Frage an die erfahrenen Zwillingsmamas - Überlastung?

Hallo, liebe Zwilli-Mamis,
ich selbst habe nur EIN kleines Baby, aber meine Schwägerin hat Zwillinge im Alter von 3 Monaten. Sie wohnt zusammen mit ihren Eltern in einen Haus und hat auch einen liebevoll kümmernden Ehemann, der aber leider im Schichtdienst arbeitet. Nun ja, sie wirkte auf mich immer total souverän, okay, Oma und Opa helfen wirklich viel, aber das kann man ihr ja nicht verdenken bei zwei Babys UND einer Ziehtochter aus ersten Ehe von ihren Mann mit fünf Jahren. Naja, aber sie hat vor zwei Tagen einen totalen Heulkrampf bekommen und gemeint ,dass ihr Leben nicht mehr schön wäre und das sie schon heulen kann, wenn ein Baby schreit usw. Die Eltern nehmen ihr jetzt das große Kind komplett ab, dass mir aber auch irgendwie leid tut, denn schließlich ist sie in einer komischen Situation und hat es als "große" Schwester auch nicht leicht.

Jetzt zu meiner Frage.....wie geht es euch mit den Zwillingen?? Ist die erste Zeit so schlimm? Wird es besser?? Sie meinte nämlich, dass alle zu ihr sagen, mit einen Jahr wird es besser, aber es ist ja noch lange hin. Nun ja, aber ich denke mir, dass mit einen Jahr andere Schwierigkeiten kommen, wenn sie laufen und so. Nun ja, gibt es Hilfe für ZwilliMamas?? Klang ja schon alles dramatisch und ich will ihr irgendwie helfen, aber mit meinen Baby bin ich im Moment selber gut ausgelastet und ich habe keine Mama im Haus. Was meint ihr?? "Selbsthilfegruppen für Zwillingsmamas?? Gibt es sowas??
Danke schon mal.
LG
Tanja

1

Hallo Tanja,

ich denke das man dass nicht so pauschal sagen kann obs besser wird nach einem Jahr.
Meine waren die ersten Monate recht pflegeleicht und auch jetzt sind sie nicht übermäßig kompliziert.
Aber ich empfinde meinen Alltag aber jetzt sehr schön, aber deutlich anstrengender als noch vor einem Jahr.

Vielleicht wäre es schön wenn sie Oma und Opa ein bisschen mehr auf alle Kinder verteilt, damit die Große nicht so zu kurz kommt.
Zwillingsgruppen denke ich, gibt es in größeren Städten, ich wohne auf dem Land, da gibts so was nicht.
Ansonsten wäre es vielleicht noch eine Möglichkeit mal bei der Krankenkasse nach einer Haushaltshilfe zu fragen. Eine Freundin von mir, sie hat allerdings insgesamt vier Kinder, hat eine zeitlang eine Familienhelferin bezahlt bekommen.

Begründung war bei ihr die psychische Belastung.

LG
Evchen

2

Hallo Tanja,

als die Kinder erst ein paar Monate alt waren, hatte ich auch so Heultage (ohne, dass es gleich eine Wochenbett-Depression o.Ä. war). Die Kinder sind jetzt anstrengender seit sich krabbeln können. Aber die erste Zeit war auf eine andere Art auch anstrengend, weil sie z.B. noch nicht durchgeschlafen haben. Der Schlafmangel hat mir sehr zu schaffen gemacht.

Am Anfang habe ich fast alles als Stress empfunden. Wenn ich einen Termin mit den Kindern hatte und pünktlich sein musste. Bis die Kinder fertig gewickelt, angezogen, gefüttert etc. waren, hatte ich schon die ersten Schweißausbrüche hinter mir. Dieses Stressempfinden hat sich erst nach ein paar Monaten gegeben. Inzwischen hab ich Routine und weiß, wann ich mit dem Fertigmachen anfangen muss, dass wir pünktlich sind.

Und die Hormone können ja auch ein Grund dafür sein. Die Umstellung des Körpers nach der Geburt geht ja nicht von heute auf morgen. Besonders wenn man stillt/abpumpt...

Die Geburt eines Kindes stellt das Leben auf den Kopf. Man muss seine eigenen Bedürfnisse zurückstellen und richtet alles auf die Bedürfnisse des Kindes aus. Das merkst du ja selbst. Jetzt gibt es da aber zwei Kinder, die zwar die gleichen Bedürfnisse haben, vielleicht aber nicht zur gleichen Zeit. D.h. ein Kind schläft gerade, das andere möchte beschäftigt werden. Das bedeutet, dass man selbst sehr wenige Pausen hat.

Vielleicht braucht sie einfach mal etwas Zeit für sich? Mal IN RUHE ein Bad nehmen, schwimmen gehen, zur Massage, ins Fitnessstudio, einkaufen, Friseur, schlafen, essen... Gibt es sonst noch jemanden, dem man für einen Spaziergang mal die Kinder anvertrauen kann? Ansonsten sollte sie mal mit ihrer Hebamme oder ihrem Hausarzt sprechen. Wenn der Arzt die Notwendigkeit sieht gibt es eine Überweisung zum Psychologen.

Ob es Selbsthilfegruppen für Zwillingsmamas gibt, weiß ich nicht. Aber es gibt verschiedene Vereine in ganz Deutschland, z.B. diesen hier http://www.mehrlinge-franken.de/. Einfach mal googeln...

LG und alles Gute für deine Schwägerin
Kati

3

Kommt mir bekannt vor.

Es wird mit der Zeit leichter...
Schon wenn sie besser schlafen (und man selbst mal mehr als 2 Std. am Stück).
Schlafmangel ist Folter.
Wenn der Tag wieder besser struktieriert ist.
Wenn sie am Tisch mit essen.
usw.
Alles kleine Schritte in Richtung Normalität.

Unterstützung:
- Wellcome e.V.: freiwillige Omis, zum "Überbrücken".
???

LG
Jana

4

Hallo Tanja!#winke

Ich bin ungefähr in der gleichen Situation, wie Deine Schwägerin.

Ich habe einen jetzt 3jährigen Sohn und jetzt 16 Monate alte Zwillingsmädchen. Mein Mann ist Messemonteur und fast die ganze Woche beruflich unterwegs mit Übernachtungen. Leider habe ich keine Eltern, Verwandte oder Freunde in der Nähe (50 km entfernt).

Als die Zwillinge auf die Welt kamen, stand ich plötzlich mit drei kleinen Kindern alleine da#zitter. Ich habe die Kleinen fünf Monate lang gestillt, musste also ständig verfügbar sein. Mein Mann kann mit kleinen Kindern nichts anfangen, geschweigedenn wickeln oder mal auf den Arm nehmen. Ich wusste nicht mehr ein noch aus. Ich hab Heulkrämpfe, Schreikrämpfe und totale Erschöpfung hinter mir. Es gab wirklich nur eins, was mir wirklich geholfen hat:

Ich traf auf dem Spielplatz eine Mutter von Drillingen. Die waren ca. 4 Jahre alt. Die Mutter sprach mich an und wir unterhielten uns ein bisschen. Am Ende des Gespräches fragte ich sie: "Wird es irgendwann leichter?" Sie sagte: "Ja, und es dauert gar nicht mehr lange!" Das gab mir soviel Hoffnung, dass ich jeden Tag darauf gewartet habe.
Ich bekomme heute noch Heulkrämpfe. Nächste Woche fahre ich in Mutter-Kind-Kur. Mein Sohn ist seit Oktober im Kindergarten (auch das hat einiges erleichtert).

Meine Kinderärztin gab mir den Tipp auf der Gemeindeverwaltung nachzufragen. Dort gibt es einen Sozialdienst, der helfen kann. Aber wenn Deine Schwägerin schon Oma und Opa zur Verfügung hat, würde ich diese auch mehr einspannen. Glaub mir, wenn ich diese Hilfe in Anspruch hätte nehmen können, hätte ich es jederzeit gemacht. Eine Stunde am Tag sollte sie sich frei nehmen. Vielleicht auch beim Hausarzt oder der Krankenkasse nachfragen, welche Möglichkeiten es für Zwillingsmütter gibt. Die helfen bestimmt gerne.

LG
Schnecke mit drei Rabauken

5

Hallo,
vielen Dank für die lieben Antworten. Ja, da kann ich mir schon was rauspicken bzw. ihr weitergeben. Mir hat die Aussage: "Mein Leben ist jetzt nicht mehr schön" zum Denken gegeben, denn ich finde, seitdem mein Baby da ist, ist das Leben NOCH schöner. ;-) Aber wie gesagt, ich habe ein Baby und nicht zwei und der Schlafentzug kann ganz schön an den Nerven zerren. Ich werde die Tipps so weitergeben und hoffe, dass sie bald wieder auf die Beine kommt und das Leben dann doch wieder ein bisschen lebenswert wird. ;-)
LG
Tanja

6

Hallo, also ich fand das erste Jahr auch sehr anstrengend, weil meine Zwillis auch ewig kränklich waren. Eigentlich kann ich mich kaum noch an das Jahr erinnern, ich bin froh, dass wir viele Foto`s geschossen haben ;-). Das Jahr von 1 bis 2 war auch noch ziemlich aufregend, weil sie da ja die Welt entdecken wollen und noch nicht wirklich die Gefahr erkennen können... Und oftmals krabbeln oder rennen sie dann auch noch in verschiedene Richtungen #schwitz. Aber .... danach war es eigentlich nur noch schön mit ihnen, weil sie sich auch super verstehen. Bis heute bin ich glücklich Zwillinge zu haben und mittlerweile sind die beiden 14 :-). Ich kann nur den Tipp geben, immer mal versuchen eine Auszeit zu nehmen und wenn es auch nur ein paar Minuten sind. Und... ruhig Hilfe von allen Seiten annehmen. Alles Gute für deine Schwägerin...#blume Sie schafft das!!

7

Hey,

also meine Antwort geht in eine leicht andere Richtung. Ich selber hatte nach der Geburt meiner ersten Tochter eine Wochenbettdepression und mir ging es genauso. Ich denke, wenn sowas vorliegt ist es egal ob es ein Kind oder zwei sind (ich erwarte im November Zwillinge).
Ich würde ihr raten, mit ihrer Hebamme zu sprechen, die können sowas gut erkennen und dann evtl eine Gesprächstherapie zu machen, wenn ein Verdacht auf WBD vorliegt. Dieser Satz "Das Leben ist nicht mehr schön" und die Zeit von 3 Monaten kommen mit sehr markant vor.
Alles ist plötzlich viel anstrengender als man es sich vorgestellt hat und so...

...wenn du einen guten Draht zu ihr hast, dann rate ihr doch mal mit ihrer Gynäkologin oder ihrer Hebamme darüber zu sprechen.

LG:)

8

hallo tanja
das kommt sehr auf die kinder and und auf einen selbst. ich bin eher eine nervöse, ungeduldige person leider. mein grosser einling war ein extrem anstrengendes kind, hat 2einhalb jahre kaum geschlafen. die beziehung zu seinem papa war eine katastrophe, verstärkt durch unser beider überbelastung. es war einfach eine total scheiss-zeit, um die sache beim namen zu nennen. nachträglich denke ich, dass ich eine erschöpfungsdepression hatte.
mit den zwillingen fand ich die ersten 3 monate sehr anstrengend, dann ging es recht gut. und jetzt sind sie auch wieder etwas anstrengend, weil sie überall hin kommen, hochklettern und ihren willen entdeckt habe. aber irgendwie geht es. ich hab auch mal meine heul- und oberzickenphasen, weil ich schon finde, es ist extrem viel arbeit. obwohl ich viel unterstützung habe. ich würde unsere familiäre situation als zufrieden, intensiv und in labilem gleichgewicht bezeichnen. sprich wir haben uns alle sehr lieb, aber weil es eben schon viel arbeit ist, zicken wir uns auch mal an. und es braucht halt nicht viel (krankes kind, zahnendes kind, krankes aupair, stress auf der arbeit), dann ist das gleichgewicht hin.

unter dem strich finde ich es aber mit den zwillingen aber weniger anstrengend und schöner als mit dem grossen.

grüsse
ks

ps: selbsthilfegruppe? ja klar, hier! :-)

9

Hallo Tanja,

also meine waren nicht unbedingt Engel aber auch nicht so das ich mich sooo überlastet gefühlt hätte. Es gibt immer gute und schlechte Tage. Das einzige was mich richtig belastet ist der Schlafmangel nachts. Das ist halt einfach eine doppelte Belastung. Meine sind heute genau 1 Jahr alt geworden und ich muss sagen, je mobiler die beiden Mädels geworden sind desto ausgeglichener wurden sie. Eine von beiden läuft jetzt seit 2 Wochen und sie weint fast nie und sie beschäftigen sich ab ca. 8 Monaten ( zumindest unsere ) langsam miteinander. Das wird immer mehr und inzwischen haben wir die Wohnung absolut Kindersicher gemacht und sie dürfen überall hin ( außer in die Küche ). Die beiden sind den ganzen Tag unterwegs und brauchen mich fast gar nicht mehr ( hab ich so das Gefühl #rofl )

Es wird besser und vor allem wenn sie Oma+Opa im Haus hat ist es gar kein Problem. Unsere wohnen 400 bzw. 650km weit weg und wir haben wirklich niemanden gehabt der uns die kleinen mal abnehmen konnte.

Alles Gute für dich und deine Schwägerin!

LG Manu mit Amelie & Sophie