10-jährige möchte konsequent vegan leben

Hallo!
Lebt jemand von Euch vegan? Eventuell auch mit Kind?
Meine Tochter (10J.) ist seit zwei Jahren Vegetarierin.
Das hat sie sich selbst ausgesucht, da sie Tiere über alles liebt.
Sie ist sehr weit für ihr Alter und liest viel über Tierschutz etc..
In den letzten zwei Jahren immer mehr, jetzt auch als Thema in der Schule.
Sie ist wirklich sehr engagiert jetzt schon für den Tierschutz, spendet ihr Taschengeld ans Tierheim, hat eine Tierpatenschaft, hält Mitschülern Vorträge über glückliche Kühe die ihre Milch für ihre Kälbchen behalten dürfen...
Ich esse ebenso wie ihr Bruder ganz normale Mischkost mit Fleisch und Fisch.
Unterstütze sie, durch gesunde vollwertige Nahrung, ergänzt für sie durch viel grünes Gemüse, Hülsenfrüchte und bisher auch Eiweißprodukte aus der Milch.
Mit Müh und Not konnten wir auch den Schulkoch überreden, ein vegetarisches Essen mittags anzubieten.
Sie selbst achtet penibel darauf, dass Kochlöffel nicht verwechselt werden, Soßen ohne Fleischbrühe sind, ist selbst bei anderen keine Gummibären wegen der tierischen Gelatine, liest überall die Inhaltsstoffe.
Jetzt stoße ich an meine Grenzen.
Als Jugendliche habe ich auch mal kurz vegan gelebt, da gab es die ganzen Nahrungsergänzungsbasteleien wie diesen "Fake-Käse" und diese unterschiedlichsten Fertigprodukte noch nicht.
In der Theorie kann ich mir also vorstellen, wie ich mein Kind auch als Veganerin gesund ernähren kann.
Mich schrecken ab: Mangel von B-Vitamin, Essen auf Reisen/unterwegs (wir sind viel auf Ausflügen und kehren spontan ein), hohe Zusatz-Kosten, immer zwei Sachen kochen müssen (auch wenn mein Sohn und ich mehr vegetarisch essen als noch vor Jahren, manchmal wollen wir dann doch Wurst oder Fleisch, bzw. gerne Eier, Milch, Joghurts).
Meint ihr, ich kann das als Mutter "verbieten", bzw. die Grenze setzen, dass ich nicht auf alles achten kann. Für die Schule werde ich ihr dann auch Mittagessen mitgeben müssen.

Es ist so schwer als Vollzeit arbeitende alleine erziehende Mutter auch noch dieses große Essensthema ständig auf dem Schirm haben zu müssen!
Oder wird es nach einer Anfangszeit besser?
Gewöhnt man sich daran?
Sollte man einen Plan machen, was man unbedingt im Haus haben muss für z.B. vegane Soßen, abwechslungsreiche Getreide und Samen/Nüsse?
Vielleicht hat ja jemand Erfahrung.
LG und danke für Eure Antworten (ohne Angriffe- bitte schreibt nur, wenn ihr etwas über das Thema wisst)!
smarti

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Ein Arbeitskollege ging mit seiner 12jährigen Tochter zum Hausarzt, der ihr nett und freundlich klarmachte, dass zum einen sehr viele Ersatzprodukte in keinster Weise gesund oder umweltfreundlich hergestellt sind (mal Inhaltsstoffe von manchen Produkten anschauen) und zum anderen im Wachstum bestimmte Nährstoffe unbedingt nötig sind, z.B. sogar fürs Gehirnwachstum. Synthetisch kann nicht alles zugeführt werden.
Sie glaubte es dem Arzt dann eher als den Eltern. Sie blieb dann bei vegetarisch und ab und zu aß sie auch mal Fisch. Heute ist sie erwachsen - und isst wieder alles seit Studienbeginn.
Lies mal das Angehängte.
LG Moni

https://www.swissmom.ch/kind/haeufige-fragen-kind/allgemeines/vegane-ernaehrung/

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Wer sich durchdacht vegan ernährt hat überhaupt keine Defizite....wird immer noch gerne nach alter Schule publiziert.
Wir leben rein vegan und sind absolut gesund und auch jetzt im Alter.
Meine Erwachsenen Kinder die inzwischen Verheiratet sind und Eltern sind sind absolut gesund und haben auch gesunde Kinder zur Welt gebracht und leben auch vegan.
Wir kennen kein Übergewicht oder Volkskrankheiten.
Jeder soll bitte leben wie er möchte......

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Sehe ich auch so! Wir leben zu 90% vegan. Essen wenn dann mal nur tierische Nebenerzeugnisse und ganz selten mal Fleisch. Mein Mann hat seither keine Zahnfleischentzündung mehr, fühlt sich fit. Unseren Kindern geht es auch gut, diese essen aber in der Kita (leider) etwas mehr Fleisch. Mittlerweile bekomme ich einen Ekel, wenn ich dieses abgepackte Zeugs in der Kühlung im Supermarkt sehe. Ich habe dann immer die totgelatschten Käfighühner von Wiederhof vor Augen. Wir kaufen wenn dann Fleisch nur aus der Umgebung. Massiver Fleischkonsum führt zu Krankheiten wie Krebs, Entzündungen, etc. Man sollte sich vorher richtig informieren, bevor man irgendwas negatives sagt.

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Schwierig. ich würde schon versuchen den Wunsch zu berücksichtigen. Vielleicht ist das nur eine Phase und Milchprodukte kommen zumindest irgendwann wieder dazu.
Ich selber bin seit 25 Jahren Vegetarier. Mein Sohn auch (ist aber ne andere Geschichte weil er eine Essstörung seit Geburt hat). Meine Tochter und mein Mann essen Fleisch. Ich hab kein Thema damit 2 Gerichte zu kochen. Mach ich ja sowieso, weil ich kein Fleische essen.

Wobei ich Vegan schon extrem finde. Aber es gibt bei Youtube eine Familie (lifewithbeans) mit mittlerweile 8 Kindern, die Vegan leben (allerdings in Australien). Da kannst du Dir aber vielleicht ein paar Ideen holen. Gibt dann doch viel was sie essen kann.

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Hallo,

hier lebt niemand vegan.

Was mir aber auffällt: du hast viel Verständnis für ihre vegetarische Ernährung, schreibst sehr respektvoll von ihrem Einsatz für den Tierschutz.
Du nennst aber überhaupt keine Gründe für vegane Ernährung.

Wenn es um den Tierschutz geht kann man doch Eier aus Freilandhaltung und Milch von Weidetieren kaufen.
Wie kommt sie auf vegan mit allen Konsequenzen?

Und: natürlich kannst du als Mutter einen Riegel vorschieben. Du kochst. Du gibst ihr Essen mit. DU bist für IHRE Ernährung zuständig. Wenn sie erwachsen ist und alleine lebt, kann sie machen was sie will.
Pädagogisch wäre es wohl, ihr deine Gründe möglichst transparent zu machen. Und ihre Gründe, die du ja hier nicht erläuterst, ernst zu nehmen, so dass sie Gelegenheit zu Kompromissen hat.

Aber wenn jemand mit 10 Jahren von einem anderen Menschen nicht nur bekocht sondern komplett ernährt wird, kann derjenige nicht erwarten, eine spezielle, aufwändige Ernährung zu bekommen. Da, wo Auswahl problemlos möglich ist, klar. Öfter mal Sojamilch statt Milch kaufen.
(Wobei ich da mit ihr auch mal über Umwelt, CO2-Abdruck etc sprechen würde).

Wenn es dir zu viel ist, ist es zuviel.

LG!

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Hallo,
sie liest bei PETA z.B. das konsequenter Tierschutz nur dazu führen kann, vegan zu leben.
Sie möchte nichts von Tieren verwerten, da es den Menschen über das Tier stellt und das lehnt sie ab.
Auf Bio etc. habe ich auch bisher geachtet. Das reicht nicht für sie.
Sie möchte auch Leder vermeiden, Nebenprodukte aus Tieren...
Sie hat mit ihrer Klasse eine Reportage gesehen, bei dem das Lebensmittel Milch grundsätzlich hinterfragt wird.
Auch vegane Drinks gegen Milch schneiden beim Co2-Abdruck immer noch besser ab.
Da gibt es viele Studien dazu.
Auch hat sie eine vegane Lehrerin, die sie als Vorbild sieht.
2018 waren wir zufällig in Hamburg auf dem veganen Weihnachtsmarkt, da war sie auch total fasziniert.

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Hallo,
sie liest bei PETA z.B. das konsequenter Tierschutz nur dazu führen kann, vegan zu leben.


Da hat Sie auch recht!

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Ich finde eine Ernährungsform, die auf künstliche Substitution einzelner Nährstoffe angewiesen ist, für ein Kind im Wachstum völlig ungeeignet. Vegetarisch, okay! Vegan dürften meine U18 nicht!

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Und was bekommen Tier zugefüttert. Vitamin B12

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Kommt aufs Tier an. ;-)

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Hallo,
erst mal finde ich es toll, dass deine Tochter so viel Rücksicht auf Tiere nimmt und sich so viel mit dem Thema beschäftigt! 👌🏼 Mich hat es mit 8 eiskalt erwischt und es war mir schlichtweg nicht mehr möglich Fleisch zu essen. Daher würde ich sie erst mal lassen, ihr aber auch sagen, dass sie dann dies und das nicht mehr mit essen kann und sich selbst vielleicht auch Alternativen überlegen soll. Und dass diese Ernährungsform nur geht, solange sie körperlich gesund damit bleibt! Ab und zu wäre dann vielleicht mal eine Blutabnahme nötig. Mich zB hat es überhaupt nicht gestört dann halt nur Brokkoli mit Kartoffeln zu essen, ohne die Rouladen oder sowas. Vielleicht machst du dir da einen größeren Kopf, als dass es für deine Tochter überhaupt ein Problem wäre! Könnte sie sich denn vorstellen, irgendwelche nicht veganen Lebensmittel vom kleinen Biohof aus der Region zu essen, zB sonntags ab und an ein Ei vom glücklichen Huhn? Also bei mir war’s jedenfalls so, dass andere sich viel mehr Gedanken gemacht haben, dass mir beim Essen was fehlen könnte, als ich selbst. Ich hatte mich für diese Ernährungs- und Lebensform entschieden und dann war’s auch klar, dass es Abstriche mit sich bringen würde. Sprich doch mal offen mit ihr und frag sie, wie sich dies und das vorstellt. 🙂
Viele Grüße

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Also sie ist 10 und sehr belesen wie du sagst. Dann soll sie sich darum kümmern vegane Rezepte vorzuschlagen (gibt ja genug Bücher) und dich beim Kochen zu unterstützen. Wie du schon sagtest, du hast nunmal nicht so viel Zeit.

Sie kann die z. B. Die Zutaten schicken die ihr für ihr essen braucht. Und go besorgst die dann ohne immer überlegen zu müssen was es gibt.

Gleichzeitig kannst du ihr beibringen, dass ihre Gerichte ausgewogen sind mit Vitaminen und Proteinen. Vitamin B12 sollte sie dennoch als Kapsel zusätzlich zu sich nehmen.

Ihr würde das bestimmt gut tun und später kann sie vielleicht auch mal für euch kochen um euch vom veganen Essen zu überzeugen.

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Schwierig. Ich denke du wirst dich mit deiner Tochter zusammensetzen müssen. Deine Bedenken sind ja durchaus gerechtfertigt. Eine 10-Jährige müsste ja auch in der Lage sein, diese zu begreifen. Vielleicht könnte man in den nächsten Ferien, wenn du auch frei hast, eine Testperiode starten. Aus meiner Sicht müsste sie sich dann aber auch am Kochen etc. beteiligen. Zumindest an den Wochenenden.

Grundsätzlich muss man sich mit dem Thema zumindest in der Anfangszeit schon sehr auseinandersetzen. Ich denke, wenn mal einmal richtig dabei, dann wird das so nebenbei laufen. Finanziell ist es mit der entsprechenden Planung denke ich gut machbar. Zwei Freundinnen von mir leben vegan und beide sagen, man merkt es finanziell schon etwas, aber wenn es sich eingespielt hat, ist es nicht mehr viel.

Die zeitliche Komponente kannst nur rausnehmen in dem du für dich und deinen Sohn dasselbe kochst und ggf. Fisch und Fleisch dazu anbietest. Zwei komplette Gerichte jeden Tag kochen, halte ich für nicht realistisch. Kann man mal am Wochenende machen. Alternativ kocht du immer für 2 Tage ein nicht veganen Gericht und am nächsten Tag für 2 Tage ein veganen Gericht. So dass eine Partei immer Reste isst sozusagen. Finde ich jetzt nicht so schön ehrlich gesagt.

Essen gehen ist als Vegetarier schon schwierig, oft bleibt da nur ein Salat. Das ist etwas, was du deiner Tochter klar machen musst. Ich würde nicht ihr zu Liebe auf sowas verzichten. Ebenfalls schwierig sind Einladungen zum Essen bei anderen Leuten, gerade auch Kuchen. Da wird es oft gar nichts für sie geben, auch das sollte sie wissen. Klar kann man was mitnehmen, aber dasselbe ist es nicht. Was macht ihr zum Beispiel am Geburtstag des Bruders, der sich einen herkömmlichen Kuchen wünscht? Einen extra Kuchen nur für sie backen, wenn er von der Menge her nicht benötigt wird, finde ich dann nicht auch nicht ok.

Ich finde es übrigens toll, dass du deine Tochter unterstützt. Mach ihr aber auch klar, dass das nur innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen geht. Sie ist halt erst 10 und wenn du es aus was für Gründen auch immer nicht leisten kannst, dann muss sie das akzeptieren.

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Ich würde übrigens eher Rücksprache mit einem Ernährungsberater halten als mit einem Arzt. Die meisten Ärzte haben von Ernährung leider wenig Ahnung.

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Hallo,

findest Du aber nicht, dass es ein Thema ist, was man mit dem Arzt besprechen sollte ?

Ich will nur die erzieherischen Aspekte erwähnen. Du bist alleinerziehend. Du musst auf Geld achten. Du bist 100% berufstätig.

Dies würde jetzt für mich unabhängig vom Thema heißen:
Dein Kind steht mit dir 100% in der Küche und bei jeder Mahlzeit, die Du für das Kind vorbereiten musst.
Es ist aktiv und schlägt selbst Rezepte vor.
Du schaust genau, mit welchen Zusatzkosten es verbunden ist und dann schaust Du, woher Du es finanzierst. Wenn ich feststellen würde, dass ich es mir gar nicht leisten kann, würde ich mein Kind fragen, ob wir jetzt an das Taschengeld rangehen oder welche Ideen das Kind selbst hat ? Ich finde echt wichtig, dass Kinder lernen, dass man radikal sein kann, wenn man es sich auch leisten kann. Die Realität wahrnehmen.

Dann würde ich ein Kind recherchieren lassen, worauf man achten muss, wenn man sich vegan ernährt und was sagt die Wissenschaft zur veganen Ernährung bei Kindern.

Wenn man das Kind miteinbezieht und das Kind sich bewusst ist, mit welchem Mehraufwand es verbunden ist und man stellt dann gemeinsam fest - dass es realisierbar ist, warum nicht.

So würde ich vorgehen.

#winke

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Ich lebe nicht vegan, nichtmal streng vegetarisch, aber die versteckten tierischen Produkte sind eine grosse Krux wenn man das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln ansieht. Egal ob Tierwelt, Klimaschutz oder einfach gesunde Ernährung.... Je weiter Dinge verarbeitet sind umso mehr Müll und klimaschädlicher Billigmist ist in unseren Lebensmitteln. Insofern achte ich vermehrt darauf, nicht weil ich vegan leben will sondern gesund. Eine vegane Tomatensauce aus passierten Tomaten und Kräutern und Gewürzen ist nun mal auch gesünder als ein convenience-fertigprodukt in dem dann Palmfett und Rinderbraten und vielleicht noch Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker drin sind. In ner frisch gekochten Küche in der Dinge nach dem schmecken was sie sind sehe ich das Problem nicht. Wenn ich Curry essen will muss da Curry drin sein kein Rinderbührxtrakt und kein Palmfett etc.

Ich hab ne Milchzuckerunverträglichkeit und bin es eh gewöhnt überall drauf zu schauen .... und da Milchzucker meist als natürlicher Geschmacksverstärker zugesetzt ist muss ich auch fast alles selber machen. Man lernt es und kann es irgendwann gar nicht mehr verstehen warum man das ganze teure Fertigzeug brauchte.

Ich finde es ist einfach Übung. Spann sie ein! Wenn ihr die gesunde vegane Küche wichtig ist soll sie das Gemüse für die vegane Sauce schnippeln. Ja die Liste ist ne super Idee ähnlich hab ich es auch gemacht.