Wechsel der Wohngruppe

Hallo zusammen,

wir bräuchten mal Eure Erfahrungen und Meinungen bitte.

Unser Teenager, 14 Jahre alt, lebt seit letztes Jahr Oktober in einer Wohngruppe, aus vielen verschiedenen Gründen.
Vorausgegangen sind seit mehreren Jahren, der Gang zur Psychologin, ohne Erfolg, sehr viel Mitarbeit von uns, was Erzieherische Dinge betraf und zuletzt der Aufenthalt in einer Tagesklinik, wo ebenfalls Elternarbeit wichtig war und wir sehr viel gelernt und verändert haben.
Trotz aller Bemühungen eskalierte die Situation und unser Kind wollte nicht mehr nach Hause, weil es keine Lust mehr auf Ansagen, Streit usw. hatte.
In Rücksprache mit dem Jugendamt sollte es dann kurzfristig in eine Wohngruppe.
Die Empfehlung der Tagesklinik war eine therapeutische Gruppe, damit unsere Tochter intensiv betreut wird. Leider war es nicht möglich so kurzfristig einen Platz zu bekommen und sie kam in eine andere ganz in der Nähe.
Die Gruppe ist eher eine Jugendherberge als das irgendetwas be- oder erarbeitet wird. Unsere Tochter hat sich die Arme geritzt (auch schon in der Tagesklinik), da wurde gesagt, wenn du es nicht lässt, musst du die Gruppe verlassen. Ganz professionell !
Dann hat sie es gelassen weil sie das natürlich nicht wollte und hat angefangen Süßigkeiten in sich hineinzustopfen. Die Tüten voller Süßigkeiten wenn sie sie einkauft werden gesehen, aber keiner unternimmt etwas !
Sie hat seitdem wieder 15 Kilo zugenommen. Insgesamt liegt sie bei 30 Kilo Zunahme !

Elternmitarbeit ist gar nicht gefragt, es wird gesagt, halten sie sich rauss und viele viele Dinge mehr !!

Die Gruppe sollte dazu dienen das dem Kind geholfen wird und trotzdem ein guter Kontakt zu uns bestehen bleibt, da sie irgendwann wieder nach Hause kommen soll.

Wir möchten nun, dass sie in eine therapeutische Gruppe wechselt, so wie es empfohlen wurde, wo neben engmaschigerer Betreuung, auch Unternehmungen, reiten oder andere Aktivitäten stattfinden und die Teenager nicht ausschließlich am Handy oder vor dem Fernseher verbringen.

Das Jugendamt hat dies im ersten Anlauf abgelehnt, wir möchten es aber durchsetzen.

Hat jemand Erfahrungen wie wir uns durchsetzen könnten ?

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Ihr müsst euch an das Jugendamt wenden ggf an den Sachbearbeiter.
Seit Oktober lebt sie da, hattet ihr schon HPG oder steht es in der nächsten Zeit an?
Ein Wechsel ist natürlich möglich, muss mit dem Jugendamt angesprochen werden

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Hättet ihr denn jetzt einen Platz in einer therapeutischen Wohngruppe? Die andere war ja nur eine Notlösung, bis Platz in der richtigen Einrichtung ist. Genau so würde ich das klar stellen. Im Zweifelsfall haben nunmal die Ärzte und Psychologen der Tagesklinik viel mehr Ahnung von deinem Kind und dessen medizinisch-therapeutischen Bedürfnissen als irgendein Sachbearbeiter vom Jugendamt. Vielleicht kannst du auch nochmal in der Tagesklinik anrufen und dir da Unterstützung holen!

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Ist Deine Tochter denn noch irgendwie in therapeutischer oder ärztlicher Behandlung? Hilfreich wäre es, wenn es im Bericht etwa der Klinik eine entsprechende Empfehlung für eine therapeutische Wohngruppe gibt. Auf einem anderen Blatt steht allerdings, dass Deine Tochter auch bereit sein muss, in eine solche Gruppe zu gehen.

Wir haben zwar keine Erfahrung mit Regel-Wohngruppen, aber unser Sohn (17) schafft es im Zusammenleben mit uns auch nicht, einen strukturierten Alltag zu haben und sich um eine Ausbildung zu kümmern; die Mitarbeiterin des JA ist wirklich bemüht, ihn zunächst einmal dazu zu bewegen, sich eine therapeutische Wohngruppe anzusehen, zumal die Tagesklinik vor Ort geschlossen hat und er für einen stationären Platz lediglich auf eine Warteliste käme.

Euch viel Kraft, schaut auf das nächste HPG und besprecht auch mit Eurer Tochter nicht nur, was sie nicht will (Eltern sind doof), sondern was sie will.