Englisch ist das neue Mathe

Hallo, in die Runde,
mein Sohn (8.Klasse) bekommt das mieseste Zeugnis seiner bisherigen Schullaufbahn. Alle Hauptfächer 4, Englisch 5.

Irgendwer hier im Forum schrieb einmal, Englisch sei das neue Mathe. Kann ich nur bestätigen. In der guten alten Zeit lernten wir Englsich "von der Pike auf", heute ist es ein einziges Durcheinander.

Quasi mit der Muttermilch sogen wir "damals" die SPO-Regel auf. Wir lernten, dass für den Plural ein "s" ans Nomen gehängt wird, wie Adjektive gesteigert werden, wie die verschiedenen Zeiten gebildet werden und wann sie verwendet werden. All diese Regeln lernten und vor allem ÜBTEN wir, bis sie uns aus den Ohren kamen.

Mein Sohn hingegen hat schon in der 5. Klasse Texte auf Englisch schreiben müssen. Da er aufgrund fehlender Grammatik- und Vokabelkenntnisse nie das schreiben konnte, was er schreiben wollte, seine Texte immer voller roter Tinte war, wurde ihm ununterbrochen vorgegaukelt, Englisch sei schwierig und absolut nicht lernbar. In diesem Glauben steckt er fest. Er kommt da nicht heraus und Englisch ist zum Angst- und Hassfach mutiert. Oben genannte, popelig einfache Grundregeln der englischen Sprache sind ihm zwar bekannt, aber sie sind aufgrund fehlender Übung nie wirklich angekommen. Wie gesagt - Texte schreiben war wichtig.

Ich habe das Gefühl, die kids sind mit der Königsklasse (eigene Texte verfassen) gestartet, BEVOR die Grundlagen antrainiert wurde.

Mich erinnert das ein bisschen an die Mode aus dem Deutschunterricht, die Kinder in den ersten zwei Grundschuljahren nach Gehör schreiben zu lassen.

Manchmal frage ich mich, warum das eigentlich so ist. In Englisch muss eigentlich niemand Probleme haben - kommt mir hausgemacht vor.

LG, Cherish

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Wenn dein Kind Schwierigkeiten mit der Grammatik und dem Wortschatz in Englisch hat, dann sollte er dies außerhalb der Schule nacharbeiten. Notfalls mit Nachhilfe.

Dies ist wie in Mathe. Fast alles baut aufeinander auf. Wer die Grundlagen nicht ausreichend gelernt hat, wird in die Folgeklassen immer Probleme haben.

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Jupp - da hast Du wohl Recht. Bei meinem Sohn sitzen die Grundlagen nicht.

Was ich sagen wollte, ist auch nur, dass ein wesentlicher Grund dafür, dass die Grundlagen nicht sitzen, der heutige Englischunterricht ist... und nicht NUR mein Sohn selbst (er selbst natürlich auch)

Nacharbeiten, Nachhilfe etc. pp - alles richtig. "Früher" aber kaum nötig, da wir damals in der Schule alles nötige beigebracht bekommen haben. Institute für Nachhilfe gab es nicht, zumindest nicht an jeder Straßenecke - so wie heute. Kaum jemand hat "früher" Nachhilfe benötigt, heute fast jeder. Der Schulstoff ist ja nicht schwieriger geworden und die Kinder nicht dümmer - da frage ich mich, warum ist das eigentlich so?

Naja, ist ja auch wurscht. Mein Sohn ist nun abgestuft und im B-Kurs läuft es bisher seeeeehr gut. GsD :-)

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Hey,
Da viele Schulen englisch inzwischen ab der ersten Klasse anbieten kann es durchaus sein, daß die Schulen zuviel von den Kindern verlangen.

Ich habe meinen kleinen Bruder selber unterstützt Englisch zu lernen indem ich ihm in den Ferien Englischbücher gekauft habe die für seine Klassenstufe gedacht waren. Eventuell könnte das deinem Sohn helfen. Mein Brüderchen sollte die Bücher lesen und mir zum Schluss eine Zusammenfassungen geben (auf deutsch) es hilft um sein lese Verständnis zu schulen. Ihr könnt mit Büchern ab der 5. Klasse anfangen und dann euch steigern. Ihr könnt das als eine Art Abmachung machen. Pro Kapitel + Zusammenfassung des Buches = 1 stunde am PC spielen. Ich hab das mit meinen Brüderchen immer über die Sommerferien gemacht. Er erinnert mich heute noch dran und sagt mir wie sehr er es gehasst hat, aber das es ihm auch sehr geholfen hat.

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Meine Enkelin, 8. Klasse Realschule, verzweifelt gerade auch an ihrer Englischlehrerin, die sie grundsätzlich mag, aber....diese hat eine Marotte: Sie schmeißt amerikanische Aussprache und britische Aussprache und Redewendungen wild durcheinander, egal, was die Kinder versuchen, zu entgegnen.
Meine Enkelin hat eine Insta-Freundin in Michigan, mit der sie stundenlang telefoniert und durch mich regelmäßige Kontakte mit weiteren Amerikanern, wir kennen den Unterschied, wenn vielleicht auch nicht jeden einzelnen. Dazu hat Leonie zwei Schulfreundinnen mit einem Elternteil, der englischer Muttersprachler ist - alles zwecklos, die Lehrerin hat immer recht :-( selbst der Hinweis auf die Lautsprache hilft nicht.
Die Kinder baten sie schon, mal mehr auf Grammatik einzugehen, gerne auch Vokabeln....schwierig, sie wird sauer. Da es auch noch die Klassenlehrerin ist, haben sie ein Problem bei manchen Klassenarbeiten. Allein die Aussprache ist nicht alles. Sie wäre froh, wenn sie Texte verfassen dürfte, weil sie das durch ihre Dauergespräche nämlich kann - auch wir unterhalten uns manchmal auf englisch (schadet meiner Routine auch nicht).
Hast Du die Möglichkeit, Deinem Sohn spielerisch Englisch nahezubringen? So machte ich es anfangs mit Leonie, Tisch decken auf englisch, kleine Spiele, Frage und Antwortspiele, kleine Filme bei Youtube u.ä. Sie war damals immer bei mir zu den Hausaufgaben und das klappte ganz gut. Damals war mein Englisch noch besser als ihres ;-) mündlich hat es sich nun gedreht, mangels Routine.#cool
LG Moni

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Hi Moni,
da habt ihr ja auch so ein Prachtexemplar von Lehrerin erwischt......
Die Lehrerin meines Sohnes war in seiner 5. Klasse ca. 75% der Zeit abwesend. Selbst krank, Kind krank. Dann wieder krank, dann wieder das Kind. Dann das andere Kind. Zwischendurch der Mann, weswegen sie dann auch das Unterrichten nicht in ihren Tagesablauf einbauen konnte und fehlte. Im Anschluss war sie dann selbst - krank. Naja. So ging es das ganze Schuljahr hindurch. Mitte der 6. Klasse ging sie dann in EZ mit Kind Nr. 3. Nun ist sie wieder da. GsD unterrichtet sie ab Klasse 9 nicht mehr, so dass mein Sohn verschont bleibt. Ich nehme nämlich stark an, dass sie aufgrund Kind 3 ihre Fehltage auf 85% steigern wird.

Ne, mit spielerisch geht bei meinem Sohn nichts mehr. Er ist nun fast 15 und zwei Köpfe größer als ich :-). Zum Glück hat er viele Stärken. Er hat in Geschichte, Politik, Ethik, Bio und Physik und Musik eine 1, Rest 3er. Nur die Hauptfächer sind miserabel, zum Teil aber nur deswegen, weil er nie Hausaufgaben abgeschickt hat (homeschooling.....) - angeblich wusste er nicht, wie es geht. Naja - wer's glaubt.

In Englisch ist er nun abgestuft - ich denke, das kriegt er hin (auch, wenn er heute wieder "he going to go" gesagt hat und den Fehler einfach nicht findet.....)

LG, Cherish

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jetzt sind ja 3-4 Wochen Zeit.
Ich würde ein 6.Klasse Klassenarbeitstrainer/7.KLasse kaufen und ihn durcharbeiten lassen.
Schlaukopf.de eben die Übungen 5.-7. Klasse machen lassen.

ja: uns gehts genauso -- allerings sind wir noch direkt im Anfang drin (5.+7. Klasse) -- wir haben von Anfang an sehr viel zusätzlich auf die KLassenarbieten gemacht, was mir eben als Grundlagenarbeit vorkam (viel Schlaukopf.de - andere Grammatik-seiten.).

Getoppt wird das aktuell bei der 5. KLässlerin in Deutsch/Grammatik.
Der Lehrer hat ohne Erklärungen das Workbook als Hausaufgabe aufgegeben (komplett durch bis Weihnachten war die Ansage) und SELTEN korrigiert oder besprochen.

Wortarten, Fälle, das volle Programm.
Im Janaur schreiben Sie einen Grammatikstest. -- ohne Übung oder Festigung im Uterricht. Dort wurde Textarbeit/Aufsätze/Rechtschreibung gemacht.
Na Bravo. -- ich musste erstmal Online rumforschen, wo einige Aufgaben aus dem Workbook erklärt wurden, - bestimmte Zeiten oder eben die Fälle....

ich glaube, das ist ein verbreitetes Problem, - also die "Art der Lehrmethode" ...

ich bin eigentlich kein so Mensch. - "Aber früher war alles besser" finde ich bis heute in vielen Schulsachen halt doch.

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Hallo,
unser Kleiner ist in der 6. Klasse und hat in Englisch noch nie einen eigenen Text verfassen müssen. Nur einzelne Sätze, wenn es die Aufgabe verlangt.
Die Lehrern lehrt Englisch so, wie ich es damals auch gelernt habe. Mal abgesehen, dass die Dame rein menschlich eine Katastrophe ist und bei ihr nach Angaben der Schüler das Lernen keinen Spaß macht., weil sie alle runterputzt.
Aber trotz der "alten" Lehrmethode benötigt unser Kleiner Nachhilfe in Englisch, einfach, weil die Dame nicht gut erklären kann und die Klasse laut ist und dann ist Lernen in einem Fach, was einem einfach nicht liegt, doppelt schwer. Ich selbst kann da nur wenig helfen, ich sehe wohl, wenn etwas falsch ist und bin behilflich beim Vokabeln lernen, aber wenn ich englische Grammatik erklären soll, bin ich raus aus dem Thema.
Jetzt bekommt unser Kleiner seit dem Sommer zweimal wöchentlich Nachhilfe und langsam aber sicher wird es besser.
Für mich waren in der Schulzeit weder Mathe noch Englisch ein Thema, mir lag beides ganz gut. Aber wenn Mathe anfängt kompliziert zu werden, kann ich das zwar bearbeiten, aber selten gut erklären. Da muss dann mein Mann ran.......
LG
Elsa01

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Hier ab Klasse 5, egal ob Gymnasium oder Realschule, wurde immer ein eigenständiger Text geschrieben

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Hallo,

lass ihn Filme im Original mit Untertiteln und Youtube-Videos von englischsprachigen Influencern sehen, englische Bücher lesen, die ihn interessieren etc. etc.

Er kommt da schon gut rein, wenn er sich außerhalb der Schule mit Englisch befasst.

Empfehlen kann ich auch sofatutor, da gibt's sehr viele und gute Tipps und spielerische Lernmöglichkeiten.

Bei meinen Kindern ist (und ich fürchte bleibt) es Mathe, das Schwierigkeiten macht. Seufz.

LG
Karin

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Hallo,

gerade dieses spielerische liegt nicht jedem.

Unsere Kinder haben Englisch in der Grundschule beide wegen dieses spielerischen Ansatzes gehasst.
Beide lernen strukturiert.

Unsere Tochter macht Französisch bilingual, weil sie an dem Tag, an dem das am Gymnasium vorgestellt wurde, dachte, dass Französisch die Sprache ihrer Träume sei.
Da wurde tatsächlich alles erstmal richtig erklärt, bevor man es verstehen und anwenden musste!
Dass Französisch eigentlich schwieriger ist, als Englisch, ist ihr erst seit Klasse 7 klar. ;-)

LG

Heike

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Nicht jeder hat Lust dazu, freiwillig auf Englisch etwas zu lesen oder zu schauen. Ich zwinge K nicht dazu, ich hatte früher auch kein Interesse. Erst NACH der Schule habe ich das getan. Die Grundlagen wurden selbstverständlich IN der Schule gelegt.

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Was mir auffällt ist, dass die Schulbücher in Fremdsprachen (in Englisch und Latein; in Französisch weiß ich es nicht, das lernt keiner meiner Söhne) immer unstrukturierter werden.

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Kann ich voll bestätigen. Ich habe mein erstes Franz-Buch noch und wir legten es neben das von Leonie in der 6. Klasse..... gegen meines war ihres " voll das Chaos" - ihre Feststellung!
Sie wollte nicht zuletzt deswegen den Gymi-Zug nicht weitermachen und wechselte in die Realschule mit nur Englisch, aber gut, Mathe war mit schuld.
LG

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Hallo!

Oh ja!

Ich muss nach einem Russischbuch arbeiten, wo alle Faelle bunt gemischt sind!
Ab und zu mogel ich etwas aus einem anderen Buch dazwischen oder male selbst ein paar Tabellen...

LG

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Natürlich kann man mit Englisch genauso Probleme haben wie in jedem anderen Fach.
Die einen können eben Mathe, die andere Sprachen, manche Glückspilze beides...

Das war schon immer so und das wird auch so bleiben.
Ich gebe dir recht, dass in den neuen Lehrwerken zu wenige Übungen drin sind, gute Lehrer können das aber problemlos kompensieren.

Sollte deine Sohn größere Probleme in Englisch haben, so fehlen ihm wohl tatsächlich die Grundlagen und es wird höchste Zeit diese zu schaffen und zwar durch guten Nachhilfeunterricht. Das wird einige Zeit (Monate, evtl Jahre...) dauern, schließlich hat er viel nachzuholen. Alleine wird das sicher nicht funktionieren.

Ich finde Texteschreiben übrigens sehr wichtig. Es stimmt, dass das früher sehr vernachlässig wurde, genauso wie das freie Sprechen. Das hat dann dazu geführt, dass teils sogar 10. Klässler kein normales 08/15 Gespräch führen konnen und auch keine 3 sinnvollen Sätze schreiben konnten.
Zum Glück wird darauf jetzt mehr wert gelegt, schließlich müssen die KInder lernen sich mit dem, was sie können, sinnvoll auszudrücken.

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Hallo
Also wenn ich bei meinen Kindern schaue, sehe ich jetzt nicht unbedingt das Problem beim Lernplan. Ich finde eher teilweise die Lehrkräfte schwierig (wenn man sehr merkt, dass es nicht ins Blut übergegangen ist sondern dir gelernt) und vor allem, es ist und bleibt eine Sprache. Es reicht sehr vielen einfach nicht, diese ein paar Stündchen in der Schule zu hören/lernen. Um ein gewisses Niveau zu erreichen, braucht es mehr. Vor allem mehr aktive Nutzung. Da kann die Schule nichts machen, da muss man schon selbst dahinter sein.

LG