nachts jede Stunde wach zum stillen

Sehr geehrte Frau Ostmann!

Mein Sohn ist nun 13,5 Mon. Alt und hat noch nie gut geschlafen. Die ersten Zeit hat er allerdings nach dem Hinlegen am Abend 4 Std. am Stück geschafft. Seit er 3 Monate alt ist, wacht er alle 2 Std. auf und seit er 8,5 Mon. Alt ist, wacht er nachts in der Regel stündlich auf.

Mika wurde 6 Mon. Voll gestillt. Mitlerweie wird er noch nach dem Nachmittagschlaf und nachts gestillt. Tagsüber möchte er nicht öfer stillen. Milch aus der Flasche hat er noch nie bekommen. Weder Muttermilch noch andere.

Unser Tag sieht in etwa so aus: ca. 8:00 stehen wir auf, 9:00 gibt es Frühstück (GOB oder neuerdings auch mal Toast/Brot). Gegen 10:00 kuschelt er dann auf meinem Arm mit seinem Schnulli bis ihm die Augen zu fallen und ich ihn hinlegen kann. Teilweise muss ich noch ein bisschen neben ihm liegen bleiben mit Körperkontakt, bis er feste schläft und ich aufstehen kann. Dann schläft er ca. 1 Std. 12:30 gibt es Mittagessen (Gemüse, Kartoffel, Fleisch, Nudeln etc.). 14:30 kuschelt er wieder auf meinem Arm und schläft dann noch einmal ca. 1 Std. Wenn er dann wach wird, stille ich ihn und teilweise schafft er es danach noch einmal einzuschlafen wenn ich mit Körperkontakt bei ihm bleibe.

Abends haben wir auch unser festes Ritual. 18:00 bekommt er seinen Brei, gegen 19:00 essen wir und Mika sitzt mit am Tisch und isst so viel er mag von uns mit. Danach, meist 19:30 sagen wir dem Papa gute Nacht und gehen nach oben. Alles läuft jeden Abend gleich. Baden, Zähne putzen, Gute Nacht Kuss, anziehen und dann trag ich ihn ein bisschen rum um ihn zu beruhigen. Dann legen wir uns hin (ins Familienbett - Ehebett + Beistellbett, der Papa ist allerdings inzwischen ins Gästezimmer gezogen) und er stillt noch einmal. Dann kuschelt er sich an mich (bzw. steckt seine Hand in den Ausschnitt um sich zu vergewissern, dass sie noch da sind ;o) Entweder schläft er dann ein, oder wenn er noch zuu aufgedreht ist, sprich nur durchs Bett krabbelt, trage ich ihn noch einmal ein paar Runden durch das Schlafzimmer und versuche es erneut. Meist klappt das. Von da an wird er eigentlich stündlich war. Aber erstauntlicherweise meist auf die Minute genau nach einer Stunde. Als Baby hat er tagsüber immer nur 30 Min. geschlafen. Man konnte die Uhr danach stellen, nach exakt 30 Min. war er wieder wach.

Ich habe es bereits mit Chamomilla, Coffea, Avena sativa comp. von Weleda, Viburcol und Lavendelöl versucht. Beim Osteopathen waren wir auch schon. Da war bis auf zwei kleine "Verrenkungen" alles super. Leider hat nichts geholfen.

Tagsüber ist er aber ein wirklich fitter, quirliger Kerl. Immer in Bewegung und sehr wissbigierig. Unser Tagesablauf ist aber in der Regel eher "langweilig" sprich er wird nicht mit Unternehmungen überfordert. Wir besuchen keine Kurse etc. Er kommt nur hin und wieder mit zum Einkaufen oder auf den Spielplatz. Ansonsten spielen wir hier und draußen im Garten.

Wenn er nachts stündlich wach wird, will er auch die Brust haben. Biete ich ihm Wasser oder Tee an oder kuschel mit ihm, quängelt er nach 5 Min. wieder. Gebe ich ihm die Brust, schläft er meist danach weiter. Wenn er allerdings zahnt, will er am liebsten die ganze Nacht an der Brust hängen bleiben.

Hat er Probleme beim Übergang in die nächste Schlafphase? Wie kann ich ihm dabei helfen? Ich liege "nur" abends die ersten 2 - 3 Std. nicht neben ihm, aber wenn ich neben ihm liege, wacht er genau so oft auf. Oder muss ich wirklich von Anfang an bei ihm liegen bleiben. Wird es evtl. besser wenn ich ihn abstille und nicht mehr diese "Abhängigkeit" von der Brust da ist? Oder muss er alleine einschlafen um mich beim 1. Aufwachen nicht zu suchen? Kein Kuscheltier o.ä. hat er leider nicht, was ihn nachts "trösten" könnte.

Was können Sie uns raten, damit unser Sohn wenigstens mal wieder 2 - 3 Std. am Stück schläft. Durchschlafen "verlange" ich ja gar nicht.

Vielen Dank für Ihre Hilfe und viele Grüße
schmupi

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Guten Morgen,
Ihr Sohn hat sicher wirklich Probleme, in die nächste Schlafphase zu kommen. Das fällt manchen Babys und Kleinkindern leichter, anderen leider schwerer.
Bleibt die Frage, was Sie tun können, damit ihm das leichter fällt bzw. wie Sie ihn dabie unterstützen können, nach einer Stunde erst mal weiter zu schlafen und nicht ständig zu stillen.
Sie müssen sich aber auch nicht ganz fürs Abstillen entscheiden, da gibt es sicher einen Mittelweg.
Im Moment ist Ihr Sohn gewohnt, auf 2 Arten einzuschlafen: Auf dem Arm an Mama gekuschelt oder an der Brust. Das tut ihm sicher gut und ist schön. Nur, wenn es Ihnen zu viel wird (was sehr gut verständlich ist), können Sie diesen beiden Einschlafformen eine dritte hinzufügen.
Sie könnten z.B. nachts nicht jedes Mal, wenn er wach wird stillen, sondern ihn "nur so" im Arm halten oder streicheln, die Hand auf den Bauch legen. Dann würde er die Erfahrung machen, so kann ich ja auch einschlafen, Mama ist da, alles ist gut. Sie könnten dann z.B. für sich einen Mindeststillabstand festlegen, so dass Sie nicht von 100 auf 0 runterfahren müssen. Er ist es ja auch so gewohnt. Also vielleicht erst nach 2 bis 3 Stunden wieder stillen, in den anderen Aufwachphasen anders beruhigen.
Das wäre erst mal ein Zwischenschritt, wach wird er ja trotzdem noch. Aber ein Schritt in Richtung weniger Hilfe, leichter wieder einschlafen wäre geschafft.
um das zu üben, könnten Sie z.B. bei den Tagschläfchen beginnen, ihn nicht mehr rumzutragen, sondern sich gleich mit ihm hinzulegen / zu setzen. Das ist schon ein Schritt in Richtung weniger Hilfe. Und wenn er das dann nachts wieder angeboten kommt, fällt ihm das leichter.
Natürlich können Sie die Schritte auch größer oder kleiner gestalten. Wichtig ist in jedem Fall: Es sollte in richtung "Wieder-Einschlafen mit weniger Hilfe" gehen. Nur so können Sie hoffen, dass ernachts länger am Stück schläft (eigentlich ja nicht am Stück schläft, sondern nach ca. 50 min bis 1 h aufwacht, sich umdreht und einfach weiter schläft).
Die Alternative ist: Warten bis er von allein weniger häufig kommt / sich ganz abstillt. Das hängt von Ihren Nerven ab. Machen Sie sich doch einen Zeitplan, wie lange wollen Sie es noch so laufen lassen, bis Sie doch einen Schritt in die oben genannte Richtung tun. Dann verschwindet das Gefühl: "Das wird nie anders, das bleibt jetzt immer so".
Also: Wenn Sie jetzt etwas ändern möchten, versuchen Sie seltener zu stillen - und das immer weiter zu reduzieren, bis es für Sie passt - und Ihren Sohn sonst mit Ihrer Anwesenheit aber möglichst geringer Anstrengung (z.B. nachts nciht aufstehen und rumlaufen mit ihm, da s ist ja noch anstrengender) zum Wiedereinschlafen zu bringen.
Die Entscheidung, möchte ich jetzt etwas ändern oder warte ich noch, sollten Sie nach Ihren Grenzen und Bedürfnissen fällen - sie ist auf keinen Fall endgültig und es ist nie zu spät etwas zu verändern. Also: keine Angst vorm Zuwarten.

Und noch ein 2. wichtiger Gesichtspunkt: Der Schlafrhythmus, die Schlafmenge. Hat er denn insgesamt genug Schlaf? Haben Sie das Gefühl, er ist ausgeschlafen und fit? Oder wirkt er oft müde und quengelig? Dann könnten Sie ihn auch früher (bei ersten Müdigkeitszeichen) zum Schlafen bringen. Kleinkinder, die genügend / mehr (?) schlafen, schlafen oft besser.

Noch eine Bemerkung zu Ihrem Tag: Es ist schön, dasss Sie einen ruhigen Ablauf haben, vielleicht ist das Baden am Abend eher zu anregend? Nur wenn er dann nicht gut einschläft.

Ich hoffe, Sie können so erst mal auprobieren, viel Erfolg und alles Gute!
Frauke Ostmann

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Hallo Frau Ostmann!

Herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Dazu habe ich allerdings noch eine kleine Rückfrage.

Wenn ich also jetzt das Stillen reduziere, sprich immer 2 oder 3 Std. warte und ihn zwischenzeitlich beim Aufwachen mit Streicheln etc. beruhige, wird er dann irgendwann nicht mehr so häufig aufwachen oder ist das nur ein Ersatz für ihn. Also wird er genau so häufig wach werden und ich benutze nur ein anderes Mittel um ihm beim Einschlafen zu helfen. Oder wacht er dann nicht mehr so häufig auf, weil er weiss, dass es eh keine Brust gibt.

Vielen Dank für Ihre Hilfe und viele Grüße!
schmupi

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Huhu,
da Du auf die Rückantwort ja wahrscheinlich noch warten mußt, kann ich Dir meine Erfahrung schildern. Wir haben Sophia mit ca. 10 Monaten vom Einschlafstillen/Tragen bist zum Einschlafen bei reiner Anwesenheit (ohne Körperkontakt) gebracht genau mit dieser Schrittchen für Schrittchen-Methode. Als wir ca. im Stadium Einschlafen mit Händchen halten waren, hat sie begonnen, ganz durch zu schlafen, dafür lohnte es sich wohl nicht mehr, aufzuwachen! Natürlich wurde sie auch so mal wieder wach, wenn sie krank war, zahnte usw, aber das waren Ausnahmen und nicht die Regel.
Ich kann natürlich nicht garantieren, dass das bei euch genauso laufen wird, aber ich kenne mittlerweile einige, die es ähnlich gemacht haben und bei allen lief es ähnlich!
Probier es einfach aus, ein Schritt in die richtige Richtung ist es in jedem Fall und sehr viel schonender (bei uns gab es nicht eine Träne, nur manchmal etwas Gemecker, aber wir waren ja ganz nah bei ihr), für Mutter und Kind, als eine Variation der Ferber-Methode und eine riesige Entlastung für Dich!

Liebe Grüße
Elfchen

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