Kind möchte sich anziehen aber alles kratzt.

Hallo zusammen

Unsere Tochter , fast 8, hat schon seit längerem Schwierigkeiten beim anziehen, da die Sachen entweder zu 'groß' oder 'klein' sind. Dennoch hat sich aber immer etwas gefunden und sie ging morgens , sogar dem Wetter entsprechend, angezogen zur Schule. Nun seit 2 Wochen gibt es keine Schule, nur daheim und seit knapp 5 Tagen herrscht hier jetzt Ausnahmezustand bei ihr. Es findet sich nichts für sie bzw. manchmal trägt sie etwas über den halben Tag und plötzlich muss das ausgezogen werden, weil es kratzt. Heute ist sie seit Nachmittag nackt gewesen. Ich würde das im Grunde einfach aussitzen und sie ausprobieren lassen aber sie ist massiv unglücklich, denn sie will sich anziehen und ihr ist auch kalt. Ich versuche sie zu begleiten aber wie bekomme ich sie in Klamotten?
Hat jemand ähnliches erlebt oder eine Idee, wie wir ihr helfen können?

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Ist sie vllt hochsensibel oder so?

Kenne das oft daher.
ich selbst hab das nicht....selten mal (wenn glitzer vernäht ist zb)
Manchmal hab ich zyklus bedingt extrem schmerzende Hautstellen (reicht wenn ich drüber streiche oder eben die klamotte und es tut weh)
Daher der Gedanke, vllt kommt sie in die Pupertät?

Wie man da helfen kann weiss ich nicht.

Ich hab früh angefangen die Klamotten meiner Kids selbst zu nähen,da stört garnichts mehr, es sind nur hier und da die Socken die meine Kids stören (und das kenn ich auch) wenn sie zu labbrig sitzen (ich schmeiss meine dann weg,der kleine zieht sie sich gefühlt hoch zur kniekehle...mich stört es aber wenn die Beule der ferse dann darüber ist) oder die Nähte knubbel bilden.

Ansonsten gibt es Dinge da sag ich "da muss du durch und lernen es auszuhalten/zu ignorieren"... (ich hab zb probleme mit vielen menschenmengen und deren Impulse...aber gelernt damit umzugehen,sowie meine tochter auch)

Deiner maus alles gute, das klingt echt alles andere als schön :(

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Guten Morgen ❤️ ☺️

Dankeschön erstmal für die zahlreichen Antworten. Ich versuche mal die Fragen zu beantworten.
Ob sie hochsensibel ist, dass weiß ich nicht. Natürlich habe ich darüber nachgedacht, auch andere 'Diagnosen' (das klingt so nach krank) habe ich schon in diesem Zusammenhang bedacht oder gelesen. Sie ist in der Tat sehr feinfühlend und eher gerne alleine. Freunde hatte sie immer nur etwa 1-2 ob in Kita oder jetzt Schule. Sie ist aber entspannt damit. Nur dürfen diese Freunde nicht zu fordernd sein oder zu viel mit ihr spielen wollen, dann passiert das auch mit den Klamotten im normalen Alltag, aber wie gesagt am Ende findet sich immer etwas.
Wir haben allerdings 4 Kinder und mit denen spielt sie natürlich gerne und viel. Hier versuchen wir zumindest in der Mittagspause Zeit alleine für sie einzufordern. Aber es soll ja keine Strafe für die Maus sein, dass sie nicht mit ihnen spielen soll. Thematisiert haben wir das auch mit ihr. Gerade was die Schulfreundin angeht. Auch die Erzieherin unterstützt uns da sehr.
Ich habe kein neues Waschmittel aber ich habe ihre Sachen jetzt in den trockner getan und auch mal Weichspüler gekauft, um ihr zu helfen. Das mit dem trockner hatte dann für 1/2 Tage bei einem Oberteil geklappt. Mit dem Weichspüler steht das Ergebnis noch aus. Liegt jetzt alles im Schrank. Aber ja, vielleicht sage ich es ihr nicht nur mit den Sachen sondern nehme sie mit und zeige es ihr.
Es juckt überall und was an einem morgen angezogen wurde ist plötzlich nicht tragbar. Das auf links habe ich ihr auch vorgeschlagen, lehnt sie ab. Mir ist aktuell auch wirklich egal was sie anhat und ob das kaputt ist. Hauptsache sie zieht etwas an. Muss noch nicht mal Wetter entsprechend sein. Aber nix geht. Noch nicht mal mehr der Schlafanzug.
Das mit der Pubertät ist auch gut möglich, wir waren wegen der 'Wutausbrüche' und Schweißgeruch beim KiA und die sagte klingt nach Vorpubertät und sie sollte eine Deo bekommen.
Wir sind vergangenen Sommer umgezogen, nur ein neues Haus, Schule ist gleich geblieben und seit Frühjahr muss sie ihre Brille (Hornhautverkrümmung und Weitsichtigkeit) immer tragen. Mit diesen beiden Tatsachen ist die Anziehproblematik schon schlimmer geworden. Aber ich vermute auch sehr stark, dass sie uns Eltern mit den sorgen mit Corona stark spiegelt.
Gerade mein Mann als Selbstständiger ist sehr besorgt. Ich bin im öffentlichen Dienst noch sehr entspannt aber gehe nur wenig arbeiten, damit ich die Kinderkrankseintage, Haushalt usw. gut organisieren kann. Sie ist, auch wenn das Gegenteil zu sein scheint, sehr empfindsam. Sie ist oft in ihrer eigenen Welt und kann schon mal 8 Stunden Autofahrt ( in den Urlaub) vergucken und fragt am Ende des Tages, wann es Mittagessen gibt.
Ich nähe auch gerne und viel aber das zieht sie aktuell auch alles nicht an. Selbst ihr liebstes Kleid, weil Panda drauf, geht nicht mehr. Es gibt in guten Zeiten aber auch wenig, was sie immer anzieht oder eben nicht anzieht. Außer Socken, die sind schon immer Thema. Ich erkenne keine Vorlieben, sonst würde ich das mehrfach kaufen. 2 Tage gingen jetzt die Socken der großen Schwester. Dann ausgezogen zum Spielen, jetzt liegen sie in der Ecke. Größer kaufen geht nur bedingt, dann ist es ja eben zu groß.
Wir versuchen ihr da jeglichen Raum im Moment zu geben aber in der Vergangenheit waren wir sicher immer nicht genug geduldig und verständlich und sind auch laut geworden. Das hilft nix, das wissen wir aber wir sind gerade mit noch 3 anderen Kindern und der Krise manchmal verzweifelt. Die beiden kleinen Kinder wissen auch nicht was sie da macht und kopieren teilweise ihr Verhalten. Die große versucht es zu verstehen. Sie ist 10.
Bisher läuft sie heute mit Decke rum und nix drunter. Wie das mit Schulaufgaben und rausgehen am Nachmittag funktionieren soll...

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Dies könnte mein kleiner Neffe sein,der war genauso!
Gab es Veränderungen wurde es immer schlimmer.
Heute ist der Bub 21 Jahre und ist seit einigen Jahren in einer Therapie.
Leider wohnt er sehr weit weg,ich mochte ihn immer sehr,war ein netter Kerl.
Er hat eine Persönlichkeitsstörung entwickelt und keiner redet darüber was es genau ist.
Ich würde es abklären lassen und nicht aussitzen.

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Hi,

das Waschmittel hast du nicht gewechselt, oder? Nicht, dass sie da irgendwie drauf reagiert?
Hat sie irgendwelche roten oder offenen Stellen? Juckt es am ganzen Körper oder nur an manchen Stellen?

LG

Isabel

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Hast Du mal versucht alle Klamotten mit Weichspüler zu waschen? Das kann bei Allergien helfen, weil die Fasern weicher werden und damit weniger reizen. Für die Möglichkeit, dass es mehr psychologisch ist (Reaktion auf den Coronoa-Stress? In dem Alter bekommen sie das ja schon sehr mit) würde ich sie das auch mitbekommen lassen ("Komm, wir packen jetzt gemeinsam Deine Sachen in die Waschmaschine und ...")

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Hallo,

Ich weiß wie das ist, meine Tochter hat das gleiche Problem. Anziehen dauert morgens Minimum halbe Stunde. Sie ist hochsensibel und hat ADHS.

Wir haben das Problem jetzt seit Herbst nachdem die Kleidchenzeit um war.

Geholfen hat es zunächst zu akzeptieren. Dann haben wir Kleidung nur noch zusammen gekauft, allerdings gibt es auch da Probleme. Was heute passt geht morgen gar nicht.

Sie wird Strategien entwickeln, meine zieht Socken auf links an so dass die Naht aussen ist, Shirts manchmal auch. Ich habe ihr weite Pumphosen gekauft, die gehen meist. Und alles eine Nummer zu groß. Wir haben einen Trockner der alles schön weich macht.

Ich habe ihrer Lehrerin Bescheid gesagt dass sie manchmal halt merkwürdig gekleidet ist und habe das ok gegeben dass sie in der Schule die Socken ausziehen darf wenn sie ihre Hausschuhe trägt.

Viel mehr kann man da leider nicht tun, selbst ihr Psychater hat da keine Tips für mich.

LG
Sunny

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Einen schönen guten Morgen,

unser Sohn (ADHS) zeigt diese Überempfindlichkeit seit er fünf Jahre alt ist.

Wenn wir ein Kleidungsstück finden (egal T-Shirt, Hose, Socken oder Unterhose) welches er gut tragen kann, dann kaufe ich genau dieses in mehrfacher Ausfertigung und in mehreren Größen.
So trägt er seit vier Jahren die gleiche Hosenmarke, welche ich immer 6 mal in der aktuellen Größe und 6 mal eine Größe größer vorrätig habe. Das gleiche gilt für Socken (die Naht an den Zähen und eventuelle Bündchen machen ihn verrückt) und T-Shirts. Er trägt ausschließlich T-Shirts, auch im Winter, er erträgt keine Ärmel an den Armen. Da er fast nie erkältet ist und auch nie friert, ist das für uns in Ordnung. In der Schule habe ich dies auch angesprochen, so dass er sich den Lehrern hier auch nicht erklären muss.

Zur Zeit kommt noch eine Überempfindlichkeit der Hände und Finger dazu. Er kann nur noch mit Bleistiften mit Noppen schreiben, da die anderen glitschig sind. Ebenso legt er sich zum Schreiben auf die Tastatur vom Computer ein Geschirrtuch, da die Tasten sonst glitschig sind. Sein I-Pad wird mindestens dreimal täglich gereinigt, da die Oberfläche sich sonst komisch anfühlt. Dieses Verhalten tritt allerdings nur zuhause auf, in der Schule nicht.

Wir haben anfänglich vieles versucht, liebevolle Erklärung, Strenge ...

Wir haben gelernt, ihn einfach so zu akzeptieren, wie er ist.

Kleidungstechnisch könnte man ihn als Minimalisten bezeichnen ;-). Auch wenn er immer gleich aussieht, ist er sauber und ordentlich gekleidet. Wichtig ist, dass er sich geliebt und akzeptiert fühlt. Es gibt viel wichtigere Sachen im Leben als Kleidung.

Liebe Grüße

Delenn

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Kurzer Nachtrag: Natürlich Zehen und nicht Zähen #sorry

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Guten Morgen ❤️ ☺️

Dankeschön erstmal für die zahlreichen Antworten. Ich versuche mal die Fragen zu beantworten.
Ob sie hochsensibel ist, dass weiß ich nicht. Natürlich habe ich darüber nachgedacht, auch andere 'Diagnosen' (das klingt so nach krank) habe ich schon in diesem Zusammenhang bedacht oder gelesen. Sie ist in der Tat sehr feinfühlend und eher gerne alleine. Freunde hatte sie immer nur etwa 1-2 ob in Kita oder jetzt Schule. Sie ist aber entspannt damit. Nur dürfen diese Freunde nicht zu fordernd sein oder zu viel mit ihr spielen wollen, dann passiert das auch mit den Klamotten im normalen Alltag, aber wie gesagt am Ende findet sich immer etwas.
Wir haben allerdings 4 Kinder und mit denen spielt sie natürlich gerne und viel. Hier versuchen wir zumindest in der Mittagspause Zeit alleine für sie einzufordern. Aber es soll ja keine Strafe für die Maus sein, dass sie nicht mit ihnen spielen soll. Thematisiert haben wir das auch mit ihr. Gerade was die Schulfreundin angeht. Auch die Erzieherin unterstützt uns da sehr.
Ich habe kein neues Waschmittel aber ich habe ihre Sachen jetzt in den trockner getan und auch mal Weichspüler gekauft, um ihr zu helfen. Das mit dem trockner hatte dann für 1/2 Tage bei einem Oberteil geklappt. Mit dem Weichspüler steht das Ergebnis noch aus. Liegt jetzt alles im Schrank. Aber ja, vielleicht sage ich es ihr nicht nur mit den Sachen sondern nehme sie mit und zeige es ihr.
Es juckt überall und was an einem morgen angezogen wurde ist plötzlich nicht tragbar. Das auf links habe ich ihr auch vorgeschlagen, lehnt sie ab. Mir ist aktuell auch wirklich egal was sie anhat und ob das kaputt ist. Hauptsache sie zieht etwas an. Muss noch nicht mal Wetter entsprechend sein. Aber nix geht. Noch nicht mal mehr der Schlafanzug.
Das mit der Pubertät ist auch gut möglich, wir waren wegen der 'Wutausbrüche' und Schweißgeruch beim KiA und die sagte klingt nach Vorpubertät und sie sollte eine Deo bekommen.
Wir sind vergangenen Sommer umgezogen, nur ein neues Haus, Schule ist gleich geblieben und seit Frühjahr muss sie ihre Brille (Hornhautverkrümmung und Weitsichtigkeit) immer tragen. Mit diesen beiden Tatsachen ist die Anziehproblematik schon schlimmer geworden. Aber ich vermute auch sehr stark, dass sie uns Eltern mit den sorgen mit Corona stark spiegelt.
Gerade mein Mann als Selbstständiger ist sehr besorgt. Ich bin im öffentlichen Dienst noch sehr entspannt aber gehe nur wenig arbeiten, damit ich die Kinderkrankseintage, Haushalt usw. gut organisieren kann. Sie ist, auch wenn das Gegenteil zu sein scheint, sehr empfindsam. Sie ist oft in ihrer eigenen Welt und kann schon mal 8 Stunden Autofahrt ( in den Urlaub) vergucken und fragt am Ende des Tages, wann es Mittagessen gibt.
Ich nähe auch gerne und viel aber das zieht sie aktuell auch alles nicht an. Selbst ihr liebstes Kleid, weil Panda drauf, geht nicht mehr. Es gibt in guten Zeiten aber auch wenig, was sie immer anzieht oder eben nicht anzieht. Außer Socken, die sind schon immer Thema. Ich erkenne keine Vorlieben, sonst würde ich das mehrfach kaufen. 2 Tage gingen jetzt die Socken der großen Schwester. Dann ausgezogen zum Spielen, jetzt liegen sie in der Ecke. Größer kaufen geht nur bedingt, dann ist es ja eben zu groß.
Wir versuchen ihr da jeglichen Raum im Moment zu geben aber in der Vergangenheit waren wir sicher immer nicht genug geduldig und verständlich und sind auch laut geworden. Das hilft nix, das wissen wir aber wir sind gerade mit noch 3 anderen Kindern und der Krise manchmal verzweifelt. Die beiden kleinen Kinder wissen auch nicht was sie da macht und kopieren teilweise ihr Verhalten. Die große versucht es zu verstehen. Sie ist 10.
Bisher läuft sie heute mit Decke rum und nix drunter. Wie das mit Schulaufgaben und rausgehen am Nachmittag funktionieren soll...
Guten Morgen ❤️ ☺️

Dankeschön erstmal für die zahlreichen Antworten. Ich versuche mal die Fragen zu beantworten.
Ob sie hochsensibel ist, dass weiß ich nicht. Natürlich habe ich darüber nachgedacht, auch andere 'Diagnosen' (das klingt so nach krank) habe ich schon in diesem Zusammenhang bedacht oder gelesen. Sie ist in der Tat sehr feinfühlend und eher gerne alleine. Freunde hatte sie immer nur etwa 1-2 ob in Kita oder jetzt Schule. Sie ist aber entspannt damit. Nur dürfen diese Freunde nicht zu fordernd sein oder zu viel mit ihr spielen wollen, dann passiert das auch mit den Klamotten im normalen Alltag, aber wie gesagt am Ende findet sich immer etwas.
Wir haben allerdings 4 Kinder und mit denen spielt sie natürlich gerne und viel. Hier versuchen wir zumindest in der Mittagspause Zeit alleine für sie einzufordern. Aber es soll ja keine Strafe für die Maus sein, dass sie nicht mit ihnen spielen soll. Thematisiert haben wir das auch mit ihr. Gerade was die Schulfreundin angeht. Auch die Erzieherin unterstützt uns da sehr.
Ich habe kein neues Waschmittel aber ich habe ihre Sachen jetzt in den trockner getan und auch mal Weichspüler gekauft, um ihr zu helfen. Das mit dem trockner hatte dann für 1/2 Tage bei einem Oberteil geklappt. Mit dem Weichspüler steht das Ergebnis noch aus. Liegt jetzt alles im Schrank. Aber ja, vielleicht sage ich es ihr nicht nur mit den Sachen sondern nehme sie mit und zeige es ihr.
Es juckt überall und was an einem morgen angezogen wurde ist plötzlich nicht tragbar. Das auf links habe ich ihr auch vorgeschlagen, lehnt sie ab. Mir ist aktuell auch wirklich egal was sie anhat und ob das kaputt ist. Hauptsache sie zieht etwas an. Muss noch nicht mal Wetter entsprechend sein. Aber nix geht. Noch nicht mal mehr der Schlafanzug.
Das mit der Pubertät ist auch gut möglich, wir waren wegen der 'Wutausbrüche' und Schweißgeruch beim KiA und die sagte klingt nach Vorpubertät und sie sollte eine Deo bekommen.
Wir sind vergangenen Sommer umgezogen, nur ein neues Haus, Schule ist gleich geblieben und seit Frühjahr muss sie ihre Brille (Hornhautverkrümmung und Weitsichtigkeit) immer tragen. Mit diesen beiden Tatsachen ist die Anziehproblematik schon schlimmer geworden. Aber ich vermute auch sehr stark, dass sie uns Eltern mit den sorgen mit Corona stark spiegelt.
Gerade mein Mann als Selbstständiger ist sehr besorgt. Ich bin im öffentlichen Dienst noch sehr entspannt aber gehe nur wenig arbeiten, damit ich die Kinderkrankseintage, Haushalt usw. gut organisieren kann. Sie ist, auch wenn das Gegenteil zu sein scheint, sehr empfindsam. Sie ist oft in ihrer eigenen Welt und kann schon mal 8 Stunden Autofahrt ( in den Urlaub) vergucken und fragt am Ende des Tages, wann es Mittagessen gibt.
Ich nähe auch gerne und viel aber das zieht sie aktuell auch alles nicht an. Selbst ihr liebstes Kleid, weil Panda drauf, geht nicht mehr. Es gibt in guten Zeiten aber auch wenig, was sie immer anzieht oder eben nicht anzieht. Außer Socken, die sind schon immer Thema. Ich erkenne keine Vorlieben, sonst würde ich das mehrfach kaufen. 2 Tage gingen jetzt die Socken der großen Schwester. Dann ausgezogen zum Spielen, jetzt liegen sie in der Ecke. Größer kaufen geht nur bedingt, dann ist es ja eben zu groß.
Wir versuchen ihr da jeglichen Raum im Moment zu geben aber in der Vergangenheit waren wir sicher immer nicht genug geduldig und verständlich und sind auch laut geworden. Das hilft nix, das wissen wir aber wir sind gerade mit noch 3 anderen Kindern und der Krise manchmal verzweifelt. Die beiden kleinen Kinder wissen auch nicht was sie da macht und kopieren teilweise ihr Verhalten. Die große versucht es zu verstehen. Sie ist 10.
Bisher läuft sie heute mit Decke rum und nix drunter. Wie das mit Schulaufgaben und rausgehen am Nachmittag funktionieren soll...

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Sorry für die doppelten Einträge ☺️🙈.

10

Schwierig, ohne die Ursache zu kennen.

Das Dilemma kenne ich von einigen ADS/ADHSlern bzw. Menschen mit Autismus,
ebenso von Menschen mit Neurodermitis oder Allergien.

Teilweise so stark ausgeprägt, wie bei euch, teilweise auch in schwächerer Form.

Ich selbst habe es in schwacher Form.
d.h. für zu Hause habe ich ein paar bequeme Sachen, die

- weich, bequem sind
- nicht viel Staub anziehen
- aus Baumwolle sind
- keine Knöpfe haben.

Für außer Haus habe ich auch andere Materialien und kann auch einige Stunden in anderen Sachen herumlaufen.

Zu Hause brauche ich es gemütlich. Nichts, was am Bauch zwickt.

Allergisch bin ich nicht, Neurodermitis habe ich auch nicht.
Wohl aber Hautirritationen.

Diese verstärken sich bei mir seit ich Zyklusprobleme und Hautprobleme habe.

Zu Hause sind die Beschwerden gefühlt stärker. Bei mir nur gefühlt.
Denn außer Haus bin ich genauso rot und wund oder voller Pickel. Nur habe ich außer Haus mehr Ablenkung und bei der Arbeit einen "internen Kratzschutz".

Bloß nicht kratzen, das ist peinlich und unhygienisch =>
die Haut ist super, die Haut ist super, die Haut ist super

Zu Hause dann direkt eincremen, weil ich dann vor Jucken es nicht mehr aushalte. Körper : "jetzt kann ich ja" :-p#schwitz

Seit der AU ist es ausgeglichener. Zu Hause juckt es weiterhin, außerhalb auch. Privat außerhalb ist es nicht mehr so peinlich.



Bei Kleidung habe ich den Tipp von Neurodermitisgeplagten Verwandten bekommen
- viel Baumwolle
- keinen Weichspüler (bei ihnen kommt es zu Schüben, bei mir durch die Duftstoffe zu Nasenreizungen und auch Hautirritationen)

- möglichst keine Synthetischen Stoffe

- möglichst nichts, das Staub anzieht. Darauf bin ich nicht allergisch, wohl aber empfindlich. In diesem Punkt finde ich Jeans einfacher als kuschel-Stoff.

Bei ADS/Autismus sind es individuelle Vorlieben. Was beim einen super ist, geht bei einem anderen gar nicht

- bestimmtes Material
- keine Knöpfe
- keine Jeans oder festen Materialien
- nur Jeans oder feste Materialien
- kein Reißverschluss, nur Knöpfe
- weder Reißverschluss, nur Knöpfe
- nur weite Sachen
- nur anliegende Sachen, aber nicht zu eng. Wenn das Lieblingsstück zu klein wird, wird es zu eng. Wie eine zweite Haut, aber nicht enger.

Stress macht die Haut manchmal dünnhäutiger. Sprichwörtlich.
Wörtlich aber auch irgendwie.

Verwandte mit Neurodermitis reagieren z.B. gehäuft mit Schüben bei Stress, neuen Situationen.

Wobei Stress sehr individuell ist. Was für Person A entspannt ist, stresst Person B und umgekehrt.

Ebenso Allergene.


Isst / trinkt sie momentan anders?
Auch das kann sich z.T. über die Haut zeigen.

Wenn ich zyklusbedingt Hautprobleme habe, sollte ich tunlichst auf meine Ernährung achten.
Einzeln kann ich mich auch mal in meinen Gelüsten laben. Sobald schon Symptome da sind, tut es mir sehr viel besser, dann nichts zu essen/zu trinken, was meinen Körper noch mehr reizt oder Verdauungsenergie kostet.


Ferien/zu Hause sein kann durchaus die Ernährung beeinflussen.

Ein Kind hatte in den Ferien immer Bauchschmerzen. In der Schulzeit nie.
Eltern und Kinderarzt dachten irgendwann, es sei psychosomatisch.
Auffallend war, dass es in den Ferien schlimmer war.

Ergebnis war dann eine Lebensmittelunverträglichkeit.
In den Ferien wurde das eben vermehrt und intensiver gefrühstückt. Zeit, Entspannung.
In der Schulzeit war für das Lieblingsfrühstück keine Zeit.

In kleinen Mengen machte es dem Körper auch nichts aus. Täglich (statt nur am Wochenende) beeinflusste es den Körper schon.

Nie stark genug, dass es offensichtlich gewesen wäre, aber doch so latent, dass es nervte.
Kein Hautausschlag, aber doch auch unangenehm fühlen. Bauchschmerzen nicht so stark, dass es quälte, aber nervig genug, mal zum Arzt zu gehen (mit der Zeit).

Von daher wäre auch die Überlegung, was momentan anders ist.

Corona und zu Hause bleiben, klar. Das ist eindeutig.
Ernährung: alles genau so wie immer? Auf Grund von Corona eher auch mal was mit Konservierungsstoffen?

Dabei geht es nicht darum das zu finden, was sonst nie gegessen/getrunken wurde.
Sondern eher darum, ob sich bei etwas die Menge erhöht hat.

Die Symptome und das Kratzen war ja vorher schon da.
Jetzt vermehrt es sich ja.

Für den Fall dass es ein Allergen wäre,
müsste das ja vorher schon da gewesen sein. Nur jetzt eben in größerer Menge.

Das sind nur Ansatzpunkte.
Vielleicht ist es auch was ganz anderes.

Ich wünsche euch gute Nerven bei der Suche nach dem Auslöser
und gute Tipps, was ihr tun könnt.


Mir selbst hilft zyklusbedingt nur eine Creme, die mir meine Ärztin empfohlen hat!
Komplett ohne Hormone.
Nur etwas zur Linderung, damit ich überhaupt im Alltag einiges hauttechnisch aushalten kann.
Keine Wunderheilwirkung. Nur Linderung der Symptome.

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Dankeschön für die ausführliche Antwort. Hier können wir für uns auf jeden Fall viel mitnehmen.
Aktuell verfallen wir Eltern jetzt nicht weiter in Aktionismus. Die Tipps mit 100% Baumwolle werde ich beachten und auch die Socken etwas größer zu besorgen. Aber gefühlt bringt das uns gerade nicht viel, außer ne menge Geld auszugeben. So richtig hat man nicht den Eindruck, dass ihr andere Klamotten oder Trockner oder Weichspüler etc. helfen. Ganz im Gegenteil, wenn ich etwas unternehme z.B. Schilder raustrenne, dann kann sie das Problem an mich abgeben, ich bin ja dann daran schuld, dass sie das unterhemd nicht anziehen kann, habe ja das Schild raus gemacht oder eben die Wäsche anders als sonst gewaschen. Ich mache es gefühlt eher schlimmer mit dem Versuch zu helfen. Stattdessen versuchen wir eher mit ihr Gespräche über ihre sorgen zu führen und den Zustand zu akzeptieren und anzunehmen.
Sie hat es gestern geschafft sich am Nachmittag ein wenig anzuziehen. Dafür gab es 45 Minuten viel Tränen und Wut. Sie wollte es alleine, keiner hat ihr das gesagt. Während dieser 45 Minuten schaute sie permanent in meine Richtung (ich war bei ihr, um sie zu begleiten) wie ich reagiere. Der Aspekt der Aufmerksamkeit, die sie dadurch bekommt, darf ich scheinbar auch nicht außer Acht lassen. Dennoch gilt es das warum den Grund für das Symptom 'nicht anziehen können' zu finden und sie zu beruhigen und zu stärken.

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Reine Baumwolle klappt meistens. Da darf aber nicht mit komischen Chemikalien gefärbt worden sein. Aller „Schmuck“ an Kleidung sollte zunächst weggelassen werden.

Enge Kleidung würde ich zu Coronazeiten sowieso weglassen. Zu Hause sieht es niemand. Wichtiger ist wohlfühlen. Also weite Kleidung, die kaum den Körper berührt.

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Ich habe die Antworten jetzt nur überflogen, aber es wurde ja schon ganz viel gutes gesagt. Ehrlich gesagt klingt es nicht, als ob es ein wirkliches Kratzen / Jucken ist, welches durch die Klamotten ausgelöst wird. Natürlich empfindet sie es so, aber es ist Ausdruck einer anderen Problematik. Zwei meiner Kinder haben das auch immer mal, nie so ausgeprägt, aber man hört es oft auch von anderen. Heulanfälle bei den Socken, Jeans und Leggins zu eng, Jogginghose zu weit.... 🙄 wir haben gerade das Problem von Wutanfällen und Schreiattacken bei unserer Grossen (auch 8). Ich habe mit einer Erziehungsberatung telefoniert und sie hat mir gute Tipps gegeben (mehr Aufmerksamkeit und auch körperliche Nähe mit kuscheln schenken, obwohl man von großen Kindern teilweise mehr erwartet als sie dann tun). Mir hat das sehr geholfen, einfach mal googeln was es in euer Stadt gibt.
Zum Thema waschen: Trockner ja wenn vorhanden, Weichspüler bitte weg lassen. Viele reagieren allergisch auf die Inhaltsstoffe und auch wenn nicht ist es viel Chemie an der Haut. Es wird wahrscheinlich das Problem nicht lösen (es kratzt in ihrem Kopf, nicht auf der Haut!). Aktuell ist auch für Kinder die Situationen belastend, du hast es selbst schon gesagt. Vielleicht kann sie das alles schlechter verarbeiten (dafür braucht es ja keine Diagnosen wie ADHS oder hochsensibel) und es wird ihr gerade zu viel. Zuviel daheim, zu wenig Routine weil Schule etc fehlt. Alles Gute!

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Ich denke auch, dass alles zu viel ist und sie das Gefühl von Kontrollverlust hat und beim anziehen hat sie wiederum Kontrolle, zumindest über diese Sache. Die Erziehungsberatung ist sicher aktuell zumindest telefonisch eine Möglichkeit der Hilfe. Das macht uns Eltern auch gerade hilflos, das die Situation nicht mal einfach beim Kinderarzt besprochen werden kann.
Der Weichspüler ist keine Lösung, eben wegen der Inhaltsstoffe und wie gesagt, das interessiert sie auch nicht, ob das jetzt weich ist.
Dankeschön für deine Worte.