Meine Tochter 14 glaubt alle andere Jugendliche seien viel klüger als sie

Hallo Zusammen,

ich habe eine Tochter 14 und ein Sohn 11 Jahre alt und bin Verheiratet.

Wir haben ein großes Problem. Unsere Tochter denkt alle anderen Jugendliche, die sie kennt seien viel klüger und schlauer als sie. Sie kann nie mitreden und weiß keine Antworten auf irgendwelche Fragen und ist sehr traurig. Deshalb verschanzt sie sich immer in der Wohnung und will nicht raus. Selbstvertrauen gleich null.

Wenn ich oder mein Sohn ihr versuchen zu helfen, bekommen wir nur Ablehnung.

Sie ist ein besonderes Kind. Hat gesundheitliche Probleme, wie leichte Schwerhörigkeit und hat seit kurzem Hörgeräte, trägt eine Brille und hat Schuppenflechte.

Ich verstehe ihre Probleme und bin immer für sie da aber sie lässt sich nicht von mir helfen. Sie selbst tut auch nur wenig für sich und bildet sich nicht, ist aber dann wiederum traurig, wenn sie von der Gemeinschaft nicht wahrgenommen wird, da sie sich auch bei keiner Gruppe beteiligt.

Ich bin sehr traurig darüber, sie zu sehen wie sie leidet und selber habe ich auch keine Kraft mehr und bin mit meinem Latein am Ende.
Ich bitte um Rat.
Liebe Grüße
Mabu

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Hallo Mabu,



ich kann verstehen das dir die Situation deine Kräfte raubt.

Deine Tochter hat einige Baustellen und Kinder und Jugendliche können sehr hart sein wenn jemand Probleme hat. Oft geht es dann bis zum Mobbing.

Das größte Problem sehe ich im fehlendem Selbstvertrauen und fehlenden Selbstwertgefühl. Sie redet sich selbst schlecht. Genau das wird meist von der " Gruppe" aufgegriffen und noch weiter fortgesetzt. Somit ist es ein Teufelskreis aus dem man nur sehr schwer ausbrechen kann.

Habt sie eventuell professionelle Hilfe um an ihren Problemen zu arbeiten? Ich gehe davon aus das ein Psychotherapeut ihr helfen kann ihr Selbstvertrauen wieder aufzubauen. Eure Tochter sollte aber auch erkennen das sie etwas für sich tun muss.


Freundliche Grüße und viel Kraft

blaue-Rose

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Hallo, Danke für dein Tipp.

Wir waren auch schon beim Kinder und Jugendpsychologen. Die haben nur ihr IQ getestet und sie erstmal zur Förderschule geschickt und jetzt bei der letzten Diagnose empfehlen sie uns jetzt sie zu einer Stadtteilschule zu übertragen. Total Durcheinander, das ist auch ein Grund für den Chaos, den sie durchlebt.

Aber trotzdem bleiben wir dort bei dem Psychologen, da er ihr noch Kunsttherapie geben wird (wenn da endlich Mal Platz für sie frei wird).

Liebe Grüße
Mabu

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Oh je... ein Stück weit ist es ja normal, in dem Alter mit sich selbst zu hadern. Aber bei deiner Tochter scheint das Problem tiefgreifender zu sein.

Ich würde auch dazu raten, auf der einen Seite professionelle Hilfe suchen. Auf der anderen aber vielleicht auch versuchen, sie ein bisschen zu unterstützen was ihr Äußeres angeht.

Es ist vielleicht nicht toll und natürlich sollte man Kindern vermitteln, dass es darauf nicht ankommt. Trotzdem ist die Realität leider so, dass die "coolen Typen" angesagter sind und ich weiß noch, dass mir in dem Alter auch ein Haarschnitt und ein paar neue Klamotten durchaus geholfen haben, selbstbewusster zu werden.

Also sprich: vielleicht eine Frisur, die die Hörgeräte etwas verdeckt, eine Shoppingtour und ein trendiges Brilengestell.

Nichts davon ersetzt die Stärkung des Selbstbewusstseins von Innen heraus, aber gibt ihr vielleicht das Gefühl, dass eine Veränderung stattfindet, die sie sehen kann.

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Vielleicht ist die Arbeit an inneren Glaubenssätzen etwas für sie, mit dir zusammen. Google mal Byron Katie, die vier Fragen, the Work. Vielleicht kann sie sich ja drauf einlassen. Das Buch “Ich will ja loslassen, doch woran halte ich mich dann fest?“ geht auch in diese Richtung, ist simpel zu lesen und ein guter Einstieg in's Thema. Deine Tochter glaubt ja, dass ihre negativen Gedanken über sich selbst die Wahrheit sind und da setzt diese Methode an. Viel Erfolg euch 🍀

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Vielen lieben Dank für deine Buchtipps.
Ich Google die schnell mal und probiere es Mal auf diesem Wege ihr zu helfen. Hoffentlich nimmt sie es an.
Liebe Grüße
Mabu

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Es tut weh sein Kind so entmutigt zu sehen. Gleichzeitig ist in Worte und Tipps gefasste Ermutigung oft überhaupt nicht so hilfreich, denn das Kind kriegt zusätzlich noch das Gefühl, dass es den Erwartungen der Eltern nicht genügen kann.

Ich habe vor Jahren mal einen sehr guten Tipp bekommen, der uns geholfen hat: Schreibe jeden Tag mindestens drei Dinge auf, die das Kind gut gemacht hat. Nicht ansprechen, loben oder sonst wie zum Thema machen. Aber aktiv wahrnehmen und jeden Tag aufschreiben.
Schon allein damit du abends was zu schreiben hast wirst du dein Kind anders ansehen und das Gute, Gelingende wird dir plötzlich auffallen. Und allein die Tatsache, dass du es wahrnimmst wird etwas bei deinem Kind verändern und es ermutigen.

Ohne es in Worte zu fassen! Wie gesagt kein Lob, Lob wird oft gar nicht angenommen, gemäß dem Motto "sie sagt das ja nur weil sie mich ermutigen will". Es reicht, wenn sich dein Blick verändert, dann wird ihrer sich mit verändern.

Probier es mal, es wirkt schnell. Schon nach drei Tagen wirst du erste Veränderungen bemerken, nach drei Wochen wird sich schon spürbar was verändert haben. Du siehst du dein Kind ganz anders, viel positiver, und das wird sich auf deine Tochter unmittelbar auswirken.

Alles Gute, ich hatte auch ein entmutigtes Kind, und dieser Tipp hat bei uns ganz viel bewirkt. Ich wünsche Euch alles Gute.
Ach ja, und der Tipp einer anderen Userin: mal shoppen, Friseur etc: das ist eine gute Idee, jeder Teenager freut sich, wenn er was aus seinem Typ machen kann.

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Vielen lieben Dank für Ihren Wertvollen Tipp. Ich habe mir auch schon gedacht, dass ich sie auch Stark mit meiner Sorge beeinflusse.

Beim Shoppen ist sie auch total überfordert und bittet mich was auszusuchen.

Markenorientiert ist sie "zum Glück" 😃nicht Hauptsache es passt. Da ist mein Sohn schon anderes, da muss es Nike sein🙄.

Dein Tipp werde ich mal ausprobieren, kommt mir auch logisch vor. Gebe dann auch bald Mal ein Feedback dazu, welche Erfahrungen wir gemacht haben.

Liebe Grüße
Mabu

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#liebdrueck

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Hallo Mabu,

ich kann deine Tochter verstehen. Ich selbst bin ein 19-jähriger Schüler Ich war selbst einmal in der gleichen Lage wie deine Tochter. Ich ging mit 7 Jahren in eine Sonderschule für Gehörlose, obwohl ich nicht gehörlos bin und wurde von dem Moment an ausgegrenzt. (Ich weiß, wie sich das anfühlt.)
Ich könnte euch/deiner Tochter anbieten, mit ihr zu schreiben. Ich bin ein guter Zuhörer und habe viel Einfühlungsvermögen. (Oft hilft schon ein nettes Gespräch und man fühlt sich besser.)

Viele Grüße
Gutefee20

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Vielleicht wird sie gemobbt....?

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Ja, kann auch sein.

Wir sind gerade auch dabei sie in eine intergration Stadtteilschule umzumelden. In der Förderschule haben viele emotionale Probleme oder sind hyperaktiv dazu sind auch, denke ich, Mobber auch im Kreis. Daher gehört sie meiner Meinung nach nicht dort hin.

LG