Bonuskinder braucht kein Mensch

Sehr ihr das auch so? Wer von Euch liebt seine Stiefkinder wirklich? Im "real life", wie man es heute so schön nennt, begegnet es mir selten bis nie. Wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir nicht eine einzige Stiefmutter ein, die sich auf die "Besuchs-Wochenenden" freut.

Eher "Augen zu und durch" und "leider nicht zu ändern". Die meisten könnten sehr gut auf ihre Stiefkinder verzichten. Offen zugeben tun es die wenigsten. Warum eigentlich? Ist es das Image der bösen Stiefmutter, das man nicht an sich haften haben will? Will man dem neuen Partner gegenüber nicht zugeben, dass man seine Kinder nicht leiden kann, aus Angst ihn zu verlieren? Gute Miene zum bösen Spiel, wie es leider oft wirklich ist? Weil man sonst als schlechter Mensch hingestellt wird?

Wer hier liebt seine Stiefkinder wirklich und genießt jede Minute mit ihnen?
Und wer würde erleichtert aufatmen, wenn sie sich in Luft auflösen würden?

Schade, dass man hier keine anynome Umfrage starten kann (oder hab ich diese Funktion nur noch nicht gefunden?). Dann gäbe es wahrscheinlich ehrlichere Antworten als jetzt.

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Nein, ich sehe das nicht so. Kinder sind ein Geschenk für mich.

Was kein Mensch braucht sind die Zickereien unter Frauen, die meinen jeweils die bessere Versorgerin sein zu müssen und das ständig beweisen wollen. Neid, Missgunst, Eifersucht, Machtgehabe, Stellungssicherung, alle die besten Qualitäten kommen da hervor.

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ich hatte anfangs ziemlich Probleme mit den Besuchswochenenden meines Stiefsohnes. Mich störte alles an ihm. Ich habe darüber mal in einem anderen Forum geschrieben, wo offener mit solchen Themen umgegangen wird, ohne dass man gleich einen Rüffel bekommt #zitter. Die Antworten haben mir sehr geholfen.

Ich habe mir überlegt, was mich wirklich stört. Es war vor allem die Tatsache, dass mein Partner den Jungen nicht wirklich erzieht. Er schickte ihn nicht zum Zähneputzen, er achtete nicht darauf dass der Junge sich im Auto anschnallt, er sagte nichts, wenn der Junge Papier draußen auf den Boden warf. Ich sprach daraufhin Klartext mit meinem Freund. Anschnallen im Auto, wenn ich fahre ist Pflicht (will weder im Knast landen noch ein Kind auf dem Gewissen haben), Müll landet nicht auf dem Boden sondern in die Tonne. Ansonsten habe ich mir gesagt, dass mich es nichts angeht, ob der Kleine sich Karies holt, im Fernsehen Sachen anschaut, die noch nichts für ihn sind etc. Es kann mir zwar leid tun für ihn, aber ich bin nicht verantwortlich. Auch die schulische Leistung kann mir egal sein. Was habe ich davon, dass der Junge Abi macht? Er hat es nie vorgelebt bekommen, dass Bildung wichtig ist.

Jetzt sehe ich die Wochenenden viel entspannter. Ich sehe den Jungen (mittlerweile 11) wie ein WG-Mitglied in der Wohnung. Ich mag ihn, aber ich liebe ihn nicht. Ich würde auch nie eine Mutterrolle übernehmen wollen sondern sehe mich als ältere Freundin.

Das Hauptproblem der meisten "Stiefmütter" ist vermutlich eher die Vergangenheit des Partners, die einen alle zwei Wochen einholt. Oft verbunden mit Problemen mit der Ex. Und um sich graue Haare zu ersparen, kann ich nur jeder den Rat geben, relaxed zu bleiben, die Zeit vergeht und die Kinder werden groß.

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Eine vernünftige Einstellung :-)

Die Verlobte meines Ex muss unseren Sohn gar nicht LIEBEN - aber ich weiß, dass sie ihn sehr gern mag. Und er liebt sie heiß und innig.

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Meine Stiefmutter mochte uns nicht, weil mein Vater uns ihren Kindern vorzog.
Mein Vater hat eher seine "Familie" auf Sparflamme ehalten, damit er uns tolle Geschenke machen konnte. Für uns hätte er die Hölle gefrieren lassen.

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Ich kenne einige die Ihre Stiefkinder mögen, und sich auch freuen.

Ich freue mich auf meine Stiefkinder, aber es gibt wie bei eigenen Kindern auch Tage Minuten Stunden wo ich sie an die wand klatschen könnte.....

Sicher ist eine Beziehung zu einem Mann ohne "Altlasten" vieleicht manchmal einfacher aber man kann am Anfang einer Beziehung entscheiden will ich das so oder will ich es nicht. Und ganz klar gibt es immer wieder Momente wo man denkt wieso hat man das damals nicht so entschieden sondern ist diesen Weg gegangen.

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Hallo :-)

Ich schätze auch,dass es nicht so viele offene Antworten geben wird. Also ich bin ehrlich. Ich bin froh,dass mein Partner keine Kinder hat. Mag egoistisch klingen, weil ich selbst welche in die Beziehung mit rein gebracht habe, aber meine Erfahrungen haben mich gelehrt,dass das besser ist für mich.

Ich hatte einen Partner mit zwei Kindern die deutlich jünger waren als meine. Das war schonmal nicht kombinierbar. Dazu kam einfach die verschiedenen Ansichten von Erziehung bzw die nicht vorhandene bei den "Stiefkindern".

Ich habe es echt mit viel Geduld und Verständnis probiert, aber in den letzten Monaten der Beziehung waren die Besuchswochenenden einfach nur noch schlimm für mich. Teilweise bin ich mit meinen Kids weggefahren,um dem Ganzen aus dem Weg zugehen. Also ich kann sagen, ich bin froh,dass das jetzt lange hinter mir liegt und ich vermisse sie null!
Ich bin ganz sicher ein herzlicher Mensch und versuche jeden Menschen ohne Vorurteile zu begegnen. Vielleicht hat es auch einfach in diesem Fall nicht gepasst mit den Kids. Aber Liebe habe ich nicht empfunden. Eher Abneigung zum Schluss.

Ehrliche Antwort. Ich hoffe nur jetzt nicht als herzlos abgestempelt zu werden,aber es gibt eben nicht nur angenehme und süße Kinder. Es gibt auch Kinder die einem überhaupt nicht liegen. Die Zwei waren solche Kinder.

LG

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Das ist wahr. Und nein ich stempel dich nicht als Herzlos ab sondern ehrlich.

Es ist definitiv schwer und anders als mit eigenen Kindern, als Partnerin getraut man sich kaum was zu sagen über die Kinder des Mannes, ich tu mich auch manchmal schwer, es gibt zeiten wo es super läuft und es funktioniert, aber es gab auch schon Zeiten wo ich mir wünschte sie wären nicht da.

Oder ich hätte damals doch anders entschieden. Es sagt einem keiner was da auf einen zukommt. Das die Kinder aufgestachelt werden, man mit der Ex gar nicht klarkommt.

Es mag Patchwork Familien geben wo sowas super funktioniert aber auch genauso viele wo es die Hölle ist.

Trotzdem mag ich die Kinder meines Partners, es ist eben manchmal sehr schwer.

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Hallo :-)

ich danke dir für deine nette Reaktion.
Vieles was du geschrieben hast,kann ich unterschreiben. Sicher haben bei uns auch die äußeren Faktoren eine Rolle gespielt. Naja es sollte wohl so sein. Jetzt geht es mir sehr gut mit meiner Lebenssituation.:-)

Ich wünsch dir alles Gute für euch.

LG

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Bin mal gespannt ob diese Umfrage ausartet.......:-)

Ob anonym oder nicht......ich bin ehrlich.....ich mag seine Kinder und akzeptiere sie....ABER....lieben tu ich unser gemeinsames Kind und sonst keins!

Ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll,aber sie sind halt nicht meins!
Hinzu kommt hier auch das es hier immer wieder zu Spannungen kommt wegen seiner Kinder!
Die beiden erzählen hier Sachen von Zuhause die nicht stimmen und Zuhause Sachen von uns die nicht stimmen!
Mein Freund ruft dann seine Ex an und dann heisst es nur der hat das gesagt und der andere hat das gesagt!
Sie sind jedes zweite WE bei uns und ich muss ganz ehrlich sagen,das reicht mir auch!

Was die Erziehung und Fragen der Kinder angeht verweise ich sie an ihren Vater,da misch ich mich überhaupt nicht ein!

Er weiss das ich so denke und akzeptiert das auch so,warum sollte ich ihm auch was anderes erzählen,er würde ja doch merken das es nicht so ist!

LG

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Ja, ich seh das auch so. Warum sollte ich sie heiß und innig lieben? Es sind doch nicht meine Kinder. Es sind und bleiben die Kinder meines Partners.

ich mag sie, sie sind gern gesehen am Wochenende, aber es sind trotzdem nicht meine Kinder. Heiß und innig lieben? Nein, warum auch?

Vielleicht liegt die Sache ja anders, wenn man einen Partner mit ganz kleinem Kind noch kennenlernt und auch zusammen lebt. Das war und ist bei uns nicht der Fall. Wir leben nicht gemeinsam udn die Kinder sind schon 14 und 18. Die sehen mich ja auch als das was ich bin.. als die Freundin ihres Vaters, die sie sehr gerne mögen. Aber nicht mehr.

Lichtchen

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Kommt es nicht auch ein wenig auf die Kombination drauf an?

Bei Wochenend-Kindern ist es wohl meist so.

Aber wenn der Mann ein kleines Kind bei sich hat, also es wächst bei ihm auf, dann denke ich sieht es schon anders aus.

Ich glaube es kommt auch aufs alter an.

Wenn mein Freund ein Kleinkind mit in die Beziehung gebracht hätte, was bei ihm wohnt und die Mutter kein Kontakt zu ihm wollte ( wie es bei uns der fall ist, nur das es meine Kinder sind) dann würde ich ja miterziehen und das Kind richtig aufwachsen sehen....dann würde ich davon ausgehen, das ich dieses Kind lieben lernen.

Ich glaube auch, das man das nicht pauschal sagen kann.

Gruß

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da gebe ich Dir Recht. Eine Freundin von mir hat ihre Tochter in ihre Beziehung rein gebracht als sie 4 war. Am Anfang gab es schon Schwierigkeiten, aber mittlerweile ist der Stiefvater für die Kleine der Papa. Der leibliche Vater kümmert sich kaum außer finanziell.

Natürlich muss der Stiefvater ihr auch etwas sagen dürfen, sie leben im selben Haushalt. Da kann man sich nicht mehr aus der Erziehung raushalten und sagen, es geht einen nichts an. Nur die wirklich relevanten Punkte entscheidet die Mutter alleine.

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Ganz ehrlich...gerne....hab ich kein Problem....das ist mir immer am Liebsten.

Ich liebe die beiden sehr.
Nicht so wie eine Mutter sie liebt, ganz und gar nicht.
Da kann ich mir kein Urteil bilden, denn ich weiß nicht wie eine Mutter ihre Kinder liebt. Dieses Glück ist mir versagt geblieben.
Aber ich liebe die beiden.
Wie eine Freundin? Nein...eigentlich auch mehr als das...viel mehr.
Es gibt dafür keinen Vergleich.
Ich dachte immer, so liebt eine Stiefmutter ihre Stiefkinder, aber nachdem was ich hier so lese, sind meine Gefühle eher eine Ausnahme.
Ich bin ganz unbedarft damals in die Beziehung gegangen.

Mir war die Verantwortung bewusst, dass ich die Stiefkinder akzeptieren muss.
Wenn mein Mann gesagt hätte, er möchte keinen Kontakt zu seinen Kindern, oder ich käme an erster Stelle, vor seinen Kindern...dann wäre ich nicht bei ihm geblieben.
So etwas kann ich nicht akzeptieren.
Kinder gehen vor...immer.

Die Beziehung zwischen den Kids und mir war natürlich schwierig und holprig, da die KM auch immer wieder gehetzt hat.
Aber nach inzwischen 10 Jahre und vielen gemeinsamen Erfahrungen und Gesprächen und schönen, sowie schlechten Zeiten und gemeinsamen Unternehmungen und Urlaub...bedeuten Sie mir sehr sehr viel.
Ich liebe sie auf jeden Fall.
Ich freue mich wenn sie uns besuchen, ich bin traurig wenn sie gehen.
Natürlich bin ich auch manchmal kurz fröhlich, wenn es zu Hause etwas ruhiger ist, aber wenn es nicht so ist, bin ich nicht traurig.
Ich bin traurig, wenn ich sie lange nicht gesehen hab.

Aber in dem Alter ist das normal, daher akzeptiere ich es und lieg ihnen nicht ständig in den Ohren, dass sie mal wieder vorbei schauen sollen.
Da gehen Freunde und "Freund" selbstverständlich vor.

Erst gestern Abend haben die Große und ich wieder ein intensives Gespräch gehabt.
So wie unter Freundinen auch Gespräche geführt werden.

Aber ich habe auch Beschützerinstinkte meinen Stieftöchtern gegenüber und ich leide, wenn sie leiden.
Ich bin glücklich wenn sie glücklich sind.
Allerdings geht mein Mann vor allen Dingen.
Er ist behindert und Bedarf besonderer Aufmerksamkeit.
Die Kinder müssen dies akzeptieren und sich aufgrund der Behinderung manchmal hinten anstellen.
Aber nicht wegen mir.
Ich lasse ihnen auch die Zeit mit ihrem Papa alleine. Das ist kein Problem für mich.
Sie geben mir nicht das Gefühl, dass ich ausgeschlossen werde, im Gegenteil...ich fühle mich von Ihnen geliebt und darum fällt es mir leicht das Gefühl zu erwidern.

Grüße
nanafifi