Gymnasiumwahl im lockdown

Wer hat auch ein Kind, bei dem ein Schulwechsel ansteht und hat die Qual der Wahl? Wir haben mit den digitalen Infoabende angefangen. Es gibt wirklich eine breite Auswahl an Gymnasien und wir wissen es einfach nicht. Wir ziehen erst dorthin um und zwar haben uns 2 Bekannten ihre Meinungen gesagt, aber soooo unterschiedlich. Ich finde auch online ist sehr schwer um sich ein Eindruck zu machen über Schule, Lehrer und Schüler. Auch die Räumlichkeiten anschauen geht ja nicht.

Wer steckt in einer ähnliche Situation?

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Hallo,

auch wir stecken da gerade drin. Haben das Glück, dass wir schon 1 Jahr hier wohnen und deshalb etwas rumfragen können. Aber auch ich finde die Situation echt schwierig.
Ich bin eigentlich ein absoluter Gefühlsmensch, was solche Dinge angeht und dieses Gefühl hätte ich bei einem Termin vor Ort dann auch und wüsste, was momentan passt.
Unsere Online- Infoabende finden aber auch erst Ende Februar statt. Bis dahin harren wir der Dinge und ich werde weiter etwas rumfragen.

Liebe Grüße

Isabel

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Hallo

auch bei unserem jüngsten steht dieses Jahr der Übertritt an. Bei uns gibt es 2 Orte, an die der Übertritt für Realschule & Gymnasium möglich wäre, daher hält sich die Auswahl in Grenzen. Wir leben hier aber immer schon, haben aber schon 2 große Kinder (fast 21 & 22 J.). Daher kennen wir zumindest beide Realschulen, auch wenn sich Kleinigkeiten inzwischen verändert haben. Beide Gymnasien hatten wir damals auch besichtigt, aber sie wollten trotz einem Notenschnitt fürs Gymnasium lieber auf die Realschule.
Aber wir hören uns auch durchaus Meinungen von Bekannten, Nachbar & Freunden an, die inzwischen schon Kinder dort haben, die Entscheidung für oder gegen eine Schule wird aber nicht nur davon abhängen.
Flyer der jeweiligen Schulen wurde letzte Woche über die Grundschule verteilt.
Noch haben wir uns aber nicht intensiv damit beschäftigt, bei uns (Bayern) ist ja noch bisschen Zeit dafür.

Der momentane Notenschnitt unseres jüngsten würde jetzt auch ganz klar für das Gymnasium sprechen, wir schließen allerdings die Realschule nicht aus, wenn er dann lieber dorhin will.

LG

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schieb das Geschwätz (gut/schlecht/was man über Lehrer hört) auf die Seite.

Schaut Euch die Entferung + Verkehrsanbindung an und entscheidet in erster Linie aufgrund der Profile und wie die Struktur ist (G8, G9, welche Profilfächer, Sprachen usw...)

Ruf + Geschwätz über Qualität könnt ihr getrost aussen vor lassen. --
das ist wie hier bei Urbia: wenn man dieses Bild von Erziehung und Kindern als Maßstab nehmen würde, dann hätten 90% der Kinder alle ein Problem.

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Entfernung ist halt die Sache: 1) noch haben wir dort keine Wohnung und 2) im laufentfernung bzw. im selben (Wunsch-)Stadtteil gibt es 4 Schulen it unterschiedlichen Profilen, die in Frage kommen.

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Ich finde die Antwort von tr357 super.
Wichtig war für uns seinerzeit außerdem:
- Angebot und Art der Nachmittags-/Hausaufgabenbetreuung
- Mittagessen/Mensa (bei uns an der Schule wird frisch in der Schule gekocht, kein Caterer o.ä)
- das es z.B. LRS-Training in der Schule in der Nachmittagsbetreuung gibt und man da nicht noch nachmittags zu einen weiteren Termin muß
- es gibt eine feste Schulsozialarbeiterin, die mit den Kids im 5. schon arbeitet und dann kennt man sich schon (irgendwann werden die Kids sich nicht mehr mit Problemen an die Eltern wenden, dann tut es gut, da schon jemanden zu kennen)

Ich würde trotzdem mal zur Schule fahren und einfach mal über den Schulhof schlendern.
Wir hatten als Alternative das größte Gymnasium der Stadt (1.700 Schüler)
Meine Tochter war von den vielen Gebäuden und der Weitläufigkeit "erschlagen".

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Auf das Gerede anderer Eltern würde ich nicht viel geben. Das ist ja nun immer subjektiv. Wir hatten 4 Gymnasien zur Auswahl. Eines davon G9 - aber in Bayern - deshalb schied es aus und wurde nicht einmal angesehen.
Eines 15 km entfernt - aber nur per Bus erreichbar. Der fährt kurz nach 6.00 Uhr und klappert erst noch alle Dörfer ab. Hat unsere Tochter kategorisch abgelehnt.
Bleiben also noch 2 in der Nachbarstadt. Beide G8, beide per Zug erreichbar, beide vom Bahnhof gleich entfernt (5 Minuten zu Fuß).
Beide in den 1950ern gebaut, in den 1980ern erweitert, in den 2000ern angebaut, etc.
Ausstattung bei beiden ähnlich.
Eines wird in den nächsten Jahren modernisiert - teilweise schon begonnen. Klang erst vielversprechend, hat aber den Nachteil, dass die aktuelle Schülergeneration vermutlich bis zum Abitur auf einer Dauerbaustelle unterrichtet wird.
Profile dort: Sprachen und Naturwissenschaft

Das andere Gymnasium bietet Sprache, Naturwissenschaft und einen Sportzug (verstärktere Sportunterricht). Das war für unsere Tocher letztlich ausschlaggebend. Mir war es egal, da sich die Schulen so sehr ähnelten.

Am jeweiligen "Tag der offenen Tür" an diesen Schulen haben wir kaum Lehrer oder Schüler zu Gesicht bekommen (nur die, die eingeteilt waren, für "Aktionen" an diesem Tag). Also viel sehen tut man an so einem "Tag der offenen Tür nicht.

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Wir haben 4 zur Auswahl mit unterschiedlichen Perfilen und alle in mehr oder weniger Laufentfernung...also im Wunschstdtteil. Live kennen wir sie nicht, da alles online momentan und wir erst in diese Stadt ziehen werden.

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Hallo

aber ihr seid doch auch in Bayern oder täusch ich mich? Oder zieht ihr in ein anderes Bundesland um? Sind da denn schon der Infoabend und Tag der offenen Tür abgesagt? Bei uns (Bayern) finden die Termine bisher Mitte/Ende März statt, wenn es dann möglich sein sollte. Dann hättest du ja noch die Möglichkeit, live zu schauen wenn du glaubst, dass es nötig ist.

LG

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Hallo
Ich finde das was man von anderen hört, tatsächlich sehr interessant. Im Gegensatz zu den anderen hier ;-) Man muss das natürlich etwas filtern und im Gesamtbild sehen (weil xy mit Lehrerin Müller ein Problem hat, ist ja nicht die ganze Schule deshalb schrecklich).
Die Schulen selbst präsentieren sich natürlich positiv. Insbesondere bei einem Tag der offenen Tür. Was da alles gezeigt wird, gibt es gerne auch mal erst zum nächsten Tag der offenen Tür wieder.
Gut sind solche Tage, um die Schule und das Gelände mal wirklich anschauen zu können. Aber die Lehrkräfte, der Alltag,.. macht viel mehr aus. Es bringt nichts, wenn die Schule schön und modern ist, die Möglichkeiten aber nicht genutzt werden und ohnehin keine Lehrkraft auch nur den kleinsten Funken von Motivation hat.

LG

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Zunächst würde ich den Druck rausnehmen.
Es ist schön, wenn die Schulwahl für länger dauert. Im Hinterkopf kann es gut sein, zu wissen, dass man auch wechseln kann.

Andere Eltern würde ich schon auch fragen. NIcht als Hauptkriterium!
Dennoch gibt es Aufschluss zu einigen Punkten.
Organisation
Vernetzung innerhalb der Schule
Wie läuft konkret .... bei verschiedenen Lehrern ....
Wie wird das angepriesene Konzept umgesetzt? Klingt es nur auf dem Papier gut ...
Warum ist es für dieses Kind super / nicht gut? Ist mein Kind das Gegenteil oder ähnlich?
Das würde ich NICHT von einzelnen Lehrern abhängig machen.



Wir haben nach wohl fühlen und Gesprächen vor Ort entschieden.
Das fällt ja weitgehend weg bei euch.


Daher würde ich dringend den Druck rausnehmen!

Für die ersten 1-3 Jahre finde ich wichtig
- Fahrtweg
- Fahrtzeit
- gute öffentliche Anbindung (so dass die Kids/Jugendlichen selbst gut alleine hinfahren können)
- erste Fremdsprache
- G8 / G9 (in Bundesländern, wo es immer wieder geändert wird. Dort, wo schon immer G8 war und alles darauf abgestimmt ist, irrelevant)

- aktuell: Erfahrungswerte Homeschooling

für später
- evtl. spätere Profilwahlen. Zu mindest dann, wenn Kind schon klare Tendenzen zeigt.
Bietet vieles und alles an, macht nur SInn, wenn das Kind schon Tendenzen zeigt oder auf keinen Fall die Schule wechseln will.

Kinder von Freunden gehen auf eine Schule, die sehr vieles anbietet.
Zu den jeweiligen Angeboten gibt es nur wenige Lehrer. Entsprechend fällt es dann oft aus
oder kann nicht mehr angeboten, weil der eine Lehrer die Schule wechselt und der andere dauerkrank ist
oder ide Kinder sind von dem vielen Angebot überschlagen.

Ein Kind wechselt dann auf eine andere Schule. Dort wird es beständig und verlässlicher angeboten. Das Kind möchte sich in die Richtung spezialsieren.


Aus meienr Schulzeit haben einige so ab der 7. / 8. Klasse das Gymansium gewechselt.

Gründe waren: spezielleres Profil
groß genug für weiteren Fahrtweg
die Schule bietet, was die bisherige nicht bietet (Zwischenmenschliches, Fächer, Konzept usw.)
Da haben die Jugendlichen dann selbst den Wunsch geäußert, sind mit den Eltern die Möglichkeiten durchgegangen, waren bereit die längere Strecke bewusst in Kauf zu nehmen usw.

Im Lebenslauf haben sie damit eher gepunktet, als dass es geschadet hätte
- für ein Ziel eintreten
- bewusst (nicht von den Eltern vorgegeben) sich für eine Änderung entscheiden, auch mit Hindernissen (Strecke)
- wissen, was sie wollen und warum sie gewechselt haben
- für ihre Interessen eintreten



Damit will ich nur sagen: wenn ihr euch jetzt so gar nicht entscheiden könnt:
es ist nicht in Stein gemeißelt!
Wenn es ihm an der neuen Schule gut geht. Hervorragend.
Wenn nicht, dann kann er dann mitentscheiden. Erfahrungen am Gymnasium sammeln. Selbst mitreden, was er möchte, was nicht; was er gut findet, was nicht.

Und dann gezielt nach einer Schule suchen, die das bietet, was er DANN braucht.
Das kann die sein, auf die er direkt geht. Es kann auch eine andere werden.

Diese Option habe ich meinem Kind immer offen gehalten und halte sie offen. Auch als wir uns nach Gefühl und vor Ort dazu entschieden haben.

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Eine wichtige Frage wäre für mich die Erreichbarkeit, dass das Kind alleine vernünftig hin und zurück kommt. Natürlich ist es in dem Alter auch völlig in Ordnung ca. eine halbe Stunde oder so Busweg zu haben, wenn es eine gute Schule ist, aber ne Stunde hin und zurück z.B. fände ich schwierig, weil die Kinder vernünftige Arbeitszeit auch nach der Schule brauchen und so doch viel Zeit verdallert wird. Natürlich kann man gewisse HA im Bus machen oder lernen, habe ich auch gemacht, aber wenn der z.B. immer sehr voll ist, kann man das auch vergessen. Muss man dann ggf. prüfen wie zuverlässig die Verkehrsmittel sind und wie ausgelastet.

Der zweite Punkt ist, welche Interessen hat mein Kind und zeichnet sich eine Richtung ab. Wenn ich ein künstlerisches Kind habe, ist das kleine Gymnasium um die Ecke mit Schwerpunkt Naturwissenschaften nicht unbedingt die ideale Wahl. Auch wenn das ganz toll gelegen ist, am Ende sollte es möglich sein, dass das Kind in seinen starken Fächern in Leistungskurse gehen kann und sich ein entsprechendes Portfolio an Fächern aufbauen kann. Die wichtigste Frage an die Schule ist daher für mich:

Welche Ausrichtung hat die Schule?
Welche Fächer über das übliche Angebot hinaus werden angeboten? Manche Schulen bieten Fächer die andere nicht bieten z.B. Psychologie oder Wirtschaft.
Welche Leistungskurse kommen in der Regel zustande? !!!! Wichtige Frage !!!!
Welche AGs werden normalerweise geboten?

Bleiben wir beim künstlerischen Kind als Beispiel. Kunst-Leistungskurse kommen nicht unbedingt an allen Gymnasien zustande. Das ist schon etwas spezifischer. Wenn ich aber ein Kind habe das zeichnet wie Gott in Frankreich, macht es Sinn eine Schule zu wählen, die das langfristig anbietet. Bei uns ist das nur am großen Stadtgymnasium der Fall. Die haben so viele Schüler, das auch eher ungewöhnliche Leistungskurse gebildet werden können. Dann sollte es also eher eine große Schule mit einem breiten Angebot sein. Das ist auch immer eine gute Wahl, wenn sich jetzt noch gar keine Richtung abzeichnet. Da wird so ziemlich alles abgedeckt.

Hast du dagegen ein Kind dass eher mathematisch naturwissenschaftlich unterwegs ist, bietet sich natürlich ein Gymnasium an, dass ein Fokus darauf hat, mehr Stunden in diesen Bereich legt, in Jugend forscht sehr präsent ist, z.B. eine Chemie AG hat, die Produkte herstellt oder sowas.

Ein sprachlich begabtes Kind hat sicher mehr Möglichkeiten an einem Gym, dass viele Sprachen anbietet und viele Partnerschaften in der EU pflegt. Europaschulen sind da ein guter Anlaufpunkt.

Da das Schulsystem vielerorts sehr kaputt gesparrt wurde, ist mittlerweile eine weitere sehr sehr sehr wichtige Frage, ob es Lehrermangel gibt? Wie viele Quereinsteiger prozentual unterrichten und wie die Ausfallquote für Unterricht aussieht?
Es gibt wirklich Schulen, da werden Standardnebenfächer nur noch für Prüfungsjahrgänge unterrichtet, weil es keine Lehrer gibt. Damit rücken die Schulen natürlich ungerne raus. Wo es solche Probleme gibt, das ist kein gutes Zeichen. Dann ist die Personaldecke sehr dünn und sobald irgendwer krank ist, gibt es Ausfall hier und Ausfall da und am Ende sind die Kinder die blöden.

Dann ist der Ruf zumindest was, was man Mal gehört haben sollte, aber nicht überbewerten sollte. Ein Körnchen Wahrheit steckt oft drin. Wenn Du da hörst, es ist eher die Hali Galli Schule mit viel Ausfall ....oder die Drogen machen unkontrolliert die Runde oder es gibt Gangs oder so, dann würde mich das abschrecken.


Zu vernachlässigen sind aber Aussagen von Bekannten wie der Lehrer ist doof oder da sind nur blöde Schüler und ein Kind wurde gemobbt. Ja Mobbing ist scheiße, hat aber häufig was mit der Klassenzusammensetzung und Hierarchien in einer einzelnen Klasse zu tun. Ist also oft sehr individuell blöd gelaufen und nicht Abbild der ganzen Schulsituation Es gibt Lehrer, die können sehr gut sein, aber nicht jedes Kind kommt mit ihnen klar und sie nicht mit jedem Kind. Diese Erfahrung wird man an jeder Schule sammeln und nur weil es das Kind der Nachbarin betrifft, muss es nicht heißen, dass es das eigene genauso schwer hat. Es gibt Schulklassen, da hat man manchmal einfach echt Pech. Das harmoniert vorne und hinten nicht. Das sind Dinge, die kann man im Vorfeld nicht beeinflussen oder ausschalten. Da bleibt die Sache ein Sprung ins kalte Wasser. Da braucht es einfach ein Quäntchen Glück und eine sozial positive Einstellung.

Die meisten Fragen dürftest Du auch im Lockdown per Telefon oder E-Mail an die Schulen beantwortet bekommen oder vielleicht ist sogar ein persönliches Gespräch mit jemandem von der Schule möglich.

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hi,

uns geht es genauso. sind auch zugezogen und kennen daher keine der möglichen schulen.
ratschläge von befreundeten familien fallen meinst 50/50 aus. die eine familie findet schule x supertoll, die nächste sagt, dass man diese auf keinen fall wählen sollte... also so in der art. wir warten mal ab, die besichtigungen sind bei uns immer so mitte/ende märz. wenn keine infoabende stattfinden sollten, vielleicht sind dann einzelne "führungen" oder in kleinen gruppen möglich. ansonsten wird es bei meinem sohn wahrscheinlich so laufen, dass es wohl davon abhängen wird, auf welches gymnasium sein freund gehen wird. das wäre für uns dann auch okay.
im netz machen alle schulen erst mal einen guten eindruck und jede hat ihre kleinen vor- oder nachteile.

lg