Waldorfschule

Hallo,
mein Sohn kommt zwar "erst" in die 4.Klasse, aber wir überlegen schon einmal welche Schulen danach in Frage kommen. VL kennt sich von euch wer aus. Könnt ihr Waldorfschulen empfehlen und findet man da überhaupt Anschluss wenn man da mittendrin anfängt? Vg

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Ich bin Lehrerin und habe mich aus beruflichen Gründen mal mit der Waldorfschule und der Anthroposophie beschäftigt.
Ich kann dir nur raten, dich ganz genau einzulesen und dich intensiv mit Rudolf Steiner und seinen Lehren auseinanderzusetzen!
Seine Weltanschauung ist eindeutig rassistisch geprägt, die ganze Vereinigung weist sektenartige Züge auf. Besonders erschreckend fand ich, dass Kollegen von staatlichen Schulen die Hospitation an der Waldorfschule verweigert wird (zumindest an der Schule hier im Umkreis). Transparenz? Fehlanzeige! Ein Telefonat mit einer Lehrkraft der Schule, in der Sie mir Ihr "Konzept" näher gebracht hat, fand ich sehr verstörend.
Man muss leider damit rechnen, dass man auch viele Jahrzehnte später an den Schulen immer noch auf Verfechter dieser Ideologie stößt, die sich von kritischen Inhalten nicht distanziert haben, sondern genau diese transportieren und ihre Schüler indoktrinieren.

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Hallo,

so ein Wechsel nach der Grunschulzeit ist einerseits organisatorisch schwierig. Die Plätze sind meist alle belegt durch interne Schüler, die bereits seit der Einschulung dort sind und die Wartelisten oft entsprechend lang.

Andererseits ist so ein Wechsel aus dem konventionellen Schulsystem in ein völlig anderes für Kinder im Anschluss an die Grunschulzeit schwierig, da sie sich völlig umstellen müssen bezüglich der Rahmenbedingungen sowie auch der zugrunde liegenden Haltung.

Wie kommt Ihr denn scheinbar so spontan auf die Waldorf-Idee? Dahinter steckt schließlich nicht nur irgendeine spezielle Schulform, sondern auch eine entsprechende Grundhaltung/Lebenseinstellung.

Auch abgesehen vom Waldorf-Konzept passt längst nicht jede Schulform zu jedem Kind

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Wir hatten damals schon zur Grundschulzeit dran gedacht. Aber der Fahrtweg mit dem Bus ist schon nicht unerheblich. Ich denke genau das wäre die richtige Art Schule für meinen Sohn.

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Hallo!
"Die Plätze sind meist alle belegt durch interne Schüler, die bereits seit der Einschulung dort sind und die Wartelisten oft entsprechend lang."

Das kann ich nicht wirklich bestätigen. Bei meiner Tochter (6.Kl. Gymnasium) waren 2 Mädchen in der Klasse, die während bzw. nach der 6. Klasse auf eine Waldorfschule gewechselt sind. Es scheint zumindest nicht überall so zu sein, dass man nach der Grundschulzeit keinen Platz bekommt.

LG

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Anschluss zu finden wird das kleinere Problem sein. Erstmal müsst Ihr Euch mit dem Konzept der Waldorfschulen beschäftigen und schauen, ob die Schule zu Euch und - am allerwichtigsten - zum Kind passt.
Ich kenne Kinder, die sind von der Regelschule zur Walddorfschule gewechselt und dort aufgeblüht und Kinder, bei denen es genau umgekehrt war.

Ausserdem ist Waldorfschule nicht gleich Waldorfschule. Anthroposophie ist eine Weltanschauung. An manchen Schulen wird die eher dogmatisch vertreten, andere Schulen gehen eher entspannt damit um. Und die reine Lehre der Anthroposophie ist m.M.n. ziemlich gruselig.

Grüsse
BiDi

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Hi,
in der Großstadt, in der ich früher arbeitete, gibt es zwei Waldorfschulen und dort ist der Wechsel während der laufenden Schulzeit kein Problem, sofern das Zeugnis stimmt.
Ob man Anschluss findet, sprich mit dem System zurechtkommt, ist Typsache. Aktuell haben wir eine Wechslerin aus einer Waldorfschule, die „zwei Jahre lang kein Mathe gemacht hat, weil sie keine Lust dazu hatte“. (5.Klasse), eine ehemalige Kollegin nahm ihr Kind in der GS dann auch wieder runter, weil „die nix gelernt hat“ (war in der Regelschule aber eine grundsolide Schülerin). Meine ehemalige Chefin wiederum war hochzufrieden. Eine weitere Schülerin wechselte in der 8., die kam dann aber wieder zurück, weil sie aus dem „falschen“ Stadtteil kam und ihre Eltern wahrscheinlich ein im Vergleich zu den anderen Eltern niedriges Einkommen hatte, sie fühlte sich gemobbt.

vlg tina

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Wie schon geschrieben wurde ,ist es sehr schwer einen Platz zu bekommen.
weshalb möchtest du dein Kind denn in eine Waldorfschule geben?
Waldorf oder Montessori ist eigentlich nur eine Schule für Kinder, die sehr selbstständig lernen, da sie nur eine Anleitung erhalten und selbst erarbeiten.
Hast du dich mit der Pädagogik schon auseinandergesetzt.

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Ja wir hatten noch bevor die Grundschule anfing überlegt, das er dorthin gehen könnte. Haben es aber dann wegen dem sehr weiten Weg nicht gemacht. Er ist ein super Schüler und ich denke dort könnte er sich super entwickeln.

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Hallo,

du wirst hier meist nur Erfahrungen von Leuten lesen die selbst kein Kind auf der Schule haben und nur aus 2. oder 3. Hand berichten.
Beschäftige dich mit der Pädagogik. Schau dir die Schule an. Melde deinen Sohn für eine Schnupperwoche an und entscheide dann.
Du wirst hier wenig bis gar kein Feedback von Waldorfeltern bekommen.

LG

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Hallo,

es soll ja neben den "Waldorf-Eltern" durchaus auch Leute geben, die in beruflichem Kontext mit den Themen Schule/Erziehungswissenschaften/Psychologie zu tun haben und deren Erfahrungen und Kompetenzen dann ebenso fachlich fundiert wie zum Glück meist auch neutral sind.

Und wenn es um Meinungen/Erfahrungswerte geht, schadet es meines Erachtens nicht, verschiedene "Seiten" zu betrachten.

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Das sehe ich ganz genauso.

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Ich kann Dir nur von meinem Neffen (jetzt 14) berichten, der sich in der "normalen" dörflichen Grundschule sehr schwer tat. Er wollte nicht mit den anderen Jungs auf dem Bolzplatz kicken, er hat sich auch nicht für Star Wars, etc. interessiert, sondern war immer schon unser "Professor". Er ist/war kein super Schüler, hatte aber einfach andere Interessen als seine Klassenkameraden. Er wurde schon früh zum Vegetarier (wegen Tiertransporten), hat sich schon im Grundschulalter sehr für Umweltschutz, etc. interessiert.
Er hat dann in der 3. Klasse in der Waldorfschule eine Woche hospitiert und es war klar, dass er zur 4. Klasse wechselt.
Der Wechsel erfolgte dann sogar schon während der 3. Klasse und er konnte sich sofort einfügen und hat Anschluss gefunden und hatte auch keine Probleme die teilweise doch sehr anderen Lerninhalte nachzuarbeiten. Selbst russisch - was dort seit Klasse 1 unterrichtet wird, hat er aufgeholt.
Für ihn war der Wechsel optimal.
Seine Schwester war auch auf der örtlichen GS und wechselte zu Klasse 5 auf die Waldorfschule. Auch für sie war es problemlos. Sie wäre aber auch auf einer "normalen" Schule gut zurechtgekommen.

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Hallo, unser Sohn ist letztes Jahr in die Waldorfschule eingeschult worden, von daher können wir nicht viel zum Quereinstieg sagen. Aber die allermeisten Klassen wachsen über die Jahre, weil immer wieder neue Kinder dazukommen. Natürlich sind die Plätze in Klasse 5 erstmal für die Kinder da, die die 4 auf der Schule beendet haben.
Guck Dich auf den webseiten der Walddorfschulen in der Nähe um, guckt Euch an den Schulen um und setzt Euch mit den Konzepten auseinander.
Entgegen etlicher Kommentare hier hat sich Walddorfpädagogik seit 1925 weiterentwickelt... #augen und Schulen unterscheiden sich (deswegen ja auch Freie Walddorfschulen).
Frag auch an den Schulen mal wegen Schulbusverkehr. Für die Kleinen bis 4 gibt es das auf jeden Fall, für die Größeren kommt es auf Strecke, Dauer der Strecke mit den Öffis und Belegung des Busses an, aber bei "uns" im Bus ist ein 8 Klässler.

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"hier hat sich Walddorfpädagogik seit 1925 weiterentwickelt"

Ja? Wo konkret denn?

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Waldorf hat eine sehr enge Ideologie, die man leben muss, sonst wird es schwierig. Nicht alle Waldorfschulen setzen das 1:1 um, aber in vielen ist Esoterik und Unterricht frontal in Riesengruppen (um die 40 Kinder) Alltag. Waldorfpädagogik denkt in Jahrsiebten; vor dem 14. Jahr ist weder selbstständiges Denken, noch Abstraktion/Transfer/Problemlösung gefragt. Zudem wird dein Kind, egal, wie begabt es sein mag, von einem Lehrer in allen Kernfächern unterrichtet; das ist problematisch, insofern das erforderliche Fachwissen ausgeschlossen werden kann. An staatlichen Gymnasien hat die Lehrkraft ihre Fächer vertieft studiert. Kann für manche Kinder eine schöne Schulform sein, trotz allem. Eltern müssen sich sehr aktiv einbringen; das mag auch nicht jeder.

Bitte nicht mit Monte(ssori) verwechseln. Das ist ein ganz, ganz anderer Ansatz, der vom Kind her denkt und es ernst nimmt, ihm altersgemäße (!) Verantwortung überträgt und das freie Arbeiten im Spiel fördert und fordert. Auch für wenige nicht geeignet, für viele Kinder aber top. Vor allem mehr oder weniger ideologiefrei, da keine geschlossene Weltanschauung. Die Lehrkräfte haben meist staatliche Abschlüsse und später ein Montediplom erworben. Die meisten staatlichen Grundschulen arbeiten aber eh nah an Monte. Bei weitereführenden Schulen muss man etwas suchen, gibt aber auch derartige Konzepte, z.B. "Lerninseln".