Wie geht es euren Kindern jetzt ?

In NRW läuft die Schule jetzt schon etwas nach den Sommerferien.

Bei meiner Tochter ,13, merke ich deutlich, dass ihr die Auseinandersetzung mit anderen, nicht befreundeten Kindern, gefehlt hat. Vor dem Homeschooling war sie taff und schlagfertig, jetzt ist sie perplex und eingeschüchtert. Sie sagt selber, dass sie sich dafür erst wieder rüsten muss. Also angepöbelt und beleidigt zu werden. (Ja, das Problem ist bekannt, die Klassenlehrerin und viele Eltern arbeiten daran.)
Sie sieht jetzt immer mehr die Vorteile nicht in die Schule zu müssen, oder nur mit der halben ( zum Glück mit der netten Hälfte der Klasse) Klasse Unterricht zu haben.
Nach der Freude endlich wieder ein Stück Normalität zu haben, kommt hier die Ernüchterung.

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Wenn ich die Antworten hier lese, bin ich plötzlich wieder sehr froh für die Schulpflicht.

Wenn alle ihre zarten Pflänzchen zuhause lassen würden, wie sollten die dann lernen in Gruppen von mehr oder weniger anstrengenden Menschen zurecht zu kommen?

Bei aller absolut berechtigter Kritik am deutschen Schulsystem!!!
Stärkt Eure Kinder und traut ihnen zu in der Schule mehr als nur lesen und schreiben zu lernen!

Wenn die Eltern schon (bewusst oder unbewusst, beabsichtigt oder unbeabsichtigt) vermitteln, dass Schule schlimm ist, wie sollen die Kinder dann lernen selbstbewusst damit umzugehen?

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Hier heißt es in keiner einzigen Antwort, dass Schule schlimm ist oder jemand seine Kinder völlig abseits nach eigenem Lehrplan unterrichten will. Es zeigt lediglich was im anderen Ländern schon längst selbstverständlich ist. Auch Schüler sind unterschiedlich und vor allem auch unterschiedliche Lerntypen. Warum sollte es nicht auch Schülern zugestanden werden, dementsprechend Bildung zu erfahren? Erfahrungen mit anderen Menschen würde es auch ohne klassischem, hauptsächlichem 5 Tage die Woche Frontalunterricht geben können.
Kein Erwachsener setzt sich aus Prinzip einem Arbeitgeber aus, bei dem es für ihn absolut nicht passt.
Deinen Kindern will doch keiner was nehmen ;-) Ein bisschen mehr Möglichkeiten für Schüler, die nicht im 0815 System aufgehen, würde auch der Gesellschaft nicht schaden.

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Ich bin absolut für eine Reform des Schulsystems.

Aber ich habe Angst vor den sogenannten "Rasenmäher-Eltern", die ihren Kindern jeden Unbill vorsorglich aus dem Weg räumen. Wie sollen Kinder da lernen mit unangenehmen Situationen umzugehen?

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Unsere 3 Kinder (12, 10 und 8) sind alle glücklich wieder in der Schule zu sein. Sie hoffen, dass irgendwann auch die Masken fallen und es noch normaler wird.

Alle hoffen, dass es nie wieder eine Schulschließung gibt, auch wenn die Zeit von der weiterführenden Schule super genutzt wurde.

Gut, sie freuen sich auch, dass bald wieder Ferien sind. 🤣 Aber da gehts ums ausschlafen und nicht darum nicht in die Schule zu müssen.

Meine Großen sind voll im Verabredemodus. Und das sowohl mit „alten“ Freunden, als auch werden Versuche mit anderen gestartet. Allerdings fördert das auch die Schule.

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Meine Tochter bevorzugt das Home Schooling.
Der erste Kommentar nach dem Lockdown war, dass es ihr viel zu laut in der Klasse sei.
Sie empfindet nach wie vor so.
Auch das Hausaufgaben machen in der OGS findet sie sehr anstrengend.
Sie ist auch eher der Typ Nachteule und schläft nie vor 22.00 Uhr ein.
Im Homeschooling konnte sie sich ihre Zeit frei einteilen und hat in der Regel ab 9.30 Uhr gearbeitet.
Sie findet es auch anstrengend mit Leuten in der Klasse zu sein, die Regeln missachten, pöbeln,…
Sie ist in der Beziehung sehr gewissenhaft und regelkonform.
Daran muss sie sich auch erstmal wieder gewöhnen.
Kurzum: Meine Tochter könnte und würde gut und gerne ohne Schule zurechtkommen.

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"Im Homeschooling konnte sie sich ihre Zeit frei einteilen und hat in der Regel ab 9.30 Uhr gearbeitet."

Bei meinem Sohn war ab 8.00 Uhr Video-Unterricht, da war nix mit frei einteilen.

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Hallo
Hier geht die Schule wieder los und bei unserer Tochter (dann 9 Klasse) haben wir etwas Bauchweh. Sie hat bei einem Auslandsaufenthalt von uns bereits Erfahrung mit dem Prinzip Fernunterricht gemacht und ist auch hier sehr darin aufgegangen. Soziale Kontakte haben an der ein oder anderen Stelle gefehlt und es gab schlechtere Tage. Das lag aber sicher auch etwas an der allgemeine Ausnahmesituation. Grundsätzlich haben wir die Zeit gut genutzt und gefüllt.
Wir und sie haben schon lange gemerkt, dass das unflexibel Schulsystem hier ihr nicht so ganz zusagt. Letztes Schuljahr war sie dann bis zum Ende daheim (Vater Risikopatient) und zu den Ferien hin, mit der Erkenntnis im nächsten Schuljahr wieder gehen zu müssen, war sie schon sehr niedergeschlagen. Das was sie als vorteilhaft empfindet, kann ich total nachvollziehen. Man muss allerdings auch sagen, dass es zum Glück einigen Kindern in unserem Umfeld so geht. An manch einer Stelle wird das ja leider überhaupt nicht akzeptiert und es hat nur so zu sein, dass total darunter gelitten wird, nicht täglich zur Schule zu „dürfen“.
Ein Modell mit je 2/3 Tagen Schule und 2/3 Tagen daheim wäre ideal. Dazu normale Hobbys und Freizeitangebote. Das wird es hierzulande in naher Zukunft sicher nicht geben...

LG

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Bei uns (BW) startet die Schule morgen wieder. Volle Präsenz, mit Maske.
Unsere Tochter (Einzelkind) kommt jetzt in die 7. Klasse Gymnasium. Sie musste das Homeschooling, aufgrund unserer Berufstätigkeit, immer komplett alleine bewältigen und ist froh, dass sie nun wieder den direkten Austausch mit Klassenkameraden und Lehrern hat.
Sie hat das Homeschooling super hinbekommen, keine Frage. Aber sie freut sich, endlich wieder alle zu sehen und (hoffentlich) über eine längere Zeit einen "normalen" Schulalltag zu haben.

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Hi,

meine Tochter ist bis zum Schuljahres Ende komplett im Home scooling gewesen.

Sie hat sich zwar gefreut wieder hin zu gehen aber sagte auch es sei ihr immer zu laut im Unterricht.
Zum Glück gibt es jetzt in der 9. Klasse Kurse. Sie hat ausschließlich E Kurse und so weniger Kontakt zu den ganzen lauten und störenden Kindern.

Eine Freundin muss die Klasse leider wiederholen. Eine andere gute Freundin ist in der parallel Klasse. Die beiden haben aber Kurse gemeinsam.

Meine Tochter könnte auch gut weiter von zu Hause aus lernen. Probleme bei der Rückkehr in die Schule gab es nicht. Sie ist auch wieder Klassensprecherin.

Grüße

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Meine Tochter (jetzt 3. Klasse) ist einfach nur glücklich und etwas genervt.
Glücklich darüber, das endlich wieder alle da sind, normaler Unterricht stattfindet, sogar das erste Mal AG´s finden wieder statt, die Bücherei der Schule hat wieder auf.
Genervt ist sie von der Lautstärke in der Klasse, das war aber schon immer ihre kleine Baustelle und konnte natürlich durch die Klassenteilung oder Schließungen nicht besser werden. So langsam gewöhnt sie sich dran. Naja und sie ist ziemlich gemütlich unterwegs, die Schulschließungen (war auch mein Fehler, habe ich nicht so beachtet) haben sie noch gemütlicher gemacht. Und vom Sportunterricht mit Maske, das ist sie richtig genervt.

Das eigentliche Problem, von dem bekommen die Kinder fasst nichts mit, bin mir aber nicht so sicher: Die große Schere bei der Leistung. Die Schwächeren sind noch schwächer geworden und die starken Schüler langweilen sich. Viele Eltern haben dem Unterricht vorgegriffen, ein Teil hat es einfach laufen lassen. Und schlußendlich sind wir alle keine Lehrer, wir haben den Kindern unsere "altmodischen" Tricks verraten (besonders in Mathe), die kollidieren aber mit den heutigen Rechenwegen. Sie sprechen irgendwie nicht dieselbe Sprache. Genau der Punkt war Thema nach der ersten Schulschließung, wurde von den Lehrern da aber nicht so ernst genommen oder unterschätzt. Aber was sollten wir (Eltern) denn machen?
Und genau dieses Problematik macht für mich ganz deutlich, das jeder zwar gerne über unser Schulsystem schimpfen kann, das funktioniert aber nur wenn er ausschließlich sein Kind darin sieht....eine Klasse besteht aber aus vielen Kindern und da ist der Ruf nach Individualität schlichtweg der falsche Weg.

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Das Problem in Mathe hatten wir auch. Mit den neuen Methoden sind weder meine Tochter noch wir zurechtgekommen.
Durch das arbeiten mit unseren alten Methoden konnten wir oft entschlüsseln was der Lehrer denn nun wollte.
Ihr hat es geholfen und sie ist besser geworden.

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Das war ja der Trugschluß: Das Kind hat sich verbessert, allerdings nur im häuslichen Rahmen der Schulschließungen. Und das bedeutet (zumindest hier) Repeat...alles auf Anfang, denn das Kind muß jetzt wieder die Sprache der Lehrerin verstehen.

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Bei uns geht die Schule erst übermorgen wieder los. Unsere Tochter freut sich sehr. Sie kommt in die 6. Klasse und hier wurden die Klassen wg. der Sprachwahl der 2. Fremdsprache neu zusammengestellt. Wir "mussten" extra zur Schule fahren und die Klassenliste studieren, sie wollte unbedingt wissen, wer aus der alten Klasse mit in ihre Klasse kommt.
Andererseits ist sie auch ein wenig zögerlich. Im Distanzunterricht (der hier nach Stundenplan per Teams stattgefunden hat) hatte sie Ruhe, keiner hat dazwischengequatscht, sie konnte sich ungestört konzentrieren. Das wird im Präsenzunterricht wieder anders sein. Einfach lauter, unruhiger und auf andere Art anstrengend, weil man den Störern nicht so leicht aus dem Weg gehen kann. Da wird sie wieder Strategien finden müssen, sich zu fokusieren und davor hat sie auch Respekt.
30 Kinder in einem Raum sind schon heftig - aber die Klasenstärke an unseren Schulen ist ein anderes Thema.
Eigentlich fand sie den Wechselunterricht ganz gut. 1 Woche in halber Klassenstärke in der Schule, volles Programm. In der 2. Woche zu Hause mit reichlich Übungsmaterial um das in der Schule gelernte zu festigen.

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Meine Kinder (15 und 10) sind froh, wieder zur Schule zu können. Erst heute hat mein 15 Jähriger zu mir gesagt "Komisch, früher mochte ich den Sonntag nie wirklich, weil darauf der Montag folgt. Dabei ist Schule eigentlich eh toll und ich freu mich auf morgen."
Der 10 Jährige freut sich ebenso. Klar ist er auch gern zu Hause, freut sich auf das Wochenende oder auf Ferien, aber Homeschooling möchten sie nicht mehr. Der geringe Kontakt zu Freunden hat beide sehr gestört.