vorwurf, dass man angenommene Kinder nicht liebt wie seine eigene?

Hallo ihr,

mein Freund ist immer traurig, dass ich seine Kinder (die er in die Beziehung mit eingebracht hat und die bei uns wohnen) nicht so liebe, wie unsere gemeinsame Tochter. Er leidet darunter, dass er das manchmal merkt....
wie ist das bei euch? Was für Gefühle habt ihr zu euren angenommenen Kindern?
Wie schafft ihr es, auch sehr liebevoll/ ähnlich wie zum eigenen Kind im Alltag zu sein? Habt ihr da bestimmte Wege?

Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Kindern und bin auch sehr liebevoll. Aber gegen seinen Vorwurf, dass ich sie nicht so liebe wie mein eigenes Kind, dagegen kann ich eben auch nichts sagen. Bei seinen Kindern bin ich schon härter, aber die Kinder sind auch schon groß und unsere gemeinsame Tochter gerade 1 Jahr alt.

Bin gespannt auf eure Antworten!

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Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen. Auch Stiefeltern können Stiefkinder lieben, aber irgendwie nicht so innig. Schwierig zu beschreiben...

Manchmal stehe ich Abends nochmal auf, gehe zu meinem Sohn ans Bett und schaue ihm beim Schlafen zu. Sehe wie friedlich er schläft, denke an diesen Weg den wir schon zusammen gegangen sind und an das was wir bisher durchlebt haben. Diese Gefühle und die Liebe, die dabei entstanden ist, kann keine Stiefmutter der Welt nacholen.

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mein mann hat meinen grossen sehr gern, aber er liebt ihn nicht wie unsere gemeinsamen kinder. das sagt er auch ganz offen (zu mir, nicht zu ihm… ;-)) und es ist ihm natürlich auch erst so richtige bewusst, seit wir gemeinsame kinder haben. ich finde das völlig logisch und verständlich. erstens fehlen ihm einfach die ersten 4einhalb jahre mit diesem kind. zweitens denke ich, dass ein nicht unwichtiger teil der elterlichen liebe darauf basiert, dass man für ein kind verantwortlich ist. das ist er für meinen grossen nicht, oder nur am rande. mein grosser hat einen papa, der sich auch zu fast gleichen teilen wie ich um ihn kümmert. er braucht keinen ersatzpapa.
ich kann mir zudem vorstellen, dass stiefeltern aus selbstschutz gegenüber stiefkindern nicht unbedingt die gleichen gefühle wie gegenüber eigenen kindern entwickeln. wenn man nicht dieselben rechte (und pflichten) hat wie die eltern, ist man emotional vorsichtiger und stürzt sich nicht so in die "ersatzelternrolle".

grüsse, ks

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Er verlangt etwas Unmögliches von Dir!
Ich liebe mein Stiefkind, aber meine Jungs sind in mir herangewachsen, sie sind ein Teil von mir, das ist etwas ganz anderes.

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Hallo,
also ich muss ehrlich sagen, dass ich das gut verstehen kann. Dein Mann ist in einer ganz anderen Situation als du. Es sind alles seine leiblichen Kinder und somit er natürlich zu allen ein inniges Verhältnis. Aber seine Kinder, die er mit in die Beziehung gebracht hat sind und bleiben nur seine, die er mit einer anderen Partnerin hat. Da bin ich der Meinung es kann von deiner Seite nie das selbe sein. Und wenn du sie lieb hast und sie mit Respekt behandelst ist doch alles in Ordnung.
Bei uns ist es ähnlich. Mein Mann hat einen grossen Sohn ( wohnt bei seiner Mama), ich habe einen grossen Sohn ( lebt allein) und eine Tochter ( lebt bei uns) und zusammen haben wir eine Tochter. Das klappt ganz gut aber auch nur weil jeder akzeptiert hat, dass es halt patchworkfamilie ist. Nicht immer ist das leicht, zumal mal Wege finden muss, unsere hier wohnenden Kinder den beiden andern irgendwie gleichzustellen, was nicht immer gelingt. Das ist eine ist und bleibt Besuch und Ausnahmezustand. Ich habe auch lange gebraucht um zu akzeptieren, dass mein Mann sich einfach nur abgöttisch auf die zeit mit seinem Sohn freut und das nicht unser Verhältnis beeinflusst. Inzwischen ist der Junge 16 und setzt seine "Duftmarken" sprich er versucht seine Grenzen auszuweiten. Da steckt mein Mann oft in der Klemme. Er sagt wenn er bei uns leben würde dann würde er viele Dinge nicht erlauben, aber so fällt es ihm schwer Grenzen zu setzen. ist oft ein Streitthema bei uns, weil er durchaus bei meiner Tochter ( die er schon 10 jahre kennt und für die er die papa ist) die Grenzen weiss und durchsetzt. Ist für mich wieder komisch. Patchwork ist schon nicht leicht,ist halt Flickzeug und man muss sehen, dass keiner zu kurz kommt.
lg cybille

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Nun ja du wirst sie ja sicher nicht mies behandeln oder? Und klar sind die Gefühle anders, für Ihn ist es einfach es sind seine Kinder allesamt, aber euer Kind hast du untre dem Herzen getragen da ist die Bindung gleich ganz anders. Ich mag meine Stiefkinder gerne, aber ich würde sagen das manche dinge nicht so sind wie wenn es leibliche wären, schon allein das schmussen ist ganz anders, lieb aber sicher nicht so innig wie wenn es meine wären.

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Bei mir ist es genauso. Ich bin nett und freundlich zu meinen Stiefkindern, aber lieben wäre das falsche Wort.
Nun sind meine Stiefkinder auch nur Besuchskinder und der Kontakt dadurch sowieso begrenzt. Sie haben eine Mutter, an der sie auch sehr hängen, eine Ersatzmutter wollten sie daher auch nie haben. Mehr als wie eine nette Bekannte/Freundin wird man wohl oft nicht werden. Meine Stiefkinder waren zudem schon älter als ich sie kennenlernte (Grundschulalter) und auch stark durch ihre Mutter geprägt.

Meine eigenen KInder erziehe ich ganz anders. Auch dadurch ist immer schon eine gewisse Distanz gegeben.
Ich kenne meine Stiefkinder inzwischen schon über 10 Jahre, muss aber auch feststellen, dass die Beziehung mit der Zeit nicht enger, eher im Gegenteil noch unverbindlicher, geworden ist.

LG

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Hallo..

Also ich mag die Tochter meines Freundes seeeehhhrrr gerne, denke irgendwann werde ich sie auch lieb haben vielleicht auch lieben!?

Aber die leiblichen Kinder sind doch ne ganz andere LIebe, normal oder?
Also solang man es die Stiefkinder nicht spüren lässt und alle gleich und fair behandelt...
Denke leibliche Kinder müssen auch etwas zurück stecken wenn jüngere Geschwister dazu kommen

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Hi,

ich bin bei uns in der Rolle Deines Freundes d.h. ich kämpfe damit, dass mein Mann meine Kinder aus erster Ehe nicht so liebt wie unsere gemeinsame Tochter.
Das tut weh, keine Frage. Allerdings ist es für mich "in Ordnung", dass die Gefühle zum eigenen Kind tiefer sind.
Mein Problem liegt in der Tatsache, dass man dies in vielerlei Hinsicht erlebt. Er hat z. B. kein aufrichtiges Interesse, bzw. nur sehr wenig... Außerdem ist er m. E. nach sehr "anti" eingestellt und ständig "dagegen", wenn es um die Belange meiner Kinder geht.

Ich denke es ist aus beiden Sichtweisen nicht ganz einfach.

LG

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Hallo.

Ich finde es völlig normal und menschlich, dass man die leiblichen Kinder mehr liebt als die Zusatzkinder. Man hat sie selbst zur Welt gebracht, Deine Gene stecken in den Kindern. Aber das heißt ja nicht, dass man die Stiefkinder nicht liebt. Das scheint bei Dir ja nicht der Fall zu sein. Du schreibst ja selbst, dass Du ein gutes Verhältnis zu seinen Kindern hast und liebevoll mit Ihnen umgehst.

Du schreibst, dass Du härter zu ihnen bist. Ist auch normal. Sie sind älter, haben also auch mehr Pflichten und nehmen das mehr auf als ein 1-jähriges Kind.

Ich liebe unsere Tochter und meinen Sohn auch mehr als seine beiden Söhne. Aber ich hab sie trotzdem sehr lieb. Seinen großen Sohn (8) behandle ich auch härter als meinen Sohn (4) und unsere Tochter (2). Er sollte auch mehr können, hat dafür ja auch mehr Rechte. Durch sein Verhalten kann ich ihn aber auch nicht so lieben, wie meine Kinder, obwohl ich für ihn sogar so sehr die Mama bin, dass er seit 1,5 Jahren komplett bei uns wohnt und ich mich um Arztbesuche, Schulaufgaben etc. kümmere zusammen mit seinem Papa.

Lass Dich nicht verunsichern. Es ist völlig normal. Frag doch Deinen Mann mal, ob er ein Kind, was nicht von ihm ist, so sehr liebt wie sein leibliches Kind. Ich glaube, sowas können nur die wenigstens, weil es menschlich ist.

LG
blackcat9