Schule und Patchworkfamily Teil II - lang

Hatte vor einiger Zeit schon einmal gepostet:

http://www.urbia.de/forum/78-patchworkfamlien/3452383-darf-der-stiefvater-allein-zum-elternsprechtag/21967196

Nun wird es jedoch so sein, dass wir gar nicht erst bis zum nächsten Elternsprechtag warten werden, nächste Woche wird es bereits ein Gespräch mit Klassenlehrerin, Direktorin und ggf. Erzieherin aus Nachmittagsbetreuung geben! Die Klassenlehrerin lässt sich nicht davon abbringen, dass meine Tochter unter Depressionen leidet und hat quasi diese "Konferenz" einberufen!!!!! Wohlgemerkt, es geht um eine Zweitklässlerin!!!

Mein Mann (leider nicht Vater meiner Tochter) ist von Beruf Psychiater/Psychotherapeut/Neurologe, das habe ich ihr auch gesagt, dass wir mögliche Probleme dann erkannt hätten. Was meinte sie: "Meinen Sie wirklich!?" Ich alleine komme mit der Dame keinen Schritt weiter. Am 19.1. rief sie mich gegen 21 h an, am 23.1. Einzelgespräch, am 24.1. und 02.02. kurzes Gespräch vor Unterrrichtsbeginn, ich immer ruhig und sachlich, sie ging ja gar nicht darauf ein. Am 2.2. versuchte sie mich Mittags Daheim tel. zu erreichen und sagte am 3.2. vor Unterrichtsbeginn vorwurfsvoll, dass sie mich erreichen wollte, aber ich nicht zu Hause gewesen wäre (ein normaler Mensch sitzt dann nämlich im Büro und arbeitet) und es eben dieses Gespräch nächste Woche geben muss, schlug dann sogar noch Zeiten vor, wo ein beruftätiger Mensch nicht kann, d.h. mein Mann u ich müssen nun kurzfristig Urlaub dafür nehmen, ich habe ihr gleich gesagt, dass ich ohne meinen Mann nicht zu dem Gespräch möchte.

Sie meint, dass meine Tochter Depressionen hätte, weil sie ein stilles, zurückhaltendes Mädchen ist, das in ihrem "Gefühlsunterricht", wo sie in der Gruppe über sämtliche Gefühle und Ängste der Kinder diskutieren, nichts sagt und auf "nachbohren" fast weint (nicht, weil sie Traumata hat, sondern weil ihr das einfach in der Klasse unangenehm ist). Letzten Mi machte sie z.B. folgendes Spielchen: Wir schreiben nun unsere Alpträume auf, es geht einem besser, wenn man sich das von der Seele schreibt, dann knüllen wir das Blatt und schmeißen den Alptraum in den Müll. Ach so und sie ist natürl. der Meinung, dass meine Tochter traurig sein MUSS, weil sie ihren leiblichen Vater nicht kennt. Ansonsten ist sie sehr gut in der Schule, kann rechnen, lesen, schreiben, macht ihre Hausaufgaben, ohne dass ich sie daran erinnern muss, sie ist nur sonst einfach ein Sensibelchen (wie ich auch war/bin)

Das sagt mein Mann, nachdem er mit seinem Kollegen aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie gesprochen hat:
1. kindliche Depressionen sind extrem selten und äußern sich somatoform, d.h. meist haben die Kinder Bauchbeschwerden
2. in keiner Kinder- und Jugendpsychiatrie werden Sitzungen mit so vielen Kindern abgehalten (dort max. 12) und alle haben ähnliches erlebt, nicht wie in der Klasse viele verschiedene Kinder mit anderen Hintergründen (Migrationshintergrund, Eltern gerade in Scheidung, Patchworkfamilien, intakte Familien etc.) und sowohl Eltern als auch Kinder müssen der Sitzung zustimmen. Wenn ein Kind sich dort nicht öffnen will, wird es in Ruhe gelassen, bloß kein Druck ausüben (sie sagte z.B. meiner Tochter, dass sie nur keine Lust auf die Aufgabe mit dem Alptraum hätte, damit sie sich doch noch "öffnet" und redete auch auf mich ein, wie sie denn an sie rankommen könnte, damit sie in ihren Gefühlen wie in einem offenen Buch lesen kann)
3. Es gibt in Deutschland keinen "Gefühlsunterricht", sie darf das gar nicht, sie darf allgemein über Gefühle reden, aber nichs privates bzw. Gefühle der Kinder besprechen und schon gar nicht in den Gefühlen und Seelen der Kinder lesen wollen wie in einem offenen Buch.
4. So wie sie das durchführt, kann sie in den Kinderseelen mehr schaden als nutzen

Er meint, theoretisch könnten wir das auf die Spitze treiben, dass die Lehrerin beurlaubt wird, Schulbehörde einschalten, Anwalt etc.
Ich habe über das alles schlaflose Nächte, ich bin ein sehr friedlicher Mensch und habe für diese Konfrontation oder noch weitere Schritte eigentlich keine Nerven.

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Hallo,

ich würde auf alle Fälle die Schulbehörde einschalten, das ist ja eine Anmaßung was sich die Lehrerin da herausnimmt.

Und genau das würde ich den Damen bei diesem Gespräch auch offen sagen.

Dein Mann hat ja wohl genügend Wissen um den ganzen Mist ohne Schwierigkeiten zu widerlegen.

lg Sanni

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Hallo,
sei stark und kämpfe für dein Kind. Diese Lehrerin halte ich für über griffig.Hol dir den Elternbeirat mit ins Boot.
Schildere die Zustände dem Schulamt, wenn du das Gefühl hast, die Schulleitung wiegelt ab.

Kürzlich berichtete mein 16 Jähriger etwas ähnliches.Ein Lehrer war wohl in Kur. Als er wieder kam sollte die Klasse sich auf den Boden setzen, um eine Kerze herum und offen aussprechen was ihnen derzeit Probleme bereitet ( auch zu hause ).
Nun die Jugendlichen haben ihn abfahren lassen-keiner hat etwas gesagt, er laberte dann selbst rum.
Zum Glück hat sich das bisher nicht wiederholt.Sonst hätte ich mich eingeschaltet.
Bei der nächsten Gelegenheit werde ich das trotzdem mit der Schulleiterin besprechen, so etwas geht einfach nicht.

Im Interesse und zum Schutz deines Kindes musst!!!! du dich dieser Konfrontation stellen.Immerhin hast du einen Fachmann an deiner Seite.Meiner Meinung nach ist dieses Problem auch ohne RA zu lösen.

L.G.

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Puh, wenn ich lese was die Lehrerin da treibt, da wird mir fast übel. Ich habe wunderbare, tolle, intelligente Kinder ;-) Doch sie sind ausserdem autistisch bzw. eins mutistisch. Wenn ich mir ausmale, was so eine Lehrerin bei meinen Kindern anrichten könnte.....ich darf gar nicht dran denken.

Gut ist dein Mann vom Fach. Ich würde an deiner Stelle genau gleich handeln, ausser dass ich entgegen meinem normalen Wesen NICHT friedliebend wäre.

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Frag mal Deinen Mann, ob es vorstellbar wäre, dass die Lehrerin selbst psychologische Hilfe benötigt und das gar nicht weiss oder wahr nehmen will. Eventuell projiziert sie ihre eigenen (Kindheits-?)Erlebnisse und Probleme auf die Kinder und möchte hier etwas therapieren, was gar nicht die Kinder betrifft.

Mir kam schon beim Lesen des ersten Teils dieser Gedanke, denn es ist doch wirklich sehr ungewöhnlich, dass eine Grundschullehrerin versucht, psychologische Diagnosen bei ihren Schützlingen zu diagnostizieren.

Ich würde sie mal nach ihrer Motivation und vor allem ihrer psychologischen Ausbildung (hust!) fragen. :-)

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Hallo.

Meiner Meinung nach hat die Lehrerin einen echten Dachschaden und eine ausgeprägte Profilneurose. Sie ist übergriffig und schadet den Kindern, nicht nur Deiner Tochter, mit ihrem Verhalten und Art von Unterricht.

Ich würde alles in meiner Macht stehende tun, um mein Kind vor so einer Lehrerin zu schützen und notfalls dafür sorgen, dass diese Lehrerin aus der Schule entfernt wird. Zu Not würde ich mein Kind die Schule wechseln lassen.

>>> Er meint, theoretisch könnten wir das auf die Spitze treiben, dass die Lehrerin beurlaubt wird, Schulbehörde einschalten, Anwalt etc. <<<
Damit hat Dein Mann vollkommen recht ... diese Frau hat nichts in einer Grundschule zu suchen.

LG

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Im Grunde ist es positiv, wenn sich eine Lehrein Sorgen macht. Hier sieht es aber schon etwas nach einem Machtspielchen aus. Auch gehört diese Gefühlsunterricht sicher nicht zum lehrplan. Sie kann die Kinder auch nicht zwingen, ihr Innerstes vor der ganzen Klasse zu offenbaren. Ich würde ein Gespräch mit den Elternvertreter bzw. der anderen Eltern suchen, dann evtl. die Schulleitung einschalten, da diese Methoden doch denkwürdig sind.