Brauche eure Hilfe..... (lang)

Hallo ihr lieben,
Im anderen forum gibt's keine Antwort, hoffentlich hier...
um nicht ganz auszuschweifen, das würde zu lange dauern und beinhaltet mindestens acht jahre, versuche ich euch einen kurzen einblick zu geben, damit ihr vielleicht besser antworten könnt.
meine söhne sind 11 und 8 jahre alt. der große ist seit dem dritten lebensjahr verhaltensauffällig, diagnose mit sechs adhs mit neun einnahme von medikinet. hier ist immer ein auf und ab wie wahrscheinlich bei allen mit zwei oder mehreren jungs im haus. unser akku ist leer, wir arbeiten schon seit vielen jahren mit psychologen, erziehungsberatungsstellen etc. zusammen. im moment ist alles durch corona eher weniger als mehr.
unsere jungs können sich an einfache anweisungen nicht halten, bsp.
bleib bei dem kleinen stehen, damit er nicht vom wickeltisch fällt, kind a passt zwar auf aber hebt ihn hoch und läuft durch die wohnung.
mach deine rückenübungen richtig (mind, 10min) nach einer schon fertig und schwindelt dann auch noch
abends nicht mehr toben, es wird abends noch geboxt, gehüpft
mit geschlossenen mund essen, es wird geschmatzt, dabei gequatscht
tisch aufdecken und abdecken, spülmaschine ein und ausräumen und eigentlich egal worum es geht, entweder wird es gar nicht oder nur halbherzig gemacht oder was völlig anderes.

mein mann ist strenger als ich und will immer das die kinder sich mit der situation beschöftigen auch über tage und eine lösung bzw ein grund nennen warum sie so handeln, sie können es natürlich nicht.
konsequenz sollte sein, aber mittlerweile wissen wir nciht mehr wie und was....

wie geht ihr mit ignoranz, oder provokation oder sogar andere / ähnliche situationen um?

danke für eure antworten ....
ich hoffe man konnte ein wenig verstehen was ich meine

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Du schreibst von 11 und 8jährigen und es liest sich, als ob Du von Kindergartenkindern schreibst.

Meine Kinder sind 4 und 7 und können etliche der Regeln einhalten, die Du aufzählt. OK, keiner hier hat ADHS, dazu kann ich nichts sagen.

Aber ansonsten ist es halt Erziehungsarbeit. Man muss konsequent bleiben und durchhalten. Man muss sich überlegen, welche Regeln einem wichtig sind (mit wenigen anfangen, wenn die sitzen, dann die nächsten Regeln angehen) und diese immer und wirklich immer konsequent durchsetzen. Mit 11 und 8 ist es natürlich reichlich spät konsequent Regeln zu üben. Du wirst viel diskutierten müssen. Aber halt dran bleiben. Bei jedem Schmatzen erinnern....

Auf der anderen Seite, muss man auch schauen, was ein Kind leisten kann. Rückenübungen (10 min am Tag!!!) würde ich täglich beaufsichtigen. Am besten mit machen, tut wahrscheinlich der ganzen Familie gut. ;-)

Einen Grund für "keinen Bock" zu fordern ist nicht streng, sondern völlig daneben. Natürlich hat das Kind keine Lust auf anstrengende Übungen oder Hausarbeit, wenn es doch auch viel angenehmere Dinge tun könnte. Aber wir Eltern müssen eben mit gutem Beispiel voran gehen und immer wieder reden, reden, reden. Erklären, wie das Zusammenleben in einer Familie funktioniert. Dass alle zusammen helfen müssen, je nach Alter und Möglichkeiten.

Wenn Ihr Eltern Euch bewusst werdet, was Ihr wollt, was Ihr dafür tun müsst (Vorbild, konsequentes Einfordern der Regeln...) und wieviel Ihr tatsächlich von Euren Kindern verlangen könnt bzw. wo sie noch Unterstützung brauchen (gerade mit ADHS-Diagnose), dann könnt Ihr bestimmt auch nach einer Weile Verbesserungen sehen. Aber: Immer mal anstrengendere Phasen gibt es in allen Familien. Das ist normal. Wenn die Familie in den normalen Phasen schon schlingert, dann droht dann halt die Zerreißprobe.

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Unser Mittlerer ist 15 und hat eine leichte Form von ADS. Er bekommt keine Medikamente und man merkt ihm auch nichts mehr an.
Damals war eine Sache wichtig, nämlich dicht an ihm dran bleiben.
Das war anstrengend, aber ging nicht anders.
Bei so wichtigen Sachen wie aufpassen, dass ein Baby nicht vom Wickeltisch fällt würde ich keinen ADHSler oder einen 8jährigen mit beauftragen.
Bei Rückenübungen würde ich daneben stehen und überprüfen, dass er alles richtig macht, scheinen ja auch wichtig zu sein.
Toben und hüpfen ist okay, da muss du natürlich Rahmenbedingungen für schaffen (Trampolin im Garten, Tobezimmer o.ä.)
Quatschen am Tisch finde ich auch okay, wer schmatzt oder sich benimmt darf sein Essen beenden.
Aufräumen und Co. auch dicht begleiten, grade bei dem 11jährigen wegen Erkrankung.
Die Kinder sind Kinder und wissen manchmal selber nicht, warum sie was machen, bzw. können das nicht verbalisieren. Da soll dein Mann die Erwartungen mal etwas zurück schrauben.
Generell muss du jetzt halt dicht an den Kindern bleiben und durchhalten und konsequent bleiben.