Wie würdet ihr euch verhalten?

Hallo!

Ich bin eigentlich keine Mutter, die sich in Streitigkeiten der Kinder einmischt.
Ich weiß, dass Kinder streiten und vor allem die Mädchen können richtige kleine Biester sein ( ich habe drei :-D )

Es geht darum, dass meine jüngste Tochter ( 7 ) mit zwei Mädchen aus der Straße ( beide 8 ) immer wieder aneinander gerät.
Die können auch wunderbar zu dritt spielen, aber es ist in letzter Zeit oft so, dass meine Tochter ausgegrenzt wird.
Ich weiß allerdings auch, dass meine auch nicht einfach ist und es bestimmt auch teilweise ihre Schuld ist.
Ich habe auch schon mit ihr geredet, dass sie nicht immer so zickig sein soll und nicht immer gleich weg rennen soll, wenn es mal Meinungsverschiedenheiten gibt.

Meine Frage ist: Wenn ihr merken würdet, dass euer Kind bewusst gemieden/ausgegrenzt wird, was würdet ihr tun?
Ich habe zu den anderen Müttern gesagt, dass sie ihre Kinder bitte nicht zwingen sollen meine Tochter mitspielen zu lassen, weil das definitiv nach hinten los geht. Ich will mich ja auch mit niemandem treffen, weil mich jemand dazu zwingt.
Meiner Tochter habe ich gesagt, sie hat auch noch andere Freunde und soll nicht immer wieder hin gehen. Mir tut das dann auch leid, wenn sie hin geht und nach kürzester Zeit ist sie dann wieder zu Hause weil es Streit gab.

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Hallo,

das hatte ich hier auch durch, meine Tochter war damals auch 6/7 herum.

Dauernd dieses Geschiss da mit ein paar anderen Mädchen, mir hing es irgendwann zum Hals raus.

Mal sind sie die besten Freundinnen, hängen nur zusammen herum, spielen schön.
Mal bei uns, mal bei einer der anderen.

Dann wieder Weltuntergangsstimmung.
Gefühlt 50x am Tag "KLINGKLONG!!!" an der Tür und entweder stand meine Tochter vor der Tür oder eines der anderen Mädchen und plärrte herum, beklagte sich, petzte oder jammerte.

Wegen einem Streit, einem Zank, weil sie oder die anderen nicht mitspielen durfte.

Dann wurde meine Tochter wieder gemieden, weil das eine (recht dominante Mädchen) den anderen zweien "verboten" hat, mit meiner Tochter zu sprechen.
Und genau die stand am frühen Abend wieder auf der Matte und tat freundlich herum, weil sie zu meiner aufs Trampolin wollte.

Ich hatte dauernd das Theater hier, meine Tochter weinte und sie war zwar auch nicht immer der Engel, aber diese Gesamtsituation war schon nicht schön.
Oft haben wir geredet, dass sie nicht immer alles so ernst oder so tragisch nehmen soll.

Aber sie soll sich auch nicht wie einen Fußabtreter behandeln lassen, das muss jetzt auch nicht sein. Wenn die anderen zwei oder manchmal auch drei da meinem, sie müssten sie ausgrenzen, dann soll sie denen einfach keine weitere Beachtung schenken.
Und ihnen auch nicht nachlaufen.

Und zwei Mal ist mir wirklich mal der Kragen geplatzt, wo ich auch mal direkt wurde.

Das eine Mal hatte meine Tochter ein Mädchen aus der Klasse zu Besuch (die nicht hier zu diesem "Kern" gehört) ubnd die beiden machten Hausaufgaben in ihrem Zimmer.
Es war wirklich ein schöner Tag.
Dann die Türklingel - "KLINGKLONG!" -- und die drei anderen Grazien standen vor der Tür.
Sahen das Besucherkind und fragten das Mädchen kackfrech: "Was machst Du hier? Wieso spielst Du mit DER DA?! Komm lieber mit zu uns, wir sind drüben bei der X! Los, komm mit!"

Ich war gerade auf der Terasse beim Garteln, aber da bin ich wie ein Schießhund nach vorne an die Tür und habe die drei da mal wirklich gefragt, was das jetzt soll. Hier wird nicht einfach so ein Besucherkind "abgezogen", schon gar nicht weil ich das mit ihrer Mutter so abgemacht habe, da diese einen Termin hatte und ich ihr versprochen habe, mich an dem Nachmittag um ihre Tochter zu kümmern, wenn die Schule vorbei ist.
Das ist eine bodenlose Frechheit und die drei sollen mal ganz schnell schauen dass sie Land gewinnen und sollen sich schnell schleichen! Sonst vergesse ich mich!

Zack, sind die rüber gelaufen, die waren sofort weg.


Und ein anderes Mal hörte ich, wie eines der Mädchen auf der Strasse vor unserem Haus zu meiner Tochter sagte, dass sie nur auf ihre Geburtstagsparty kommen darf, wenn sie ihr morgen in der Schule 10€ gibt UND wenn sie ihr dieses eine bestimmte Set von Playmobil als Geschenk mitbringt (Wert über 50€, dachte es hackt!). Dann bekommt sie eine Einladung, aber wenn sie das Geschenk an dem Tag nicht dabei hat, muss sie sofort wieder die Party verlassen.

Die habe ich mir auch gepackt und das habe ich dann auch mirt ihrer Mutter besprochen.

Sowas geht gar nicht und solche Erpressereien erlaube ich nicht.
Die Mutter war zum Glück einsichtig (war auch nicht das erste Mal dass das Mädel Geld und andere Dinge von Mitschülern erpresste) und die bekam auch Sanktionen.

Aber zu der hat meine Tochter auch keinen großen kontakt mehr, ausser halt in der Schule und das ist gut so.

Inzwischen ist sie viel cooler, jetzt mit 9 Jahren.

Wenn ihr eine blöd kommt, dann nimmt sie das nicht mehr emotional so mit sondern hat sich eine gesunde "LMAA"-Einstellung angeeignet.
Der Großteil ihrer Freunde sind echt tolle Jungs und Mädels.
Zwei, drei "Zicken" sind mal dabei, aber da gilt inzwischen die Regel "Pack schlägt sich, pack verträgt sich" und wenn es mal blöde Stimmung gibt, dann herrscht ein paar Tage einfach mal weniger Kontakt. (Meistens knallt es dann, wenn da zuviel Zeit am Stück verbracht wurde, also über mehrere Tage).

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Oha das ist echt krass!
Ich kann mich immer schwer zurück halten, weil ich das immer so gemein finde, wenn jemand ( egal wer ) ausgegrenzt wird.
Neulich haben die zwei der einen Mutter gesagt, sie hätten hier geklingelt, aber es war niemand da...und das stimmte definitiv nicht!
Da habe ich auch zu denen gesagt, dass es kein Problem ist, wenn sie nicht mit meiner Tochter spielen wollen, aber lügen geht gar nicht.
Angeblich gab es auch keinen Streit...ich weiß es nicht, irgendwie doof.

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das Beste was du machen kannst? Sorg dafür, daß sie nicht mehr miteinander spielen.

Ich hatte das bei meinem Sohn (mittlerweile 10). Der hatte einen besten Freund (N.). Wohnt einmal um die Ecke. Allerdings in einer Reihenhausreihe (insgesamt 3 an der Zahl) und in der Reihe vorher wohnt ein anderer Freund (J.) des Freundes. Nunja, mein Sohn war immer nur dann gut genug, wenn die was wollten. Fussball spielen im Garten z. B. Bei denen geht das nicht, weil eben Reihenhäuser und entsprechend kleine Gärten. Mein Sohn durfte aber nur Schiedsrichter sein. War der Ball beim Nachbarn (der zu Recht schon genervt war und schimpfte) zogen sie weiter und meiner war abgeschrieben. Zweimal hatte ich sie ins Haus gelassen. Aber auch da durfte mein Sohn nichts sagen. Sie stellten die Regeln auf. Beim zweiten Mal hab ich was gesagt, da haben sie sich beleidigt verzogen.
Kam sein Freund (N.) ohne den anderen -> alles kein Problem.

Ich habe meinem Sohn dann zum Bruch geraten, als ich gehört und gesehen habe, was auf dem Schulweg abging. Meiner mußte immer 3 Schritte hinter den Hohheiten herlaufen. Durfte nichts sagen wenn er nicht gefragt wurde usw. Zum Schluss wurde er dann von seinem Freund häufiger getreten und bespuckt (obwohl sie seit dem Kiga beste Freunde waren). Er hat sich dann umorientiert und spielt jetzt mit anderen Kindern zumal er auch immer deutlicher gemerkt hat, daß N. zum Schluss immer nur kam, wenn der andere nicht da war. Corona tat sein übrigens.

Jetzt bin ich gespannt, wie der Schulwechsel wird. Der andere Junge wird wahrscheinlich auf diesselbe Schule wie meiner gehen. Ist aber bei einigen bekannt, daß die ganze Familie nur auf ihren eigenen Vorteil aus ist.

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Oh man, das ist echt gemein!
Ich habe ihr schon gesagt, dass sie sich jemand anders suchen soll. Gut, ist jetzt während der Corona Zeit auch nicht so einfach, weil ich dachte, dass es besser wäre, wenn sie ein paar feste Freunde hat und nicht ständig jemand anderen.
Aber so behandeln lassen, muss sie sich jetzt ja auch nicht.

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Da man sich ohnehin nur mit einer Person treffen darf, könnte sie sich im Moment abwechselnd treffen. Und wenn man sich wieder mit mehr Personen treffen darf, ist das Gezicke bestimmt vorbei.

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Abstand halten. Entweder klappt es dann nach einiger Zeit wieder oder nicht. Die Schuldfrage würde ich außen vorlassen.

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Hey,
meine Motto
"Ich kann die Welt nicht passend für mein Kind machen, aber ich kann dem Kind helfen darin zurecht zu kommen"

Ich habe auch ein etwas sozialspezielles Kind. Er (9) lernt oft über Schmerzen (sinnbildlich gesprochen #schein).
Ich rede viel mit ihm über Gefühle und was Verhalten bei anderen auslöst. Ganz im allgemeinen, nie in der "du-Form"...
Er kann seine Gefühle und Bedürfnisse glasklar ausdrücken, stellt sie aber gerne über die anderer...
Wenn die Kinder dann nicht so reagieren, wie er das will, muss er das aushalten.
Ich helfe ihm dann dabei, neue Strukturen zu erlangen. Klappt mal mehr, mal weniger. #schein
Und offenen Fragen sind wichtig, damit er selbst auf Ideen kommt.
"Was denkst du, hat dazu geführt, dass....."
"Wie geht es ihm/ihr wohl damit..."
"Was für Lösungen stehen dir zur Verfügung"
"Was hast du genau gefühlt, als..."

Ich habe sein Verhalten auch schon gespiegelt, ist zwar etwas komisch, aber auch hilfreich...

Und drei sind oft genug einer zuviel.... #gruebel

lg Tanja