Probleme mit Bonuskind

Hallo ihr Lieben!
Ich würde gern einen Rat haben bezüglich meiner Stieftochter.
Zu ihr.
Sie ist 15 Jahre alt.
Ich lernte sie mit 8 Jahren kennen.
Damals merkte ich schon, dass sie sich anders verhält als andere Kinder.
Ich bin beruflich im sozialen Bereich tätig und denke, dass ich durch diese Erfahrung merke, wenn etwas nicht stimmt.
Die Rahmenbedingungen sind nicht gut.
Mein Mann arbeitet selbstständig und ist beruflich auch viel im Ausland, auch über Wochen. Ich arbeite im Schichtdienst.
Ihre Mutter hat geregelte Arbeitszeiten.
Mein Bonuskind kam in der Anfangszeit von Mittwoch bis Mittwoch zu uns.
Mittlerweile findet sie es angenehmer bei uns als bei ihrer Mutter.
Nach der Jugendweihe beschloss sie, zu uns zu ziehen. Mit ihrer Mutter hat sie das bis heute nicht richtig thematisiert. Ihr Vater sagte natürlich zum Wohle des Kindes zu.
Ich befand bzw. befinde mich immer noch in einem schwammige Feld.
Zwar wollte ich nicht, dass es ihr bei ihrer Mutter schlecht geht aber wir können uns nicht adäquat um sie kümmern, wie sie es vielleicht bräuchte.
Meines Erachtens nach hat sie in der Zeit der Trennung sehr gelitten. Sie war erst drei. Da bekommt man schon einiges mit. Auch die Schuldfrage bürden Kinder sich da auf.
Ich denke sie auch.
Nun ist sie natürlich noch mitten in der Pubertät.
Ich halte sie einfach manchmal nicht aus.
Das geht ja schon leiblichen Eltern so und die lieben ihre Kinder, weil sie gezeugt/erzeugt haben.
Aber ich bin keine Mutter zumindest nicht emotional.
Ich mach praktisch alles durch, was ne Mutti macht.
Trösten, Wäsche, Essen, Hausaufgaben usw.
Meistens geht es um die Schule. Sie lernt viel, schreibt aber nur schlechte Noten. Mit den Mitschülern hat sie nur Probleme.
Es ist noch so einiges an ihrem Verhalten, was nicht der Pubertät zur Last fällt.
Ich denke, dass sie psychologische Hilfe braucht.
Ständig ist sie traurig und alle sind schlecht. Und vor allem macht sie sich immer schlecht.
Mein Mann weiß, dass ich sie gerne einem Therapeuten vorstellen würde. Mit meiner Stieftochter habe ich auch schon mal drüber gesprochen. Ganz klassisch in dem Alter: "Ich will nicht."
Was soll ich denn nur machen?Ich kann mir nicht nicht tagtäglich alles von ihr anhören.

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So wie es aussieht sind die Rahmenbedingungen wirklich nicht gut für das Mädchen.

Lass dir mal folgenden Satz durch den Kopf gehen und überlege dann wo die Probleme liegen könnten:

"Zwar wollte ich nicht, dass es ihr bei ihrer Mutter schlecht geht aber wir können uns nicht adäquat um sie kümmern, wie sie es vielleicht bräuchte. "

Jetzt versuche dich in das Kind hinzu versetzen und betrachte die ganzen Umstände aus Sicht des Kindes.

Ich versuche mal es zu schreiben wie ich es aus Sicht des Kindes sehe:

Bei ihrer Mutter gibt es scheinbar Probleme. Ihr Vater hat aber auch relativ sehr wenig Zeit für sie . Er mag beruflich sehr erfolgreich zu sein. Ob er aber seiner Vaterrolle gerecht werden kann so wie es sich seine Tochter wünscht weiß ich nicht. Somit scheint sie weder genügend Unterstützung von ihrer Mutter zu bekommen, aber genauso wenig von ihrem Vater. Für das Kind könnte es danach aussehen das sie ein ungeliebtes Anhängsel ist.

Du versuchst für sie da zu sein. Kannst aber nicht Vater und Mutter zur gleichen Zeit ersetzen.

Du fragst was du nur machen sollst. In meinen Augen gar nicht. Aus meiner Sicht gehören Mutter und Vater an einen Tisch wenn ihnen etwas an ihrem Kind liegt. Beide müssen gemeinsam nach Möglichkeiten suchen mehr für ihr Kind dazuein. Ich sehe den Kindsvater genauso in der Pflicht sich mehr um seine Tochter zu kümmern. Er kann nicht alles auf die Mutter und dich verlagern um seinen beruflichen Verpflichtungen gerecht zu werden. Seine Tochter braucht ihre Mutter genauso wie ihren Vater.


FG blaue- Rose

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Ich weis nicht wie man die Tipps geben soll wenn du die Probleme die du mit ihr hast, nur sehr oberflächlich beschreibst

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Ja, das ist in der Tat etwas oberflächlich.
Es ist einfach zu viel und weil ich hier noch nicht so firm bin, war ich etwas verhalten.
Nun was den Therapeuten angeht.
Sie geht heftig in die Vermeidungshaltung und wird ständig enttäuscht von den Eltern.
Ihre Mutter trinkt. War auch schon betüdelt in der Schule.
Klagt seit Wochen über Schwindel und Kopfweh. Hatte schon zwei Panikattacken.
Klagt mitten im Unterricht über Luftmangel.
Letzte Woche war ich noch in der Nachtschicht, da rief sie mich schreiend und weinend an, dass sie zur spät zur Schule kommt, weil im Hausflur eine Meise sitzt, an der sie sich nicht vorbei traut und es gibt häufiger solche Aktionen.
Sie wollte sich im Hotel nicht allein duschen obwohl wir zu dritt in einem Zimmer waren und das Bad direkt daneben, sollte jmd mit ins Bad und warten.
In der Schule weint sie jeden Tag vor der Klasse, weil die sie nicht leiden können.
Kommt ein dümmer Spruch, weint sie. Ich denke da auch an Mobbing.
Und, aber das nur am Rande und das sehe ich als kein Problem, aber verdeutlicht sehr wie sie ihren Papa vermisst :
Sie hat sich neulich einen riesen großen Teddybär gekauft, der momentan ein Shirt vom Vater anhat mit im Bett.
Sie hat keine Hobbys ein zwei Freunde, die aber weggezogen sind.
Also ständig trennt sie sich von einem lieben Menschen, die einzige Konstante bin ich. Zumindest nehme ich mir das raus.
Ich hatte mit 15 ganz andere Sachen im Kopf.
Na und dass ich das mit beiden klären muss, das denke ich auch... Ich bin auch mit dran Schuld.
Das war auch alles ein Prozess für mich. In welcher Position befinde ich mich. Möchte meinen Mann nicht verprellen aber auch gern klare Verhältnisse.
Und die "Kleine" braucht sie.
So wie ich.
Ich hab es zu lange geduldet, langsam hat sich immer mehr eingeschlichen, nur weil ich nicht nein sagen kann.
Danke erstmal für eure Geduld und Rat und und und...

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Ich kann dich verstehen und sehe da den Vater in der Pflicht. Mach ihm klar dass das Mädel Hilfe braucht. Ich würde mit der Mutter und deinem Freund ein round Table Gespräch einfordern .

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Schütze dich! Hier ist ein Problem das von einem Haushalt jetzt eifach auf den nächsten übertragen werden soll, ohne dass daran gearbeitet wird (Psychologe). Ich an deiner Stelle würde klar Stellung beziehen: Kind kann zu euch (wenn du das wirklich willst) unter der Voraussetzung dass sie sich psychologische Hilfe sucht. Wie schon einige geschrieben haben, es ist nicht deine Aufgabe, für das Seelenheil des Kindes zu sorgen und schon gar nicht alle Probleme aufgehalst zu bekommen.

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Hallo!

Ich finde es sehr lässig von BEIDEN Elternteilen die Verantwortung auf Dich abzuwälzen.#schock

Bei Mama gibts Probleme? Ziehe ich eben zu Papa. Der ist kaum da? Macht ja nix, Stiefmama ist ja da.

Das ist - ganz klar - nicht DEINE Baustelle.

Setz Dich mit beiden Elternteilen an einen Tisch und versucht Wege zu finden dem Kind zu helfen. Sie scheinen ja den Bedarf da nicht zu sehen. Da haben aber beide die Pflicht mitzuwirken.

Ich finde es unmöglich dass die sich zurückziehen und Dich mit den Problemen alleine lassen, bzw. die Tochter.

Alles Gute

misses_b

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Dein konkretes Problem ist nun dass du sie und ihr pubertäres Verhalten nicht ertragen kannst?

Oder dass du dich um ein Kind kümmerst, dies aber nicht als deine Aufgabe erachtest, während die Eltern fröhlich ihren Jobs nachgehen ?
(Das du das als Problem erachtest kann ich sehr gut nachvollziehen!)

Dass das Kind zum Psychiater soll erschließt sich mir nicht ganz. Du nennst keinerlei Gründe dafür.

Wie sieht dein Partner das ganze ?!
Kommuniziert ihr?
Welche genaue Rolle spielt die Mutter des Kindes ?

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Hallo Himbeerbrausebonbon,
Ich weiß nicht wie ich ganz normal einen Beitrag schreiben kann ohne, dass ich jmd direkt anspreche. Kopieren kann ich es auch nicht. 🧠
Also, ich habe auf deine Frage geantwortet, die schon einige gestellt haben. Ziemlich weit oben im Forum. 😅
Wieso Therapie...

Hoffe man

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Hallo.

Warum soll das Kind psychologische Hilfe erhalten? Oder hast du was anderes gemeint?

Sie lernt und hat schlechte Noten. Das ist natürlich alles andere als motivierend. Ist ja klar, dass das Mädchen langsam depressiv wird. #zitter
Habt ihr es schon mal mit Nachhilfe versucht?

Was ist dein Job im Sozialen Bereich?

LG

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Wir haben ähnliche Probleme mit meiner Stieftochter. Im Nachhinein ein Jammer, das wir nicht vor der Volljährigkeit zur Behandlung drängten - nun sind die vielen Sorgen gesundheitlich zum Problem geworden. Die Folge : kein Abschluss in der Schule, keine Freunde, noch mehr Probleme mit der Enttäuschung über die Misserfolge, Erkrankung usw ... zur Therapie zwingen geht nun nicht mehr. Dem Kind zu liebe Vater in die Mängel nehmen u zu Taten zwingen !!! Nicht deine Verantwortung!

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Hmmm... Ob jetzt wirklich therapeutischen Hilfe notwenig ist, lässt sich schwer beurteilen.
In erster Linie sehe ich tatsächlich einen pubertäreren Teenager.
Es ist bemerkenswert, dass Du Dich um sie kümmerst, Hut ab! Denn in diesem Alter sind sie erfahrungsgemäß echt ätzend 😉

Schulisch solltet ihr eventuell mal über Nachhilfe und/oder einen Schulwechsel nachdenken, auf was für eine Schule geht sie?

Und warum wollte sie bei ihrer Mutter ausziehen?

Ihr Erwachsenen solltet Euch auf jeden Fall dringend zusammensetzen und klären, wer hier welche Verantwortung übernimmt.
Was Dir zu viel ist oder Dich vielleicht emotional überfordert, solltest Du an die Eltern abgeben.
Und für Dein Verantwortungsbewusstsein erhältst Du meine Anerkennung 👍👍👍👍