Sohn vom Partner zieht zu uns. 1000 Fragen und Gedanken.

Hallo,

ich habe gemischte Gefühle und es könnte etwas länger werden.
Mein Freund und ich (beide 47) sind seit 2,5 Jahren zusammen und kurz danach zusammen gezogen. Wir wohnen mit meinen beiden Kindern, 20 und 14, in meinem eigenen Haus. Das klappte nur so gut, weil seine vier und meine Kinder sich zu Anfang so super verstanden haben und sie alle das Zusammenziehen herbeisehnten.
Seine Kinder waren an den Wochenenden und in den Ferien bei uns. Bis unsere tolle Zeit der Ex ein Dorn im Auge war und die Kinder gegen uns beeinflusst hat. Nach und nach wollte keins der 4 Kinder mehr zum Vater kommen (sie haben aber mit meinen Kindern weiter Kontakt gehalten).

Sein Sohn, gerade 17, hat vor ein paar Tagen nach 1,5 Jahren, den Kontakt zu meinem Freund gesucht, per Whatsapp. Ihm tut alles leid, dass er sich hat beeinflussen lassen, seine Mutter und ihr Freund (wegen dem hat sie sich von meinem Freund getrennt) machen ihm das Leben zur Hölle, er darf nicht feiern, Playstation weggenommen, beim Umzug hat er das schlechteste Zimmer bekommen, der Freund pöbelt ihn ständig an, er bekommt keine Geburtstagsgeschenke usw.

Er sei zwischendurch abgerutscht, hat gekifft und dort gestohlen, wo er einen Ferienjob hatte.

Mein Freund war wie erschlagen, da wir 2,5 Stunden weit weg wohnen, war auch nicht sofort eine Lösung parat.

Mein Freund sagte, wir könnten ihn holen und im Keller einquartieren. Ein Zimmer bei uns oben haben wir nicht frei. Ich fand es nicht so schön, den Jungen im Keller einzuquartieren und mein Freund hat es so aufgefasst, dass ich den Sohn nicht hier haben will und mir das aber erst viel später erzählt.

Er hat dann überlegt, sich mit seinem Sohn eine Wohnung zu nehmen. Dazu habe ich gesagt, dass unsere Beziehung dann beendet ist, weil wir uns dann auseinanderleben und er immer gesagt hat, eine Beziehung ohne zusammen wohnen würde für ihn nie in Frage kommen.

Er hat quasi von mir eine Lösung erwartet, weil es MEIN Haus ist und ich habe von ihm eine Lösung erwartet, weil es SEIN Kind ist. So haben wir tagelang aneinander vorbei geredet und sein Sohn hat ihm derweil immer mehr Horrorgeschichten erzählt, was zuhause abgeht und unsere Nerven lagen blank.

Ich habe ihm dann 2 Lösungen angeboten. Entweder stellt er seinem Sohn ein kleines Blockhaus in den Garten, was ich nur gut meinte, da meine ältere Tochter es damals cool gefunden hätte, mir damals aber das Geld fehlte. Oder er baut den Dachboden für seinen Sohn aus.

Ein Blockhaus fand mein Freund blöd. Weil wenn wir uns mal trennen, habe ich ein Blockhaus, welches er bezahlt hat.

Den Dachboden fände er eine super Lösung, aber natürlich bezahlt er dafür nichts, sondern ich, weil es ja mein Haus ist und ich bei einer Trennung die Wertsteigerung habe, sagte er gleich.

Meine Finanzen sind aber eigentlich anders verplant.....zwar auch für eine Baumaßnahme am Haus, aber eben (noch) nicht für den Dachboden......

Hinzu kommt noch die schulische Situation. Der Junge ist 17 und geht in die 9. Klasse. Meine Tochter ist 14 und geht auch in die 9. Klasse. Der erste Schulabschluss steht an und ob es gut ist, den Jungen so kurz vor den Prüfungen aus der Schule zu nehmen und in eine andere Schule zu schicken? Ich habe auch Bedenken, dass meine Tochter bei all dem bevorstehenden Trubel zu abgelenkt ist und ihrerseits den Abschluss nicht schafft. Sie will danach noch ihren Realschulabschluss und das Fachabi machen.

Hinzu kommt noch, dass meine ältere Tochter studiert, einen Freund hat in 100 km Entfernung und die beiden zwischen seiner Wohnung und uns alle paar Tage hin und her pendeln. Ich habe mir im September einen neuen, weniger anstrengenden Job gesucht, perfekt abgestimmt auf meine jüngere Tochter, damit ich sie beim Lernen und allem unterstützen kann, ich verdiene etwas mehr als vorher und genieße meine "freien" Tage an denen die Ältere nebst Freund mal nicht bei uns ist. Ich habe mir alles so schön eingerichtet mit dem neuen Job und weniger Arbeit im Haushalt durch Abwesenheit meiner Älteren und Freund (man merkt, wenn 2 Leute weniger im Haus sind).

Ich habe mich jahrelang als Alleinerziehende abgerackert und wollte jetzt endlich auch mal mein Leben genießen.

Und ausgerechnet jetzt soll der Sohn meines Partners zu uns kommen.
Wäre ja auch nicht so tragisch, er gehört schließlich auch zu uns, aber ich weiß wie unordentlich er ist und mein Freund meinte, er wird keine Arbeiten im Haushalt übernehmen, nur weil ich jetzt mehr arbeite (2 Tage mehr die Woche als vorher). Schließlich arbeitet er den ganzen Tag. Und für meine Kinder mache ich schließlich den Haushalt auch, sein Sohn würde keine große Mehrarbeit machen.

Ich bin echt etwas sauer, weil ich mich wie eine Putzfrau fühle und er und sein Sohn legen die Füße hoch.

1000 Gedanken gehen mir bezüglich des bevorstehenden Einzugs seines Sohnes durch den Kopf. Mit meinem Freund kann ich darüber nicht reden. Entweder sagt er "Zu früh, um sich damit verrrückt zu machen" oder droht "ich kann mir auch mit ihm eine Wohnung nehmen".

Und ich habe mich im September noch sooooooo auf mein "neues" Leben gefreut.

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"mein Freund meinte, er wird keine Arbeiten im Haushalt übernehmen, nur weil ich jetzt mehr arbeite (2 Tage mehr die Woche als vorher). Schließlich arbeitet er den ganzen Tag. Und für meine Kinder mache ich schließlich den Haushalt auch, sein Sohn würde keine große Mehrarbeit machen."

Abgesehen davon, dass dein Freund sich keine Minute mal Gedanken macht, ob sein Herr Sohn nicht einfach nur pubertären Bock hat und deswegen von der Mutter weg will - das in den Anführungszeichen wäre ein Punkt, ab dem er sich von meiner Seite aus mit Freuden eine neue Bude für sich und seine (missratene?) Brut hätte suchen dürfen.

Vielleicht kommt das Bürschlein ja ganz nach dem Herrn Vater, ist egozentrisch und meint, alles müsse sich nach seinen Wünschen drehen? Vielleicht gibt es ja Gründe dafür, dass die Playstation weg ist und es keine Geschenke gibt? Kiffen, Klauen und mit 17 noch in der neunten Klasse herumgammeln könnten ja durchaus solche Gründe sein, weswegen Eltern erst mal ein paar Vergünstigungen streichen und klare Ansagen machen... Passt Pubis nur selten, warum also dann nicht zu Papa ziehen, der machts ja vor, wie man jemanden für sich buckeln lässt.

Ich finde, dein Kerl hat schon Schmarotzerzüge an sich, da würde ich sicher nicht noch einen Minischmarotzer in MEIN Haus aufnehmen. Du hast so viel erreicht als allein Erziehende, lass dir das nicht kaputt machen!

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Für mich klingt es auch eher nach pubertärem Geplänkel als nach ernsthaften Problemen mit der Mutter. Er klaut und kifft und darf deshalb keine PlayStation spielen?? ... buhuu..

Ich finde eure Situation klingt ziemlich verfahren und ich würde mich nicht erpressen lassen mit „dann nehmen wir uns eine eigene Wohnung“. Sag doch „ja gute idee“.
Mal schauen was dann passiert, du bist immerhin sein Vermieterin und anscheinend noch seine Putzfrau! Was lässt du dir denn in deinem Alter bitte von diesem Mann gefallen?

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Das mit dem pubertären Bock habe ich auch vermutet. Aber inzwischen hat er das Gleiche auch alles der Mutter, Schwester und dem Neffen meines Freundes erzählt und diese setzen meinen Freund und auch mich nun unter Druck, zu handeln und den Jungen da rauszuholen. Es gibt seit Tagen kein anderes Thema und die ganze Familie mischt sich ein und kontaktiert uns den ganzen Tag.

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Er droht dir? Der soll sich eine Wohnung nehmen. Er hat ja recht mit der Wertsteigerung, aber er du willst die Veränderungen ja nicht.

Zahlt er denn momentan Miete an dich und dann auch für den Sohn? Wenn nein, wäre die gesamte Diskussion eh für die Katz.

Der Junge ist 17. in ein paar Jahren ist der Drops eh gelutscht. Da würde ich keine Unmengen Investieren. Er soll sich den Keller nett herrichten und chic.

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Ja, er zahlt bei mir Miete, hat aber auch gesagt, dass er ja so viel zahlt, dass sein Sohn da "mit drin" wäre. Das stimmt auch, Miete würde ich wegen dem Sohn nicht mehr haben wollen.

Das Problem ist noch, dass in dem Kellerraum, in dem sein Sohn dann wohnen sollte, eine Kellerbar eingerichtet ist. Ein schöner Partyraum, Dartscheibe, Tresen usw. in dem ich auch mein Geschirr untergebracht habe, ein Schrank mit meinen Papieren usw. Es ist "mein" Raum, schon immer gewesen. Meine ältere Tochter hat dort ihre Partys gefeiert und die jüngere wollte das später auch tun. In der Vergangenheit durfte meine jüngere Tochter schon immer mit den "Resten" der Großen (Knabberkram, Softgetränke) eine Party danach feiern, einen Mädelsabend sozusagen.

All das würde dann meiner Jüngeren verwehrt bleiben und ich weiß nicht, wie sie das finden wird. Deshalb habe ich den Dachboden vorgeschlagen.

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Wenn er Miete zahlt, ist es ja schon mal gut.

Mit dem Keller verstehe ich. Kann man die anderen Kinderzimmer teilen? Das Ding ist halt, das Kind ist bald keins mehr. Dann braucht er auch kein eigenes Zimmer mehr und du hast dann den umbau an der Backe.

Wenn ein Umbau stattfinden soll, kannst du das nur stemmen, wenn er dann dafür höhere Miete zahlt. Wie bei einer Modernisierung. Gleicher Preis ist da nicht mehr drin. Und wenn ihr schon alles trennt, soll er gefälligst seinem Kind hinterherräumen. Definitiv würde ich mich nicht wie ne Magd behandeln lassen.
Ihr seid nur ne wg. Dann wird er auch nur wie ein wg Mitglied behandelt.

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Guten Morgen,

Für mich liest es sich als wenn dein Freund es sich sehr leicht macht.

Zahlt er Miete? Wie ist es für seinen Sohn geplant? Du brauchst das Zimmer nicht und warum solltest du daher den Umbau finanzieren.
Wer weiß, ob der dir in ein paar Jahren, wenn die Kinder aus dem Haus sind, nützt. Und die Ansage wegen der Hausarbeit geht gar nicht. Du bist doch keine Putzfrau. Sein Kind, seine Pflicht.

Ich würde mir das sehr sehr gut überlegen. Das ist für mich kein Gleichgewicht

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Naja, ich finde das hört sich alles nicht so nach einem gemeinsamen Leben an.
Ihr trennt ja alles. Aber da ihr das so handhabt, finde ich seine Gedankengänge genauso nachvollziehbar wie deine. Hilft wohl nur einen Kompromiss zu finden mit denen ihr alle zufrieden seid. Vielleicht könnt ihr ja eure Kinder auch miteinbeziehen, vielleicht klärt sich dann ja vieles von selbst. Vielleicht hat ja eins deiner Kinder sogar Lust in den Keller zu ziehen....oder oder, geht alle Möglichkeiten durch!

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Du willst den Jungen nicht,dies ist klar rauszulesen.
Deine Sache
Sein Kind ist wichtiger als Du und ich würde in dem Fall ausziehe und mein Kind holen und ihn unterstützen.
Werde ich nie verstehen wie sich zwei erwachsene Menschen so bescheuert verhalten können und von Liebe sprechen.
Auch wir haben meinen Stiefsohn geholt und ihm ein schönes Zimmer mit Umbau eingerichtet und dies war für mich selbstverständlich
Blockhaus und Keller🙈
Also ehrlich...
Ich habe den Jungen sehr unterstützt und er hat es geschafft.

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Danke für diesen Beitrag! Treffender kann man es wohl nicht formulieren!

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Danke für deinen Beitrag. 👍

Ich empfinde die meisten Antworten hier als herzlos.
"Problemfall" "sich sowas ins Haus holen"...
Schrecklich!
Das ist Pubertät.
Und selbst wenn es solche Probleme mit der Mutter des Sohnes gibt: es bleibt sein Sohn!!

An die TE: Du möchtest nicht mit seinem Sohn zusammen leben, das wird deutlich und das würde der Sohn auch spüren!
Deshalb hoffe ich, dass er nicht zu euch zieht.
Andererseits erwartest du aber, dass dein Partner mit DEINEN Kindern zusammen lebt...
Wie würdest du dich denn fühlen, wenn das andersrum wäre?

Sein Sohn wird (hoffentlich) immer an erster Stelle stehen & deshalb dein Partner eventuell ausziehen.

Als Familie hält man in schwierigen Zeiten zusammen & unterstützt sich. Hier geht's nur darum auf nichts verzichten zu wollen.
Das ist ja auch ok, dann gibt es aber keinen Weg um zusammen zu leben!

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Mir fehlen die Infos, ob ihr mit der Mutter mal gesprochen habt.

Ich kann dich schon verstehen, ihr holt euch ja quasi einen "Problemfall" ins Haus.
Ich würde mich ganz klar positionieren: Wenn dein Freund seinen Sohn zu sich holen will, dann hat er für ein Zimmer zu sorgen, dann hat er die Mehrarbeit zu organisieren etc.pp.
Was der Gute alles nicht will, weil ihr euch ja mal trennen könntet #augen - soll er die Kosten notieren und dir berechnen, wenn es mal so sein sollte. Ob es eine Wertsteigerung des Hauses wird, ist ja noch nicht raus....

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Ich finde ihr klingt beide irgendwie egoistisch und nicht wie ein Team 🤷‍♀️

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Ich finde ihr macht euch ganz schön verrückt dafür, dass wohl noch niemand mit der KM gesprochen hat? Der Burschi wird ja wohl nicht zum Spaß die Verbote bekommen haben... Ich wäre da an deiner Stelle sehr vorsichtig!!

Und die Erpressung deines Freundes geht gar nicht! Es ist sein Kind, er muss sich an der Lösung doch beteiligen - er scheint sich schön auf deiner "Arbeit" auszuruhen. Er zahlt bestimmt auch nicht den üblichen Mietpreis in eurer Gegend, sondern weniger? Und dann noch ne Putzfrau - läuft für ihn. Bei mir könnte er gern umziehen!

Ich habe auch einen Stiefsohn, der läuft auch nicht "ganz in der Spur". Er hat auch schon mal gesagt er will bei uns leben (ist auch mein Wohneigentum). Wir haben ihm GEMEINSAM gesagt, wie dann der Hase laufen wird (mal abgesehen von Schulwechsel, Vereinswechsel etc. auch Mithilfe im Haushalt usw.). Da wollte er dann doch lieber bei Mama bleiben.
Wobei ich ehrlich bin: für das Kind wäre es besser, er wäre bei uns. Er bräuchte ein zuverlässiges Umfeld mit klaren Regeln und einem respektvollen Umgang und Interesse an seiner Person. Aber nachdem wir ebenfalls ständig schlecht geredet werden (vor allem ich) werde ich einen Teufel tun und mich dafür einsetzen (mal abgesehen davon, dass die Mutter dem niemals zustimmen würde und wir wollen auch nicht, dass Junior wieder zwischen den Stühlen steht). Sein Vater bringt mir da so viel Verständnis entgegen, dass er das sogar nachvollziehen kann.

Ich wünsche dir alles Gute!!!