Intelligentes Kind aber langsam (Grundschule)

Guten Abend,

mein Sohn ist knapp 9 Jahre alt und in der 3. Klasse und eher ein ruhiges Kind. Braucht wenig Bewegung und kann auch gut für sich spielen.

Ich versuche mal zu schildern, wo das Problem liegt

Insgesamt ist er intelligent und extrem interessiert an naturwissenschaftlichen Themen. Er schaut am liebsten Wissenschaftssendungen für Kinder und schaut sich gern auch Sachbücher an, z.B. über Physik oder Chemie. Er baut gerne mit Lego besonders mit dem Boost Roboter und auch andere Konstruktionsdinge mag er sehr. Das ist auch nicht von uns forciert, aber wir versuchen es natürlich zu fördern.
Er ist auch eine richtige Leseratte, liest aber außer Sachbüchern hauptsächlich Comics.

In der Schule kommt er sehr gut mit gehört zu den Klassenbesten. Hat überwiegend Einsen auf dem Zeugnis und das fast komplett ohne Lernen.

Das klingt alles sehr gut und toll, nun zum eigentlichen Problem. Er ist sehr langsam in seinem Arbeitstempo. Es fing schon in der ersten Klasse an, da kam die Rückmeldung vom Lehrer tolles Kind (in allen Bereichen) nur extrem langsam. Das haben wir weiter beobachtet.
Letztes Jahr im Homeschooling (2. Klasse) ist es uns dann auf die Füße gefallen und er hatte Probleme die gegebenen Aufgaben eines Tages fertig zu bekommen. Klar fehlte da der Gruppendruck, aber er hat teilweise 6 Stunden gebraucht um einen Text abzuschreiben und das war nur eine der vier Tagesaufgaben.
Allgemein ist er sehr langsam wenn es ans Schreiben geht (besonders abschreiben). Er hat aber kein motorisches Problem. Verständnisprobleme sind auch ausgeschlossen. Irgendwie hat er einen extremen Widerwillen, wenn er etwas schreiben soll.
Wir haben dann letztes Jahr dann zur Ergotherapie gebracht und das hat ihm geholfen, die Aufgaben besser zu strukturieren. Aber wenn es zu viele Schreibaufgaben oder Wiederholungen sind, dreht er immer noch durch und ist weiterhin einer der langsameren Schüler.
Er ist aber auch bei Matheaufgaben sehr langsam, wenn es sehr viele ähnliche Aufgaben zu bearbeiten gibt.
Er schafft es irgendwie nicht schneller zu werden. Irgendwie fehlt ihm so ein Geschwindigkeitsmodus.

Leider ist es nun wieder sehr schlimm in der Notbetreuung und im Wechselunterricht. Er schafft teilweise die Aufgaben des Tages nicht und gehört immer zu den langsamsten, wobei das andere langsame Kind aus der Klasse extreme Konzentrationprobleme hat. Andere Kinder sind in unter 2 Stunden fertig und er kämpft um es in 3 Stunden zu packen.

Hat jemand eine Ahnung was es sein kann und was ihm noch helfen würde?

Wir hatten beim Kinderarzt um die Ergotherapie zu bekommen einen BUEVA-Test. Er hat aber den Konzentrationteil perfekt gemacht (ohne Fehler), aber halt extrem langsam. Das ist auch aufgefallen, ist aber keine offizielle Störung aus dem Test.

Habt ihr vielleicht Tipps, was es sein kein? ADS ist ja durch seine gute Konzentration ausgeschlossen. Wobei die Lehrer meinen, dass er bei der Bearbeitung der Aufgaben oft träumt.

Passt das Schulsystem einfach nicht für ihn? Wenn er beispielsweise nur 4 mal eine Matheaufgabe üben muss statt 10 mal, hat er sie auch verstanden. Das gleiche in Deutsch. Aber im normalen Untericht ist es nicht erlaubt, den Kindern Aufgaben zu erlassen. :(

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Achso, ich mache mir einfach Sorgen, der die erforderlichen Aufgaben in der Schule einfach nicht in er Zeit schafft.
Auf dem Gymnasium wird es ja mitunter noch schlimmer und ich vermute, dass keiner Rücksicht nehmen wird.

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>>Habt ihr vielleicht Tipps, was es sein kein?<<

Mangelde Motivation und ggf. ein angewöhntes langsammes Arbeitstempo um nach den X Wiederholungen nicht noch ein Blatt mit X Wiederholungen zu bekommen.
Wird es kurzfristig besser wenn sie neue Themen anfangen bei denen er sich noch nicht auskennt?

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Es ist im normalen Unterricht sehr wohl den Kindern erlaubt, weniger zu arbeiten...wenn denn eine Diagnose dahinter steht. Ein pathologisch heterogener IQ ist eine solche Diagnose.
Ich würde also mal auf einen IQ-Test drängen.
Bei meinem Ältesten wurde mit dem WISC festgestellt, dass er zwar einen Gesamt-IQ von 101 hat, die Einzelbereiche aber extrem unterschiedlich sind. Die Arbeitsgeschwindigkeit liegt bei ihm zwischen Geistiger Behinderung und Lernbehinderung und Sprache ist sogar noch schlimmer. Das Ganze wird ausgeglichen mit einem wahnsinnig hohen Wert im wahrnehmungsgebundenen Logischen Denken.
Letztendlich waren die Nachteilsausgleiche für meinen Großen schon eine Erleichterung. Da er in Mathe schon extrem gut ist, durfte er schon immer, sobald er fertig ist, seine Deutschaufgaben weiter lösen. Mathe muss er nicht so viel machen, wie die anderen Schüler.

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Vielen Dank für die Antwort. Ich wusste nicht, dass es einen Nachteilsausgleich für einen heterogenen IQ gibt. Auch das man in dem guten Fach quasi weniger machen darf, hätte ich nicht gedacht. Da es ja immer heißt, dass gute Schüler doch mehr schaffen sollte.

Wie kommt man denn da ran? Über den Kinderarzt? SPZ?

Ich antworte gleich nochmal etwas mehr für alle.

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Hi,

ja, zB SPZ, KJP, Gemeinschaftspraxis.. Es muss aber schon extrem heterogen sein.

Lehrer können einiges machen, wenn sie wollen. Nicht alles. Wenn keine ausreichende Diagnose vorliegt und sie keinen offiziell genehmigten Antrag auf Nachteilsausgleich haben, dürfen sie bestimmte Sachen nicht machen. Anderes ist GoodWill. Manche Lehrer wollen so etwas nicht, um kein Beispiel zu geben. Also, damit nicht auch noch andere Kinder ankommen und eine Sonderbehandlung wollen.

Beispiele:
- meine Tochter bekam in der dritten Klasse zusätzliche Zeit in den Proben, um fertig zu werden. In der vierten nicht mehr.
- mein Sohn dürfte bei einer Lehrerin den Tafelanschrieb abfotografieren, wenn er im Unterricht nicht fertig wird (macht er nicht, weil ihm das schnuppe ist). Andere Lehrer verlangen den exakten Tafelanschrieb als Hefteintrag. Eine Lehrerin fand es bewundernswert, wie er beim Verkürzen alle wichtigen Punkte in einem deutlich kürzeren Hefteintrag mitgenommen hat.
- mein Sohn darf auch bei manchen Lehrern Kopfhörer bei Schulaufgaben tragen, bei anderen nicht
- in der dritten Klasse musste er immer nur die schwierigeren Aufgaben bearbeiten, die leichten durfte er weglassen
- eine Lehrerin hat für meine Tochter die Aufgaben einer Schulaufgabe übersichtlich mit Abstand kopiert, damit sie keine Aufgabe übersieht - die anderen haben die Aufgaben ineinander verrutscht bekommen (weniger Papier). Das war sehr nett von ihr, allerdings hab ich mich da schon gefragt, warum die anderen Kinder mit echt unübersichtlich gestaltetem Material klarkommen müssen.

Viele Grüße

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Willkommen im Club. Grobe Regel: je intelligenter desto langsamer, muss umgekehrt nicht so gelten.

Wie waren denn der T-Wert und die einzelnen Werte? Kennst du die? War das wirklich BUEVA? Oder BUEGA? Ich dachte BUEVA ist Kindergartenalter.

Und ADS ist bei einer guten Konzentration auch nicht unbedingt ausgeschlossen. Es gibt auch Leute, die sagen, dass bei intelligenteren Kindern auch dieser Konzentrationstest überdurchschnittlich ausfallen müsste. Wird unterschiedlich interpretiert.

Tipps schwierig: also ja, es gibt einige. Diverse Belohnungssysteme, Uhren. Ich hab gefühlt schon 1000 Sachen in den letzten Jahren ausprobiert.

Was bei uns ein bisschen hilft, ist die Tageszeit: nach 18 Uhr ist bei meinem Sohn viel besser, er schreibt dann auch schöner und macht keine Fehler. Vormittags ist das eher grottig ☹️
Bei meiner Tochter umgekehrt, bei der kann man am späteren Nachmittag nichts Schulisches mehr verlangen.

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>>Grobe Regel: je intelligenter desto langsamer, muss umgekehrt nicht so gelten.<<

Ich denke nicht, dass die Kausalität durch irgendeine Studie belegt ist.
Es gibt intelligente Kinder, die sind langsam und es gibt intelligente Kinder, die sind schnell.
Daraus lässt sich nur schliessen, dass die Arbeitsgeschwindigkeit nix mit der Intelligenz zu tun hat.

Grüsse
BiDi

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Hallo bi_di,

Ausnahmen bestätigen die Regel :-) Deswegen ja nur grob. Und ja ich hab auch nur an Mitte bis oben gedacht, weil die TE schrieb, ihr Sohn sei intelligent.

Also, wenn du zwei Kinder mit dem gleichen Gesamt-IQ hast und das eine ein geringere Verarbeitungsgeschwindigkeit hat, dann müssen die anderen getesteten Bereiche logischerweise höher sein, sonst käme man ja nicht auf den gleichen Gesamt-IQ. Ist halt die Frage, wie man den definiert und ob und wie stark man die Verarbeitungsgeschwindigkeit mit einbezieht oder nicht. Ich hatte die für mich gedanklich ausgeklammert.
War gestern vielleicht etwas platt dahingeschrieben. Natürlich gibt es homogenere und heterogenere Verteilungen bei unterschiedlichen Kindern - es hat ja jeder seine Stärken und Schwächen – aber das, was kati543 beschrieben hat, ist jetzt nicht der Normalfall.

ABER was durchaus auffällt, ist, dass die Verarbeitungsgeschwindigkeit bei hochbegabten Kindern oft (nicht immer, aber oft, deswegen meinte ich grob & Schwankungen mit eingeschlossen) signifikant schlechter ist als die anderen Werte. Das meinte ich. Und woher will ich das wissen? Ehrlich gesagt im Wesentlichen von Elternberatungen, Vorträgen und Gesprächen mit anderen Eltern; mag sein, dass ich es auch in dem ein oder anderen Ratgeber gelesen habe. Ich hab eben mal gegoogelt und auf die Schnelle bei wiki eine Beschreibung zu verschiedenen Intelligenztests gefunden. Dort wird dieser Punkt bei der Interpretation zum HAWIK-IV angesprochen und auf Lit [1] – ein Buch von Petermann und Daseking verwiesen (wobei hier zusätzlich noch das Arbeitsgedächtnis erwähnt wird, was ich bisher nicht so als Punkt wahrgenommen habe). Was Besseres hab ich grade nicht. Und ja, du hast recht, ich hab nie nach Studien gefragt, sondern das so geglaubt, aber die, von denen ich das gehört habe, waren Psychologen und andere, die sich mit IQ-Tests auseinandersetzen.

So, ich hoffe, ich hab jetzt etwas besser dargelegt, was ich gestern meinte.
Viele Grüße

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Klingt nach einem ganz normalen Kind, das halt ab und zu keine große Motivation hat. Nicht immer so viel Krankheit oder "Auffälligkeiten" hineininterpretieren. Ich sehe hier keinen Anlass zu handeln oder ihn zu ändern.

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Ich habe solche Kinder leider auch schon erlebt. Wie schreibt er denn ab?
Buchstabe für Buchstabe? Kann es sein, dass er ein Warnehmungsproblem hat? Keine passende Abschreibetechnik?
Oder träumt er beim abschreiben oft vor sich hin und schreibt nur alle 10min mal wieder das nächste Wort?
Ehrlich gesagt kommt mir das schon nach ADS vor. Ich würde weiter in die Richtung forschen, vielleicht in anderen Foren danach fragen, Lehrer fragen,...
Ich glaube kaum, dass Motivation alleine da viel bewirken kann, sonst hättet ihr oder die Lehrerin da schon längst eine Lösung gefunden.
Ich habe solche Kinder auch in der Schule erlebt: ich sitze daneben, sage immer das nächste Wort vor, weise auf Fehler, Merkstellen, Leerzeilen hin usw. Aber trotz persönlicher Unterstützung bzw. ständiger Anfeuerung sind diese Kinder dann immer noch die langsamsten geblieben:-/.

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Abschreiben ist die totale Katastrophe. Auch wenn ich mich daneben setze und ihn motiviere. Er schreibt ein Wort, dann starrt er vor sich hin und dann kommt langsam das nächste Wort. Manchmal hört er sogar im Wort auf zu schreiben (das finde ich wirklich schrecklich).
Oft zählt er auch die ganze Zeit wieviele Wörte es noch sind. Was dann natürlich länger dauert als das schreiben.

Ich würde sagen er träumt dazwischen. Er sitzt ja die ganze Zeit vor dem Blatt und macht auch nichts anderes.

Übrigens ist er schneller, wenn er selber Texte schreibt. Da meint er, kann er sich was ausdenken und das macht ihm mehr Spaß. Es sind auch keine Riesentexte, er hält bleibt dann auch kurz und knapp, aber wenn er bspw. von sich aus 5 Sätze schreibt, dann dauert es nur 20 Minuten. Abschreiben wäre es eher eine Stunde.

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Hallo,

mein erster Gedanke war ADS. Gerade, weil du schilderst, dass dein Kind sehr intelligent ist.
Mein Sohn hat ADHS. AD(H)S geht oft mit einer überdurchschnittlichen Intelligenz oder auch Hochbegabung einher. Bei meinem Sohn ist das AD(H)S in der Grundschule auch gar nicht aufgefallen. Er war auch nicht der typische ADHSler, sondern das H für die Hyperaktivität zeigte sich nur durch innere Unruhe. Er wühlte oft im Mäppchen, kaute auf den Stiften oder driftete ab, was auch zu Langsamkeit führte. Es schien zumindest als wäre er extrem langsam, in Wirklichkeit schweiften seine Gedanken ständig woanders hin. Eine Konzentrationsstörung konnte man damals auch noch nicht feststellen. Er machte zwar mal einen Schusselfehler, aber nicht mehr als andere. Seine Noten waren durchweg 1, selten eine 2 wegen Flüchtigkeit oder weil er nicht fertig wurde. Er war ein ganz lieber Kerl und niemand hätte ADHS vermutet. Auch zeigte er keine Anzeichen von Unterforderung. Trotzdem merkte man, dass etwas nicht passt oder stimmt. Er kam so bis zur 7. Klasse Gym durch. Dann kam noch Pubertät dazu, entsprechend mehr Chaos im Kopf und dann ging das Drama los. Er fing an den Unterricht zu stören, die Noten rutschten von 1-2 auf Versetzungsgefährdung. In der 8. Klasse haben wir ihn testen lassen und bekamen die Diagnose AD(H)S mit Hochbegabung. Aber auch damals wollte mir kein Arzt eine Überweisung zur KJP geben. Die Noten wären noch in der Norm und in der Pubertät wäre sein Verhalten normal. Ich habe dann einfach einen Termin in der Ambulanz der Kinderpsychiatrie zur Diagnostik gemacht und dem Kinderarzt die Pistole auf die Brust gesetzt. Ich ärgere mich bis heute, dass ich nicht früher gegangen bin. Dem Kind und auch uns hätte ich dadurch viel erspart. Ich würde an eurer Stelle der Sache auf den Grund gehen.

LG
Lotta

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Das klingt wirkich sehr ähnlich. :-D Besonders das mit den guten Noten, und das dein Sohn nicht immer alles im Test geschafft hat. Ich versuche es als Ansport zu nehmen und doch noch etwas für meinen Sohn zu tun.

Mir fällt es jedoch schwer, mich mit dem Thema bei den Ärzten durchzusetzen. Mit der Ergotherapie hatte ich beispielsweise auch schon ein schlechtes Gewissen, da er ja wirklich nicht auffällig ist.

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Ich halte mich jetzt mal von möglichen Diagnosen fern.

Meine Tochter ist auch langsam (2. Klasse), beherrscht den Stoff, kann sich gut konzentrieren und ist mit ihren Materialien sehr "sortiert". Langweilige Wiederholungen fand sie von Tag eins an ätzend.
Dann kam die erste Schulschließung, da man ja eh nichts weiter vorhatte, habe ich sie einfach machen lassen. Das hat es im Grunde noch verschlimmert. Was in der ersten Klasse noch tragbar war (Lehrerin: Lieber langsam und ordentlich, als schneller Pfusch.), wurde zu einem Problem. Bevor ich jetzt über irgendwelche Diagnosen nachdenke, habe ich es mal mit Klartext reden versucht.
"Ja, Wiederholungen sind ätzend, lanweilig, doof, niemand mag die, aber du hast die Wahl...entweder du versucht es jetzt einfach mal durchzuziehen, um so mehr Zeit hast du nachher für andere Sachen." "Du willst gleich einen Kuchen backen, prima...dann sieh zu das du deinen Kram fertig hast." "Klar kannst du dich verabreden, je schneller du fertig bist, desto mehr Zeit habt ihr zum Spielen." "Mist, ich glaube du hast dir das langsame Arbeiten einfach angewöhnt, laß uns mal rausfinden ob ich da richtig liege." Und ich habe angefangen die Zeit zu stoppen, für manche Kinder zu viel Druck, aber für ein Kind das den Stoff beherrscht eine Herausforderung mit Aussicht auf 15 Minten mehr Daddeln (was auch immer). Meine Tichter war echt erstaunt, wieviel Zeit sie eigentlich immer verplempert hat.
Das hat nicht alles von heute auf morgen geklappt, aber den Änderungsrozess im Kopf merkt man deutlich. Hier war es einfach nur eine blöde Angewohnheit geworden, die Bummelei.
Und ich komme noch zum aktuellen Thema Wechselunterricht, Betreuung....DAS läuft hier bei keinem Kind gut. Im Unterricht sind alle viel zu geflasht, weil sie sich wieder sehen, weil sie aus dem gewohnten Schulalltag raus sind. Sie haben ja auch keine richtige Möglichkeit (bei 2 Tagen Unterricht/Woche) in einen Schulalltag zu kommen.
In der Betreuung ist es halt keine "Pflicht" abzuliefern, die Kinder werden zwar von einem Lehrer beaufsichtigt...das war es aber auch. Alle müssen nachmittags noch mal ran. Die Klassenlehrerin hat darauf reagiert und das Pensum extrem runtergefahren.

Wie reagiert denn dein Kind, wenn du spielerisch Druck aufbaust?

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Ich würde meinen, er ist relativ resistent gegen Druck. Er ist irgendwie ein Typ der nur Dinge von sich aus macht. Er lässt sich schwer motiveren und bei ihm wirken die normalen Methoden nicht. Ich habe noch einen anderen Sohn zu Haus und der ist das komplette Gegenteil. Da kann ich mit Dingen locken und das klappt.

Beispielsweise habe ich versucht im Lockdown im letzten Jahr den Neunjährign zu motivieren, dass er spielen darf, so bald er mit der einen Aufgabe fertig ist. Aber da sind tatsächlich die 6 Stunden Text schreiben draus geworden.

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Hallo,

ich finde es echt grausam wie Kinder schon in der Grundschule optimiert werden damit sie den Anforderungen später auf dem Gymnasium entsprechen können. Denn ohne Abitur ist man ja heute nichts mehr wert.
Du solltest an deiner Einstellung zu deinem Kind arbeiten. Er ist langsam, na und? Ist er deswegen nicht in Ordnung? Meinst du nicht das du durch dein zum Arzt gerenne deinem Kind das Gefühl gibst das etwas mit Ihm nicht stimmt?
Dein Sohn hat eine schnelle Auffassungsgabe, liest viel, auch schwere Kost. Das zeigt doch das er sich gut konzentrieren kann weil er gelesenes wiedergeben kann.
Ich habe hier den Gegenpart zu Hause. Meine Tochter ist immer die erste die fertig ist. Sie arbeitet sehr schnell. Was sie geschrieben hat kann man kaum lesen obwohl es richtig ist. In Mathe macht sie Flüchtigkeitsfehler und deshalb wird es nie eine 1.
So ist es nun mal. Wir sprechen darüber und sie versucht langsamer und sorgfältiger zu arbeiten.

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Meiner Meinung nach hat die Frage nichts Optimierung zu tun.

Die TE macht sich nur Sorgen, dass ihr Kind unglaublich lange braucht. Ist doch auch für das Kind frustrierend, wenn es wesentlich länger als alle anderen an den Aufgaben, trotz guter Auffassungsgabe, sitzt.

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Ich will mein Kind nicht auf Teufel komm Raus aufs Gymnasium schicken. Aber er hat jetzt Probleme, trotz guter Intelligenz. Er fängt beispielsweise oft an zu weinen, wenn er sieht, dass er Aufgaben mit viel Schreiben bearbeiten soll oder er Matheaufgaben aus dem Buch ins Heft übertragen soll.

Leider kommt er durch seine Langsamkeit nicht zu den Aufgaben, die ihn vielleicht fordern.

Aber wenn ich ihn mir betrachte, dann sollte er nicht auf die Realschule oder Hauptschule gehen. Da würde er sich tatsächlich zu Tode langweilen. Ihm ist jetzt oft schon langweilig. Er braucht zumindest naturwissenschaftlich Anregung. Ich denke auch, dass er in allen Schulformen einer der langsamsten wäre.

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