Hallo
Ich muss etwas ausholen. Ich habe hier letzten Monat nach Erfahrungen mit Jahrgangsübergreifenden Klassen gefragt. Dafür haben wir uns, nach einem Gespräch mit der Schule und etwas Bedenkzeit für das Kind, dann auch entschieden und die Anmeldung abgegeben.
Jetzt sind einige Tage vergangen und ich frage mich, ob das alles in allem wirklich eine gute Entscheidung ist. In unserem Fall ist es eine Außenstelle der Grundschule. Sie befindet sich im alten Ortskern und ist ein uraltes Gebäude (renoviert wenn auch nicht sonderlich modern). Der Schulhof ist ziemlich klein und komplett gepflastert. Der Hort ist beim Haupthaus, dir Hortkinder werden nach der Schule abgeholt und dann laufen sie gemeinsam hin.
Die letzten Jahre und auch dieses gibt es jeweils nur eine Klasse, die auch nicht so groß ist.
Das mal als grobe Beschreibung.
Mir als Elternteil stelle ich die Frage, ob nicht doch die positiven Punkte des Haupthauses überwiegen (riesiger toller und abwechslungsreicher Schulhof, der auch in den Unterricht integriert wird, Sportplatz draußen, Hort ist direkt nebenan, Gebäude innen sehr schön und modern, technische Möglichkeiten,..).
Ob das für ein Kind so relevant ist, ist die andere Frage.
Wie sind eure Erfahrungen? War die Entscheidung im Nachhinein richtig, besonders wenn ihr den Vergleich habt? (Unsere 2 älteren Kinder waren zur Grundschule im Haupthaus, ist aber auch schon wieder etwas her und seitdem hat sich noch einiges getan).
LG
Kleine Schule bereut?
Unsere Grundschule ist in den 1950ern erbaut, in den 1990ern kam ein modernerer Anbau dazu. In die "alte" Grundschule bin ich schon gegangen, ebenso mein Mann und sogar noch meine Mutter.
Innen hat sich im Altbau eigentlich nichts geändert - ok, die Klassenzimmer sind anders möbliert. Aber die Fenster sind noch alt, die Böden auch (wurden nur mal versiegelt). Selbst die Toiletten sind noch alt. Immerhin sind auf den Klos jetzt Brillen - bei uns waren nur so Klebestreifen auf der Keramik.
Der Neubau ist natürlich moderner, lichtdurchfluteter, mit Teppichböden und großen Fensterfronten. Sieht toll aus - im Sommer herrscht aber in den Klassenräumen gnadenlose Hitze, weil die Sonne den ganzen Tag auf die Scheiben knallt.
Meine Tochter war die ersten beiden Schuljahre im Altbau, die 3. und 4. Klasse dann im Neubau. Sie mochte den Altbau lieber. Sie fand es da "gemütlicher" und im Sommer war es dort definitiv angenehmer.
Unsere GS hat etwa 240 Schüler - ist also nicht gerade groß.
Der Schulhof ist auch komplett asphaltiert. Es gibt 2 Klettergerüste und 3 Schaukeln. Eine Wiese ist hinterm Gebäude - die ist aber oft gesperrt. Entweder zu matschig, oder die Grasnabe muss sich erholen, oder, oder, oder.
Sportunterricht fand/findet in der angrenzenden Turnhalle statt.
Also bis auf das Klettergerüst und die Schaukeln (gab es damals noch nicht) hat sich, im Vergleich zu meiner Schulzeit Anfang der 1980er nicht viel geändert. Der Rasen war damals schon "heilig" und durfte nur bei besonderen Anlässen betreten werden (Schulfest). Heute darf man immerhin ab und an öfter rauf.
Eine gute Schule steht und fällt mit den Lehrern. Die Ausstattung ist nicht unbedingt aussagekräftig.
Kleine Klassen finde ich übrigens wichtiger als neue Klos und technische Möglichkeiten.
Hallo,
unsere Grundschule ist nicht sooo klein, aber im Verhältnis zu den anderen Schulen hier schon klein. Insgesamt nicht ganz 100 Schüler.
Das ist unheimlich persönlich, für ganz viele Situationen werden individuelle Lösungen gefunden. Und jeder Lehrer kennt jeden Schüler, selbst wenn sie sie gar nicht unterrichten.
Ich würde es immer wieder so machen, die Ausstattung ist dabei echt nebensächlich.
LG!
Die Schule meines Kindes ist sehr klein (pro Jahrgang keine 50 Kindern, das ist sehr klein in der Großstadt) und hat nur ein sehr kleinen Betonhof. Das ist mein Kind ehrlich gesagt total egal. Die Kinder sind dennoch in Bewegung und schwitzen. Deswegen würde ich mir nicht so viele Gedanken machen.
Ich denke, es wird deinem Kind total egal sein.
Wichtig wäre mir gewesen, wie du die weitere Entwicklung einschätzt. Wird es weiter genug Kinder geben, um die Außenstelle aufrecht zu halten?
Was ist mit Fächern wie Sport, Schwimmen, Musik, Kunst? Wo wird das unterrichtet? Müssen die Kinder dann weit gehen?
Wo sind die weiteren Angebote in der Schule für die Kinder? Finden die alle im Haupthaus statt?
Manches wird tatsächlich im Haupthaus stattfinden, aber nicht sehr viel.
Was meinst du mit weiteren Angeboten? Sowas wie AGs gibt es generell nicht.
Nein nicht AGs, sowas ist ... freiwillig.
Aber man kann nie wissen, ob das eigene Kind vielleicht den Förderunterricht in Lesen, Schreiben, Rechnen besuchen muss. Vielleicht kann es auch in die Hochbegabtenförderung der Schule.
Mein Sohn hat immer sehr bereut, dass er die Angebote der Schule nie nutzen konnte. Bei ihm wurde dann (dank LRS und Notenschutz und Nachteilsausgleiche) die Teilnahme am Förderunterricht Lesen und Schreiben vorgeschrieben. Das war nicht möglich in der Schule und so musste er das eben nach der Schule in einem Institut machen ... teure Angelegenheit. Erst ab der weiterführenden Schule war die Förderung in der Schule möglich.
Es ist die Grundschule. Er wird dort nicht sein halbes Leben verbringen.
Wenn er sich für diese Schule entschieden hat, dann wird sie ihm doch gefallen, oder?
Nur das ist wichtig.
Naja was heißt gefallen Sie findet das Unterrichtsprinzip gut. Sonst kennst sie auch nur Erzählungen und hat von der Schule nur das gesehen, was über die hohe Mauer um das Gelände zu sehen ist.
ich finde, Du richtest Dein Augenmerk auf äusserliche Dinge.
Ein Spaziergang tut gut (andere beschweren sich über zu wenig Bewegung).
Die Pause ist ein "mitenander" und nur Eltern sehen die Umgebung (gepflasterten Hof) so kritisch.
Wichtig ist, wie gelehrt wird, ob die Kleinen Gruppen gut fürs Lernen sind und die Lehrer es gut machen dort.
(was bringt Dir ein schönes Haupthaus, wenn Dein Kind in einer großen KLasse von 30 Kindern untergeht).
Ich kann nur vom Kindergarten meines Kindes berichten.
Top moderner Kindergarten. Fast alles neu gemacht.
Meine ging rein, rannte raus, klammerte sich an mich, brüllte wie am Spieß.
Tage und Wochen später, klammerte sie sich an mich, wenn wir auch nur daran vorbei gingen.
Viele Eltern schwören auf den Kindergarten weil soooo top modern.
Kindergarten meines Kindes.
Sie ging rein, wurde direkt freundlich und herzlich begrüßt.
Ihr wurde der Raum mit Kindern gezeigt. Eigentlich sollte sie mit mir ins Büro, sie ward nicht mehr gesehen und mischte sich unter die anderen Kinder. Für die Erzieherinnen war das ok.
Im Laufe der Jahre:
top moderner Kindergarten, tolles Außengelände: sahen die Kinder nur durchs Fenster.
Begründung der Erzieherinnen: sie können nicht rausgehen. Bis alle angezogen sind, ist das zu anstrengend.
Kindergarten meines Kindes: Täglich draußen. Außer bei Gewitter oder Starkregen.
Sie bekamen gezeigt, wie sie sich selbst anziehen können ; wie Große den Kleineren helfen ; Kleinere große freundlich fragen können.
Meine ging sooo gerne in den Kindergarten.
Das Äußere hat sie wenig interessiert.
Das Herzliche, Verlässliche, menschliche, Miteinander waren für sie wichtig. Davon trägt sie noch einiges weiter. Auch heute in der Pubertät merke ich, dass sie viel Zwischenmenschliches aus dem Kindergarten mitgenommen hat.
Wir hatten ein ähnliches Thema: unsere Einzugsschule 2-zügig, kleiner Hof mit wenig Spielmöglichkeiten, Hort 15 Minuten zu Fuß weg von der Schule...
Meine Wunschschule: 5 zügig, aber mit Flexklassen, top modernisiert, Hort im Haus, Hammer Schulhof.
Und dann hatten wir den Tag der offenen Tür. Bei der Einzugsschule war das Kind dabei, anfangs wenig begeistert, hatte eh noch keine Lust auf Schule, aber als wir dann los waren fand er sie doch gut und beschloss dahin zu gehen.
Die andere Schule habe ich mir ohne ihn angeschaut und die Massen der Eltern, Kinder etc. gesehen und dachte: Ne, das wird zuviel fürs Kind.
Wir haben also die kleine Schule und mein Kind ist zufrieden. Es ist alles gut. Denn was ich an meiner Wunschschule so toll fand sind im Endeffekt unerhebliche Dinge, wenn es zwischenmenschlich einfach passt und man sich wohl fühlt. Ob die große Schule nicht genauso gut geklappt hat, kann ich ja nicht einschätzen, aber falsch war der Weg nicht und gerade jetzt im Homeschooling schneidet unsere Schule im Vergleich besser ab.
Bei uns gibt es für die Grundschule auch ein neues Hauptgebäude und ca 1km entfernt ein altes Nebengebäude. Die Grundschulklassen werden immer auf beide Gebäude verteilt, oft wechselt auch die ein oder andere Klasse und ist die 1. und 2. Klasse im Nebengebäude, 3. und 4. Klasse dann im Hauptgebäude.
Aussuchen kann man sich da nichts, aber eigentlich ist es total egal. Die Eltern haben in der Regel mehr Schwierigkeiten als die Kinder, viele haben Angst, dass die Kinder im großen Hauptgebäude nicht zurecht kommen. Aber wenn sich alles eingespielt hat, läuft es hier wie da reibungslos. Beide Stadorte haben ihre Vor- und Nachteile. Und letztendlich kommt es auf die Lehrer an, wie gut der Unterricht ist, nicht aufs Gebäude und die Begleitumstände.