Wie reist das Kind zwischen den Welten

Hey,

Ich bin gerade verwirrt, unglücklich und zerissen.
Ich hoffe auf Tipps, innerhalb von patchwork.

Zur Situation, Kind x hat Schwierigkeiten in der Schule, sozial und emotional.
Die Eltern sind seit 8 Jahren getrennt, Kind wird nächstes Jahr im Februar 9.
Wir beide haben seit Anbeginn neue Partner, ich bin mittlerweile verheiratet und wir haben einen zweijährigen.
Papa hat keine Kinder.
X hat gerichtlich geregelten Umgang aller zwei Wochen über's Wochenende, die Regelung musste über's Gericht laufen.

Seit geraumer Zeit kommen Beschwerden von der Schule, uns fällt es nach den Umgangs Wochenenden auf, kann auch subjektiv sein.

Nachdem ein sonderpädagogischer Förderbedarf angemeldet werden sollte, zu dem ich nicht zustimmen wollte, habe ich mich für einen Psychologen entschieden.

Jetzt die noch unvollständige Diagnostik.
X ist überdurchschnittlich intelligent, mit einem iq von 125-130, darum fällt es ihm schwer Gefühle auszudrücken, ein hang zu Autismus Spektrumsstörung, ich selbst bin asperger.
Er hat seine welten geteilt und ihm fällt es schwer diese zu verbinden, wenn etwas in welt eins stimmig ist und in Welt drei nicht, rastete er aus.

Was würde ihm helfen die Welten zu verbinden, wenn diese nicht kompatibel sind.
Zum Verständnis, wenn er abgeholt wird, wird vor der Tür der Rucksack auf Vollständigkeit kontrolliert und wenn was, trotz Absprache nicht da ustu, muss er erst Fraport stehen und dann hausieren gehen um es zu bekommen.

Wir sind in einer Mediation, die das verbessern soll, er aber nicht auf die Eltern Ebene runter bricht, sondern sich in Schuldzuweisungen verliert.

Die Frage also ist, was macht ihr, um den.übertritt zu dem anderen Elternteil zu entlasten?

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Wieso stimmst du den sonderpädagogischen Förderbedarf nicht zu?

Wieso packst du ihm nicht alles ein, was esfür das Papawochenende braucht?

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Guten Morgen,
Der Förderbedarf wurde nicht rechtens erstellt, da sie ihn in eine ADHS Schiene drücken wollten und er keine Aufmerksamkeits bzw Konzentrationsstörung hat.
Sie hätten ihn aus dem Unterricht raus genommen und extra gehalten für die Übungen.
Da er aber keine Schwierigkeiten dahingehend hat, sehe ich keinen Bedarf.

Ich packe alles ein, jedoch ist seine Lebensgefährtin und auch er sehr misstrauisch, bzw habe ich oft den Eindruck, sie wollen was finden, damit sie zeigen können, wie schlecht ich bin.
Ich finde es demütigend, dass nach zwei Wochen nicht sehen erst einmal direkt vor der Tür der Rucksack auseinander genommen wird, es ging um zwei neue Unterhosen.
Die alten hatte er mir kaputt gerissen zurück gegeben und für das nächste mal neue verlangt.

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Ich durchsuche die Sachen auch immer, nach dem mein Sohn vom Vater kommt, weil immer irgendetwas fehlt und dann auch nie wieder auftaucht.

Bei einem Freund von meinem Sohn (Heimkind) habe ich auch schon einmal eine Unterhose kaputtgerissen, weil sie mindestens 3 Nummern zu klein war und das Kind schon Bauchschmerzen von den engen Unterhosen hatte.

Zu dem Förderbedarf fehlen mir die Worte. Dein Sohn hat wohl Schwierigkeiten, auch wenn du das nicht siehst. Übrigens sind Plätze an Förderschulen rar und schwer zu bekommen, dort gibt es viele speziell ausgebildete Lehrer für wenige Kinder.

Mein Sohn war auch 3 Jahre an einer Förderschule, es hat ihm und mir gut getan.

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Wir haben damals garkeine Ahnziehsachen oder Zahnbürsten...etc. mitgegeben. Alles war bei uns und bei der Ex vorhanden. Dann war jeder für den eigenen Kram zuständig und konnte nicht rummäckern. Wenn die Kinder kameb zogen sie sich um und hatten unsere Sachen an, wenn sie gingen nach dem Wochenende wieder die von Mama. Mitgebracht wurden nur ab und an Stofftiere oder Schulsachen.

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Hey, ich habe zur Erleichterung für das Kind Wechselsachen für drei Tage mitgegeben, sowohl Sommer als auch Winter.
Damit er nicht zu seinen Schulkram auch noch mit Reisetasche los muss.
Reicht aber anscheinend nicht.

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Das mit dem "jeder seinen eigenen Kram" halte ich für totalen Quatsch.
Bei uns ist das so, dass die Sachen weder Mama noch Papa, sondern dem Kind gehören....dem passen sie ja auch nur...;-)
Deshalb kann mein Kind von seinen Sachen mitnehmen, dort lassen oder nutzen, was es beliebt...mir völlig gleich (so lange nicht im Winter der Badeanzug gewünscht ist...).
Ich gebe lieber etwas mehr mit als nötig.
Und ich kontrolliere bei Rückkehr nie, würde das wohl gar nicht merken.
Gehe einfach davon aus, dass das Zeug nicht weg kommt. Was sollte denn auch ein erwachsener Mann mit Shirts in Kindergröße...??? #kratz#klatsch
Dann liegen die halt dort bis zum nächsten Mal....so what?

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In erster Linie benehmen wir Eltern und erwachsen. Sorry, aber das ist Kindergarten und ein Kind was eh schon „schwerer“ hat als andere mit sowas zu belasten geht gar nicht.
Dann wechseln wir nur selten „direkt“. In der Regel gibt einer das Kind morgens ab und der andere holt es aus der Kita. Er wechselt also „zwischen“ Mama- und Papawelt über die Kitawelt, was ich für richtig empfinde.

Aber egal was man hier rät: bekommt ihr Eltern euch nicht auf die Reihe, kann man machen was man will. Das Kind leidet und zwar jedes!

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Möchte er denn überhaupt das ganze WE beim Vater verbringen? Du schreibst, diese Regelung musste gerichtlich ergehen. Warum? Wollte der Vater den Jungen nicht von sich aus bei sich haben?#zitter

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Das Kind würde niemals etwas dagegen sagen, er möchte niemanden vor den Kopf stoßen, er hat oft keine Lust zu gehen, aber das finde ich nicht ausschlaggebend.
Wenn ich ihn aus dem Hort abhole hat er auch mal keine Lust.
Ich finde es wichtig, das er ein ganzes Wochenende hat.
Für beide.

Wir mussten es klären, weil der Vater Umgang haben wollte, wie es ihm passt.
Er konnte keine verlässlichen Tage nennen, an denen er ihn hat, das war über die Jahre sehr anstrengend.
Wenig planbarkeit für's Kind und auch für uns, das hat enrom verunsichert.
Außerdem wollte er keine Sachen wie die Therapien oder Sport mit übernehmen, da sein Umgang damit beschnitten wird, was ich irgendwie verständlich finde.
Deswegen blieb nur noch das Wochenende übrig.

Weil er dies auch nicht fest machen konnte/wollte ging es über das Jugendamt, zu Anwälten und schließlich Gericht, die es bestimmten.

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Oh je..... Das klingt alles ganz und gar nicht prickelnd. #zitter

Alles Gute!

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Ich würde dem Kind den Übergang erleichtern.

Das fängt damit an, dass das Abholen eine sehr unangenehme Angelegenheit ist bei euch, da erst noch der Rucksack durchsucht wird - vor dm Kleinen, der sicher tausend Tode stirbt dabei. Findet der Vater dann etwas zum Bemängeln, leidet euer Kind sicherlich noch mehr, weil es dann zum Streit kommt.

Um das Konfliktpotential zu entschärfen, würde ich einmalig eine Umzugskiste packen und diese mit Kleidungsstücken und allem, was das Kind braucht bei Vater, auffüllen. Das soll dann alles dort bleiben. So hat euer Kind in beiden "Welten" seine persönlichen Dinge und nicht jedes mal das Gefühl, auf eine Reise zu Fremden zu gehen.

Da der Kontakt zwischen dir und deinem Ex so schwierig ist: kann er seinen Sohn am Freitag von der Schule abholen?

Sehr hilfreich wäre auch, wenn ihr euch zusammen reissen könntet und ab und zu ein gemeinsames Abendessen beim Vater (mit seiner Lebensgefährtin) organisieren könntet; dann würde euer Sohn sehen, dass es eben nicht zwei Welten sind sondern dass es einen Übergang gibt.

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Danke, ist ein guter Ansatz, das abholen geht leider nicht anders, weil er bestimmte Sachen fürs Wochenende braucht, die vorher nicht mitgegeben werden können.
Hausaufgaben zb, Medikamente und ein schwimmrucksack mit nassen Klamotten.

Wir hatten es mal anders, dann hat er halt keine Hausaufgaben gemacht, die er später nachholen musste, was auch nicht schön ist.

Gemeinsame Aktivitäten hatten wir mal, diese sind regelmäßig eskaliert, mittendrin oder hinterher, Sohni wollte es dann nicht mehr, an uns hängen ja auch noch neue Partner, schwiegereltern des anderen Kindes und Co, die ich zu Geburtstag oder so nicht ausladen möchte und will.
Die krux des patchwork halt.

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Das Kind ist nicht das Problem, sondern ihr. Solange es dieses hin und her unter euch gibt und ihr nicht normal reden könnt und dem anderen nichts gönnt, kann der Junge nur durchdrehen. Die Wahrheit ist in allen beiden Welten läuft was falsch. Sie akzeptieren jeweils 50% seiner selbst nicht.

Und es ist ziemlich wahrscheinlich, dass das schon einen Schaden in seinem Sozialverhalten und seiner Wahrnehmung ausgelöst hat, der tatsächlich Therapie Bedarf. Zu sagen er hat nix, weil er nichts hat, ist einfach unreif von dir. Sucht euch zusammen einen Arzt mit gutem Ruf und lässt ihn noch mal unabhängig untersuchen und euch die Diagnose erklären.

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Wie meinst du das mit dem zu sagen hat er nix?