Erfahrungen mit Gym bilingual

Hallo #winke,
möchte Euch mal fragen, welche Erfahrungen Ihr mit einem bilingualen Zweig im Gymnasium gemacht habt.
Meine Tochter geht zur Ganztagsschule, ist eine gute Schülerin in allen Fächern und lernt bisher komplett selbstständig in der Lernzeit in der Schule. (Ist aber auch nicht so, dass sie nur Einser nach Hause bringt, also kein Überflieger). Da sie so gut in der Schule lernt, haben wir uns für den bilingualen Zug entschieden. Jetzt kommt daher G8 mit zwei zusätzlichen Englisch Stunden. Erst ab der 7. werden andere Fächer in englisch unterrichtet. Jetzt fange ich doch noch an, mir Gedanken zu machen, viele Eltern hier lernen ja schon in der Grundschule mit ihren Kindern und ich bekomme den Eindruck, das wird auch im Gymnasium erwartet.
Bislang musste sie nach der Schule nichts tun, wie ist der Aufwand Eurer Kinder im Gym? Musstet ihr Eure Kinder sehr unterstützen? Wir sind beide Vollzeit berufstätig, sie ist auch weiterhin im Ganztag (mit Lernzeit) daher wird unsere Möglichkeit zu helfen sehr begrenzt sein. Würde mich über Eure Erfahrungen freuen.
Grüße Juva

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Bei uns in der Nachbarstadt ist ein bilinguales Gymnasium. Bekannte von mir haben ihr Kind dort angemeldet, allerdings haben sie am Ende von Klasse 6 (verbindlich wird es erst in Klasse 7) von dem bilingualen Zweig Abstand genommen.

a) das Gymnasium an sich gilt schon Elitegeymnasium, wo bevorzugt die Überflieger und Hochbegabten angemeldet werden. Deswegen hat es auch einen bilingualen Zweig in sein Programm aufgenommen, um eben denen eine zusätzliche Herausforderung zu bieten.

b) das Kind meiner Bekannten hatte schon in Klasse 5 gut zu tun, um mit dem Tempo mithalten zu können. Und in der Grundschule gehörte es zu den 1erSchülern. In Klasse 6, als
die ersten Fächer in Englisch unterrichtet wurden, stellte sich schnell heraus, das es nur unter immensen Aufwand würde mithalten können. Mit gerade mal einem Jahr Englischunterricht - selbst bei 6 Stunden pro Woche - ist es verdammt schwer, Fachunterricht auf Englisch zu folgen. Und da ging es erstmal nur um Kunst, Sport und Geschichte.

Meine Jungs gehen auf ein stinknormales Gymnasium. In Klasse 5 musste ich noch ein bißchen hinterher sein, das sie das unvermeidliche Lernpensum vernünftig organisieren. Also Vokabeln regelmässig lernen, sich nicht erst einen Tag vor Ultimo den Stoff für eine Arbeit angucken und solche Sachen. Hätten sie noch mehr Unterstützung gebraucht (insbesondere was das Verstehen des Stoffes angeht), hätte ich mich eher gefragt, ob die Schulform für sie die richtige ist.

Grüsse
BiDi

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Vielen Dank für die ausführliche Schilderung!.#danke
Allerdings ist unsere Schule zum Glück auch kein Elitegym, es wurde bei der Vorstellung von bili betont, dass hier nicht nur Einser Kandidaten geeignet sind und Sachunterricht erst ab der 7....#gruebel hoffe es kommen noch ein paar positive Schilderungen

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Sachunterricht in der 7.?

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Hier wird bilingual Geschichte angeboten.Wir haben Abstand davon genommen.....Geschichte ist hier bereits so schwer, dass ich mir kaum vorstellen mag, was dann erst noch mit der 2. Fremdsprache für Probleme auftauchen könnten.

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Hallo Juva,
Ich habe eine ganz andere Erfahrung als bi_di gemacht. Oder besser gesagt: mein Sohn hat eine andere Erfahrung gemacht :-)

Mein Sohn war und ist ein 1er Schüler, arbeitet sehr selbständig. Aber auch viele seiner Freunde, die eher mit einem 2er Schnitt ins Gymnasium wechselten, kommen sehr gut klar mit dem System.

Es sind ja 2 ganze Schuljahren, wo sie sehr intensiv Englisch lernen und üben. Die Kinder des bilinguales Zweiges haben in der Regel keine Schwierigkeiten mehr, sich auf Englisch zu unterhalten. Das Niveau in der Paralellklasse ist deutlich niedriger (meine Nachbarin unterrichtet sie)

Wenn sie eine gute Schülerin ist, die von sich aus gut lernt und Spaß an Sprachen hat, würde ich sie anmelden.

Bei uns wird der Kleine wahrscheinlich in den nicht bili-Zweig kommen. Ihm fehlt es deutlich schwerer als dem Großen.

LG,
Natalia

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Hallo Natalia,
Vielen Dank für die aufbauenden Worte. Darf ich noch ein paar Fragen loswerden?
Wie geht das bei Euch mit dem Vokabellernen, in der Grundschule war das bislang ja nicht gefragt...
Hörst du ihn regelmäßig ab? Korrigierst Du seine Mitschriften?
Schaust du regelmäßig die Hefte durch?
Ich möchte halt weder Helikoptern, noch Vernachlässigen...
LG
Juva

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Hallo,
Natürlich darfst du fragen :-)

Beim Großen ist das alles in der Tat nicht nötig. Ich habe ihm am Anfang abgefragt und er arbeitete mit Phase 6, aber nur ganz am Anfang. Nach und nach entwickelte er seine eigene Strategien und es ist schon lange her, dass ich was kontrolliere.

Ich war am Anfang auch etwas verunsichert, weil ALLE so viel mit den Kindern gemacht haben.

Ich habe mal mit seiner Klassenlehrerin der Grundschule gesprochen, die ihn sehr gut kennt, da ich nicht wusste, ob unser Weg mit dem einfach machen lassen richtig war.

Sie meinte: er kann sich wunderbar einschätzen, ist fleissig und ehrgeizig. Er wird sich schon Hilfe holen, wenn er das braucht. Warten Sie das erste Zeugnis ab und dann sehen Sie, ob Sie noch mit ihm üben sollen.

So haben wir das gemacht. Bis heute (8. Klasse). Sein Zeugnis lag immer unter 1,5 :-)

LG,
Natalia

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Hallo!
Mein Sohn wechselt nach den Sommerferien (dann Klasse 7) in den bilingualen Zweig und startet dann mit Erdkunde auf Englisch. Später kommt ein weiteres Fach dazu. Er könnte dann sogar ein bilinguales/Mint Abi machen. Er hatte jetzt zwei Jahre vertieften Englischunterricht und hat die Empfehlung für den bilingualen Zweig vor den Osterferien bekommen.

Durch die Grundschule ist er auch ohne Aufwand gekommen (war auch kein 1er Schüler). Bis zur 6.Klasse 1 Halbjahr war er auch weiterhin sehr erfolgreich. Leider sackt er sein ein paar Wochen deutlich ab, schreibt eher 3er als 2er. Er beginnt aber gerade auch zu pubertieren und hat bisher das Lernen noch nicht wirklich gelernt. Wir versuchen ihn gerade dabei zu unterstützen und hoffen, dass es dann wieder besser wird.

Als zweite Fremdsprache hat er Spanisch gewählt und schlägt sich da auch ganz gut.

Lg Basket

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Mein Großer hat das Abi bilingual letztes Jahr gemacht, meine Grosse ist grad dabei :)
Ich habe normal mit ihnen gelernt, wie jetzt auch mit den Jüngeren die normales Abi machen werden. Eigentlich benötigen die Kinder so 5.,6. Klasse bisschen Hilfe, danach haben sie so gut wie alles alleine gemacht. Ich sehe keinen Unterschied zwischen dem Lernen mit den Größeren billi und den Kleineren normal. Die Kinder wachsen da rein, es hat wirklich gut geklappt.
Ich denke nicht, dass du dir Sorgen machen musst!

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Ausserdem kann man jederzeit mit dem bilingual aufhören, so ist es bei uns. Meine Kinder hatten gar keine Probleme die Fächer Geschichte, Erdkunde und Biologie auf Englisch zu lernen, da sie in den ersten Jahren darauf gut vorbereitet wurden.
Heutzutage hat man doch Vorteile wenn man so gut Englisch spricht, ich würde das ganze auf euch zukommen lassen und wie gesagt sollte deine Tochter wieder erwarten Probleme haben, dann kann sie jederzeit aufhören! Aber ich denke nach deinen Schilderungen, dass sie das gut schaffen wird!

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Hallo,
unsere Tochter (5. Klasse) macht bilingual Französisch und hat daneben noch 2 Stunden Englisch pro Woche.
Sie muss schon einiges an Vokabeln lernen, macht das aber komplett selbstständig. Allerdings lernt sie Vokabeln zu Hause und nie in der Betreung, wo sie 2x pro Woche ist, weil sie meint, das ginge zu Hause besser.
Bisher läuft es prima.
Unsere Tochter war zwar in der Grundschule so ein Kind mit lauter Einsen, aber das sind nicht alle Kinder in der Französisch-Klasse gewesen, und bei den meisten läuft es trotzdem gut, ohne dass sie nur noch lernen.

Eure Tochter hätte ja erst ab der 6 eine zweite Fremdsprache und könnte wahrscheinlich ohne Probleme aus bili raus, wenn es schlecht läuft oder zu viel wird.
Unsere Tochter müsste in diesem Fall in Englisch einiges nachholen.
Von daher würde ich Eure Tochter Englisch bili probieren lassen, wenn sie das gerne möchte.

Viele Grüße
Heike

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Hey, also ich hatte Geschichte bzw Erdkunde auf Englisch auf dem Gymnasium und muss sagen, mir hat es nicht viel gebracht. Geschadet würde ich aber auch nicht sagen. Ich bin generell nicht sonderlich fremdsprachenaffin und tue mich mit englisch immer noch schwer. Insbesondere Geschichte hat mich aber auch nie sonderlich interessiert (bin eher der naturwissenschaftliche Typ), daher habe ich in dem Fach immer nur das nötigste getan und nicht sonderlich viel gelernt (war immer ne solide 2er Schülerin). Vielleicht hätte ich auf deutsch ein bisschen mehr noch vom Fach mitbekommen, andrerseits hat es natürlich mein englisch etwas gefördert... also ich denke es kommt sehr auf das Kind an, aber so früh ist das natürlich noch richtig schwer einzuschätzen! Also vielleicht einfach mal ausprobieren - was sagt denn dein Kind dazu?? Also ich durfte mir das selbst aussuchen, war aber auch schon in der 8. Klasse