4 Klasse - Mathetest verhauen

Hallo,

heute hatten wir leider eine Premiere in der Grundschule, Kl. 4:

Der Junior kam nach Hause mit einem Mathetest - Note 5 (5,1)
Das hatten wir noch nie - normalerweise hat er 2er und 3er.
Einmal hatte er in der 3. Klasse einen 4er, den er aber wieder auswetzen konnte.

Wir haben eben mit ihm geredet.
Das Blöde daran ist ja, dass er einige Aufgaben gar nicht gemacht hat - und zwar die, die er eigentlich gut kann.
Er hat mit einigen anderen Aufgaben angefangen, die für ihn aber kniffliger waren, sich dann dort verbissen und zum Schluss hat die Zeit nicht mehr gereicht.
Somit hat er zwei große Aufgabenblöcke mit dem 1x1 richtig ausgelassen und einen Aufgabenblock mit Addieren und Subtrahieren schnell im Kopf hingepfuscht, weil er es zeitlich nicht mehr schafftem, die Aufgaben auf dem Extra-Beiblatt sauber untereinander zu schreiben und auszurechnen.

Damit hat er mehr als die Hälfte der Punkte unnötig verschenkt.
Hätte (hätte, Fahrradkette) er mit den Aufgaben begonnen, die er sicher beherrscht, dann wäre es eine wahrscheinlich eine Drei geworden, meinetwegen eine "gute Vier"


Noten- und L:eistungsmässig wäre er ein Kandidat für die Realschule, sein Herzenswunsch wäre aber das Gymnasium und er übt momentan in allen Fächern sehr viel dafür.
(Deutsch 2, Kunst 2, HSU 2-3, Religion 2, Sport 2, Musik 2 Englisch 3)

Nun ist er ganz am Boden zerstört, sitzt in seinem Zimmer und heult.
Wir haben ihn getröstet (rund machen wir hier sowieso niemanden wegen einer Note) und wollen mit ihm einfach nochmal üben und ihm zeigen, wie er am besten bei künftigen Tests vorgeht.

Hättet Ihr noch Tips oder Tricks, wie man ihn aufbauen kann?
Ich möchte nicht, dass er nun seine Motivation verliert. Er ist recht sensibel und ich befürchte, dass er sich da nun reinsteigert.

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Hi,

ich bin mir ziemlich sicher, dass dein Sohn aus dieser verhauenen Arbeit ganz viel lernt.
In allererster Linie: welche Aufgaben bearbeite ich zuerst.
Ich kann verstehen, dass er total traurig ist, so ne 5 ist schon echt heftig, zumindest wenn man noch keine hatte.
Seid für ihn da, lasst das Thema vielleicht aber auch erstmal etwas ruhen und redet in ein paar Tagen nochmal in Ruhe mit ihm darüber. Was meinen Kindern immer hilft ist, wenn ich aus meiner Schulzeit erzähle. Auch ich hatte ab und an mal echt schlechte Noten. Und wie ich gelernt habe, dass sie wieder besser wurden. Aber um hier aufnahmebereit zu sein brauchen meine beiden immer etwas Abstand und die ersten Emotionen müssen sich etwas geglättet haben.
Ganz wichtig ist auch, dass ihm klar ist, dass eine 5 jetzt nicht heißt, dass es bei dieser Note bleibt. In jeder neuen Klassenarbeit hat er wieder eine Chance zu zeigen, was in ihm steckt.

Liebe Grüße

Isabel

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Hallo

Meine Mama hat immer gesagt eine schlechte Note ist ein Spiegel für den Lehrer.

Wenn dein Sohn eine 5 schreibt sagt das doch nur aus, das er entweder den Stoff nicht verstanden hat oder das er die Sache falsch angeht.

Zweiteres ist mMn ein wenig gemogelt, denn wenn er das macht was er kann und das weglässt was er nicht kann, hat er nichts gelernt. Besser ist es dann die Aufgaben versuchen zu lösen wo er nicht gut drin ist, denn das zeigt dann dem Lehrer wo noch Defizite sind.

Und zur Situation selbst viel trösten hilft und vllt nicht gleich mit neuem lernen beginnen, er muss die jetzige Situation erst verarbeiten. Ihn jetzt zu überfordern wäre nicht ratsam. Und ihm vllt auch klar machen dass lerntechnisch eine 6 besser ist als eine 1, denn der der nur 1 schreibt lernt eigentlich nichts neues dazu und kann sich nie verbessern. :-D

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Danke Dir, ein sehr guter Beitrag.

Wir haben gestern Abend nochmal mit ihm geredet.
Und es war einfach eine Mischung aus

Stoff nicht verstanden und Falsch angegangen.
So wie Du es schreibst.

Und genau da wollen wir ansetzen.
Er hat sich gestern im Buchladen so ein Übungsheft ausgewählt mit "Lernzielkontrollen".
Und er will sich am Wochenende mal mit dem Timer hinsetzen und es richtig angehen.

Mein Mann will ihn erst mal alleine machen lassen und wenn die Zeit um ist will er es prüfen und dann bespricht er es mit ihm.
Mein Sohn freut sich schon total drauf.

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Die mündlichen Noten zählen meist viel mehr, als die Schriftlichen. Außerdem sind die Lehrer ja nicht blind und sehen ob es ein "Ausrutscher " war, da kann auch gutwillig abgerundet werden .

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Dass mündliche Noten mehr als schriftliche zählen stimmt zu mindest bei meinem Sohn an der Schule nicht. Hier ist die Aussage für deutsch und Mathe jeweils 2/3 schriftlich, 1/3 mündlich. In wie weit der Lehrer bei einem Ausrutscher da noch was ändert weiß ich nicht.

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Aber erst ab weiterführende - soweit mir bekannt

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Hallo,

Ich könnte mir auch vorstellen, dass die 5 in ihm viel auslöst. Durchaus auch Positives!

Meine Tochter hat letzte Woche auch eine 5 in Mathe eingefahren.
Und ihre Freundin kassierte kürzlich eine 5 in DeutschTest.

Und ich darf mal sagen, dass bei beiden auch mehr die 3er und 2er im Zeugnis sind.
Die lernen schon, es kommt auch mal eine 4 in Test vor (oft Flüchtigkeitsfehler usw), aber die beiden hatten da immer so eine „Schwein-gehabt“-Einstellung an den Tag gelegt. Und verlassen sich auch gerne auf das, was sie können nach dem Motto „Wird schon passen!“

Meine Tochter hat sich in einigen Punkten auch so vertüddelt wie Dein Sohn. ZB mit einer Spiegelachsen-Zeichnung, die „nur“ 6 Punkte wert war und die sie dann auch nur mit einem Punkt benotet bekam, weil sie sie fast komplett falsch hatte.
Griff ins Klo.
Dafür hat sie viele 1x1 Aufgaben ausgelassen, (die sie konnte !!!) und die mehr als 20 Punkte gebracht hätten und zack - die Zeit war um, Sense.

Nun gab es kürzlich für beide eine 5, die eine in Mathe und die andere in Deutsch.
Da flossen die Tränen und sie schrien Zeter und Mordio und dachten dass das Thema Realschule oder Gymnasium (auch hier ein Wunsch bei beiden) nun versaut sei.

Ich bin nach einigen Tagen mit ihr den Test nochmal durch und habe ihr auch erklärt:
Überfliege die Aufgaben zuerst und mache dann das, wo Du Dir sicher bist, das was Du kannst.

Wenn Du die erledigt hast, mach die, in denen Du „Mittel“ bist, dann kann man hier und da noch Punkte machen.

Und die kniffligen/bei denen Du unsicher bist zum Schluss. Vielleicht gibt’s noch einzelne Punkte für einen guten Lösungsweg/-Ansatz oder zB für eine sinnvoll gestellte Frage einer Textaufgabe aber wichtig ist, dass alles andere gedeckelt ist.

Und wie hier auch schon geschrieben wurde, wenn er im Unterricht gut Mitarbeitet, sich meldet, auch mal nachfragt, immer seine Hausaufgaben dabei hat, alles sauber und ordentlich hat - dann ist auch eine 5 nicht so tragisch.

Für die nächsten Tests üben wir, es gibt recht gute Übungshefte für den Übertritt und die 4. Klasse und da sind auch Lernzielkontrollen drin.
Wir festigen nun das Wissen nochmal, und dann üben wir auch gerne „auf Zeit“. Und dann soll meine es genau so machen, sich erst mal das rauspicken was sie KANN und erledigen und dann sich weiter durcharbeiten.


Alles wird gut und eine 5 passiert.

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ich denke mal, aus der 5 konnte er jetzt viel lernen.
(musste mein Sohn erst letzte Woche in einem anderen Zusammenhang auch. - das war sehr heilsam und lehrreich).

Ich würde die Lehrergespräche zwecks nächster SChule abwarten. (bei uns waren die Im Januar zusammen mit dem Halbjahreszeugnis.

(bei diesen Noten, die Du schreibst, auch ohne die 5 gäbe es bei uns keine Gym.Empfehlung. Aber bei uns gilt der Elternwille)
Ist doch aber okay... man kann nach der 10ten rüber auf ein weiterführendes Gym., wenn man eine lockere und entspannte Realschulzeit hatte und kann wechseln. ... aber gut. -- das war jetzt nicht das Thema Deiner Frage.... -- ich sehe aktuell, wie schwer es Gymnasiasten haben, die selbt mit Empfehlung und und einem 1-Komma-Schnitt ins Gym kamen, inklusive meiner Kinder.

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Danke Dir.
Bei uns gilt auch der Elternwille aber mein Sohn hat nun Angst, dass er auf die Hauptschule muss.
(Die HS bei uns haben leider keinen guten Ruf und eine vernünftige Gesamtschule gibt es leider auch nicht in der näheren Umgebung).

Mit Realschule wäre ich ja zufrieden, er möchte aber unbedingt aufs Gymnasium, auch um sich zu beweisen dass er es kann.
Realschule würde er akzeptieren.
Nur Hauptschule, da macht er komplett zu.

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dann gib ihm doch die Motivation udn Sicherheit, dass er auch mit einer verhauenen Arbeit bei DIESEN Noten keinesfalls auf die HS geschickt wird? Nämlich, weil "IHR" das entscheidet und ihn eben auf die Real schicken werdet? --- wenn das eh der Plan ist, dann kann man ihm auch so seine Angst nehmen, dass ihm die HS drohen könnte. -- davon ist er ja echt weit entfernt. -- warum dann nicht einfach in den ARm nehmen und sagen "mama regelt das?"

Aber ja: dazu gehört auch, ihm klar zu machen, dass der Wunsch nach Gym. vielleicht nicht so ganz realistisch ist? --- das müsst ihr halt beurteilen ... -- aber wenn als Eltern eine Entscheidung schon eh feststeht, dann darf man dem Kind auch ruhig motivierend zur Seite stehen.
nehmt ihm die Angst und macht ihm klar, dass so ein einmaliger Ausrutscher nicht wirklich relevant ist, -- sowieso, weil er sich von der Zeit her verplant hat und ein großteil der schlechten Note durch "leer lassen" entstand.
Es ist doch ein totaler Unteschied, ob man es kann, -- oder ob man es nicht kann. --- Das Zeitmanagement ist halt dann einfach dumm gelaufen ... --- bestärke ihn, dass du gesehen hast, dass er das kann .... und dass ihr zukünftig ein wenig an Bearbeitungsstrategien arbeiten werdet, -- dann passiert das nicht mehr, dass er sich in der Zeit verkalkuliert.

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Ich würde mit ihnen ganz klar über seinen Herzenswunsch sprechen. In meinem Augen hat es kein Sinn, wenn er sich das nächste Jahr auf dem Gymnasium herumquält.

Lass es langsam angehen. Entweder Gesamtschule, wo die Entscheidung ob Realschule oder Gymnasium einfach später fällt. Oder lass ihn auf die Realschule gehen und dann kann er nach bestandener Prüfung auf das Gymnasium wechseln.

So nimmst du ihm jetzt den Druck.

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Er wird daraus lernen, erst die einfachen Aufgaben zu erledigen und die Masse und erst dann die kniffligen Aufgaben zu lösen.

Ich bin immer wieder erstaunt, was es für Herzenswünsche gibt. Sei es drum....wenn die Leistungen durchgehend gut waren, wird ihm eine 5 nicht schaden. Es wird immer mal wieder Noten geben, über die er sich selber ärgert. Hier hat die Lateinlehrerin mal gesagt , ein guter Schüler verkraftet auch mal eine schlechte Note und kann danach wieder gute Noten schreiben....ich finde, sie hat damit sehr viel Wahres gesagt.

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Hallo.

Eine fünf ist nicht schön, aber kein Weltuntergang. Wenn es eine Klassenarbeit gewesen wäre, dann würde sie mehr reinhauen. Aber bei einem Test, den kann er schnell wieder ausgleichen. Und Außerdem zählt auch das Gesamtpaket und wenn es sonst immer gut war, dann wiegt diese fünf nicht wirklich viel.

Also Kopf hoch.

LG

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Ich denke, dass dein Sohn aus dieser Note ganz viel lernt, vorallem ist das ein guter Zeitpunkt ihm eine gute Reihenfolge für das Bearbeiten der Aufgaben zu erklären.

Ansonsten, was mein Sohn von sich aus in der Grundschule gemacht hat nach einer verhauten Arbeit, er hat seine Lehrerin angesprochen und gefragt, was er machen kann um diese Note auszugleichen. Seiner Lehrerin war aber von vorneherein klar, dass die Note nicht durch wenig Wissen zustande kam, sondern durch unkonzentriertes Arbeiten. Dennoch hat sie ihm extra Aufgaben gegeben, bzw. er musste das Kapitel komplett durcharbeiten, während die Anderen nur ausgewählte Hausaufgaben bekamen. Das lag aber viel mehr daran, dass er mal etwas weiter arbeitet, da er im Grunde schon die ganze Zeit weiter war als die anderen in der Klasse. Es ging eher um den Effekt, mal was zu tun. ;-)
Ich fand es sehr spannend zu sehen, wie mein sehr faules Kind, dem wirklich alles zufliegt und Hausaufgaben für ihn wie Stafarbeiten waren, da zum X-ten mal alles wiederholt wurde, eeeeendlich mal an etwas freiwillig saß, weil ihm die Note in der Arbeit sehr zugestzt hatte! ;-)

Aber vielleicht ist das für dein Kind auch eine Idee, einfach mal den Lehrer fragen, ob er eine Möglichkeit durch eine Zusatzarbeit hat um die Note auszugleichen. :-)

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Hallo,

den Fall hat in seiner Schulzeit wohl jeder mal erlebt.

Danach hat man verstanden, dass man knifflige, zeitintensive Aufgaben nach hinten schiebt, bevor einem die fehlende Zeit für die anderen Aufgaben die Note versaut.
Immer erstmal das machen, womit man leicht und sicher Punkte holt.

Die erledigten Aufgaben hakt man am besten auf dem Aufgabenblatt ab, damit man nichts vergisst.

Genau das würde ich Deinem Sohn sagen.
Das hat nichts mit Können zu tun, sondern mit Strategien, wie man Klassenarbeiten effektiv bearbeitet.

LG

Heike

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Danke Dir, wir haben es ihm auch so erklärt und er hat erkannt dass er sich da ganz übel verfranzt hat.

Ich denke dass er diese Lektion gut gelernt hat. #herzlich