Ex-Mann macht alles so schwierig

Hallo ihr Patchworker,

ich bin gerade wieder am Verzweifeln.

Ich habe seit einem knappen Jahr einen neuen Partner, eine fast 14-jährige Tochter und ich bin seit fast sechs Jahren vom Papa meiner Tochter getrennt.

In den letzten Wochen gab es schon viele Diskussionen, weil die Konfirmation in diesem Jahr ansteht und es doch sehr schwierig ist, alles unter einen Hut zu bekommen.

Mein Ex-Mann kommt überhaupt nicht damit klar, dass es in meinem/unseren Leben wieder einen Mann gibt. Nun ist es schon so, dass mein Partner bei der Konfirmation nicht anwesend sein wird, weil mein Ex nicht damit umgehen kann. Ich wollte mich eigentlich darüber hinwegsetzen, weil mein Partner wirklich voll in meine Familie integriert ist und auch meine Tochter super mit ihm klarkommt. Mein Ex schafft es aber leider immer wieder, unserer Tochter ein schlechtes Gewissen zu verschaffen, so dass sie auch nicht wollte, dass mein Partner bei der Konfirmation dabei ist, weil sie Angst hat, dass ihr Papa sich dann ausgegrenzt fühlt, weil mein neuer Partner sich eben so gut mit meiner Schwester, Schwager und dem Rest der Familie versteht. Mein Ex-Mann hat seit der Trennung keinen Kontakt mehr zu meinem Teil der Familie.

Er vertritt auch die Auffassung, dass unsere Tochter nun keine Familie mehr hat. Doch dies nur am Rande, ich schweife ab.

Eigentlich geht es darum, dass meine Tochter gerade aus dem Papa-Wochenende nach Hause kam und schwer schnaufend vor der Tür stand, weil sie ihren ganzen Klimbim alleine die Treppen hochgeschleppt hatte. Auf meine Frage, wo denn Papa wäre, gab sie mir wutschnaubend zur Antwort, dass er sie mit ihrem Gepäck unten stehen gelassen hat.

Das macht er, wenn er mir aus dem Weg gehen will, aber eigentlich hatten wir gar keine Auseinandersetzung. Auf weiteres Nachfragen habe ich erfahren, dass meine Tochter ihrem Papa erzählt hat, dass wir an ihrem Geburtstag, der kurz bevor steht, mit der Familie meines neuen Partners feiern (es ist mein Wochenende und es war vereinbart, dass mein Ex am Morgen zur "Bescherung" vorbei kommt). Da wir mit meiner Familie erst am Tag nach dem Geb. feiern, hatten wir es wie beschrieben geplant, damit meine Tochter auch direkt an ihrem Geburtstag eine Feier hat.

Nun ja, nachdem sie dies ihrem Papa gesteckt hatte, hat der kein Wort mehr mit ihr gesprochen und ich bekomme jetzt das ganze Gewitter ab, von wegen, sie verbringt ihren ganzen Geburtstag in ihrem Zimmer usw.

Meiner Meinung nach könnte alles so viel einfacher sein, wenn mein Ex entspannter mit der Situation umgehen könnte. So schafft er es immer wieder, meiner Tochter (und teilweise auch mir) ein schlechtes Gewissen zu machen und Situationen, die eigentlich schön sein könnten, zu vergiften.

Ich würde gerne mal neutrale Meinungen zu diesen Geschehnissen hören.

Das war jetzt ziemlich viel, aber ich hoffe, ihr steigt durch meinen Text durch und habt vielleicht die ein oder andere Anregung für mich.

LG -neugierig-

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Wenn ich Dich nun frage, ob Du denkst, er hat wirklich schwerwiegende Probleme mit Eurer Trennung oder er fühlt sich eher in einer Opferrolle und möchte nun sein Leid auch auf Euch übertragen (vielleicht auch als Strafe) was trifft denn eher zu? Man müsste schon wissen, wo man den Hebel ansetzt wenn man Dir da raten soll. :-)

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Hallo,

nach seiner Aussage hat es nichts mit der Trennung von mir zu tun (er wollte aber zwischendrin mal wieder einen Neuanfang), sondern mit dem "Verlust" seiner Tochter. Er hat mir neulich gerade wieder gesagt, dass er seit der Trennung keinen unbeschwerten Tag mehr hatte. Er will sich auch nicht mehr fest binden und sagt auch, wenn es ein nächstes Leben gibt, wird er kein Kind mehr in die Welt setzen, um nicht noch einmal einem Kind das Leben zu verbauen.

Er sieht leider alles total krass - für ihn gibt es nur schwarz oder weiß.

Ich denke, die Opferrolle trifft es eher.

Seiner Meinung nach ist es furchtbar, dass ich nun mehr oder weniger mit einem neuen Partner lebe und unsere Tochter das mit ansehen muss.

Er hat nur lockere Kontakte zu verschiedenen Frauen, die auch nicht unsere Tochter kennen lernen.

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Ist er mal auf die Idee gekommen, das Kind selbst zu fragen, wie sehr sie leidet oder hört er auch dann nur das, was er hören will? Und was hast Du schon versucht um ihm ein wenig Realität nahe zu bringen?
Ich schätze doch auch mal, dass sie ihren Papa so oft sehen darf, wie sie möchte, oder?

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Hallo,

wahrscheinlich nützt es nichts, wenn du deinen Partner bei der Konfirmation ausschließt (außerdem fände ich es unfair ihm gegenüber, dass du dir von deinem Ex die Spielregeln für alle aufnötigen lässt) , da es ja offenbar genügend Gelegenheiten für den Papa gibt, sich schlecht zu fühlen und das dann auf eurer Tochter aufzubürden.

Du solltest versuchen, dass ihr drei (dein Ex, du und eure Tochter) ein gemeinsames Gespräch führt, am besten bei einer Beratungsstelle, damit niemand behaupten kann, der/die MediatorIn sei parteiisch.

Vielleicht sollte sogar zunächst ein Einzelgespräch zwischen dieser Partei und eurer Tochter stattfinden und dann ein Gespräch mit euch Eltern (ohne Tochter), damit zwar klar ist, wie SIE sich fühlt, aber sie sich beim Dreiergespräch nicht genötigt fühlt, dir oder ihrem Vater zu "gefallen".

Auch wenn der Papa das ablehnt, versuch ihn zu einem Gespräch mit dir zu bewegen, denn es kann nicht sein, dass er seine Probleme auf seine Tochter ablädt. Ein Teenie hat sowieso schon genug Probleme mit sich und der halben Welt, da muss man nicht noch kindische "Wen-hast-du-lieber?-Spielchen" spielen!

Meine Große ist auch fast 14 und hat im Mai Konfirmation. Mein Ex wird mit seiner Freundin kommen (und zwar nicht viel mit mir reden, dafür aber begeistert mit meinem Kleinen aus 2. Ehe spielen), ich werde mich um die Taufpaten kümmern, die aus England kommen und Freunde meines Exmanns sind, und mein jetziger Mann wird mit meinem Vater lange Gespräche führen und nebenbei die beiden Omas verwöhnen. Meine Tochter wird sich mit ihren 2 besten Freundinnen bald zurückziehen und sich freuen, dass die nervigen Erwachsenen auch ohne sie zurecht kommen :-)

Euch viel Glück und liebe Grüße,
Dany

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Hallo,

vielen Dank für deinen Beitrag. :-)

Ja, vielleicht müssen wir uns noch mal "Hilfe" von außen suchen.

Meine Tochter war schon vor geraumer Zeit in einer "Getrennte-Eltern-Gruppe", weil ich gehofft hatte, dass sie davon profitieren kann, aber sie scheint dort nur Teilbereiche preisgegeben zu haben, ich hatte mir etwas mehr davon für sie erhofft.

Wir waren auch schon zu mehreren Gesprächen in unserem Kinderhaus, bzw. waren wir einmal zu zweit dort und dann meine Tochter ein paar Mal alleine, bis die o.g. Gruppe losging. Sie könnte dort auch jederzeit wieder hingehen, jedoch wollen Kinder ja gerne Mainstream sein (zumindest meine Tochter) und da sind solche Termine leider nicht so gerne gesehen, aber vielleicht sollte ich sie noch mal wieder in die Richtung stupsen, dass sie dort wieder mal hingeht, falls sie für sich Redebedarf hat und dann könnte man dort anschließend auch ein "Dreier-Gespräch" führen.

Ich finde es toll, wie es bei euch mit Ex-Mann und aktuellem Mann klappt, das würde ich mir für uns auch wünschen. Zumal ich glaube, dass die Männer sich gut verstehen würden, wenn sie sich z.B. im Job kennen gelernt hätten.

LG -neugierig-

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Hallo,

wie fühlt sich denn dein neuer Partner, wenn er wegen deinem Ex ausgegrenzt wird?
Ich meine er lebt mit euch zusammen und dann soll er Zuhause bleiben weil dein Ex einen auf happy family machen will? Dein neuer Partner gehört an deine Seite und entweder dein Ex kommt dennoch oder er lässt es..so ist meine Meinung dazu.

LG

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Hallo,

das ist natürlich "eigentlich" auch meine Ansicht, aber da ist dann noch meine Tochter, die darunter leidet, wenn ihr Papa "leidet", bzw. vielleicht gar nicht vorbeikommt, weil er weiß, dass mein Partner dabei ist. Und nun muss ich abwägen, wer am meisten leidet und wem ich den Kummer am ehesten zumuten kann.

Mein Freund #verliebt ist zum Glück bisher sehr verständnisvoll, weil er möchte, dass es meiner Tochter und mir gut geht, aber auf ewig geht es so natürlich nicht.

Aber danke für deine Meinung, sie zeigt mir, dass ich nicht so verkehrt liege.

LG -neugierig-

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das hätte ich nicht gemacht entweder kann er sich mit der situation so wie sie ist abfinden oder er lässt es weil so ist das nur unnützer hickhack! Er kann sein permanentes unter druck setzen und seine machtspiele lassen und sich so benehmen wie es angebracht ist am sonsten kann er eben nicht dabei sein schließlich macht er doch immer böses blut!

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Hi,

ich würde versuchen, in einer Familienberatung oder bei einem Mediator einen Termin zu bekommen mit dem Ziel, dass Dein Ex lernt, dass er SEINE Probleme mit der Trennung nicht auf dem Rücken des Kindes austragen darf.

Irgendwann muss er abschalten. Alternativ wäre die Frage, ob Dein Ex und Du jemanden aus dem privaten Umfeld habt, dem ihr beide vertraut. Dann könnte der auch regulierend eingreifen. M. E. wäre das vielleicht auch ein Job für den Patenonkel oder die Patentante des Kindes, dem Vater zu verklickern, dass das ein Fest des Kindes ist, bei dem das väterliche Ego hinten an steht.

LG