Wieviel Süßes essen Eure 6-jährigen Kinder?

Guten Abend,
meine Tochter wird nächsten Monat 7 ist und ist zu einer großen Naschkatze geworden. Sie ernährt sich grundsätzlich sehr ausgewogen und gesund, jedoch möchte sie täglich Süßigkeiten und wenn man sie lässt, kennt sie selten ein Maß. Sie ist nicht gertenschlank, aber auch nicht dick. Unsere Regel ist, dass sie sich täglich eine Süßigkeit aussuchen darf, aber ganz oft diskutiert sie mit uns und möchte mehr. Mir gehen diese Diskussionen auf die Nerven und ich frage mich, ob ich standhaft bleiben soll oder sie einfach essen lassen soll. Es gibt natürlich Ausnahmen wie zum Beispiel Feste, da gibt es keine Einschränkungen. Aber sonst hätte ich gern ne klare Regelung. Heute zum Beispiel hat ein Mitschüler Geburtstag gehabt und JEDEM Kind 4 ! Überraschungseier mitgebracht, von denen sie in der Schule 1 gegessen hat. Was selbstverständlich völlig ok was. Zu Hause war dann eine Freundin zu Besuch und sie wollte gern ein 2. Ei. Ich habe Nein gesagt. Ich frage mich, ob ich eine Ausnahme hätte machen sollen, aber irgendwie lauern fast täglich Ausnahmen 🙈 Wie handhabt ihr das Thema?

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Bei uns gilt die Regel solange keiner moppelig wird und Zahnprobleme bekommt und dafür auch vernünftig Zähne geputzt wird, zu den Mahlzeiten gesund und normal gegessen wird und Sport in der Freizeit gemacht wird, solange dem Kind nix fehlt, ist es ihre Entscheidung. Im Zweifel für den Angeklagten. Die 1-2 x in ihren Leben wo sie es übertrieben haben, habe ich gesagt, dass es für heute reicht. Wurde schnell akzeptiert.

Ich finde deine Regel streng. Wäre mir zu nervig. Mein Gott, dann nascht sie mal ein zweites Ü-Ei. Da wird se nicht gleich sterben von. Bei uns stehen die Süßigkeiten frei zugänglich in den Zimmern. Ich kaufe gar nichts groß, aber was sie zu Weihnachten oder Nikolaus oder Ostern oder zum Geburtstag bekommen, gehört ihnen. Und ich sortiere jedes Viertel bis halbe Jahr daraus mit ihnen die Hälfte weg, weil es nicht gegessen wird. Die ältere Schoki nehme ich dann zum Backen. Gummibärchen werden verschenkt.
Es ist einfach nix besonderes. Oft wird ewig nichts konsumiert. Man kann den Hyper auch anerziehen. Und wenn sie eben Mal so einen Tag haben wo sie 2-3 Riegel zu viel mampfen, hast du die wirklich nie solche Tage?

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Aber genau das ist meine Sorge, dass sie moppelig wird. Sie hat ein kleines Bäuchlein bekommen, was sie sonst nicht hatte. Eigentlich dürfte es nichts besonderes für sie sein, da sie immer was darf, wenn sie möchte. Wir bremsen halt nur, weil sie selbst halt kein Ende findet 🙃 sie ist wie gesagt noch nicht dick, aber ich möchte auch nicht, dass das so wird. Aber ja, wahrscheinlich war das heute zu streng, deshalb ja auch meine Frage. War ja selbst verunsichert. Danke für eure Meinungen.

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Was wiegt sie denn? Und wie groß ist sie?
Schau mal, wenn du das so durchgezogen hast, bisher, dann sollte das Bäuchlein ja, wenn sie nicht heimlich nascht, nicht vom 2. Ü-Ei kommen. Wie schaut's denn mit Bewegung aus in Corona-Zeiten? Was esst ihr denn sonst so? Wie schaut es in der Familie mit den Anlagen aus? Da würde ich zuerst gucken. Und wenn sie heimlich nascht, warum tut sie das? Vielleicht weil sie den Eindruck bekommt, dass hier immer ein Mangel herrscht, der kompensiert werden muss, wenn sich eine Chance ergibt?

Der Regulationsmangel ist genau der Grund warum ich so lockere Regeln habe. In der Regel will man das, was man nicht haben darf. Gibt es die Schranke nicht, überfressen sie sich zwar auch Mal da dran, aber im Grunde lernen sie auch daraus. Vor allem aber ist es ja eh immer da. Ich brauche es nicht "sicherstellen", weil ich es danach nicht mehr bekomne. Und wenn es ohnehin niemanden groß triggert, ist die Versuchung auch einfach nicht dieselbe.

Ich denke irgendwann muss man sowieso dazu übergehen Selbstkontrolle zu erlernen.

Zahlst du deinen Kindern Taschengeld? Beabsichtigst du ihnen Taschengeld zu zahlen? Ja, oder? Dann stelle Dich darauf ein, dass sie ihr Geld für das Süße ausgeben werden, dass sonst streng beschränkt wird.

Ich kann dazu einfach nur sagen, dass Kinder bei denen die Regeln zu streng sind, versuchen die Regeln zu umgehen. Sie tauschen ihr Schulbrot gegen den Knopersriegel auf dem Pausenhof. Wenn ein Kind Geburtstag in der Schule hat und die Kiste Süßes rumgeht, werden sie - wenn möglich und was übrig ist - zu denen gehören, die sich Nachschlag holen, ungewiss wann sich wieder die Gelegenheit ergibt. Kinder die das eh schon Zuhause rumliegen haben, haben den Drang nicht. Wer weiß ob die vielen Ü-Eier nicht auch deshalb zu euch gekommen sind ;). Die Kinder wo die Regeln zu streng sind, die sehe ich sofort auf den Geburtstagen meiner. Dass sind die, die garantiert die Cola wollen, beim Schokokuchen richtig rein hauen und vor Freude ausflippen über die unbegrenzte Auswahl der Celebrationspackung. Für meine Kinder ist das eher so...mmm ja...mmmmm.....und? Diese Kinder kaufen am Schulkiosk von dem Geld das sie bekommen Süßes, denn da merkt es ja keiner. Meine Kinder würden nie auf die Idee kommen ihr Geld in Schokolade zu stecken, wo es die eh Zuhause gibt. Die Kinder halten sich automatisch Freunde warm, die eine Bezugsquelle darstellen. Der Konsum wird schlicht auf außerhaus verlagert, außerhalb der Reichweite der Eltern und sensibilisieren wird für diese unmöglich. In ein paar Jahren wirst du dein Kind ohnehin nicht mehr so im Blick haben wie heute. Die Frage ist darf es diese Sachen mit dir ausprobieren und Du genießt noch das Vertrauen oder muss es dich dazu umgehen? Machen wird es das sowieso. Schau dir die Jugendlichen von heute an. Die gehen in den Supermarkt und shoppen los und da kann Mutti noch so oft sagen, was ungesund ist. Besser ist doch sie erproben das Maß zu Hause. Da kannst du mit ihnen reden, wenn es echt dauerhaft überhand zu nehmen droht.


Ich denke die Regel ist eher für kleine Kinder sinvoll, die noch das normale Essen kennen lernen sollen und dann nicht mit der Schoko das Mittagessen ersetzen sollen, aber das denke ich, wissen Kinder im Schulalter schon. Und meine Erfahrung ist, dass wenn das Kind echt eine Suchtproblematik hat und keine Selbstkontrolle findet, ein der Regel ganz andere Probleme zu Hause gibt, die damit kompensiert werden. Schokolade als Trost, Schokolade anstelle von Liebe und Verständnis. Schokolade zur Stressbewältigung. Da muss man vielleicht tatsächlich reglementieren. Das Problem löst sich dann aber halt auch nicht in Luft auf wenn die Kinder älter werden. Da muss dann vielleicht noch Mal generell auf die Probleme des Kindes geschaut werden.Normalerweise erlernen mental stabile Kinder Selbstkontrolle. Die wollen selber nicht fett aussehen ;).

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Mein Sohn ist seid Geburt an etwas übergewichtig, also bin ich bei dem Thema immer sehr standhaft.

Bei uns ist es eine feste Regel geworden (in allen Belangen, aber ich hab sie bei Süßigkeiten angefangen zu üben damit es für alle am einfachsten Lernen ist), das wenn du „drammst“, gibt es auf jeden Fall ein „Nein“.

Klar gibt es Situationen in denen die beiden (10 u 8) mit Argumente kommen um ihre Meinung kund zu tun, die höre ich mir auch an , aber prinzipiell wird einfach nicht diskutiert - vor allem nicht über süßes oder dergleichen.

Wie? Dir hat 1 Bonbon nicht gereicht? Prima, gibt es morgen halt keines....Wird diskutiert gibt es übermorgen auch keines....

* das liest sich jetzt übrigens sehr sehr Hart, aber ich finde es schon sehr wichtig das Regeln und Grenzen da sind, vor allem bei so belanglosem Zeugs für die Kids wie süsses...*

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"...wenn du „drammst“,....."

Aus welcher Gegend stammt denn dieser Dialekt? #kratz

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Hahahha
Ich bin Holländerin, daher 😉

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Einfach nichts einkaufen, dann hat man auch keine Diskussionen. 😊

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Kompletter Käse. Als Erwachsener selber hat man vielleicht auch mal Lust etwas zu naschen? Soll ich extra nichts im Haus haben nur weil mein Kind Theater macht? Nein heißt nein. Ich finde sobald ein Kind in der Schule ist, haben die das zu verstehen.

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und wo ist das Problem wenn man als Erwachsener nix im Haus hat? Ehrlich, allein die Sorge klingt für mich schon nach nem ungesunden Verhältnis dazu, und genau deswegen hat man eben nix im Haus.

Manche Phrasen hier klingen für mich echt 1:1 wie aus ner Alkohol / Drogendiskussion und ich glaube an der "Zuckersucht" ist echt was dran.

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Süßes steht bei uns fast zur freien Verfügung, mal wird viel genascht, mal gar nichts. Die Regeln sind nicht vorm Frühstück, nicht vor dem essen und nicht nach 17.00 Uhr. Für den kleinen gibt es eine zusätzliche Regel, der darf nur wenn er bei den Hauptmahlzeiten einigermaßen gegessen hat.

Die nur einmal am Tag Regel hatten wir als unsere Tochter noch kleiner war. Die haben wir gekippt weil sie sich bei jeder Gelegenheit mit süßem und Kuchen überfressen hat.

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Hallo,
ein 2.Ü-Ei hätte ich wohl erlaubt... das ist hart, wenn man das gerade bekommen hat und dann angucken soll.

Ich bin bei dem Thema auch sehr empfindlich, meine Große reagiert ganz stark auf Zucker.

Mittlerweile (7+8) haben wir die Regel, dass es Süßes erst nach dem Mittagessen gibt und dann nur bis 17.00 Uhr (weil um 18.00 Uhr gegessen wird).
Das führt dazu, dass die Kinder sich manchmal nach dem Essen was nehmen, meist nicht. Nachmittags gibt es Tage, an denen sie dran denken, oft nicht. Ich kann dem "Nachmittags-Appetit" gut zuvorkommen, indem ich vor 16.00 Obst serviere ;-) Mundgerecht geschnitten essen sie gerne Obst und vergessen dann tatsächlich die Süßigkeiten!
Reglementieren tue ich so eigentlich gar nicht - sie dürfen theoretisch nachmittags essen, so viel sie wollen. Praktisch ist das nicht viel, denn der große Appetit setzt kurz vor dem Abendbrot ein (und dann ist es zu spät) oder wenn es kein Obst gab. Oder wenn das Mittagessen mal wenig lecker war oder nicht lange vorgehalten hat, aber das ist wirklich selten.

Übrigens kaufe ich eigentlich nie was, höchstens Kaugummi. Bei der Kleinen sind seit ein paar Tagen die Süßigkeiten alle. Kommt vor, bald ist Ostern.
Auf Ausflügen oder am Strand habe ich auch schon mal was dabei, ansonsten haben beide eine Kiste, die Ostern, Weihnachten, Nikolaus etc gefüllt wird. Oder eben bei Geburtstagen.

LG!

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Hallo,

Ihr habt doch schon eine gute Regelung, sie darf täglich was haben und fragt vorher. Was machst Du denn wenn sie dann nochmal fragt? Hier genügt doch ein klares Nein mit dem Angebot Obst oder Gemüse zu nehmen wenn sie Hunger hat. Wenn Du natürlich immer wieder nachgibst wird sie es immer so machen, Du musst ihr die Grenze aufzeigen.

LG
Sunny

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Genau das ist eigentlich mein persönliches Problem. Dass ich mich immer frage, warum ihr Verlangen nicht befriedigt ist, weil ich eben NIX verbiete. Im Gegenteil, sie darf immer ein Teil. Aber dann gehts mal zu einer Freundin, zu den Großeltern etc. Das leppert sich. Und ich komm mir immer so streng vor, wenn ich nach was süßem nicht noch mehr erlaube. Und Thema Selbstregulation: es geht ihr gut, sie kompensiert nix, es schmeckt ihr einfach 😉 ich glaube, da ist jedes Kind wirklich anders.

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Google mal "Zuckersucht"
Ein "gesunder" Organismus ist darauf gepolt leicht aufschließbare schnelle Energie zu bekommen, ich denke biologisch gesehen sind die Kinder die Süßes unbeachtet tagelang links liegen lassen eher die die von der Evolution aussortiert worden wären und nicht die "Norm". Unsere Bedürfnisse sind eben noch nicht in unserer Konsumgesellschaft angekommen sondern wir ticken noch wie vor 200 Jahren als wir uns im Großteil schon noch Sorgen um unsere Ernährung machen mussten oder gar wie vor 2000 Jahren.

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Bei uns gab es nie Einschränkungen was Süßes betraf, es gibt einen Schrank da liegt das Zeug und wer was will nimmt es sich, egal ob dann 1 Bonbon oder gleich die ganze Tafel Schokolade verspeist werden. Der Witz an der Sache ist, unser Sohn nimmt sich am wenigsten, ich erinnere mich aber gut an Freunde von ihn die noch vor dem "Hallo sagen" zum Schrank rannten und sich das Zeug in den Mund steckten da sie zu Hause Süßes nur sehr sparsam bekamen. Für meinen Sohn war Süßes nie interessant weil es immer verfügbar ist. Er ist jetzt 16, ernährt sich zwar nicht so wie ich es gerne hätte 😬 aber Süßkram steht recht weit hinten auf seiner Liste.

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Über Süßigkeiten, die sie geschenkt bekommen (auch Nikolaus, Ostern....), dürfen sie selbst entscheiden. Meist schmeiß ich irgendwann nach Rücksprache den Rest der Osternester und Co. weg.

Ich selbst kaufe kaum Süßigkeiten. Was nicht da ist, kann nicht gegessen werden. #pro

Dank Corona kommen die Kinder auch nur noch sehr selten selbst in den Supermarkt. #pro

Momentan haben wir die Diskussion um den Eismann, der täglich zwischen 16:00 und 17:00 Uhr bei uns vorbei kommt. Am Wochenende machen wir das mal, unter der Woche verbiete ich das. Jeden Tag Eis finde ich viel zu viel und vom Eismann auch viel zu teuer.

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Hallo,

hier ist auch alles frei zugänglich und immer vorhanden. Der Kleine fragt mich trotzdem jedes Mal (der lebt nicht gern ohne Regeln). Beide Jungs sind gesund und schlank und haben nie das Bedürfnis, irgendetwas Verpasstes nachholen zu müssen.

Verbote führen meistens irgendwann zu heimlicher Zuwiderhandlung bzw. fördern das Verlangen nach mehr.

Wenn Deine Tochter ein "kleines Bäuchlein" hat, wie Du Dich ausdrückst und das trotz Eurer strengen Regeln, würde ich das vielleicht mal medizinisch abklären lassen und ansonsten mehr Bewegung in den Tag einbauen oder das "grundsätzlich ausgewogene Essen" hinterfragen (inkl. Getränken).

LG

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Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten und Meinungen. Die Idee mit der eigenen Kiste finde ich übrigens auch sehr gut, aber es gibt so viele außer der Reihe Süßigkeiten. Bei Freunden, bei den Großeltern sowieso ... und nein, die 4 Ü-Eier hat tatsächlich JEDES Kind bekommen, in einer Box. Vielleicht lass ich ihr wirklich mal freien Zugang zu den Süßigkeiten und schaue mal, wann genug ist. Aber zum Beispiel Karneval hat sie 2 dickmann, 1 Berliner und 1/2 Tüte Chips gegessen und es war ihr noch nicht genug 🙉 findet ihr das nicht viel? Da habe ich mich mal bewusst zurückgehalten, aber sie hat von selbst nicht aufgehört.

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Ich habe als Kind noch mehr Süßigkeiten gegessen. Dazu gab es ausschließlich Softdrinks zu trinken. Ich war trotzdem ein Spargeltarzan. ;-) Die Frage ist, wie regelmäßig das passiert.

Nein, ich finde das nicht zu viel. Überlege mal wie schnell nebenbei 2 Schokoküsse gegessen werden können. Da fällt der Berliner zwei Stunden später auch nicht mehr auf und die Tüte Chips inhaliert sich dank Geschmacksverstärker quasi von selbst.

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