Die erste Mens ohne mich.

Hallo zusammen.
Ich sitze hier mit meinem Handy und bin ein bisschen traurig. Meine Tochter ist 13 Jahre alt und ist gerade mit ihrem Bruder zusammen bei der Schwiegermutter zu Besuch. Meine Kinder gehen gerne ein zweimal im Jahr für eine Woche ihre Oma besuchen. Mein Verhältnis zu ihr ist gemischter Natur aber das ist nicht das Thema. Jetzt hat sie gerade mit mir geschrieben... also meine Tochter... dass sie soeben ihre erste Menstruation bekommen hat. Ich habe ein bisschen mit ihr geschrieben und schlussendlich hat sie den Mut gefasst mit der Oma darüber zu reden damit sie irgendwie an Binden kommt.
Im Grunde jammer ich euch hier nur die Ohren voll weil ich ein wenig wehmütig bin dass ich nicht dabei bin. Sondern meine Schwiegermutter mit der ich nicht so gut aus komme. Aber ich bin froh dass meine Tochter super mit ihrer Oma auskommt und ihr vertraut. Auch wenn ich jetzt verdammt eifersüchtig bin auf die Schwiegermutter.
Sorry und danke fürs zuhören. 😅

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Meiner Enkelin war der ganze Bohei um die erste Mens sowas von peiiiinlich, der hättest Du nicht mit Rührseligkeiten kommen brauchen.
Aufgeklärt war sie längst und als es soweit war, hat sie durchprobiert, was sie am liebsten verwenden will, fertig. Meine Tochter hatte ihr schon alles besorgt.
Als sie noch Fragen hatte, fragte sie mich, weil ich das Thema vollkommen trocken und nüchtern abhandelte, beim Pizza belegen zwischen Thunfisch und Spinat. Ich schenkte ihr dann noch eine Art Schlampermäpple, in dem sie ihre Untensilien in die Schule mitnehmen konnte - fertig.
Sei doch einfach froh, dass sie ein gutes Verhältnis zur Oma hat und seh es nicht auch noch als tragisch an, dass ausgerechnet die Schwiegermutter das "Ereignis" miterlebt.
Vielleicht ist sie genauso unemotional bei diesem Thema wie ich und das Kind empfindet das als ganz angenehm.
Ich habe nicht nur eine Tochter sondern auch vier Nichten - keine hätte den ersten Gebrauch einer Binde als Eintritt ins Frauenleben mit Mama "feiern" wollen.
Sorry klingt jetzt kalt, aber etwas ganz Normales wird bei uns auch ganz normal behandelt.
Umso normaler kann man auch mal über Verhütung sprechen, wenn der erste Freund in ihrem Zimmer verschwindet.
LG Moni

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Als ich meine erste Periode bekommen habe, war ich auf der Skifreizeit. Zu einer Zeit (1980er), wo das einfach ein total peinliches Thema war. Das wollte man weder mit der Mutter (die war ja ohnehin nicht dabei), noch mit jemandem vom Betreuerteam besprechen. Ich hatte zwar "Utensilien" dabei, weil meine Mutter mir ab einem bestimmten Alter immer was eingepackt hat (auch wenn ich es peinlich fand, war ich in dem Moment sehr froh) - aber ich habe mit niemandem darüber geredet.
Nach der Skifreizeit habe ich es dann meiner Mutter erzählt.

Meine Tochter hat ihre Periode irgendwann im letzten Sommer bekommen. Sie war bereits aufgeklärt, wir gehen das Thema auch sehr offen an und sie hat immer ein "Notfallpäckle" in einem kleinen Täschchen im Schulranzen. Kann man ja heute auch alles so schön klein und handlich verpacken.
Sie spricht auch mit ihren Freundinnen drüber (war bei uns undenkbar, weil peinliches Thema).
Also ich bin nicht in rührselige Stimmung gekommen als es bei meiner Tochter losging - ich weiß jetzt nicht mal ob ich an dem Tag arbeiten oder zuhause war - habe ihn nicht im Kalender mit nem roten Punkt markiert.
Ich weiß nur, dass es mir lieber wäre, es hätte noch ein, zwei Jährchen Zeit (sie war da noch nicht ganz 11) und da sie bisher nur Binden benutzen möchte, ist sie da schon eingeschränkt, besonders im Sommer.

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Ich kann dich verstehen 😯, ich wäre auch voll "traurig" (das beschreibt es zu ungenau), ich würde mich auch wie abgeschnitten fühlen. Ich möchte auch die Nr. 1 Ansprechpartnerin für meine Tochter sein. Sie ist jetzt 12 1/2 und hat neulich von mir ein "My first Period Kit" Päckchen bekommen. Gibt's online bei Rossmann. Ein Päckchen Bio-Binden, Bio-Tampons, ein Täschlein, Slipeinlagen, Menskalender, ein Erklärbüchlein, Kirschkernkissen,... Außerdem hat sie von mir schon eine ganz winzige Mens-Tasse bekommen und ist somit vorbereitet. Ich fände es nun nach all der Aufklärung und Vorbereitung auch emotional schwierig, wenn sie das Ereignis ohne mich erlebt😟.

Vielleicht könnt ihr euch noch einen tollen Mädelstag machen, mit shoppen und Eis essen um vielleicht was nachzuholen?

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Naja....ich wollte kein großes Ding daraus machen. Es ist was normales. Wollte halt nur dabei sein oder in Reichweite beim ersten Mal. Ich war zwar über WhatsApp die erste aber ist halt doch was anderes.
Sie war auch schon gut aufgeklärt. Im Schulranzen hat sie auch immer Utensilien dafür dabei. Aber diesmal haben wir gar nicht dran gedacht.
Naja ...

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Aber die TE soll BITTE ihre Tochter zuerst fragen, ob sie tatsächlich zu diesem Anlass einen "Mädelstag" mit der Mutter(!!!) haben will nach der Devise "hurra, ich bin nun auch eine Frau".
Dieses Ansinnen kann total peinlich in die Hose gehen, denn auch wenn es die romantisch verklärten Muttis nicht wahrhaben wollen: In dem Alter ist die Mutter ganz sicher nicht mehr die Ansprechpartnerin Nr. 1; das ist schon längst die beste Freundin.
Meine Enkelin hat auch mit dieser besprochen, was sie nimmt, Binden oder Tampons. Eine Mens-Tasse kennt sie zwar, aber sie findet den Gebrauch schlicht furchtbar eklig.
Also setz mal nicht voraus, dass Deine Ausstattung unbedingt ankommt; die Freundin kann was ganz anderes empfehlen 😉
LG Moni

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Meine Tochter hat mit 11 ihre Periode bekommen. Da wurde auch kein TamTam drum gemacht. Sie hat es erwähnt, sich Binden aus dem Schrank genommen die wir vorher besorgt haben. Das war tatsächlich kein besonderer Tag, sondern einer wie jeder andere. Du verpasst gar nichts.

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Erinnert mich irgendwie an das hier:

https://www.youtube.com/watch?v=NEcZmT0fiNM


Nicht ganz ernst gemeint.

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Ich kann dich verstehen. Wie du über deine Tochter schreibst klingt für mich übrigens total schön und liebevoll. :)

Und auch wenn ihr weit voneinander entfernt wart, konntest du ja trotzdem für sie da sein, indem ihr miteinander geschrieben habt und du ihr gut zugeredet hast. Sich in so einem Moment an die Mama wenden zu können egal wo man gerade ist, ist doch echt schön. Dass sie dir geschrieben hat, zeigt für mich auch, dass du gar nicht so außen vor bist, wie es sich vielleicht gerade anfühlt.

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Danke für deine tolle Antwort ☺️
Wir haben auch wirklich ein gutes Verhältnis. Natürlich kracht es ab und zu auch mal bei uns. Aber im großen und ganzen kann ich mich überhaupt gar nicht über meine Tochter beschweren. Sie ist ein tolles Mädchen. Und natürlich fand ich es toll dass ich ....auch wenn wir weit auseinander waren.... trotzdem die erste war mit der sie darüber gesprochen hat. 😊

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wäre für mich damals unvorstellbar und absolut peinlich gewesen. Ich fand es total schlimm meine Periode zu bekommen.
Ich weiß, dass ich heulend auf dem Klo saß und erstmal meine große Schwester gerufen habe, die mir ne Binde gegeben hat. Ich hatte kaum Ahnung davon...war von meiner Mutter 0 aufgeklärt worden, also nur das bisschen aus der Schule und was ich bei einer älteren Freundin mitbekommen hatte (in der Klasse gehörte ich zu den ältesten).
Mir war das alles sooo furchtbar, dass ich nichtmal mit zu meiner Oma wollte, wo wir in der Zeit eigentlich eine Nacht übernachten wollten...habe ihr am Telefon auch nicht gesagt warum (ich denke meine Mutter hat das aber gemacht, damit sie nicht verletzt ist).
Also für mich war es damals durchaus was besonderes...aber eben was besonders negatives.

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So war/ist es bei mir und meiner Mutter auch.

Ich habe bei ihr meine Periode bekommen, auch noch pünktlich zum ersten Geburtstag. Und sie hat das selbe Problem wie ich starke Schmerzen, während der Periode nur am Schmerztabletten fressen damit man irgendwie über den Tag kommt, zum Eisprung teilweise so Schmerzen dass man Ohnmächtig wird.
Also haben wir es uns gemütlich gemacht zu Hause und unsere Lieblingsfilme angeschaut und uns vollgestopft mit Lasagne 😂 auch später noch (als wir teilweise zum gleichen Zeitpunkt unsere Periode bekomme haben) haben wir dann einen gemeinsamen Fernsehtag gemacht.
Sie war auch die erste die von meinen Schwangerschaften wusste, sie war bei den Geburten dabei, hat mehr gelitten als ich, weil sie mit nicht helfen konnte. Sie hat sogar fast geheult während ich in den Wehen lag. sie hat mir mega im Wochenbett geholfen und sonst wenn ich Probleme habe kann ich auch jederzeit zu ihr kommen.
Klar habe ich auch meine beste Freundin. Aber ich sage immer es ist was anderes,mit einer Freukdin drüber zu reden, als mit jemandem, der dir jahrelang den Hintern sauber gemacht hat.

Wir bekommen jetzt eine Tochter und ich kann nur hoffen, dass ich auch so ein schönes Verhältnis zu dieser haben kann. Ich finde das Verhältnis von dir und deiner Tochter sehr schön.

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Sie hat ihre Periode, ein natürlicher Vorgang. Das macht nicht jemanden automatisch zur Frau. Man macht ja auch kein Trimborium um den ersten Samenerguß beim Jungen. Einfach normal behandeln und für Fragen zur Verfügung stehen. Ich weiß nicht, warum man extra dafür Rituale braucht.

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Für dich ist es was Besonderes, für deine Tochter sicher etwas unangenehm.
Ich hatte in meiner 5. Klasse gleich 2 Mädels, die das erste Mal ihre Periode in der Schule bekamen. Wärst du dann auf die Lehrerinnen auch eifersüchtig? 😉
Sei nicht traurig, sie wird dich noch sehr oft diesbezüglich brauchen und dann wird sie nicht bei der Oma sein.

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Naja, nach dem Urlaub bei Oma haben wir geredet. Ihr war es nur vor der Oma etwas unangenehm.
Mit mir hat sie alles geredet und auch geredet. Und...ich hab kein gutes Verhältnis zu meiner Schwiegermutter deswegen ....fand ich es nicht so toll das sie dabei war.

Aber nun ja....es ist wie es ist.