Kind wird Pause in der Schule verwehrt!

Ich hoffe auf eine nette Diskussionsrunde!

Nr. 1 geht in die 1. Klasse und arbeitet teilweise sehr langsam und lässt sich leicht ablenken. Wir sind aufgrund dessen bereits bei der Ergo!

Jetzt wird es so gehandhabt, dass wenn das Pensum nicht geschafft wird, das ganze in der Pause nachgeholt werden muss. Finde ich auch für 5 Minuten oder so ok, aber heute hatte er gar keine Pause! Sprich mein Kind sitzt von halb 8 bis 12 ohne Pause/Bewegungspause in der Schule!

Ich könnte platzen! Nacharbeiten ist völlig ok und wird auch unter der Woche/Wochenende regelmäßig gemacht, aber muss dann noch die gesamte Pause gestrichen werden?! Ja er hat nen großen Bewegungsdrang und dann soll er 4 1/2 Stunden da sitzen und es wird sich noch beschwert, das Kind wäre ne Katastrophe?!

Was meint ihr?

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Hast du mit dem/die Lehrerin gesprochen?

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Mehrfach aber sie verstehen nichts bzw. sagen er braucht Pillen (ohne entsprechende Diagnose!!).

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Hallo,

auch von mir die Frage: Hast du bei der Lehrerin nachgefragt, warum sie heute so entschieden hat? Es scheint ja nicht grundsätzlich üblich zu sein und glaube mir, kein Lehrer lässt seine Schüler gerne in der Pause drin - dann hat er nämlich selbst keine richtige Pause, weil das Kind schließlich beaufsichtigt werden muss.

Ich vermute einfach mal ins Blaue, dass dein Kind im Unterricht Pause gemacht hat (gestört hat und durch die Gegend gelaufen ist) und daher die ganze Pause nacharbeiten musste. Oder es hat sich geweigert nachzuarbeiten, wodurch es eben heute keine Sache von 5 Minuten war.

Ich hoffe, dein Kind hat nicht bemerkt, dass du platzen könntest. Damit förderst du sein störendes Verhalten nämlich leider nur.

LG

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Das Kind hat sein Verhalten nicht weil es jemand darin bekräftigt oder legt es ab wenn es merkt dass es missfällt, es ist ne Teilleistungsstörung die ausschließlich durch Förderung und adäquates Angebot an Bewegungsmöglichkeiten behoben wird.
Solchen Kindern versucht man beizubringen dass sie eine gewisse Zeit ihren Bewegungsdrang untredrücken lernen und dann die Energie auf Knopfdruck in der Pause rauslassen. Wird ihnen diese Chance genommen hilft die halbe Therapie nix!

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"Das Kind hat sein Verhalten nicht weil es jemand darin bekräftigt"

Das wollte ich damit auch gar nicht sagen. Ich bin jedoch der Meinung, dass eine Teilleistungsstörung mehr als nur Anlage ist, die Umwelt spielt auch immer eine Rolle.

Es nicht hilfreich, wenn man dem Kind vermittelt, dass es arm dran ist, weil die böse Lehrerin eine ganz furchtbare Strafe verhängt hat, zumal es anscheinend das erste Mal war.

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Hallo,

es tut mir sehr leid dass ihr so unsensible Lehrer habt, habt ihr was schriftliches vom SPZ oder vom Kinderarzt? Dann würde ich das mal besorgen und der Dame auf den Tisch legen und sie fragen ob sie nochmal sagen will dass ein Kind mit einer Teilleistungsstörung und nichts anderes ist das nochmal als "Kathastrophe" bezeichnen will.

Sprecht mit Eurer Therapeutin und den begleitenden Ärzten dass ihr zur Not ein Empfehlungsschreiben bekommt dass eben die Bewegungspause für Euer Kind mit seiner Problematik unabdingbar ist!
Und nein gerade bei Kindern mit Problemen mit der Aufmerksamkeit ist selbst 5 Minuten nacharbeiten nicht ok sondern kontraproduktiv! Nachgearbeitet wird wenn dann zu Hause.

Falls noch nicht geschehen, wendet Euch bitte an Spezialisten im SPZ oder KJP und lasst Euch auch als Eltern mal eingehend beraten was Euer Kind braucht und was nicht.

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Alle Berichte liegen der Schule vor, aber finden keine Beachtung!

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Hat dein Kind von der Schule aus einen Förderschwerpunkt?
Außerschulische Gutachten müssen nicht anerkannt werden und Förderschwerpunkte (inklusive Untersuchungen) können in meinem Bundesland nur von den Lehrkräften beantragt werden. Habt ihr euch mal an die Schulleitung gewendet? Habt ihr über einen Schulwechsel nachgedacht?

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Das geht gar nicht.
Wenn Kinder hier ihr Wochenpensum nicht schaffen, müssen sie dies freitags als Hausaufgabe nachholen (normalerweise gibt es freitags keine Aufgaben).
Bisher musste meine Tochter dies 1x machen, in der Woche war sie krank.

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Bei uns sind Hausaufgaben übers Wochenende gar nicht erlaubt.

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Kurze Ergänzung:
Das Kind wurde bereits getestet und die Ergebnisse liegen der Schule vor. Aus dem Ergobericht geht klar hervor, wo seine Probleme liegen und das ist nicht ADS.
Die Lehrerin redet aber gleich von Pillen, obwohl keine entsprechende Diagnose vorliegt...

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Dass die Lehrerin "gleich von Pillen" redet, ist nicht die schöne Art und Weise, wenn sie es wirklich so unsensibel äußert. Sie sollte euch eher nach weiteren Möglichkeiten fragen und ggf. mit den Ärzten und Therapeuten eures Sohnes in Kontakt treten.

Wenn sich aber trotz eurer Bemühungen und der Ergotherapie nichts am Verhalten eures Kindes ändert, muss sie Maßnahmen ergreifen. Eine Diagnose ist kein Freifahrtschein für störendes Verhalten. In der Klasse sind noch viele andere Kinder, die auch ein Recht auf Bildung haben und die man nicht aus dem Blick verlieren darf.

Wie sehr stört das Verhalten deines Sohnes denn den Unterricht und seine Mitschüler überhaupt? Welche Diagnose liegt denn vor?

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Hallo,

ich würde mal im Schulgesetz Deines Bundeslandes nachlesen, ob da was über Pausen und solche Dinge steht!

Unter Umständen gibt es darauf sogar einen Rechtsanspruch nach §XYZ.

In NRW wurden ja auch schon Lehrer verklagt, weil sie Kinder nachsitzen ließen ... soweit muss es ja nicht kommen, aber wenn im Schulgesetz der Anspruch auf Pausen klar geregelt ist, hast Du andere Argumente gegen die Lehrerin oder die Schulleitung.

VG

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Welcher FACHARZT (!) hat denn dein Kind gesehen und eine Diagnose gestellt?
Eine Ergo ist genausowenig qualifiziert wie eine Lehrerin dies zu tun. Eine Ergo darf maximal Berichte an den Kinderarzt schicken, über den Verlauf der Therapie. Da stehen aber keine eigenen Diagnosen drin (die hat der Kinderarzt vorher gestellt, sonst hätte er die Verordnung gar nicht drucken können).
Berichte der Ergo muss eine Schule nicht anerkennen. Die sind bestenfalls eine freundliche Hilfestellung für die Lehrer. Nur fachärztliche Gutachten werden in aller Regel anerkannt.

So. Nun zu deinem Problem. Dein Sohn schafft also nur, sagen wir mal 60% im Unterricht. Was wäre denn deine Lösung? Du sagst selbst, er lässt sich schnell ablenken und ist extrem langsam. Warum gehst du nicht zum FACHARZT? Warum lässt du dich nicht beraten? Warum hilfst du ihm nicht? Ergo reicht ja offenbar nicht. Dein Kind hat ja offensichtlich schon massive Probleme in der 1. Klasse - nun, die weiteren Schuljahre werden immer schwerer.
Arbeite doch mal mit den Lehrern zusammen, statt gegen sie. Die Lehrer sind nicht dein Feind. Frage, ob dein Sohn eventuell Hilfsmittel nutzen darf. Vielleicht helfen ihm Lärmschutzkopfhörer beim Konzentrieren. Vielleicht braucht dein Kind aber auch anderweitige Hilfe. Wurde ADS von einem KJP ausgeschlossen? Mit einer Diagnose könnte dein Kind nämlich auch einen Schulbegleiter beantragen.
Frage, ob dein Kind die Aufgaben zu Hause machen darf, statt in der Pause. Bestehe auf der Pause. Denn damit hast du recht.
Hast du mal überlegt, ob deinem Kind ein sonderpädagogischer Förderbedarf zustehen würde? Manchmal erleichtert das das Leben des Kindes ganz enorm. Überlege dir, was dein Kind leisten kann. Überforderst du es vielleicht mit deiner Hoffnung auf einen möglichst hohen Regelschulabschluß?

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Mein Kind war beim Kinderpsycho- und Neurologe. Denke das sollte als Facharzt reichen. Dieser hat auch Diagnosen gestellt, welche der Schule vorliegen. Zudem der Ergobericht, aus dem die Therapie hervorgeht. Die Überweisung wurde übrigens vom oben genannten Facharzt ausgestellt.

Nochmal es wird bereits mit dem Facharzt zusammen gearbeitet und hat mehrfache (fast wöchentliche!!) Gespräche mit den Lehrern gegeben! Wenn sich von Seiten der Schule aber nicht an das mit der Lehrerin selbst abgestimmte "Belohnungs- und Motivationssystem" gehalten wird und auch noch von der Förderbegleitung eines anderen Kindes meinem Kind gesagt wird, er soll sich umsetzen weil er sie nervt, hört es für mich auf!

Nein ich überfordere mein Kind überhaupt nicht und stehe auch auf der Seite der Lehrer, dass er sein Pensum schaffen muss, aber nicht um jeden Preis in der Schule. Was er nicht schafft muss er zu Hause nachholen und zur Not am Wochenende. Das ist auch in Deutsch so vorgegeben. Ist der Wochenbuchstabe nicht fertig am Freitag, muss bis Montag der Rest nachgeholt werden und wird von mir auch so praktiziert. Warum er dann doch in der Schule die Pause abarbeiten soll, erschließt sich mir nicht.

Zudem hat er mir noch gerade erzählt, dass er in beiden Pausen alleine im Klassenraum gesessen hat ohne Aifsichtsperson. Steht für mich auch nicht zur Debatte, dass das mehr als fragwürdig ist!

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Sehe ich genauso wie du. Die Praxis sollte sein, der Stoff wird als Hausaufgabe am Wochenende nachgeholt. Kind for Aufsicht im Klassenzimmer zu lassen ist fragwürdig.

In Anbetracht der „gute“ Beziehung und Stellung der Lehrerin würde ich tatsächlich mir eine andere Schule aussuchen, die bereit ist, mit meinen Kind zusammen zu arbeiten.

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Mal eine Pause nicht raus, zum Nacharbeiten? Das ist okay.

Ist es aber die Regel und er sitzt echt nur, weil er langsam ist und nicht, weil er Mist macht, dann sagen, das du das nicht mehr möchtest , lieber zu Hause nacharbeiten , dafür geht er aber in die Pause.

Wie gesagt, wenn es nur langsam ist....

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Mal was ganz anderes : Habt ihr mal überlegt euer Kind zurück stellen zu lassen?

Eventuell mit Vorschule usw. Geistig ist er sicherlich fit. Aber Motorisch und Sozial eventuell noch nicht.

In einem Jahr kann soviel passieren.

Gerade,weil er ja wohl Baustellen hat,kann man in Ruhe bis zum neuen Schuljahr daran arbeiten ohne das es stressig wird.

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Laut schulunzersuchung wäre er mit 6 schon "schulfähig" gewesen, aber dadurch, dass er Kann-Kind ist, haben wir ihn schon noch ein Jahr in der Kita gelassen.