11jähriger mag kein normales Essen mehr

Ich weiß gerade nicht mehr so recht, was ich noch mit meinem 11jährigen und seiner Esserei machen soll. Er war schon immer mäkelig, aber es wird immer schlimmer. Im Prinzip mag er nur noch Nutellabrot und Fastfood.
Wir hatten es mal angefangen, dass er sich abends ein Brot schmieren darf, wenn er das Essen wirklich nicht mag. Aber derzeit würde er sich dann wohl fast jeden Tag ein Brot schmieren. Deshalb gibt es das jetzt nicht mehr immer.
Einmal die Woche gibt es bei uns Pizza, da haut er richtig rein.
Ansonsten gab es bei uns letzte Woche:
Freitag: Maultaschen und Kartoffelsalat. Sohn, weil er noch nie Maultaschen mochte, durfte sich ein Brot machen.
Samstag: Kartoffel-Möhren-Eintopf mit Würstchen. Sohn hat sich nur die Würstchen rausgepickt, aus einer Kelle Eintopf.
Sonntag: Wurstsalat mit viel Gemüse. Sohn: Wurstbrot.
Montag: Spaghetti Bolognese. Sohn: Zwei Spaghetti.
Dienstag: Frikadellen in Champignonsauce mit Kartoffelbrei. Sohn: Eine Gabelspitze Kartoffelbrei.
Mittwoch: Tortellini mit Currysause. Sohn: Hülle von einem Tortellini.

Es nervt. Heute wird es Pizza geben. Sohn wird eine große im Rekordtempo verdrücken. Wenn wir z.B. mal Cheeseburger machen, hat er richtig rein. Zwar ohne Gemüse dann, aber wenigstens isst er was. Oder wenn es Pommes gibt. Aber das geht ja auch nicht immer.

Mein Sohn ist 1,60 m groß, wiegt knapp 50 kg, Tendenz fallend. Fit ist er, spielt Handball.

Es nervt inzwischen wirklich nur noch unglaublich, wenn er wieder mit langem Gesicht am Tisch sitzt. Hunger muss er ja haben, wartet aber lieber auf sein Nutellabrot am nächsten Morgen.

Irgendwelche Tipps? #winke

Ach so, der kleine Bruder ist übrigens knapp 10 Jahre alt und mag so gut wie Alles.

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Hallo !

Mein Sohn ist ein super schlechter Esser - schon immer. Er isst keinerlei Gemuese und nur sehr sehr wenig Obst. Hauptmahlzeiten sind sehr eintoenig und auch nicht wirklich gesund. Warum es sich so entwickelt hat, waere hier jetzt zu weit ausgeholt.

Es wurden regelmaessig die Blutwerte ueberprueft, weil wir immer Angst hatten, dass ihm was fehlen koennte und es ist immer alles super.

Nimm den Stress raus, lass ihn Brot essen abends. Vielleicht kannst Du mit ihm ja den Deal machen, dass er Brot essen darf, wenn er ein kleines Stueck Gurke / Paprika etc dazu isst.

Gibt es Veraenderungen bei Euch in der Familie ? Dadurch, dass er das Essen verweiget, bekommt er natuerlich automatisch auch Aufmerksamkeit - braucht er die vielleicht momentan ?

Und ein grosses Lob an alle, die bis jetzt hier geschrieben haben, wie gut sie die Ernaehrung ihrer Kinder im Griff haben und es tut mir Leid, wieviele Kinder mit Hunger ins Bett muessen

Liebe Gruesse
Svenja

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Hallo,

da er kein Kleinkind mehr ist und vom Gewicht im Normalbereich liegt - machen lassen.
Was spricht gegen ein Brot ?

Und nein, es muss nicht zwingend eine warme Mahlzeit am Tag sein.

LG
Tanja

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Schon. Aber dann würde er morgens Nutellabrot essen, und mittags und abends Wurstbrot. Natürlich, wenn es geht, ohne Gemüse in jedweder Form. Einmal die Woche warm, Pizza.
Das ist mir doch auf Dauer zu... weiß auch nicht... eintönig, ungesund. Das wäre ja im Prinzip nur Süßzeugs, Brot und Wurst.
Dazu sei noch gesagt: Dreimal pro Woche isst er mittags in der Mensa der Schule. Und zwar Nachtisch und Kuchen, weil ihm die Hauptmahlzeiten grundsätzlich nicht schmecken. Von zu Hause möchte er nichts mitnehmen, da wäre mir ein Wurstbrot sogar lieber als nur süß.

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Das, was Du beschreibst, klingt total ungesund. Ich finde, ihr solltet da schnellstmöglich etwas ändern.

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Du sprichst hier aber nur von einer Mahlzeit. Wichtig wäre für mich zu wissen, wie es denn bei all den anderen Mahlzeiten aussieht.
Dass ein Kind bestimmte Dinge nicht gern ißt und dann als Alternative ein Brot bekommt, ist für mich OK - solange das Kind:
1. nicht über alle Maßen mäkelig ist und einen Großteil der (gesunden) Lebensmittel verweigert und
2. solange das Kind zu den übrigen Mahlzeiten ausgewogen ißt.
Meine Kinder sind auch etwas wählerisch, was das warme Essen betrifft. Dafür essen sie aber Bergeweise Obst und Rohkost, so dass es für mich in ordnung ist, wenn sie beim warmen Essen nur wenig essen oder eben eine Alternative (Brot) bekommen.
Cheesburger, Pizza und Nutella sind 3 sehr ungesunde Lebensmittel. Die würde ich nur dulden, wenn zu den übrigen Mahlzeiten genug gesunde Sachen gegessen werden. Und wenn er sich weigert, würde ich definitiv so lange die Pizza und das Nutellabrot streichen. Ein Kind überlebt auch mal 1 Monat ohne Pizza und Nutella!

Bindet ihr ihn denn ausreichend in den Einkauf und das Kochen mit ein? Darf er Gerichte/Rezepte aussuchen, Lebensmittel mit einkaufen und in der Küche kochen helfen? Ich finde das ganz wichtig, dass Kinder regelmäßig in den kompletten Zubereitungsprozess mit einbezogen werden. Dann haben sie auch oft ein ganz anderes Verständnis zu gesundem Essen.

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Nein, ich spreche nicht nur von einer Mahlzeit. Morgens Nutellabrot und Kakao. Mittags entweder Mensa, Nachtisch und Kuchen, oder zu Hause Wurstbrot, möglichst ohne Gemüse. Natürlich steht welches auf dem Tisch, in Form von Rohkost, er isst es aber nicht. Ab und an mag er mal Rührei. Und abends essen wir eben warm. Obst isst er sehr wenig; alle paar Wochen mal eine Banane, oder im Sommer gerne Erdbeeren.

Natürlich darf er Gerichte aussuchen. Es gab auch mal ein paar Gerichte, die er wirklich gerne gegessen hat, inzwischen aber nicht mehr mag. Wenn ich ihn frage, was wir essen sollen, kommt: Pizza, Cheeseburger, und weiß ich auch nicht.
Ab und an geht er mit einkaufen. In der Küche hat er mal recht gerne geholfen, möchte aber inzwischen auch nicht mehr.

Ich bin wirklich ratlos...

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Sorry, aber das Problem ist doch nun echt hausgemacht.
So lange er sich bei euch an Nutellabrot, Kakao, Kuchen und Pizza satt essen kann, ist es doch logisch, dass er alles gesunde verweigert. Ich denke, jedes Kind würde lieber wochenlang Pizza und Nutella essen, statt Gemüse, so lange die Eltern das zulassen.
Es liegt doch an euch, das zu ändern!

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Ich würde ihn vorher fragen, ob er mitessen möchte ohne langes Gesicht (!) oder ob nicht, ganz entspannt, ohne Druck. Abgesehen davon, dass ich euren Speiseplan etwas sehr fleischlastig finde und Fisch vermisse (aber das ist nicht Thema), vermute ich, dass sich euer Sohn außerhalb mit Essen versorgt. 1 Nutellabrot am Morgen, das hält er doch nicht lange durch. Was und wann isst er denn zu Mittag, zum Frühstück, an gesunden Zwischenmahlzeiten?
MAL ein Brot als Ersatz, kein Ding. Aber dauernd? Das gäb's hier nicht. Ich bestimme, was ich koche und unsere Kinder bestimmen, ob und wieviel sie davon essen. Affentanz mit Extrawurst (wozu ich auch das tägl. Extrabrot zähle) gibt es hier nicht bzw. ganzvselten mal. Es klingt etwas nach Machtkampf bei euch. Ich würde mir da extern Rat holen.
VG

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Ich war selber als Kind sehr wählerisch, was das Essen angeht.
Therapie meiner Mutter:
- Immer wenigstens einen kleinen Teller essen, dann durfte ich mir ein Brot schmieren - mit Wurst oder Käse, Nutella kam nicht in Frage
- wenn ich nicht probieren wollte, hatte ich Pech und musste hungrig aufstehen.

Am Anfang habe ich das noch gemacht, aber irgendwann knurrt der Magen so sehr, dass man was Gescheites zwischen die Zähne braucht;-)
Mittlerweile esse ich so ziemlich alles.

Ganz ehrlich: Wenn er Burger mag, dann muss er auch Frikadellen mögen.
Du kannst regelmäßig versuchen, Fast-Food-Elemente ins normale Essen aufzunehmen (z B. Frikadellen) oder mal recherchieren, wie man Dinge, die er mag, verbinden kann (man kann Würstchen in Scheiben schneiden und auf ungekochte Spaghetti aufspießen), oder das Essen "tarnen" (meine Mutter hat regelmäßig Pizzasuppe gekocht und die Pilze (wahlweise noch anderes Gemüse) püriert. Weil wir Kinder nicht wussten, dass Pilze drin sind, haben wir's gegessen und "Pizza" klang halt einfach gut;-))
Vllt. ist es auch ein Anreiz, einen Teller Gemüsesuppe zu essen, wenn es danach Rohrnudeln oder Eierkuchen gibt.

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Es ist wirklich zum Verzweifeln.. "Wer Burger mag, mag auch Frikadellen" haben wir ihm schon mehrfach gesagt. Er probiert dann Frikadelle und sagt "bäh". #kratz Burger geht dann beim nächsten Mal wieder super.
Er soll auch immer wenigstens probieren. Wie bei dir, steht er oft hungrig auf, weil er sich weigert. Und wird so langsam immer dünner.
Ich hoffe wirklich, dass sich das irgendwann mal wieder bessert... Ich habe schon gesagt, ich wünsche seiner späteren Frau viel Spaß. :-p Mein Mann war auch anfangs sehr mäkelig beim Essen (weil es bei ihm früher keine große Vielfalt und praktisch weder Gemüse, noch Salat, noch Obst gab), jetzt nicht mehr.

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Puh, schwierig.

Wie war es früher bei euch?
Hat er schon immer bestimmte Lebensmittelgruppen gemieden? Oder haben diese gewechselt?

Ansätze gibt es viele - diese würde ich je nach Ursache angehen
Bsp.

1. Unverträglichkeiten!
Ich selbst war schon als Kind ein sehr schlechter Esser.

Als Erwachsene erfuhr ich, dass ich Fructose nicht gut vertrage. Nutella geht sehr gut (mit Milch im Becher/mit Weißbrot)

Als Kind habe ich noch Wassermelone und Erdbeeren vertragen. Beides geht heute gar nciht mehr.

Als ich mich als Erwachsene zwingen wollte, mich gesünder zu ernähren. Mir eingeredet habe, ich sei nur mäkelig, bekam ich furchtbare Bauchschmerzen. Nach mehreren Versuchen sah ich dann ein, dass ich nicht mäkelig war, sondern nur instinktiv das vermieden habe, was ich NICHT vetragen habe.

Dank Ernährungsberatung kenne ich jetzt die (wenigen) Obst- und Gemüsesorten, die ich gut vertrage #huepf . Anfangs noch mit Angst vor allem was rot, orange und obstig aussieht, weiß ich jetzt, dass es geht und genieße es auch.


2. Druck:
als Kind war Ernährung bei uns großer Druck. Selbst wenn es ausnahmsweise mal Ausnahmen gab, wurde kommentiert, belastet, genervt, vorwurfsvolle Blicke etc.
Es hat Jahre gedauert, bis ich gelernt habe nach Hunger/Bedürfnis zu essen, nicht nach "Gesund müssen".
Essstörungen gibt es dadurch in der Familie.

3. Erziehung
wenn ein Kind nicht durch 1. oder 2. mäkelig ist, dann bleibt noch die Möglichkeit der Erziehung. Wobei diese sehr individuell ist.

Bei meiner hilft machen lassen. Eher bin ich diejenige, die mit Brot da sitzt und mein Kind diejenige ist, die nach einigen Tagen Obst und Gemüse möchte.

Ich kann es mehrere Wochen mit Nudeln und Soße aushalten (da weiß ich, dass ich es vertrage und satt werde #schein) mein Kind plärrt spätestens am 5. Tag, dass es bitte nicht schon wieder Nudeln geben soll, sondern endlich mal wieder was mit Gemüse, Obst oder anderes.

Allerdings mochte sie noch nie Schokolade und liebt seit jeher deftiges.
Was bei uns auch hilft: bei jeder warmen Mahlzeit ist etwas dabei, das sie mag / das ich mag. Sie isst den Fisch, ich esse den Reis. Sie isst das Gemüse, ich esse die Nudeln.

Bei Freunden helfen klare Regeln.
Brot ja, aber nur Butterbrot.
Wenn x Portionen Obst/Gemüse gegessen ist, darf es auch Süßkram geben. Allerdings haben die Kinder Obst/Gemüse immer sehr gut vertragen.
Es gab Obstsorten, die sie früher gerne gegessen haben. Darauf wird dann schon geachtet. Bei ihnen hilft die Gewohnheit.


Hilfreich kann auch sein:
kein Kommentar. Wem etwas nicht schmeckt, muss es nicht essen. Dann wird aber nicht geplärrt, nicht gemäkelt, nicht geheult, anderen nicht der Appetit verdorben.
Im Gegenzug werfen die Eltern den Kids nichts vor, keine vorwurfsvollen Blicke, kein ständiges darauf herumreiten.


Möglich wäre auch:
Ernährungsberatung.
Je nachdem wie er bereits zu dem Thema steht. So, dass es nicht noch mehr Druck macht. Aber auch so, dass er die Chance hat, ohne Druck darüber zu reden.

Wo ist die Balance zwischen Stress/Druck/Angst und locker bleiben.... wo ist der Mittelweg, dass es für euch beide passt?

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Hallo!

Wenn er Pizza möchte, warum nicht?

Ein Teig aus Vollkornmehl, nimm diese Mutti-Tomatensoße, dann mageres gebratenes Hackfleisch, guten (!) Käse, Büffelmozarella, evtl. noch frische, geschälte Tomaten obendrauf, backen, fertig.

Schlimmer sind diese Fertigpizza, aber gegen eine gute selbstgemachte spricht doch nicht viel.

Ebenso Cheeseburger. Vollkornpaddie, gutes Rinderhack, Tomaten, Gurken usw.

Viele Grüße
Trollmama

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Hallo,

sein Essverhalten wird immer schwieriger?
Wie reagiert er denn, wenn er etwas nicht probieren möchte?
Ekelt er sich bis hin zum Würgereiz?

Natürlich kann das nur eine Phase sein, aber hast du dich schon einmal mit SED (selective eating disorder) befasst?

Ich leide bis heute darunter, es ist für mich und für andere wirklich nicht einfach.

Viele Grüße

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Hallo!

Also meine Tochter ist auch so. Sie ekelt sich einfach vor anderem Essen. Sie probiert sehr selten, weil sie angst hat, es könnte ihr nicht schmecken. Sie hat mal Kartoffelbrei probiert und heftig gewürgt. Die Konsistenz ist auch ein Problem dann.

Mein Mann war auch so.
Seine Blutwerte waren aber immer in Ordnung. Er hat immer einmal im Jahr ein Blutbild machen lassen.
Ihn selber hat das - glaube ich - nie belastet. Er fand es immer Ätzend wenn andere ihn überreden wollten dies und das doch zu essen...…..

Im Laufe der Jahre habe ich mich daran gewöhnt und koche demensprechend. Nur kann ich absolut keine Nudeln mehr sehen und für mich mache ich die auch nicht mehr.

LG Sonja

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Moin!

Falls sämtliche gesundheitlichen Probleme ausgeschlossen werden können - also die, von denen schon geschrieben wurde - und es sich Richtung mäkeliger Esser entwickelt, dann wäre meine Konsequenz folgende:

1. Es wird kein Nutella & Co. mehr gekauft. Das, was nicht da ist, kann auch nicht gegessen werden.

2. Nach Möglichkeit frisch kochen. Also wenig Fertigfutter.

3. Es wird von jeder Speise, die auf dem Tisch steht, probiert.

4. Nach Möglichkeit keine fertigen Teller hinstellen, sondern Schüsseln, aus denen sich jeder selber das Essen nehmen kann.

5. Beim Essen wird zusammen gesessen. Und jeder bleibt am Tisch, bis der letzte fertig ist.

6. Druck rausnehmen.

7. Humor reinbringen. Also mal Quatsch machen beim Zusammensitzen. Gemeinsam erzählen, lachen und ähnliches. Die Stimmung auflockern.

Alles Gute wünscht
der Kloß