Föderschule oder Regelschule

Meine Tochter war jetzt zwei Jahre in der SVE. Von den dortigen Lehrkräften würde uns empfohlen sie auf die Föderschule einzuschulen, da sie ziemlich schüchtern ist. In den großen Schulkassen mit fast 27 Kindern würde sie untergehen. Mein Mann man ist strickt dagegen. Was kann ich tun das er seine Meinung ändert.

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War Schüchternheit die einzige Begründung der Lehrerin? Was hat deine Tochter denn noch für Einschränkungen oder Defizite? Bzw. was hat sie für einen Förderbedarf wenn sie auf eine Förderschule soll?

Wogegen ist dein Mann konkret, wenn er strikt dagegen ist? Geht es darum, dass seine Erwartungen in eure Tochter höher sind? Ward ihr euch denn die Förderschulen in eurer Umgebung mal zusammen anschauen, so vom Konzept, der Lernumgebung und den Möglichkeiten
her später z.b. neben dem Förderschulabschluss einen Regelschulabschluss anzustreben? Für Schüler, wo das möglich ist, werden ja oft weiterführend spezielle Klassen angeboten.

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Sie haben gesagt würden sie auf eine Föderschule schicken, da sich ihr Selbstbewusstsein stärken würde. Das sie jetzt gut aufgebaut hat. Meine Tochter hat mit den sehen etwas Einschränkungen. Und motorisch ist sie nicht gerade die schnellste.

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Oh ja, das stärkt das Selbstvertrauen ungemein wenn man auf eine Schule geschickt wird für Kinder mit Defiziten, statt auf eine für "normale" Kinder ;-)

Ich finde Förderschulen ja eine tolle Sache, wenn es die richtige Schule fürs richtige Kind ist.

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Hallo,

nur weil ein Kind schüchtern ist, gehört es doch nicht auf die Förderschule! Da wäre ich aber auch dagegen #schwitz

LG

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Ist eure Tochter seriös und umfassend abgeklärt? Oder soll sie "einfach" so auf die Förderschule? Wie soll sie dort gefördert werden, wenn nicht bekannt ist, was exakt gefördert werden soll? Ziemlich schüchtern? Da wären früher wohl 70% der Mädels auf eine Förderschule geschickt worden, und auch heute noch sind schüchterne Kinder jetzt nicht sooooo selten.
Und das mit dem "in der grossen Klasse und untergehen" als Grund für Förderschule: so ein Quatsch, entschuldige bitte. Fünf unserer Kinder sind Asperger Autisten, der jüngste zusätzlich Mutist. Oh ja, sie hatten und haben ihre Schwierigkeiten, aber ganz bestimmt nicht "dass sie untergegangen wären". Sie bekamen jedoch einen Nachtteilsausgleich für mündliche Beteiligung.
Ich glaube dein Mann hat durchaus recht strikt dagegen zu sein. Die Empfehlung Förderschule scheint nicht auf Fakten und Diagnosen zu beruhen, sondern auf subjektiven Wischiwaschi-Meinungen.

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Hallo!

Was ist eine SVE?
Ich weiß nicht ob man nur wegen Schüchternheit in eine Förderschule kommt. Bei uns gibt es Förderschulen nur bei "schwerem" Förderbedarf. Sonst gibt es sonderpädagogische Fördermaßnahmen im Rahmen der Regelschule, sofern möglich. Notwendig ist in jedem Fall ein sonderpädagogisches Gutachten, das bei der Einschulung / Schulanmeldung angestrebt werden musss. Selbstverständlich versucht man die richtige Schule MIT den ELTERN auszusuchen und nicht gegen sie.
Habt ihr da ein Verfahren gehabt, eine Beratung? Was ist dabei rausgekommen und welchen Schwerpunkt hat Förderschule? Sozial-emotional, geistige Entwicklung, körper-/motorische behindert, sehbehindert, hörbehindert, Sprachliche Entwicklung, ....Wenn Du sagst "Probleme mit Sehen" - ist das eine Sehbhinderten Schule? Ist sie eher eingeschränkt oder eher behindert?
Dazu sind manche Förderschulen nur tempioräöt mit dem Ziel der Eingliederung in die Regelschule und andere bei Behinderung eben nicht.

Ohne diese Angaben kann man weder Dir (Förderschule - ja) noch Deinem Mann (Förderschule - nein) recht geben!

LG, I.

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Ich weiß auch nicht so richtig was SVE sein soll. Aber ich finde die Begründung so von hier aus gesehen auch nicht stichhaltig.

Wenn schlechte Augen und Schüchternheit ein Grund für die Förderschule wären, dann hätten meine eine Tochter und ich selbst da hingemusst. Und sehr viele Leute, die ich kenne... Die aber ganz normal auf der Regelschule zurecht kamen.

Stattdessen hab ich ganz normal Abitur gemacht, studiert mit Einserschnitt, eine solide Arbeit. Dabei war ich wirklich ein sehr zurückgezoges Kind. Mit Lehrern habe ich die ganze Schulzeit nicht freiwillig gesprochen. Heute würde man das mutistisch nennen. Ich musste immer aufgefordert werden. Habe das erst im Studium überwunden.

Meine schüchterne Tochter ist hingegen immer weiter aufgetaut, auch da die meisten Lehrer heute mehr auf sowas achten, und macht nun ganz normal mit und hat auch nur gute Noten.

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SVE=schulvorbereitende Einrichtung 🤓 da kommen oft Kinder hin die eigentlich das Schulalter hätten, aber aus irgendeinem Grund doch noch nicht schulreif sind, ich kenne es in Verbindung mit Sprachheilschulen.

LG
Visilo

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Ah okay, wäre natürlich gut zu wissen, was hierzu der Anlass war. Das kann ja nicht wieder nur Schüchtern sein gewesen sein.

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Hast du und dein Mann dir denn man die betreffende Schule angeschaut, ohne einen Termin zu haben?
Habt ihr mal mit Eltern und Kindern gesprochen, die dort beschult sind? Wie kommen die Kinder in die Schule? Wie lange dauert die Fahrt?
Um in eine Förderschule zu gehen, muss zwangsweise ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt worden sein - darunter versteht man schon sehr deutliche Einschränkungen. Ohne Begründung zahlt das Schulamt diese Schulen nicht. Also eine Seheinschränkung kann einen Förderbedarf begründen, falls sie nicht durch Hilfsmittel ausgeglichen werden kann - ansonsten muss aber nicht jeder Brillenträger in die Förderschule.
Motorik kann alles und nichts bedeuten. Solange das aber mit Ergo und/oder Physio therapiert werden kann, reagiert da das Schulamt nicht. Kann das Kind normal laufen? Kann es malen? Ansonsten verweist man hier eher an Hilfsmittel.

Aus deinem Post geht nicht unbedingt hervor, welche Förderschule du anstrebst. Die Klassenstärke ist aber nicht zwangsweise kleiner als in der Regelschule. Das ist bei uns nur in der SHS und in E/So - nur beide hast du nicht genannt.

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Schicke sie auf die Regelschule, nach einem Jahr wird dein Mann auch dafür sei sie auf eine Förderschule zu schicken. Es kommt natürlich darauf an wo ihr wohnt. Bei uns war die Regelschule Horror, völlig überfüllte Klassen, genervte, unmotivierte Lehrer und Kinder die schon ab der 1. Klasse die kräftig mobben, die etwas anders sind.
Ich würde mein Kind lieber in die Förderschule schicken, vor allem wenn es bei Euch eine mit Schwerpunkt "sehen" gibt. Wenn es natürlich nur Förderschulen mit Schwerpunkt Sozialverhalten gibt ,ist eine Regelschule eventuell vorzuziehen. Erkundigt euch an den in Frage kommenden Schulen, die können euch sicher am besten helfen.
Ich finde es nicht optimal wenn Förderschüler in Regelklassen sind, da ist keiner Seite geholfen da die meisten Schulen darauf nicht eingestellt sind.

LG
Visilo

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Dann war die Regelschule aber auch nicht doll. Ob man das so generell sagen kann, kann ich nicht unterstützen.

Klar sind die Klassen größer, aber ich muss sagen meine Kinder gingen auf drei vernünftige Schulen bisher mit sehr sehr engagierten Lehrern, die auch bei Mobbing Fällen aktiv gegen gehalten haben.
Mein eines Kind hat z.b. ein auffälliges Gangbild, ne Brille und ist aufgrund ihrer medizinischen Vorgeschichte eher unsportlich. Nach ersten Anfeindungen, haben wir aber schnell Unterstützung bekommen und sie ist jetzt ein paar Jahre später total beliebt und die Kinder gehen hier ein und aus.

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Mein Sohn war an 3 Regelschulen, an allen war Mobbing an der Tagesordnung und durch die Schule geduldet. Erst an der privaten Schule kam Ruhe rein ,da man dort diese Art Kinder schneller los wird wie an der Regelschule. Ich würde meinen Sohn nie wieder an eine öffentliche Schule schicken. Mein Sohn hat nur eine Legasthenie und Dyskalkulie, das reichte an der Regelschule schon aus um zum Opfer zu werden, vor allem da er andere Interessen wie seine Mitschüler hatte. Da reichten Kleinigkeiten um zur Zielscheibe zu werden mit Duldung und Unterstützung der Schule.


LG
Visilo

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Schüchternheit überwindet man nicht unbedingt in der Schule!
Habt ihr an eine Reittherapie, etc. mal gedacht?
So etwas kann man schon mit drei Jahren anfangen.....

Eine Freundin meiner Kinder ist auch sehr schüchtern, mit jetzt 12 Jahren bewegt sie sich mal zwei m von der Mutter weg....ist aber super gut in der Schule, auch wenn sie mündlich keine Spitze ist.

lg
lisa

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Hallo,

ich würde meine Tochter auf eine Regelschule schicken und erst einmal sehen, ob sie dort klar kommt. Gleich auf eine Förderschule kann ich nicht empfehlen.

Mein Sohn hatte weit mehr Einschränkungen und besucht eine Regelschule.

Viele Grüße

Carola