Realschule oder Gymnasium mit ADS!?

Hallo zusammen!

Bei meinem Sohn wurde nach langem hin und her ADS diagnostiziert. Seit den Sommerferien 2006 bekommt er auch ein Medikament dagegen. Habe mich lange dagegen gewehrt, aber dann doch nachgegeben, als die Ärzte mir sagten, dass er ohne Medikamente in der Schule irgendwann nicht mehr mitkommen würde. Auch das eine Therapie oder sonstiges bei ihm nicht helfen würde, hat mich dann doch "überzeugt".
Er besucht jetzt die 3. Klasse und kommt relativ gut mit. In Mathe hat er so seine Problemchen, aber im Großen und Ganzen liegt er mit seinen Noten so im guten 3er Schnitt. Natürlich hoffe ich für ihn, dass er den bestmöglichen Abschluß machen kann und eine gute Ausbildung bekommt. Meint ihr denn es ist für ein ADS Kind überhaupt möglich die Realschule oder sogar ein Gymnasium zu besuchen und dort dann aber auch einen vernünftigen Abschluss zu machen? Soll jetzt nicht abwertend klingen, ich mache mir nur so meine Gedanken!!

LG Tamara + Fabian (8J.)

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Guter 3er Schnitt reicht für die Realschule. Danach kann er eine Oberstufe oder eine Fachoberschule besuchen.

Wenn ADSler vernünftig eingestellt sind, dann erreichen sie genauso viel wie Kinder ohne ADS.

Alles Gute

Manavgat

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Hallo!

Ein guter 3er Durchschnitt ist nichts fürs Gymnasium! Ich denke eine Real-oder Gesamtschule ist besser für ihn. Einen weiterführenden Abschluß kann er dann immer noch machen. Aber derzeitig denke ich, würde er überfordert werden.

Zur ADS kann ich nichts sagen. Damit habe ich noch nie auseinandersetzen müssen.

LG ennovi

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Hallo,

Realschule ist auf jeden Fall drin. Gymnasium wahrscheinlich auch, aber erst später - also wenn dein Sohn da auch hin will und die nötige Disziplin von selbst aufbringt.

ADS heißt doch nicht, dass das Kind zu dumm ist, sondern nur, dass es ein Aufmerksamkeitsdefizit hat.

LG Marion

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Hallo Tamara,

natürlich ist es für ein ADS-Kind möglich einen Realschulabschluss oder sogar Abitur zu machen.

Und das auch ohne Medikation!

LG
Michaela

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Hallo Tamara,

bei meiner Tochter wurde in der 4. Klasse ADS (also ohne Hyperaktivität) diagnostiziert. Sie geht aufs Gymnasium.

Allerdings haben wir folgende Punkte:
* Wir achten auf einen rhytmischen Tagesablauf
* Hausis darf sie nicht in Ihren Zimmer machen. Wir haben extra ein Hausis-Zimmer (sehr klein) eingerichtet. Dort steht ein Schreibtisch (mit Computer - braucht sie für die Hausis schon ab und zu) und ein Regal für die Schulsachen. Sonst nichts. Im Kinderzimmer (oder wo anders in der Wohnung) ist zuviel Ablenkung (auch durch die Geschwister) vorhanden.
* Hausis kann sie erst ab ca. 17/18 Uhr machen. Wir richten uns danach. Vorher bringt das bei ihr gar nichts.
* Vor Arbeiten dränge ich sie, Traubenzucker zu sich zu nehmen, damit die Glukoseversorgung des Gehirns gezielt "gepuscht" wird. (Soll aber bei ADHS Kindern zu noch mehr Unruhe führen...)
* In der Schule sitzt sie in der ersten Reihe. Sonst wäre für sie die Ablenkung zu groß.
* Ich achte auf regelmäßige Bewegung. Auch während den Lernpausen. Sonst wird sie zu hibbelig und unkonzentriert. Oder sie kriegt einen Schreikrampf ;-) Oder singt ganz laut über eine halbe Stunde, weil sie sich nicht mehr steuern kann (zur Freude der Nachbarn ;-) und zu meiner Freude :-)

Zur Zeit ist sie "normal gut" auf dem Gymnasium. Auch wenn die Noten manchmal nicht dem entsprechen, was sie eigentlich weiss. Aber da muss während einer Arbeit nur ein Klassenkamerad etwas gefragt haben, dann ist ihre Konzentration einfach weg. Aber - so ist das Leben. Dafür muss sie Strategien entwicklen.

Also: Dein Kind hat alle Chancen. Jeder entwickelt sich unterschiedlich oder hat mit verschiedenen Veranlagungen zu kämpfen. Wer in der Grundschule gut ist, muss es nicht bleiben oder auch umgedreht.
Ehrlich gesagt: Ich bemühe mich, meine Kinder zu begleiten und nicht den schnellsten und anerkanntesten Weg zu gehen. Ich versuche mit ihnen ihren eigenen Weg zu finden.

LG emma

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Hallo!

Also ich bin auch der Meinung wie einige Vorredner, dass vielleicht Realschule die geeignete Lösung wäre. Gymnasium ist vielleicht doch zu heftig und wie groß ist erst die perönliche Niederlage gerade bei einem ADS-Kind, wenn man dann doch noch die Schule verlassen muss.

Ich war mal auf einem Vortrag zu ADS und da hieß es, dass die Symptome meist nach der Pubertät geringer werden, bzw die Kinder auch lernen selber besser und verantwortungsbewusster damit umzugehen.
Und dann könnte er vielleich die nötige Leistung fürs Fachabi bringen.

lg
doris

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Mein Sohn (ADS und Rechtschreibschwäche) besucht eine Gesamtschule - ist inzwischen in der 11 Klasse ( dort allerdings ehrenrunde - na ja) Wichtig ist nicht zuviel Druck - spricht gegen Gym - kleine Klassen (absolut wichtig) und Lehrer die Interesse haben.
Also geht schon, aber nicht auf die Noten schauen - durchkommen ist alles :-).