verstehe ich nicht ganz was sich ändern soll oder warum du die Schwangerschaft nicht genießen kannst? Das Kind lebt ja nicht bei euch umd selbst wenn er da ist, kannst du dir Auszeiten nehmen. Dir dürfte doch klar gewesen sein, dass sich das Kind nicht in Luft auflöst.

Frage 3. Was hat die Erstausstattung, der Toaster und die Angel miteinander zu tun? Ich denke du vermischst da einiges, vermutlich ist da viel angestautes in dir hochgekommen, aber ganz ehrlich, wäre ich dein Mann hätte ich genauso reagiert. Ich kann diesen hysterischen Ausbruch deinerseits nicht nachvollziehen.

Das Kind mag nicht einfach sein, kann ich schlecht beurteilen, aber du solltest dich schon mal fragen was du erwartet hast. Dein Mann kümmert sich um seinen Sohn, fast vorbildlich würde ich sagen, aber du meinst scheinbar mit deiner Schwangerschaft hätte der Sohn in den Hintergrund rücken müssen. Ich weiß nicht ob das wirklich ein realistischer Gedanke war...
In "normalen" Familien rücken die älteren Kinder ja auch nicht komplett in den Hintergrund. Wenn ich so zurückdenke, habe ich mich während der folgenden Schwangerschaften und in der ersten Zeit nach den Geburten, noch mehr um sie bemüht. Gerade das sie nicht das Gefühl haben in den Hintergrund zu geraten.

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Richtig er ist 12 und eigentlich müsste man meinen, dass man ihn da nicht mehr beaufsichtigen muss. Allerdings hockt er dann in seinem Zimmer, da wird Playstation gespielt und die Lautstärke wird immer größer, mein Büro ist ein Raum weiter und ich habe die volle Geräuschkulisse bei der Arbeit. Sage ich was, kommt nur, ich habe ihm nichts zu sagen und dann ruft er eben Papa an. Kommt bei Kunden Telefonaten besonders gut, wenn im Nachbarraum wilde Beschimpfungen geschrien werden und geballer zu hören ist.

Es ist alles in Ordnung und harmonisch, wenn er nicht da ist und sobald er da ist, gibt es mindestens an einem Tag massiv Theater. Da brüllt er rum, er will zu seiner Mutter, er hasst uns alle, knallt die Türen und haut zur Haustür ab. Wie gesagt gleiches veranstaltet er bei seiner Mutter auch und nachdem die ihre Wohnungstür abgeschlossen hat, hat er so davor getreten, dass sie aus den Angeln geflogen und kaputt ist. Darauf ist er dann auch noch stolz.

Die Auslöser sind meistens sehr lapidar, er soll duschen gehen, Hausaufgaben machen usw. Keiner von uns verlangt viel von ihm. Aber er macht absolut gar nichts. Bei dem nichtbetätitgen der Toilettenspülung angefangen, oder wenn er nachts auf Toilette muss, werden die Türen so geknallt, dass wir senkrecht im Bett sitzen.

Außerdem gibt es für ihn zur Zeit kein anderes Thema außer angeln, in der ganzen Wohnung verteilt finde ich Angelköder, Haken, Blei etc. Dass weder die Hunde noch einer von uns nicht in irgendwas reingetreten sind ist alles. Aber das wird alles hingenommen.

Er bekommt wie gesagt alles, wir haben ihm vor Weihnachten erst sein komplettes Zimmer renoviert, Tapete, Möbel, Teppiche, Gardinen, weil er das gerne wollte und zu Weihnachten gab's nochmal die normalen Geschenke.

Dann dürfen wir uns anhören, warum wir so einen teuren Kinderwagen usw kaufen würden, dafür könnte wir ihm schließlich noch 3 angeln kaufen. Als wir dann gesagt haben, dass er das damals auch alles gehabt hat und wir bei ihm ja auch nicht sparen würden, meinte er nur das Baby brauch das nicht.

Auch das Kinderzimmer des Babys war noch ein Bad und muss jetzt komplett renoviert werden, das muss auch alles nicht sein, das Baby braucht kein eigenes Zimmer.

Wir wollten ihn bei der Namenssuche mit einbeziehen, jetzt wird es ein Mädchen und außerdem wenn wir nicht den Namen nehmen, den er ausgesucht hat, würden wir ihn eh nicht lieb haben. Sorry aber erpressen lasse ich mich nicht.

Er provoziert mich wo er kann, sagt mir ständig, dass ich ihm nichts zu sagen habe, wenn er bspw duschen, Zähne putzen oder mal den Tisch decken soll. Wo ich der Meinung bin, dass muss man einem fast 12 jährigen nicht noch alles 5x sagen.

Ich bin in seinen Augen hier an allem schuld, auch wenn ich manchmal gar nicht zuhause war.

Bei mir hat sich über all die Jahre usw einfach so viel angestaut, mein Mann hält inzwischen wenigstens auch mal zu mir und gibt ihm kontra.

Aber ich muss mir, wenn ich mich mit meinem Mann streite auch nicht von einem 11 jährigen sagen lassen, wofür Papa sein Geld ausgibt geht mich nichts an und er kann davon so viele Angelssachen kaufen wir er will. Zudem soll ich doch gehen, interessiert ihn nicht.

Ab Sommer sind es hier 2 Kinder und beide sollen die gleiche Aufmerksamkeit erhalten, das funktioniert allerdings nicht, wenn er nicht im Mittelpunkt steht flippt er aus oder stellt so lange was an bis er im Mittelpunkt steht. Das war an unserer Hochzeit so, am 60.Geburtstag meines Schwiegervaters und an sämtlichen Geburtstagen bei meiner Familie,da ist sowieso schon Theater, weil er da nicht mit will.

Eine Auszeit nehmen wenn er hier ist, schön wäre es. Ich Räume pausenlos hinter ihm her und wenn ich mich mal hingesetzt habe, wird gerufen, weil der Herr durst oder Hunger usw. hat.

Seine Mutter hat er bereits geschlagen und getreten, da musste mein Mann zum schlichten hin.

Ich verlange nicht viel, nur dass er sich wie ein normaler 11 jähriger benimmt, ohne diese Ausraster und sich auf seine Schwester freut.

Und auch von meinem Mann verlange ich einfach, dass er sich auch mehr für das 2. Kind interessiert. Es sind nämlich bald beides seine Kinder und nicht nur der Große.

Wir sind eine Familie und dazu gehören alle und es dreht sich nicht immer alles nur um einen. Das war bei uns früher nicht so und ich kenne auch sonst keine Familie wo das so ist.

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Okay. Verstehe...

Nimm es jetzt bitte nicht als Angriff, aber was hast du dir denn durch die Schwangerschaft erhofft?

Das sich das Kind nicht ändert, war klar oder? Das dein Mann seinen Erziehungsstil (falls er überhaupt einen hat..) nicht ändert, auch oder?

Bleibt zusammengefasst das reinste Chaos. Der Blick in die Glaskugel sagt mir, dass sich das auch nicht ändern wird. Dein Mann wird weiterhin mit dem Kind beschäftigt sein und versuchen ihn zu bändigen oder ihm alles recht zu machen und du kannst zusehen, wie du mit dem Baby klarkommst.

Ohne es böse zu meinen, auch wenn es jetzt so rüber kommt: du bist bewusst und sehenden Auges in dein Unglück gerannt. Ändern kannst du nichts, du kannst wählen zwischen akzeptieren und gehen.

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Liebe Ina,
vorab möchte ich ganz deutlich sagen, dass ich nichts als Angriff meine. Aber vielleicht kann ich dir eine andere Sicht auf die Dinge geben.

Ich fange mal bei eurem aktuellen Auslöser für den letzten Streit an. Die neuen Angelsachen. Ich finde die Angelsachen stehen in keinerlei Verbindung zu anderen Anschaffungen wie den Toaster oder so. Im Prinzip finde ich, dass der Stiefsohn hier schon fast recht hat: Dein Mann kann natürlich selbstständig entscheiden, ob er 20 Euro dafür ausgibt. Fragst du deinen Partner bei jeder Kleinigkeit, für die du Geld ausgibst? Aber das mag natürlich jedes Paar auch anders handhaben. Nur vermischen sich hier Dinge, die nichts miteinander zu tun haben.

Leider finde ich es unglücklich, dass der anschließende Streit wegen einer solchen (meiner Meinung nach) Kleinigkeit vor dem Kind ausgetragen wurde. Solche Dinge sollten entweder allein als Paar in einer ruhigen Minute ausdiskutiert werden oder wenn es nicht ohne Schreien geht, lieber wenn das Kind weg ist. Ich möchte mal ein paar Denkanstöße geben, wie sich der Sohn wohl in dem Moment gefühlt haben könnte. Du hast selbst erkannt, dass sich bei ihm alles ums Angeln dreht. Es ist etwas, das dem Kind wichtig ist, was ihn wahrscheinlich mit seinem Vater verbindet, weil es eine Aktivität ist, die sie gemeinsam begehen können. Das kann einem Kind, besonders einem Scheidungskind eine menge bedeuten. Nun investiert der Vater 20 Euro in diese, für das Kind so wichtige Sache, die ihm seinen Vater näherbringt und du regst dich darüber auf. Du willst das Geld lieber für die Ausstattung des Babyzimmers oder für etwas so Banales wie einen Toaster. Das kann in dem Moment sehr verletzend für ihn gewesen sein. Dein emotionales Verhalten wird hierbei sein Übriges getan haben.

Dass dein Partner direkt seinen Sohn gesucht hat, ist aus elterlicher Sicht doch auch verständlich. Ein elfjähriger, der von zuhause abhaut sollte natürlich möglichst schnell gesucht werden. Natürlich hast du dich in dem Moment verletzt gefühlt. Aber dein Partner hat dich gesehen, du warst aufgelöst aber nicht unmittelbar in Gefahr. Sein Sohn hingegen war verschwunden. Von seiner Unversehrtheit konnte er sich als Vater in dem Moment nicht versichern.

„Ich verlange nicht viel, nur dass er sich wie ein normaler 11 jähriger benimmt, ohne diese Ausraster und sich auf seine Schwester freut“ Das IST sehr viel verlangt von einem Kind. Allein schon das Verlangen von Gefühlen ist doch ein enormer Druck, der auf einem Kind lastet. Darauf hat er keinerlei Einfluss. Und er soll sich „normal“ benehmen? Stell dir mal vor, er fühlt was du über ihn denkst. Oder er hört, dass du vielleicht mal etwas in der Richtung sagst? Wenn Menschen, die ich liebe, mir das Gefühl geben unnormal zu sein, würde ich als Kind auch ausflippen und Aufmerksamkeit verlangen. Ich würde wollen, dass sie mich ständig beachten, damit sie irgendwann erkennen, wer ich wirklich bin. Dass ich liebenswert bin. Provozierendes Verhalten ist häufig nur ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Die Frage ist nur, warum das Kind diesen starken Drang nach Aufmerksamkeit hat? Das ist meistens nicht ganz so leicht zu beantworten…

Ein fast zwölfjähriger muss natürlich nicht mehr gehütet werden. Wenn er zu laut ist oder wird und abfällig wird, sodass es dir nicht möglich ist zu arbeiten, ist das eine Erziehungssache seitens des Vaters. Kriegt der seinen Sohn da nicht in den Griff, ist die logische Konsequenz daraus, dass der Sohn nicht allein mit dir bleiben kann, wenn du arbeiten musst. Was ich tun würde, wenn der Mann das nicht akzeptiert? Ich würde morgens das Haus verlassen, noch bevor mein Mann zur Arbeit fährt. Dann buche ich mir für einen Tag ein Hotelzimmer und arbeite dort. Dann muss dein Mann mal alles unter einen Hut kriegen. Das sollte ihm dann mal zum Denken anregen.

Fragt euch bitte einmal, warum der Junge immer versucht zu fliehen? Sowohl bei euch als auch bei seiner Mutter? Vielleicht fühlt er sich nirgends willkommen? Vielleicht fühlt er sich nirgendwo zuhause? Er wird dieses Verhalten nicht ohne Grund an den Tag legen. Auch was die Gewalt angeht solltet ihr tiefergraben. Mir erscheint es so, als steckt da bei ihm noch eine ganze Menge dahinter. Sieh nicht nur was er tut, sondert findet alle gemeinsam heraus WARUM er diese Dinge tut. Ich werfe ungerne mit dem Wort „Therapie“ um mich. Aber wenn ihr nicht an ihn herankommt, wäre zumindest mal eine Vorstellung bei einem Therapeuten nicht verkehrt. Insbesondere wenn er zu gewalttätigen Verhalten neigt.

Stell dir vor, dass dieses Kind, das du seit zehn Jahren kennst, nicht so ist, weil er gemein oder sonst was ist, sondern weil er tief in sich Probleme hat. Dann stell dir die Frage: Will ich um diese Familie kämpfen und das gemeinsam mit ihr durchstehen? Will ich gemeinsam mit ihr die Probleme bewältigen? Wenn ihr gemeinsam das WARUM angeht, brauchst du vielleicht gar keine Trennung mehr.

Ich wünsche dir und deiner Familie nur das allerbeste! :-)
DieTigerente

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Ich stimme hier mal voll zu.

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Ganz, ganz toller Text! Sehe ich absolut genau so.

Ich finde, das Verhalten des Sohnes schreit geradezu danach, dass da was im Busch ist. Grade, wenn er schon seit 10 Jahren (!) so ist; verstehe ich nicht; wie man denkt, dass eine neue Schwangerschaft alles leichter macht. Das Gegenteil wird der Fall sein - erneute Verlustängste (Trennung der Eltern, nun vllt Verlust des Vaters).

Dazu (Vor)pubertäres Verhalten...

Ihr habt einige Baustellen, die ihr angehen müsst 😅

-Warum verhält der Sohn sich so?
-Wie gehen alle Parteien damit in Zukunft um?
-Wie wollt ihr euch als Familie organisieren?

Viel Glück!

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Hallo
man merkt, dass sich hier schon seit Jahren viel Frust aufgestaut hat bei dir.
Ich kann dich auch gut verstehen.
In einem Punkt kann ich dich jedenfalls beruhigen: Wenn dein Kind da ist, wird es für deinem Mann genauso wichtig sein wie sein Sohn. Männer haben oft in der Schwangerschaft noch nicht so tiefe Gefühle wie die Frau, liegt einfach in der Natur der Sache. Wir haben das Kind unterm Herzen und spüren es, der Mann sieht nur einen dicken Bauch:-p Also, da musst du dir jedenfalls keine Gedanken machen.
Was den Bonus-Sohn angeht, puh, dass ist schwierig. Man merkt, dass dir die Angelegenheit schon bis ganz oben steht, und da ist man dann meistens auch selber zu keinerlei Kompromiss mehr bereit. Ist jetzt nicht böse gemeint, geht uns allen so. Wenn sich der Frust schon jahrelang aufstaut, da mag man einfach nicht mehr.
Denn jetzt nur wegen der 20 Euro für das Angeln, eigentlich ist das ja nicht wirklich eine Tragödie.;-)
Sein Verhalten ist schon schlimm, aber ich denke, ihr seid euch auch einfach schon spinnefeind. Da reagiert er jetzt sicher auch trotzig, sagt absichtlich Sachen, wo er weiß, das bringt dich auf die Palme. Eine total verfahrene Situation!
Kannst du die Besuchswochenende ausweichen? zu Eltern oder Freunde? Nicht immer, aber wenn es halt geht. Ich glaube, dass würde euch alle erstmal entspannen.
Wenn du jetzt mit deinem Mann zu diskutieren anfängst, dass wird sicher nur emotional und ungerecht auf beiden Seiten. Daher erstmal ein paar Tage gut sein lassen, Besuchswochenende ausweichen so weit als möglich, und erst dann, wenn du merkst, dass du etwas runtergekommen bist, würde ich mal in Ruhe mit deinem Mann diskutieren, wie das weitergehen kann.
Mit der Trennung würde ich noch warten. Mit 12, da kommt er so und so bald in ein Alter, wo er lieber mit Freunde herumzieht als unbedingt beim Papa zu sitzen.
Alles Gute noch #blume

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Er ist 12 und kennt die Verkehrsregeln oder ?

Als ich 13 war bin ich auch alle Naselang "abgehauen" und wollte, dass meine Mutter mir hinterherkommt. Ich wollte, dass sie mir zeigt ich bin die NR1. Für mich lässt sie alles stehen und liegen etc.pp. das funktionierte so lange gut. Bis die eines Tages nicht hinterherfuhr. Ich sage auch ich gehe zu Papa. Ha! Der wohnte aber 27km von uns entfernt. Ich LIEF also los, weil ich ja davon ausging sie kommt nach. .... und ich lief und lief und lief. Ja. Sehr heilsam so eine Wanderung. Sie hatte meinen Vater angerufen der sie kontaktierte als ich ankam. Sie hat mir irgendwann erzählt sie habe den Nachbarn losgeschickt die Strecke mit dem Rad zu fahren und zu sehen ob ich noch da sei 😅

Lange Rede kurzer Sinn... lasst ihn doch gehen. (Vorausgesetzt es ist ihm zuzutrauen den Weg alleine zu bewältigen) Wenn er zurückkommen will kommt er.

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Hallo :)

Also erstmals kosten Angeln nicht nur 20 Euro.... mein Ex Partner hatte damals und auch heute das Angeln über seine Kinder gestellt, ich weiß also wie teuer dieses Hobbie ist.

Zu dem Sohn, kann es möglich sein, dass er einen Knacks durch die Trennung erlitten hatte und es an dir und dem Baby auslässt, weil er euch als Schuldige sieht? Ich schlage euch inklusive der Kindsmutter eine Familientherapie vor. Wo ihr alle hingehen müsst. Ihr habt da tiefgreifende Probleme. Wenn er seine Mutter schlägt, hat er ebenso keine Probleme balddich oder dein Baby anzugehen.


Zu deinem Mann, sprech mit ihm über die Gefühle, welche du hast. Aber lass den Vergleich mit seinem Erstgeborenen daraus.
Männer checken erst das ein Baby kommt wenn es da ist. Wir Frauen sind diejenigen, die es ab der 1.Minute des Wissens fühlen, sie nicht. Und wenn das Baby da ist wird er auch dort ein guter Vater sein.
Freu du dich über die Vorbereitungen, welche du alleine machen kannst ohne das dir jemand reinredet :)

Ich weiß es ist hart und die Hormone lassen einen auch mehr fühlen, aber du schaffst das :)

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