Wie geht es euren Kindern auf dem Gymnasium?

Hallo,

ich habe eine Frage. Wie geht es euren Kindern auf dem Gymnasium? Müssen
sie viel lernen? Haben sie noch Freizeit?

Mein Sohn 4.Klasse Bayern, steht auf allen Hauptfächern auf einer 1.
Es fliegt ihm viel zu, muss kaum lernen. Wenn er mal lernen soll wird er
gleich sauer, er muss nicht lernen, er kann alles. Aber Corona spielt
hier auch eine Rolle, es wird sehr kolant benotet.

Er ist noch sehr verspielt, braucht viel Zeit zum spielen. Er tut sich auch schwer mit
Englisch. Ich würde ihn gerne auf die Realschule schicken, er hat ja danach noch
alle möglichkeite.

Ich werde von allen Seiten angegriffenen, wie ich mein Kind nicht aufs Gymnasium
schicken kann. Aber ich denke einfach, das er auf der Realschule besser aufgehoben
ist. Tu mich wirklich schwer mit der Entscheidung.

Lg

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Also vorab ich finde es nicht schlimm, wenn du mit dem Gedanken spielst dein Kind auf die Realschule zu schicken.
Aber irgendwie kann ich deine Beweggründe nicht ganz nachvollziehen:
Dein Kind hat sehr gute Noten und es fällt ihm nicht mal schwer diese zu bekommen. Schickst du ihn auf die Realschule, wird er wohl auch da nicht sonderlich gefordert und am Ende ein gutes Zeugnis haben. Entscheidet er sich dann aber für das Abitur, könnte der Umstieg schwerer ausfallen, denn nun müsst er ggf. tatsächlich anfangen zu lernen. Wäre er vorher auf dem Gymnasium, hätte er ggf. schon früher sich damit auseinandersetzen müssen wie man richtig lernt.
Ja dein Kind hätte nach der Realschule die gleichen Möglichkeiten wie jemanden vom Gymnasium, aber er hätte ggf. Nicht die gleichen Ausgangsbedingungen wie z.B. Lernmechanismen.
Kinder muss man auch fordern, aber natürlich nicht überfordern.
Was will denn dein Kind?

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Hallo!

Der Text hätte von mir sein können.
Ich hab das Gefühl, heute gibt es nur noch 2 Extreme: Die einen Eltern schicken ihre Kinder aufs Gymnasium, obwohl weder die Noten noch die Einschätzung des Lehrers dafür sprechen (in der Klasse meiner Tochter war ein Kind mit Hauptschulempfehlung, die hat es natürlich nicht auf dem Gym. gepackt). Und die anderen Eltern schicken leistungsstarke Kinder auf die Realschule, weil sie ja auf dem Gymnasium womöglich lernen müssen und weniger Freizeit haben. Beides halte ich für falsch! Ein leistungsstarkes Kind mit guter Auffassungsgabe und guten Noten gehört für mich aufs Gymnasium. Nur hier kann es zeigen, was in ihm steckt. Welche Kinder sollen denn aufs Gymnasium, wenn nicht die Kinder, die ohne viel Mühe in der Grundschule gute Noten schreiben?

Und an die TE: Hast Du Dir mal überlegt, ob Dein Kind nicht vielleicht Recht hat, wenn es sagt, es müsse nicht lernen, es könne doch alles? Meine Tochter hatte in der Grundschule überwiegend 2er, hat sich dafür gar nicht anstrengen müssen und Hausaufgaben waren ihr grundsätzlich zu langweilig, weswegen sie sie nur selten vollständig gemacht hat. Sie hat immer wieder geklagt, wie langweilig es ihr in der Schule ist. Jetzt geht sie in die 6. Klasse Gymnasium, und auf einmal macht sie ihre Hausaufgaben, lernt für Arbeiten und Tests und hat sogar bessere Noten als auf der Grundschule. Klar ließ ihre Arbeitseinstellung in der Grundschule zu wünschen übrig, aber Gott sei Dank hatte sie Lehrerinnen, die ihr Potential gesehen haben und sie nicht mit Gewalt in ein System pressen wollte, in dem sie schlichtweg unterfordert war.

LG

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"Welche Kinder sollen denn aufs Gymnasium, wenn nicht die Kinder, die ohne viel Mühe in der Grundschule gute Noten schreiben?"

Das ist so nur zum Teil richtig.

Meine Tochter ist mit sehr guten Noten von der Grundschule aufs Gymnasium gewechselt.
Allerdings hat sie entgegen deiner Haltung für JEDE (!) eins hart gearbeitet.
NICHTS flog ihr zu und NICHTS wurde ihr geschenkt.
Bei der Lehrerin habe ich das auch so(!) kommuniziert. Trotzdem war die Lehrerin absolut dafür, dass sie aufs Gymnasium geht. Sie hat recht klar kommuniziert, dass die Kinder die es gewöhnt es zu lernen und auch WISSEN wie man lernt auf dem Gymnasium deutlich besser zurecht kommen.

Das also gerade die Kinder die ohne zu lernen gute Noten haben aufs Gymnasium gehören ist nicht pauschal richtig. Die wenigsten dieser Kinder finden sich hinterher am Gymnasium zurecht. Ich sehe die Kinder in der Klasse meiner Tochter reihenweise auf die Nase fallen.

Ich hab noch im Ohr wie die Mütter am ersten Elternabend auf dem Gymnasium geflötet haben, das ihre Kinder NIE lernen müssen und immer alles so konnten.
Ich kam schon ganz schön ins schwitzen weil ich sorge hatte, dass meine Tochter auf dieser Schulform unter geht.
Diese besagten Kinder haben in diesem Schuljahr noch keine besseren Noten als vierer und fünfer geschrieben.

Die Kinder die ohne zu lernen nur gute Noten schreiben, gehören also nicht unbedingt aufs Gymnasium.

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Für Bayern kann ich nicht reden, wir wohnen in Hessen.

Unsere Nr. 1 hat in der Grundschule nie gelernt. Er hatte immer Einsen und Zweien, auch auf dem Zeugnis.
Auf dem Gynmasium hat er länger Unterricht, da musste er sich am Anfang dran gewöhnen. Er hat auch einen längeren Schulweg und muss deshalb früher raus.
Er hat sich aber recht zügig dran gewöhnt.

Für die Hausaufgaben braucht er etwas länger. Ums Vokabeln- und Grammatiklernen kommt er nicht rum. Aber für Mathe, Deutsch etc. lernt er eigentlich nicht. Vor den ersten Klassenarbeiten ist mein Mann die Sachen mit ihm noch mal durchgegangen. Da kam er aber gut klar.
Homeschooling ist für ihn schwieriger als noch im Frühjahr in der 4. Klasse. Aber er hat auch noch Freizeit und sitzt nicht nur am Schreibtisch.

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Hallo, bist Du selbst aufs Gymnasium gegangen ?
🍒

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Ich verstehe auch nicht,warum es immer das Gymnasium sein muss,egal welches Bundesland. Manche tun so,als würde man Kindern die Zukunft rauben,wenn man sie nicht auf das Gymnasium schickt.

Ich kenne inzwischen viele Kinder denen in der Schule alles zuflog. Nur 1er und 2er. Und doch sind von 5 Kinder,zwei auf die Realschule.
Ein Bube war noch sehr verspielt und ein Mädel,wollte lieber mehr Zeit in Sport investieren. Die Eltern haben das akzeptiert und es klappt super. Ein Dritter ist gewechselt von Gymnasium auf Realschule,weil total überfordert und musste das Lernen erstmal lernen. Die zwei die übrig sind,da hat eine ewig Probleme mit Homeschooling und kommt nicht mehr mit. Für die fünfte ist alles beim Alten. Muss nichts tun,die guten Noten fliegen ihr weiterhin zu.

Ich finde es schlimmer,vom Gymnasium auf Realschule zu wechseln. Oft haben diese Kinder wenig Motivation, weil es nur schlechte Noten hagelt und dann noch Druck von außen kommt.

Du kennst deinen Sohn am Besten mit allen seinen Stärken und Fehlern.

Übrigens...mein Cousin,war nur Hauptschule. Arbeitet jetzt am Münchner Flughafen als Teamchef für Security und verdient soviel, wie seine Eltern zusammen und spricht inzwischen 5 Sprachen.
Soviel dazu. Also lasst euch nicht rein reden.

Gerade hier in Deutschland hat man unglaublich viele Möglichkeiten über soviele Bildungswege.

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Sehr schön auf den Punkt gebracht

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Wenn Du heute von einer NRW-Haupt- bzw. Sekundarschule kommst, kannst Du froh sein, wenn Dir irgendjemand irgendeine Lehrstelle gibt, egal, ob Du diesen Beruf machen wolltest oder nicht. #schwitz
Die sind mittlerweile vom Niveau her absolut unterirdisch und kein Vergleich mehr mit den Hauptschulen zu unserer Zeit.

Auch die Gesamtschulen haben hier mittlerweile ein Niveau, wo sich nicht wenige 3er Schüler aus der Grundschule langweilen oder gleich an die Spitze der Klasse schießen.
Ein Einser-Schüler würde da die Wände hochgehen.

Das nächste Problem ist die Schülerschaft auf vielen Schulen, die keine Gymnasien sind. Da muss ein Kind ein dickes Fell und Ellenbogen haben, um sich die Schüler vom Hals zu halten, die meinen, dass der Recht hat, der besser mobben und prügeln kann. Bei der Realschule gegenüber dem Gymnasium unserer Kinder steht öfter die Polizei vor der Tür.
Sensible Kinder haben an so einer Schule ein Problem. Da ist die Auswahl zwischen Gymnasium und Realschule gleich, Probleme mit dem Schulstoff zu bekommen, oder ständig gemobbt und verprügelt zu werden.

Die wenigen Gesamt- und Realschulen hier, wo ein besseres Klima herrscht, sind so überlaufen, dass es schwieriger ist, dort einen Platz zu bekommen, als an den Gymnasien.
Oder man muss sein Kind an einer kostenpflichtigen Privatschule anmelden.

Da kann ich verstehen, dass es viele Eltern lieber erstmal mit dem Gymnasium probieren.

LG

Heike

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Klar hat man danach noch alle Möglichkeiten. Und es gibt auch Kinder, für die es besser ist, einen Umweg zu nehmen. Mein Mittlerer mit LRS und ADHS geht auf die Realschule, weil eine zweite Fremdsprache sein Untergang wäre.
Warum ein Einserschüler lieber den Bummelzug als den ICE ans Ziel nehmen sollte, erschließt sich mir allerdings nicht.
Wenn es ihm auf dem Gymnasium zu anstrengend ist, hat er schließlich auch noch alle Möglichkeiten zu wechseln, das ist doch keine Schande, wenn es einem nicht liegt oder keinen Spaß macht.
Es von vornherein umständlicher zu machen find ich irgendwie unsinnig.

Mein Großer hat sich nicht totgearbeitet, war in der Grundschule Zweierschüler und hat auch sein Abi mit 2 gemacht.
Der Kleine ist noch etwas faul, aber der hat auch noch Zeit.

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Die entscheidende Frage ist doch: Auf welche Schule will Dein Sohn?

Will er lieber auf's Gymnasium und Du entscheidest Realschule, signalisierst Du ihm, dass Du ihm das Gymnasium nicht zutraust. Das finde ich kontraproduktiv.
Will er auf die Realschule und Du entscheidest Gymnasium wird seine Lernmotivation dort eher leiden: Er wollte ja nicht hin.
Nach meiner Erfahrung sind 10jährige durchaus in der Lage das Für und Wider einer Schule (mit)abzuwägen. Und da in erster Linie sie die Suppe auslöffeln müssen, sollten sie auch eine wichtige Stimme bei der Entscheidung haben.

Ausserdem ist Gymnasium nicht gleich Gymnasium. Hier auf dem Dorf gibt es zwei Gymnasien mit vertretbarem Schulweg zur Auswahl. Auf Gymnasium A sind sowohl Eltern- als auch Lehrerschaft der Ansicht, dass 2-3 Stunden täglicher Lernaufwand zu Hause für die Unterstufe richtig und angemessen ist.
Auf Gymnasium B sieht man das viel entspannter. 30 - 45 Minuten, denn schliesslich möchte man die Schüler gerne auch noch in einer der zahlreichen (freiwilligen) AGs sehen.

Grüsse
BiDi

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Meiner flog auch alles zu, nur einser, zweier und in 4 Grundschuljahren einmal eine drei!
Klare Gymnasialempfehlung.

Tja, und auf einmal muss man doch lernen, Sprachen lernen sich nicht von selbst, alles wurde anspruchsvoller.
Aber wenn man nie gelernt hat zu lernen ist das schwierig denn die Frustrationstoleranz war wie bei euch niedrig.

Aber auch auf der Realschule muss man lernen, glaub mir. Da war meine Große.

Er wird es packen und je nachdem wie gut die Schule ist wird er an das Lernen heran geführt.

Alles Gute deinem Sohn

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Hi,
unser Großer ist auf einem G8-Gymnasium in BaWü, in der 8. Klasse. Bislang musste er sich noch nicht totlernen und seine Noten sind absolut in Ordnung. Für einen 1er-Schüler fehlt ihm der Ehrgeiz, den hat er nur in M und Phy, und wir sind auch keine Eltern, die das von unsren Kindern verlangen. Er hat da wenig Druck, muss aber schon Einsatz zeigen.
Ein Kind wie deines würde ich niemals auf eine RS schicken. Warum auch? Er ist doch total normal, wie zig andere Gymnasiasten auch.

vlg tina

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Komm aus NRW...

Meiner flog in der Grundschule auch alles zu...lernen? Was ist das?

Dieses Problem ist auf den gym aber meist bekannt. Zumindest hier auf unseren.
Die lernen in klasse 5 und 6 zu lernen. So doof sich das anhört.
Dort haben sie lern Techniken bekommen.

Freizeit? Mehr als genug...
Evt mal eine Stunde nach ner Schule mit Hausaufgaben und Co zu gange... Klar... Dann am Abend nochmal lernen... Vokabeln oder so...

Sie hat eine lese und Rechtschreib Schwäche... Und daher muss sie in den Sprachen etwas mehr tun... Aber es klappt 👍👍👍

Auf lernen hat sie auch nicht viel Bock... Aber so langsam merkt sie selbst, dass sie muss.

Nebenfächer steht sie weiterhin 1-2 und in den Hauptfächern 3-4...ich finde es voll ok in dem alter!!

Viel wichtiger was du willst finde ich, was will dein Kind? Er muss ja dort hin und nicht du. Er muss es mit tragen.


Wir haben es besprochen... Wir haben gesagt sie versucht es... Und hinterher Schule wechseln auf real geht ja immer zu jeder Zeit 🤷‍♀️

Mach es nicht von dir abhängig, sondern von dem, was dein Kind möchte! Das ist viel wichtiger
Wenn er sich auf der Schule nicht wohl fühlt, oder deine Entscheidung doof findet...ist alles zum scheitern verurteilt.... Egal. Ob gym oder real 👍